Samsung Exynos: Kooperation mit AMD für eigene GPUs wird fortgesetzt

Update Nicolas La Rocco
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Samsung Exynos: Kooperation mit AMD für eigene GPUs wird fortgesetzt
Bild: Samsung

Nachdem für das kommende Jahr bereits feststeht, dass das Galaxy S23 auf allen Märkten auf Snapdragon-Prozessoren von Qualcomm setzen wird, herrschte Ungewissheit über die Zukunft der Exynos-Prozessoren und darin enthaltener Komponenten wie der Xclipse-920-GPU. Samsung will aber weiterhin eigene IP sowie GPUs mit AMD entwickeln.

Es war Qualcomm-CEO Cristiano Amon, der Ende Juli zur Bekanntgabe der Quartalszahlen die Ankündigung vorwegnahm, dass Samsung im nächsten Galaxy S nicht mehr auf die eigenen Exynos-Prozessoren und stattdessen weltweit auf Snapdragon-Chips setzen wird. Was das für Samsungs Chip-Sparte, das System LSI Business, bedeuten würde, war seitdem ungewiss, schließlich hatte erst dieses Jahr mit dem Galaxy S22 die mit AMD entwickelte Xclipse-920-GPU mit RDNA-2-Architektur ihre Premiere gefeiert. Sollte die Kooperation nach nicht einmal einem Jahr bereits ihr Ende finden?

Samsung will eigene Komponenten entwickeln

Statt von einem Ende kann jetzt allerdings maximal noch von einer Pause gesprochen werden. Samsung will weiterhin eigene proprietäre IP, also nach wie vor eigene Komponenten für das System-on-a-Chip entwickeln. Dazu zählt das Unternehmen explizit auch GPUs, NPUs, ISPs, Modems, RF und mehr, wie einer aktuellen Ankündigung zu entnehmen ist. Samsung wolle beim Chip-Design einen weiteren Schritt nach vorne gehen und ein Anbieter von Plattformlösungen werden, heißt es darin. Das lässt vermuten, dass das Unternehmen seine Lösungen künftig mehr Unternehmen anbieten will, die derzeit noch auf Qualcomm, MediaTek oder andere SoC-Anbieter setzen. „With our competitiveness in SoC, we aim to see Exynos recognized as the best mobile processor brand available“, sagte Mingoo Kim, SoC Development Head und Senior Vice President.

GIF Samsung will an eigenen GPUs festhalten (Bild: Samsung)

AMD-Kooperation wird fortgesetzt

Dass die GPUs noch vor den eigenen KI-Bausteinen, Bildprozessoren, Modems und Radiofrequenz-Komponenten an erster Stelle bei den Eigenentwicklungen genannt werden, verdeutlicht, dass die Sparte noch nicht am Ende ist, obwohl kommendes Jahr erst einmal Qualcomm zum Zug kommen wird. „We plan to continue to implement other features in the RDNA series by working closely with AMD going forward“, sagte Sungboem Park, Vice President in der GPU-Entwicklung bei Samsung. Park spricht von einer RDNA-Serie statt einer einzelnen Lösung und einer weiteren Zusammenarbeit mit AMD. Das erste Produkt der bisherigen Kooperation war im Exynos 2200 die Xclipse 920, eine GPU mit RDNA-2-Architektur, die unter anderem Raytracing und VRS integriert.

Update

Samsung und AMD haben abermals betont, auch in Zukunft gemeinsam GPUs für Samsungs Exynos-SoCs entwickeln zu wollen, und eine auf mehrere Jahre ausgelegte Vereinbarung unterzeichnet. Das Lizenzabkommen werde es Samsung ermöglichen, „eine von Konsolen bekannte Grafikqualität“ bei gleichzeitig optimierter Leistungsaufnahme mehr mobilen Endgeräten zur Verfügung zu stellen.

Ins Detail gehen beide Partner in der Pressemitteilung noch nicht. Dass sich Samsung für „mehrere Generationen [...] Radeon“ entschieden hat, um die eigenen Produkte zu verbessern, deutet allerdings darauf hin, dass es in Zukunft sowohl Exynos-SoCs mit RDNA-2- als auch RDNA-3-GPU geben wird.