Mabox Linux im Porträt: Manjaro × Openbox 3 × Tint 2 × Conky 1 = bunt und schnell

Sven Bauduin
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Mabox Linux im Porträt: Manjaro × Openbox 3 × Tint 2 × Conky 1 = bunt und schnell
Bild: Mabox Linux

Mabox Linux 22.08 ist ein im wahrsten Sinne des Wortes farbenfrohes Rolling Release, welches auf dem äußerst populären und auf Arch Linux basierenden Manjaro mit dem leichten Openbox-Fenstermanager aufsetzt. Es soll insbesondere versierte Anwender, die eine sehr schlanke und reaktionsschnelle Distribution schätzen, ansprechen.

Mabox Linux im Porträt

Manjaro-Derivat bringt Farbe(n) ins Spiel

Im Rahmen ihres sogenannten August ISO Refresh haben die Entwickler des – wann immer es auch möglich ist – einfach aufgebauten Manjaro-Derivats die finale Ausgabe der Version 22.08 als Systemabbild veröffentlicht. Optisch hat Mabox Linux 22.08 mit dem neuen Script-Set „Colorizer“ durchaus einiges zu bieten, was die Distribution sehr erfolgreich von der schieren Masse freier Betriebssysteme abhebt.

Mabox Linux 22.06 mit Openbox 3.6.1 und Colorizer
Mabox Linux 22.06 mit Openbox 3.6.1 und Colorizer (Bild: Mabox Linux)

Mabox Linux, selbst ebenfalls dem Prinzip „Keep it simple, stupid (KISS)“ folgend, möchte dem versierten Linux-Anwender mit einer Vorliebe für ressourcensparende Fenstermanager mit diesem Ansatz in erster Linie einen sehr schnellen, leichten und funktionalen Desktop bieten. Letzterer lässt sich mit der neuen Script-Sammlung jetzt auch bis ins letzte Detail farblich konsistent konfigurieren, wie das Projekt in einem rund 14-minütigen Video ganz ausführlich demonstriert.

Flexible Basis für die ganz eigene Distribution

Die neuesten Installationsmedien und Systemabbilder sind bereits über die insbesondere auf Open Source spezialisierte Filehosting-Plattform SourceForge und direkt über die Repository des Projekts als Download verfügbar und besitzen die folgenden Eckdaten.

Basis und Abstammung
  • Arch Linux
    • Manjaro Linux
      • Mabox Linux 22.08 („Herbolth“)
Arbeitsumgebung und Desktop
  • Der Fenstermanager Openbox 3.6.1
    • mit durch Tint („tint2“) bereitgestellten Paneelen und Benachrichtigungen
    • und dem Systemmonitor Conky in der Version 1.12.2 für den Desktop
Betriebssystemkernel
  • Linux 5.15 LTS
  • Linux 5.4 LTS (optional)*
    • Linux 5.15.60-1-Manjaro
      • Support bis Oktober 2023
Aktualität der Pakete
  • Mabox Linux kommt wie Manjaro Linux out of the box mit sehr aktuellen Paketversionen daher.
    • Anwendungen wie der quelloffene Browser Mozilla Firefox 103 und der E-Mail Client Thunderbird 91.12 sind standardmäßig installiert.
    • Gleiches gilt für Laufzeitumgebungen und Bibliotheken wie Mesa 3D sowie die Programmiersprache Python.

*) Speziell für ältere Computersysteme

Wie es für ein Betriebssystem auf Basis von Arch Linux respektive Manjaro typisch ist, lässt sich auch Mabox Linux weit über den Desktop hinaus und insbesondere darunter weitreichend anpassen und personalisieren und kann damit als stabile, flexible und stark anpassbare Ausgangsbasis für die ganz eigene Distribution dienen.

Der stabile Zweig von Manjaro Linux und Openbox als grafische Benutzeroberfläche, das sind die grundlegenden Elemente von Mabox Linux.

Trotzdem ist es keine der offiziellen Community-Editionen von Manjaro, sondern eine unabhängige Entwicklung, die viele eigene Ideen und ein individuelles Design mitbringt.

Chrunchbang Linux wird von den Entwicklern als Inspirationsquelle genannt und von BunsenLabs Linux wurden einige der praktikablen Tools übernommen und zum Teil angepasst.

Mabox Linux

Die modulare Arbeitsumgebung ist ein Leichtgewicht

Mabox Linux 22.08 belegt inklusive der aus Openbox, Tint und Conky bestehenden Arbeitsumgebung nach der Erstinstallation lediglich 300 bis 400 MB Arbeitsspeicher und eignet sich daher auch für ältere Computersysteme oder solche, die nur wenig Ressourcen zur Verfügung haben.

Der Fenstermanager bietet viele Freiheiten

Durch seine ungewöhnliche Konfiguration mittels XML-Dateien lässt sich der Fenstermanager der Distribution weitgehend frei konfigurieren und trotz seines geringen Hungers auf Ressourcen auch gut individualisieren.

Die Macher demonstrieren die visuelle Vielseitigkeit des „Desktops“ und dessen weitreichende Anpassbarkeit in einer kleinen Galerie.

Mabox mit Openbox-Fenstermanager und Panels (Bild: Mabox Linux)

Mit Hilfe mehrere vorgefertigter Themes lassen sich der Fenstermanager und die Paneele über das Konfigurationstool ObConf („Openbox Configuration Manager“) ohne großes Zutun an bekannte Benutzeroberflächen, etwa Windows 95 („Chicago“), inklusive Themengebieten oder Workflows anpassen.

Wie beispielsweise die beiden Features Desktop-Grid und Quick Tiling funktionieren, demonstrieren die Entwickler in einem rund vierminütigen Video.

Mabox ist Manjaro „Light“ für Profis

Auch ohne eine mit Komfortfunktionen vollgestopfte und vergleichsweise schwere Desktop-Umgebung lässt sich eine annehmbare Arbeitsumgebung basteln.

Der freie Fenstermanager Openbox und die mittels Tint 2 realisierbaren Menü- und Taskleisten sowie eine exakte Ressourcenausgabe über Conky bieten vergleichsweise viel und kosten verhältnismäßig wenig.

Bei Fragen helfen der umfangreiche User-Guide und das sehr hilfsbereite Forum, aber auch das Betriebssystem selbst nimmt Anwender an die Hand.

Das Control Center im Zentrum

Im Zentrum der Distribution bündelt das Mabox Control Center alle wichtigen Ressourcen des Betriebssystems und erleichtert Anwendern den Zugriff auf wichtige Funktionen wie beispielsweise den neuen Colorizer, den Autostart, die Systemsteuerung und installierte Software. Die mächtige Schaltzentrale von Mabox wird sukzessiv weiter ausgebaut.

Das Mabox Control Center wurde weiter ausgebaut
Das Mabox Control Center wurde weiter ausgebaut (Bild: Mabox Linux)

Mabox Linux ausprobieren

Mit Hilfe eines entsprechenden ISO-Tools wie Ventoy oder Rufus lässt sich das rund 2,1 GB große und auf AMD64 optimierte Systemabbild von Mabox Linux 22.08 (ISO) auf ein USB-Speichermedium schreiben und als Live-System ausprobieren.

Weitere Informationen zum aktuellen Mabox Linux 22.08 („Herbolth“) liefern die offiziellen Versionshinweise und die Website des Projekts.

Distributionen im Porträt

Bisher waren die folgenden Linux-Distributionen im Format Porträt vertreten:

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In losen Abständen folgen weitere Distributionen im Porträt, zu denen der Autor sehr gerne Vorschläge entgegennimmt. Auch Leserartikel und Lesertests zu den Themen Linux und Open Source sind nach wie vor sehr gerne gesehen und werden auch zukünftig ihren Weg aus der Community auf die Startseite finden.

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