Samsung Galaxy Z Fold 4 im Test: Fazit
4/4Zu sagen, dass Samsung mit dem Galaxy Z Fold 4 das aktuell leistungsfähigste und am besten für intensives Multitasking ausgelegte faltbare Smartphone anbietet, ist zwar grundsätzlich korrekt, allerdings auch eine sehr spezifische Aussage und zudem eine in einem singulären Umfeld, in dem der Hersteller mit einem Marktanteil von über 99 Prozent in Deutschland als Monopolist agiert. Dem Mate Xs 2 von Huawei fehlen aktuelle Hardware und zahlreiche Apps, um es überhaupt als annähernd konkurrenzfähig bezeichnen zu können, und das aktuelle Motor Razr, das bereits zwei Jahre alt ist, spielt in einer anderen Kategorie, in der Samsung das Galaxy Z Flip 4 anbietet. Smartphones wie das Oppo Find N oder das Xiaomi Mix Fold 2 werden hierzulande nicht angeboten.
Das Fold 4 ist keine Revolution, sondern eine gelungene Evolution, bei der Samsung an den richtigen Stellschrauben gedreht hat, um das Paket als Ganzes gegenüber dem Vorjahr aufzuwerten. Die Abmessungen wurden leicht reduziert, bleiben jedoch eine Baustelle. Aber das äußere Display ist jetzt breiter und es lässt sich besser darauf tippen. Dem inneren Bildschirm gelingt eine bessere Immersion, die Leistung ist deutlich gestiegen, Android 12L mit Taskleiste hebt Multitasking auf ein neues Niveau, die Kameras entsprechen annähernd dem Galaxy S22 und die Akkuleistung kann sich trotz gleich gebliebener Größe in Anbetracht der Leistungsfähigkeit sehen lassen.
Dass aktuell nur Samsung ein derart komplettes Paket anbieten kann, spiegelt sich im Preis wider, der mit 1.800 Euro extrem hoch ausfällt und sich nicht gegenüber dem Fold 3 verändert hat. Dass sich daran in naher Zukunft oder mit den Nachfolgern etwas ändern wird, ist angesichts der Exklusivität und des Respektabstands zum S22 Ultra allerdings kaum zu erwarten. Dafür müssten erst die chinesischen Anbieter den Markt aufwirbeln und selbst dann hat Samsung immer noch Argumente, die für das Fold 4 sprechen.
Für ein „Fold 5“ wünscht sich die Redaktion Fortschritte in der Bautiefe des Smartphones, denn ein Fold 4 im Alltag zu nutzen, bedeutet nach wie vor, praktisch zwei Smartphones übereinander gestapelt in die Hosentasche quetschen zu müssen. Vor allem Xiaomi hat zuletzt mit dem Mix Fold 2 gezeigt, wie dünn ein faltbares Smartphone, das sich zum kleinen Tablet wandelt, mittlerweile sein kann. Die Revolution für die Fold-Baureihe müsste aber darin bestehen, eine ähnlich dünne Bauweise eben nicht mit den Kompromissen von Xiaomi zu verbinden. Samsung hat es über die letzten Jahre geschafft, ein anfänglich fragiles Smartphone solide zu machen und sogar mit IPX8-Schutz zu versehen. Darüber hinaus bietet das Unternehmen ein ausgereiftes Scharnier, das sich stufenlos arretieren lässt. Ebendiese Merkmale opfert Xiaomi hingegen, nur um ein möglichst dünnes Design zu realisieren.
Aktuell geht man dann doch lieber den Schritt zu einem etwas größeren faltbaren Smartphone wie dem Fold 4, das im Gegenzug mehr aushält und mit der aktuellen Generation den passenden Feinschliff für ein überzeugendes Produkt erhalten hat.
- Helle 120-Hz-OLED-Displays
- Vielfältige Multitasking-Features
- 256 GB Speicher ab Werk
- Sehr hohe Leistung
- Gute Akkulaufzeiten trotz Mehrverbrauch
- Stufenlos arretierbares Scharnier
- Gute Triple-Kamera
- 5 Jahre Software-Updates
- Robustes Design mit IPX8-Schutz
- Schneller Fingerabdrucksensor
- Gute Stereo-Lautsprecher (Landscape)
- Komplette Konnektivität (Wi-Fi 6E, UWB)
- Drahtloses Laden
- Gerät nach wie vor sehr dick
- Innere Kamera bleibt qualitativ schlecht
- Laden auf 25 Watt beschränkt
- Pop-up-Werbung im Galaxy Store
ComputerBase wurde das Galaxy Z Fold 4 leihweise von Samsung zum Testen zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.
(*) Bei den mit Sternchen markierten Links handelt es sich um Affiliate-Links. Im Fall einer Bestellung über einen solchen Link wird ComputerBase am Verkaufserlös beteiligt, ohne dass der Preis für den Kunden steigt.
Dieser Artikel war interessant, hilfreich oder beides? Die Redaktion freut sich über jede Unterstützung durch ComputerBase Pro und deaktivierte Werbeblocker. Mehr zum Thema Anzeigen auf ComputerBase.