Samsung 990 Pro: Erste Hinweise zum neuen SSD-Flaggschiff aus Südkorea
Ein Eintrag in der Datenbank der südkoreanischen National Radio Research Agency weckt Spekulationen um ein neues SSD-Flaggschiff von Samsung. Es soll sich um eine Samsung 990 Pro mit PCIe 5.0 handeln. Die Hinweise sind aber noch dünn und vieles bleibt naheliegende Vermutung.
Auf den Eintrag bei der südkoreanischen Genehmigungsstelle hat der Twitter-Nutzer @harukaze5719 hingewiesen, der der örtlichen Sprache mächtig ist. Eine maschinelle Übersetzung des erst am heutigen 2. August erstellten Eintrags liefert zwar nur Hinweise darauf, dass Samsung eine SSD in den beiden Ausführungen MZ-V9P1T0 und MZ-V9P2T0 hat registrieren lassen.
Die unbekannten Produktkennungen weisen auf Modelle einer neuen Generation „V9“ mit 1 TB („1T“) und 2 TB („2T“) Speichervolumen hin. Die Kennung einer Samsung 980 Pro mit 2 TB lautet zum Beispiel analog MZ-V8P2T0BW; eine Samsung 970 Pro mit 1 TB wird unter der Kennung MZ-V7P1T0BW geführt.
Alles weist auf die Samsung 990 Pro hin
Somit ist die Vermutung, dass es sich um eine bisher nicht öffentlich angekündigte Samsung 990 Pro handelt, äußerst naheliegend. Dass diese im M.2-Format auf die neue PCIe-5.0-Schnittstelle setzen soll, ist ebenfalls keine allzu gewagte Prognose. Die Samsung 980 Pro reizt mit bis zu 7.000 MB/s PCIe 4.0 x4 bereits fast aus. Mit PCIe 5.0 x4 würde der doppelte Durchsatz möglich sein.
Im Enterprise-Segment hat Samsung mit der PM1743 bereits eine PCIe-5.0-SSD im Programm; besitzt also die entsprechende Controller-Technik. Die PM1743 liefert über 13 GB/s und 2,5 Millionen IOPS. Sie ist allerdings im E3.S-Formfaktor für moderne Server gefertigt, das für eine 990 Pro für den PC nicht in Frage kommt. Am weitesten verbreitet ist hier hingegen das M.2-2280-Format, das auch die 980 Pro (Test) und die 970 Pro (Test) nutzen.
Wegen einer parallel zur Leistungssteigerung höher zu erwartenden Leistungsaufnahme und Wärmeentwicklung erscheint ein Kühlkörper ab Werk wahrscheinlich, den es bei der 980 Pro erst nachträglich gab.
Ob Samsung bereits im Rahmen des gerade gestarteten Flash Memory Summit 2022 die 990 Pro ankündigen wird, muss sich zeigen. Für den September stehen bereits die ersten PCIe-5.0-SSDs mit Phison-Controller in den Startlöchern, die den Marktstart von AMD Ryzen 7000 begleiten werden. Will Samsung direkt auf den Zug mit aufspringen, wäre Eile geboten.
Dass die Samsung 990 Pro PCIe 5.0 x4 als Schnittstelle mit einer Bruttodatenrate von ~16 GB/s (in beide Richtungen 32 GB/s) nutzen wird, bestätigt ein Eintrag in der Datenbank der PCI-SIG. Den Hinweis lieferte @KOMACHI_ENSAKA auf Twitter.
Dort finden sich auch neue Einträge zum oben erwähnten Enterprise-Modell Samsung PM1743.
Der Twitter-User hat erneut in die Datenbank der PCI-SIG geschaut und eine Überraschung entdeckt. Die Samsung 990 Pro wird nun nicht mehr unter den PCIe-5.0-Geräten aufgeführt. Stattdessen findet sich die SSD nur noch unter den Geräten mit PCIe 4.0 x4 wieder. Der Eintrag mit PCIe 4.0 ist sogar zwei Tage älter als der nun gelöschte mit PCIe 5.0.
Nun darf spekuliert werden, ob die Samsung 990 Pro nicht doch nur den älteren PCIe-Standard unterstützt. Ganz auszuschließen ist dies nicht. Western Digital hat seinem Flaggschiff WD Black SN850 kürzlich mit der SN850X nur ein kleines Leistungsupgrade spendiert und bleibt vorerst weiter bei PCIe 4.0.
Damit könnten die SSD-Drittanbieter ihren Leistungsvorsprung vor Samsung und Western Digital ausbauen. Denn diese werden voraussichtlich schon im Herbst ihre ersten PCIe-5.0-SSDs mit Phison-E26-Controller auf den Markt bringen. Corsair wirbt etwa schon jetzt für die MP700 mit PCIe 5.0 und 10 GB/s.
Samsung liefert nun auch selbst erste Hinweise auf ein neues SSD-Flaggschiff. Der Teaser auf Twitter liefert aber noch keine Hinweise zur Technik der laut Hersteller „ultimativen SSD“. Ein Kühler ab Werk erscheint aber nun gesichert.