ROG Loki SFX-L 850 W: Asus' erstes ATX-3.0-Netzteil mit 80Plus Platinum ist winzig
Asus will das bereits zur CES im Januar in Aussicht gestellte ATX-3.0-Netzteil ROG Loki SFX-L Platinum pünktlich zum Start der Next-Gen-Grafikkarten in den Handel bringen. Das hat der Konzern auf seiner Pressekonferenz zur Gamescom 2022 in Köln erklärt und stellt das winzige SFX-Netzteil vor Ort aus.
Die Variante mit 850 Watt wird den Anfang machen, die ebenfalls bereits genannten Modelle mit 750, 1.000 und 1.200 Watt sollen später folgen. Auf die Serie gibt Asus 10 Jahre Garantie.
Das ROG Loki SFX-L 850 W im Überblick
Das mit 125,0 × 125,0 × 63,5 mm extrem kompakte Netzteil im SFX-L-Format kommt mit einer Effizienz-Zertifizierung nach 80Plus Platinum und ist vollständig zu ATX 3.0 kompatibel. Einen neuen 12+4-Pin-Grafikkarten-Anschluss nach PCI Express 5.0 (P12VHPWR), der für bis zu 600 Watt Dauer- und bis zu 1.200 Watt Spitzenleistung freigegeben ist, bietet das neue Netzteil ebenfalls.
Bis zu 1.700 Watt Spitzenleistung
Sichergestellt werden bis zu 1.200 Watt für maximal 100 µs für die Grafikkarte, weil die ATX-3.0-Norm vorsieht, dass das Netzteil selbst für 100 µs das Doppelte seiner Nennleistung liefern muss: also 1.700 Watt. Spitzenlasten werden über Stützkondensatoren abgefedert.
Das abseits des Messegeländes in Köln in Asus' eigener Event Location ausgestellte Modell des ROG Loki SFX-L 850W Platinum ließ einen Blick auf den beleuchteten 120-mm-Lüfter sowie das modulare Anschluss-Panel zu. Asus selbst bezeichnet das Netzteil als „das leiseste Netzteil im SFX-L-Format“.
Asus hat zur Gamescom zwar in Aussicht gestellt, dass das erste ATX-3.0-Netzteil des Konzerns noch dieses Jahr mit 850 Watt in den Handel kommt, blieb wie zuletzt MSI einen Preis aber noch schuldig: Der Konkurrent hatte mit MEG Ai1000P & Ai1300P zwei erste ATX-3.0-Netzteile im ATX-Format präsentiert.
Ältere Netzteile werden mit Adapter fit für P12VHPWR
Auch ältere Netzteile können für neue Grafikkarten mit 12+4-Pin-Anschluss über einen Adapter auf zwei- oder dreimal 8-Pin-PCIe fit gemacht werden. Der Grafikkarte wird in diesem Fall über die vier „Sense-Pins“ im Adapter signalisiert, dass bis zu 600 Watt Dauer- und bis zu 1.200 Watt Spitzenlast gefahren werden können. Die Adapter sollten daher vom Hersteller des Netzteils für das jeweilige Gerät freigegeben werden.
Das steckt hinter ATX 3.0
ATX 3.0 wurde federführend von Intel entwickelt und löst nach fast 20 Jahren ATX 2.x ab. Neben Vorgaben zur Adaption des Alternative Low Power Mode (ALPM), wie ihn zum Beispiel Windows 10 und Windows 11 beim Modern Standby nutzen, hat ATX 3.0 insbesondere ein Ziel: Leistungsstärkere Hardware mit höherem Stromverbrauch zuverlässig zu versorgen, auch wenn das System noch einmal deutlich mehr abruft, als es die offizielle TDP der Komponenten erahnen lassen.
Konkret sieht ATX 3.0 vor, dass Netzteile bis zu 200 Prozent ihrer Nennleistung bereitstellen können müssen. Das gilt für Modelle mit mehr als 450 Watt und oder mit neuem P12VHPWR-Anschluss für Grafikkarten. Modelle mit maximal 450 Watt und/oder ohne P12VHPWR-Anschluss müssen maximal 150 Prozent der Nennleistung liefern.
Anforderungen an die maximale Leistungsfähigkeit nach ATX 3.0 |
max. Dauer der Last | Anteil der Last an Gesamtzeit* | |
---|---|---|---|
Netzteile ≤ 450 Watt und/oder ohne P12VHPWR |
Netzteile > 450 Watt und/oder mit P12VHPWR |
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100% | 100% | Infinite | -- |
110% | 120% | 100 ms | 50% |
135% | 160% | 10 ms | 25% |
145% | 180% | 1 ms | 20% |
150% | 200% | 100 µs | 10% |
* Der Anteil der Spitzenlast an der Gesamtnutzungszeit ist von der Nennleistung des Netzteils abhängig. Gefordert wird, dass das Netzteil einen Testlauf besteht, der aus definierter Spitzenlast und „Ruhelast“ besteht, deren quadratischer Mittelwert der Nennleistung entspricht. |