Radeon 680M & 660M vs. Iris Xe im Test: Mobile iGPUs von AMD und Intel im Gaming-Duell
Mit Ryzen 6000 Mobile hat AMD die in CPUs und APUs integrierte Grafikeinheit auf ein ganz neues Leistungsniveau gehoben: Das Topmodell Radeon 680M mit RDNA-2-Architektur ist bei 45 Watt so schnell wie die GeForce GTX 1050 Ti für PCs. Wie flott sie mit weniger Watt und im Vergleich zu Intels Iris Xe ist, zeigt dieser Test.
Der Artikel enthält jetzt auch Messwerte der Radeon 660M aus dem Ryzen 5 Pro 6650U und damit erstmals Ergebnisse einer von 12 auf 6 CUs beschnittenen RDNA-2-iGPU. Wie sich alle im Test vertretenen Prozessoren in klassischen CPU-Lasten schlagen, kann mittlerweile im Artikel Notebook-CPU-Benchmarks: Intel Core i-1200P/U vs. AMD Ryzen 6000H/U nachgelesen werden.
iGPUs von AMD und Intel im Test
Früher von Spielern lediglich belächelt, haben in CPUs integrierte Grafikeinheiten die letzten Jahre eine beachtliche Entwicklung durchgemacht. Allen voran getrieben durch AMD, aber infolgedessen auch durch technischen Fortschritt bei Intel kann mit den so genannten „iGPUs“ inzwischen sogar durchaus gespielt werden – in Full HD und bei vielen Titeln nur mit reduzierten Details, aber dann eben doch so, dass der Spielspaß nicht (allzu sehr) darunter leidet.
AMD Ryzen mit Radeon 680M und 660M
Aus AMDs aktuellem Ryzen-6000-Mobile-Angebot finden sich drei Modelle im Test. Zuerst einmal der Ryzen 9 6900HS aus der 35- und der Ryzen 7 6800U aus der 15-Watt-Klasse. Beide bieten die identische Anzahl an Kernen (acht) und GPU-Ausführungseinheiten (12 CUs, Radeon 680M), einzig die Leistungsaufnahme macht den Klassenunterschied aus. Dritter im Bunde ist der Ryzen 5 Pro 6650U mit Radeon 660M (6 CUs) – ebenfalls aus der 15-Watt-Klasse.
Ryzen 9 6900HS mit Radeon 680M (Asus ROG Zephyrus G14)
Bereits bekannt ist die maximale Leistungsfähigkeit der Radeon 680M bei 80 Watt TDP, wie sie der Ryzen 9 6900HS im Asus ROG Zephyrus G14 (Test) nutzen kann. Gegenüber dem Test vom Februar sind in diesem Bericht allerdings die Treiber auf einem deutlich aktuelleren Stand und das Notebook hat seit der Markteinführung eine Handvoll Firmware-Updates erfahren.
Getestet wurde das Notebook mit den folgenden, in Asus ROG Armoury Crate manuell definierten Verbrauchsobergrenzen für die APU, die sich CPU und iGPU teilen müssen:
- 80 Watt (effektiv 65 Watt, entspricht Maximum)
- 45 Watt
- 25 Watt
- 15 Watt
Ryzen 7 6800U mit Radeon 680M (Asus Zenbook 13S)
Mit dem Ryzen 7 6800U im neuen Asus Zenbook 13S stand darüber hinaus erstmals eine Radeon 680M in einem Prozessor der U-Serie für den Test zur Verfügung. Ryzen 9 6900HS und Ryzen 7 6800U nutzen den gleichen Die und sind identisch konfiguriert, Binning und Firmware unterscheiden beide allerdings. Im Test wurde der Ryzen 6800U sowohl mit 25 als auch mit lediglich 10 Watt TDP betrieben, was deutlich unter den bis zu 65 Watt TDP des Ryzen 9 6900HS liegt.
Getestet wurde in diesem Fall mit zwei verschiedenen Profilen, die bei der Zenbook-Serie im Tool MyAsus (Armoury Crate ist ROG vorbehalten) unter „Anpassungen“ gewählt werden können:
- 25 Watt TDP (Profil „Leistungsmodus“)
- 10 Watt TDP (Profil „Flüstermodus“)
Ryzen 9 6900HS und Ryzen 7 6800U durchlaufen den nachfolgenden Parcours also bei identischer Leistungsaufnahme von 25 Watt, was einen interessanten Direktvergleich der beiden SKUs möglich macht. Auch der Vergleich von 10 Watt bei U und 15 Watt bei HS könnte spannend werden.
AMD Ryzen 5 Pro 6650U mit Radeon 660M (ThinkPad Z13)
Die Radeon 660M kam in Lenovos neuem AMD-Business-Aushängeschild ThinkPad Z13 im Ryzen 5 Pro 6650U zum Einsatz. Die CPU entspricht bis auf die Pro-Firmware dem Ryzen 5 6600U.
Lenovo Commercial Vantage (rotes Icon) bietet im Gegensatz zur Lenovo Vantage für Privatkunden (blaues Icon) auf dem ThinkPad Z13 keine Profile an, getestet wurde daher im Windows-Profil „Beste Leistung“. In diesem Modus kann die CPU für kurze Zeit maximal knapp 50 Watt abrufen, bevor sie auf 35 Watt abfällt – die wiederum temperaturbedingt unter längerer Last nicht gehalten werden können und sich eher 25 Watt einstellen.
- 25 Watt dauerhaft (Profil „Beste Leistung“ (Windows))
Eckdaten AMD Ryzen 6000 Mobile im Überblick
Der nachfolgende Überblick stellt die Unterschiede der beiden Testkandidaten (fett) von AMD mit 12 CUs starken RDNA-2-iGPUs noch einmal gegenüber.
Serie | Modell | Kerne/ Threads |
Basistakt | Turbotakt | Grafik | Grafiktakt | L3-Cache | TDP |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Ryzen 6000H | Ryzen 9 6980HX | 8/16 | 3,3 GHz | 5,0 GHz | RDNA 2, 12 CUs | 2,4 GHz | 16 MByte | 45+ Watt |
Ryzen 9 6980HS | 3,3 GHz | 5,0 GHz | 35 Watt | |||||
Ryzen 9 6900HX | 3,3 GHz | 4,9 GHz | 45+ Watt | |||||
Ryzen 9 6900HS | 3,3 GHz | 4,9 GHz | 35 Watt | |||||
Ryzen 7 6800H | 3,2 GHz | 4,7 GHz | 2,2 GHz | 45 Watt | ||||
Ryzen 7 6800HS | 3,2 GHz | 4,7 GHz | 35 Watt | |||||
Ryzen 5 6600H | 6/12 | 3,3 GHz | 4,5 GHz | RDNA 2, 6 CUs | 1,9 GHz | 45 Watt | ||
Ryzen 5 6600HS | 3,3 GHz | 4,5 GHz | 35 Watt | |||||
Ryzen 6000U | Ryzen 7 6800U | 8/16 | 2,7 GHz | 4,7 GHz | RDNA 2, 12 CUs | 2,2 GHz | 16 MByte | 15–28 Watt |
Ryzen 5 6600U | 6/12 | 2,9 GHz | 4,4 GHz | RDNA 2, 6 CUs | 1,9 GHz | 15–28 Watt |
Drei Intel Core mit Iris XeGraphics
Intels aktuelle iGPU stand in gleich drei verschiedenen Prozessoren zur Verfügung. Auch in diesem Fall basierte die Grafikeinheit allerdings immer auf demselben Design mit 96 aktiven Xe-EUs und damit dem verfügbaren Maximum. Neben der TDP-Klasse unterschieden sich die Testmuster aber auch bei der CPU stark: Vom Alder-Lake-Prozessor mit 6P/8E-Kernen über ein 4P/8E-Kern-Modell (beides P-Serie) bis hin zum 2P/8E-Kern-Modell (U-Serie) war alles dabei.
Intel Core i7-1280P mit Iris Xe (Lenovo Yoga Slim 9i)
Der stärkste mobile Prozessor von Intel im Test kommt aus der bis dato nicht getesteten Alder-Lake-P-Serie. Die P-Serie setzt auf denselben Die wie die H-Reihe mit 6 P- und 8 E-Kernen, ist aber offiziell mit 28 statt 45 Watt konfiguriert. Maximal sind laut Intel 64 Watt zulässig, in der H-Serie sind es 115 Watt. Am Ende entscheidet der OEM, was welche CPU in welchem Notebook darf.
Konkret nahm der Core i7-1280P am Test teil, das einzige Modell der P-Serie, das den vollständig aktiven Chip nutzt. Einsatzort war das neue Lenovo Yoga Slim 9i.
Getestet wurde diese Konfiguration ausschließlich im Profil „Höchstleistung“, das unter 3D-Last dauerhaft 36 Watt anliegen lässt:
- 36 Watt (Profil „Höchstleistung“)
Intel Core i7-1260P mit Iris Xe (Dell XPS 13 Plus)
Auch der Core i7-1260P ist in der P-Serie beheimatet. Diese CPU darf im Vergleich zum Core i7-1280P nur auf vier der sechs physisch vorhandenen P-Cores zurückgreifen, die iGPU ist hingegen identisch. Getestet wurde der Core i7-1260P im neuen Dell XPS 13 Plus (9320).
Konfiguriert war die CPU mit dem Profil „Ultra-Leistung“, das kurzfristig bis zu 64 Watt erlaubt, unter Spiele-Last effektiv aber dauerhaft 28 Watt bedeutet.
- 28 Watt (Profil „Ultra-Leistung“)
Intel Core i7-1255U mit Iris Xe (Lenovo ThinkPad E14 Gen 4)
Aus der U-Serie mit offiziell 15 Watt TDP stammt wiederum der Core i7-1255U. Zum Core i7-1260P fehlt dem Namen nach zu urteilen nicht viel, doch mit dem Wechsel auf einen kleineren Die geht der Wegfall von vier P-Cores einher, so dass der Core i7-1255U nur noch über deren zwei verfügt. Darüber hinaus zollt der Takt der Iris Xe Graphics, die weiterhin 96 EUs umfasst, mit lediglich noch 1,2 GHz Tribut an die niedrigere TDP-Klasse.
Das Lenovo ThinkPad E14 Gen 4 verfügt im Gegensatz zum Lenovo Yoga Slim 9i nicht über Profile im Tool Lenovo Vantage. Stattdessen wurde mit dem Windows-Profil „Beste Leistung“ getestet, das dauerhaft 28 Watt ermöglicht – also wesentlich mehr als die Klassifizierung der CPU in der U-Serie.
- 28 Watt (Profil „Beste Leistung“ (Windows))
28 Watt liegen auf dem Niveau des Core i7-1260P im XPS 13 Plus und lassen bei identischer iGPU einen guten Rückschluss auf die Leistungsunterschiede in Folge des Wegfalls von zwei P-Cores zu.
Eckdaten 12. Gen Intel Core Mobile im Überblick
Der nachfolgende Überblick stellt die Unterschiede der drei Testkandidaten (fett) von Intel mit 96 EUs starken Xe-iGPUs noch einmal gegenüber.
Modell | Kerne / Threads | Takt/mit Turbo (P-Core) |
Takt/mit Turbo (E-Core) |
L2- + L3-Cache | Grafik | PBP (TDP/PL1) |
MTP (PL2) |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Core i7-1280P | 14 (6P + 8E) / 20 | 1,8/4,8 GHz | 1,3/3,6 GHz | 11,5+24 MB | 96 EUs, 1,45 GHz | 28 Watt | 64 Watt |
Core i7-1270P | 12 (4P + 8E)/16 | 2,2/4,8 GHz | 1,6/3,5 GHz | 9+18 MB | 96 EUs, 1,40 GHz | 28 Watt | 64 Watt |
Core i7-1260P | 12 (4P + 8E)/16 | 2,1/4,7 GHz | 1,5/3,4 GHz | 9+18 MB | 96 EUs, 1,40 GHz | 28 Watt | 64 Watt |
Core i5-1250P | 12 (4P + 8E)/16 | 1,7/4,4 GHz | 1,2/3,3 GHz | 9+12 MB | 80 EUs, 1,40 GHz | 28 Watt | 64 Watt |
Core i5-1240P | 12 (4P + 8E)/16 | 1,7/4,4 GHz | 1,2/3,3 GHz | 9+12 MB | 80 EUs, 1,30 GHz | 28 Watt | 64 Watt |
Core i3-1220P | 10 (2P + 8E)/12 | 1,5/4,4 GHz | 1,1/3,3 GHz | 6,5+12 MB | 64 EUs, 1,10 GHz | 28 Watt | 64 Watt |
Core i7-1265U | 10 (2P + 8E)/12 | 1,8/4,8 GHz | 1,3/3,6 GHz | 6,5+12 MB | 96 EUs, 1,25 GHz | 15 Watt | 55 Watt |
Core i7-1255U | 10 (2P + 8E)/12 | 1,7/4,7 GHz | 1,2/3,5 GHz | 6,5+12 MB | 96 EUs, 1,25 GHz | 15 Watt | 55 Watt |
Core i5-1245U | 10 (2P + 8E)/12 | 1,6/4,4 GHz | 1,2/3,3 GHz | 6,5+12 MB | 80 EUs, 1,20 GHz | 15 Watt | 55 Watt |
Core i5-1245U | 10 (2P + 8E)/12 | 1,3/4,4 GHz | 0,9/3,3 GHz | 6,5+12 MB | 80 EUs, 1,20 GHz | 15 Watt | 55 Watt |
Core i3-1215U | 6 (2P + 4E)/8 | 1,2/4,4 GHz | 0,9/3,3 GHz | 4,5+10 MB | 64 EUs, 1,10 GHz | 15 Watt | 55 Watt |
Pentium 8505 | 5 (1P + 4E)/6 | 1,2/4,4 GHz | 0,9/3,3 GHz | 3,25+8 MB | 48 EUs, 1,10 GHz | 15 Watt | 55 Watt |
Celeron 7305 | 5 (1P + 4E)/6 | 1,1/– GHz | 0,9/– GHz | 3,25+8 MB | 48 EUs, 1,10 GHz | 15 Watt | 55 Watt |
TDP und Taktraten in der Praxis
TDP und Taktraten auf dem Papier sind das eine, die jeweilige Umsetzung des OEMs – in der Regel auch noch einmal in Abhängigkeit des Profils – oftmals etwas ganz anderes. Wie sich die fünf CPUs konkret verhalten, hat die Redaktion vor dem eigentlichen Anfertigen der Benchmarks ermittelt. Dabei wurde auch ausgelotet, welche vom jeweiligen OEM angebotenen Profile für den Test zum Einsatz kommen sollten. Protokolliert wurden die nachfolgend gezeigten Systemparameter im integrierten Benchmark von Cyberpunk 2077 in Full HD.
Neben den fünf mobilen CPUs respektive ihren iGPUs nahmen auch der Ryzen 9 5900HX mit Vega8-Grafikeinheit, der Ryzen 9 6900HS mit Radeon RX 6800S bzw. Radeon RX 6800M sowie die Desktop-Grafikkarten GeForce GTX 1050 Ti und Radeon RX 6500 XT auf einem Core i5-10600K am Test teil.
TDP im Vergleich
Das nachfolgende Diagramm zeigt den Verlauf der TDP der getesteten mobilen Prozessoren, der beiden Desktop-Grafikkarten (GTX 1050 Ti, RX 6500 XT) sowie der separat herangezogenen mobilen Radeon RX 6800S und Radeon RX 6800M.
GPU-Taktraten im Vergleich
Das nachfolgende Diagramm zeigt den Verlauf der GPU-Taktraten der getesteten mobilen Prozessoren, der beiden Desktop-Grafikkarten (GTX 1050 Ti, RX 6500 XT) sowie der separat herangezogenen mobilen Radeon RX 6800S und Radeon RX 6800M.
Dabei fällt auf: Der Ryzen 9 6900HS aus der 35-Watt-Klasse kann bei 25 Watt nicht ganz so hoch takten wie der Ryzen 7 6800U aus der 15-Watt-Klasse und bricht bei 15 Watt TDP sogar vollends ein. 200 MHz liegen deutlich unterhalb der etwas über 500 MHz des Ryzen 7 6800U bei 10 Watt und verdeutlichen, dass HS- und U-Serie zwar auf demselben Chip basieren, aber definitiv an unterschiedliche Anwendungsszenarien angepasst wurden.
Bei Intel wird ersichtlich, dass die iGPU des Core i7-1260P im Dell XPS 13 Plus überraschend niedrig taktet, denn sie kommt kaum über das Niveau des Core i7-1255U hinaus, der offiziell nur maximal 1.250 MHz erlaubt – dabei sollte der 1260P lediglich 50 MHz unter den 1.450 MHz des 1280P landen.
CPU-Taktraten im Vergleich
Der Vollständigkeit halber sei nachfolgend auch der im Benchmark von Cyberpunk 2077 anliegende maximale CPU-Kern-Takt angegeben. In diesem Fall werfen die Ergebnisse der Core-CPUs von Intel ebenfalls Fragen auf, denn der Core i7-1255U taktet die beiden verbleibenden P-Cores bei 28 Watt niedriger als der Core i7-1260P seine vier Kerne und der Core i7-1280P schafft es mit nur 8 Watt mehr nochmals, höhere Taktraten auf sechs P-Cores zu halten. Das Resultat war allerdings reproduzierbar.
Testergebnisse und Benchmarks
Alle nachfolgenden Benchmarks wurden im Juli 2022 neu erstellt. Sämtliche Notebooks verfügten über alle verfügbaren Windows-11-Updates, die jeweils neuesten Treiber und waren so konfiguriert, dass die Ausgabe direkt von der genutzten GPU an das Display erfolgte (Stichwort MUX-Switch).
Synthetische Benchmarks
Die synthetischen Benchmarks sprechen eine klare Sprache: Mit 25 Watt oder mehr TDP (GPU+CPU) liegt die Radeon 680M geschlossen an der Spitze des Testfeldes, Iris Xe hat auch in Kombination mit Alder Lake keine Chance. Mit 45 Watt und mehr liegt die Radeon 680M im 3DMark mit der GeForce GTX 1050 Ti für Desktop-PCs gleichauf, in Unigine Superposition 10 Prozent zurück. Zwischen 45+ Watt und 25 Watt liegen bei der RDNA-2-iGPU ungefähr 10 bis 20 Prozent Leistungsunterschied.
Intels schnellste iGPU, die Iris Xe im Core i7-1280P bei 36 Watt, platziert sich ca. 10 Prozent hinter der Radeon 680M mit 25 Watt TDP, der Core i7-1260P mit weniger P-Cores, 8 Watt geringerer TDP, aber identischer iGPU ca. 10 Prozent hinter dem P-Topmodell. Überraschend schlecht schneidet der Core i7-1255U ab.
Interessant ist der Schlagabtausch zwischen Ryzen 9 6900HS und Ryzen 7 6800U bei 25 Watt: Einen klaren Sieger gibt es nicht, doch der HS scheint bei CPU-Last, der U bei iGPU-Last Vorteile zu haben. Bei nur noch 15 Watt geht der HS wiederum, wie zu erwarten war, ein.
Spiele-Benchmarks
Die getesteten Spiele bestätigen das Ergebnis aus den synthetischen Tests, der HS kann sich in diesem Parcours allerdings sowohl mit niedrigen als auch mit mittleren Details einen kleinen Vorsprung gegenüber dem U bei 25 Watt erkämpfen.
Keine Änderung erfährt die grundsätzliche Reihenfolge: Ab 25 Watt liegt AMDs Radeon 680M geschlossen vor der Konkurrenz von Intel, wenngleich Dota 2 und The Witcher 3 Ausnahmen von dieser Regel sind: Dort schiebt sich der Core i7-1280P mit 6 P-Cores bei 36 Watt in die Reihen der Konkurrenz.
Keine Chance hat der Core i7-1255U im Lenovo ThinkPad E14 Gen 4, selbst der Ryzen 7 6800U bei lediglich 10 Watt ist schneller als diese SKU bei 28 Watt.
Nachfolgend sind die in die Leistungsratings eingegangenen Spiele-Benchmarks sowohl mit mittleren als auch mit niedrigen Details noch einmal im Detail aufgeführt.
Auswertung und Fazit
Wie nicht anders zu erwarten war, bleiben AMDs aktuelle RDNA-2-iGPUs in Form der „großen“ Radeon 680M auch nach dem Duell mit Intel Alder Lake an der Spitze.
Ryzen 6000 mit Radeon 680M bleibt spitze
Keine im Prozessor integrierte Grafikeinheit ist so schnell wie die Radeon 680M mit 12 CUs, wie sie einige Ryzen 6000 Mobile bieten. Das gilt nicht nur für den Fall, dass die APU 45 Watt oder mehr elektrische Leistung aufnehmen kann wie der Ryzen 9 6900HS im Asus ROG Zephyrus G14, auch bei 25 Watt bleibt AMDs Chip mit 8 Zen-3-Kernen und 12 RDNA-2-CUs vor der Iris Xe Graphics mit 96 EUs in Intel Alder Lake mit 36 Watt – gut 10 Prozent beträgt der Vorsprung dann noch. Mit Blick auf das AMD-HS-vs.-AMD-U-Duell fällt dabei auf: Auch bei 25 Watt liegt noch immer der Ryzen 9 6900HS knapp vor dem Ryzen 7 6800U. Erst bei noch weniger Verlustleistung spielt die U-CPU ihre Auslegung auf die 15-Watt-Klasse aus und liegt am Ende bei 10 Watt deutlich vor dem HS-Konkurrenten bei 15 Watt.
Intels P-Topmodell profitiert von P-Cores
Gegen Radeon 680M chancenlos, aber für sich gesehen dennoch überraschend stark erweist sich der Core i7-1280P als absolutes Topmodell der P-Serie mit exklusiv 6 P-Cores. Diese SKU scheint in einigen Benchmarks explizit von ihrer P-Kernausstattung zu profitieren. Der Core i7-1260P mit 2 P-Cores weniger, aber quasi derselben iGPU liegt dann schon wieder etwas über 10 Prozent zurück. Um AMDs letzte iGPU-Generation und den Ryzen 7 6800U bei 10 Watt zu schlagen, reicht das zwar noch, für mehr aber nicht.
Ein überraschend schlechtes Ergebnis liefert der Core i7-1255U ab. Obwohl auch er über die 96-EU-Grafikeinheit verfügt und auf dem Papier weniger als 20 Prozent niedrigere GPU-Taktraten bietet, hat er bei 28 Watt keine Chance gegen den Core i7-1260P beim selben Verbrauch. Ursache sind die lediglich 2 P-Cores, die im Lenovo ThinkPad E14 Gen 4 auch noch überraschend niedrig takten. Für diese CPU ist am Ende bei dreifachem Verbrauch in Spielen sogar der Ryzen 7 6800U mit 10 Watt zu stark.
Ein Wermutstropfen ist letztlich die weiterhin sehr bescheidene Verfügbarkeit der Ryzen-6000-Plattform: Lediglich 28 Varianten von drei Herstellern listet der Preisvergleich aktuell.
Test der Radeon 660M steht aus
Mit diesem Artikel ist das Bild zur aktuellen Leistungsfähigkeit (mobiler) iGPUs in Spielen beinahe komplett. Was fehlt, sind Ergebnisse der nur mit 6 statt 12 CUs bestückten Radeon 660M – die Redaktion versucht, in naher Zukunft auch diese Messwerte nachliefern zu können.
- Schnellste iGPU am Markt (ab 25 W)
- Sehr effizient (FPS/Watt)
- AV1-Hardware-Decoding
- Standard-Treiber (AMD Adrenalin)
- Leistung bleibt unterhalb Desktop-Einstieg
ComputerBase wurden die Notebooks leihweise vom jeweiligen Hersteller zum Testen zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme der Unternehmen auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.
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