Sennheiser Momentum 4 Wireless im Test: Klanglich und preislich eine Alternative zum WH-1000XM5
Sennheiser überarbeitet das Design der Serie mit dem Momentum 4 Wireless vollständig. Klanglich ist der neue ANC-Kopfhörer dem Sony WH-1000XM5 überlegen, beim ANC jedoch nicht. Die Akkulaufzeit von rund 60 Stunden mit ANC und der Tragekomfort überzeugen ebenso wie der im Vergleich zum Vorgänger verbesserte Funktionsumfang.
Der Sennheiser Momentum 4 Wireless tritt das Erbe der Serie an und muss unter Beweis stellen, dass der Premium-Kopfhörer auch nach dem Verkauf der Consumer-Sparte von Sennheiser weiterhin überzeugen kann. Als „perfekte Balance zwischen überragendem Klang und außergewöhnlichem Design“ bricht der Momentum 4 Wireless mit dem Design des Vorgängers, wie es zuletzt auch Sony mit dem ANC-Kopfhörer WH-1000XM5 (Test) gewagt hatte. Zudem soll mit dem neuen Modell abermals die aktive Geräuschunterdrückung verbessert worden sein.
Neben einer Akkulaufzeit von bis zu 60 Stunden verspricht Sennheiser neben einem Transparenzmodus und einem eingebauten Equalizer eine neue Funktion zur individuellen Klanganpassung, mit der Träger den Klang den persönlichen Vorlieben und Bedürfnissen anpassen können sollen.
Der Sennheiser Momentum 4 Wireless kann ab heute weltweit vorbestellt werden. Er ist in Schwarz und Weiß erhältlich. Die Auslieferung und der Verkauf starten ab dem 23. August. Der Preis beträgt 349,90 Euro, womit der Kopfhörer deutlich unter der unverbindlichen Preisempfehlung des Sony WH-1000XM5 (419 Euro) liegt. Sonys Konkurrent wird derzeit im Handel allerdings schon für etwas über 370 Euro angeboten.
Neben einem 2,5-auf-3,5-mm-Audiokabel erhalten Käufer des Momentum 4 Wireless ein Reiseetui, im Gegensatz zu Sony noch einen Flugzeugadapter und ein USB-A-auf-USB-C-Ladekabel.
Die Technik im Sennheiser Momentum 4 Wireless
Erneut 42 mm große Treiber
Die dynamischen Audio-Treiber des Momentum 4 Wireless messen 42 mm im Durchmesser. Damit sind sie genauso groß wie beim Momentum 3 Wireless und deutlich größer als die nur noch 30 mm großen Treiber des Sony WH-1000XM5. Die Größe allein ist aber kein Garant für Qualität. Den Frequenzgang gibt Sennheiser identisch zum Vorgänger mit 6 Hz bis 22 kHz und die Sensitivität mit 106 dB SPL (1 kHz) an. Der Klirrfaktor soll bei weniger als 0,3 Prozent (1 kHz, 100 dB SPL) liegen. Die Impedanz beträgt 470 Ohm aktiv beziehungsweise 60 Ohm passiv.
Bluetooth 5.2 mit Multipoint, AAC und aptX Adaptive
Als Bluetooth-Standard kommt beim Momentum 4 Wireless die aktuelle Version 5.2 zum Einsatz. Zudem unterstützt Sennheiser Multipoint, so dass zwei Endgeräte gleichzeitig mit dem Kopfhörer verbunden sein können. So lässt sich die Wiedergabe jederzeit wechseln, ohne erst manuell die Geräteverbindungen trennen und koppeln zu müssen, und auf Wunsch können Anrufe des Smartphones angenommen werden, auch wenn der Kopfhörer beispielsweise gerade mit dem Tablet verbunden ist.
Neben SBC werden als Audiocodecs Qualcomms aptX und aptX Adaptive sowie AAC unterstützt. aptX Adaptive ist nicht nur abwärtskompatibel zu aptX und aptX HD, sondern nutzt eine variable Bitrate von 276 bis 420 kbit/s. So soll der Codec eine vergleichbare Qualität wie ein kabelgebundener Kopfhörer bei der Audiowiedergabe in 24 Bit/96 kHz liefern. Bei der Sampling-Tiefe bietet aptX Adaptive nämlich statt der üblichen 16 auch 24 Bit und bei der Abtastrate neben 44,1 kHz und 48 kHz auch 96 kHz. Um von aptX Adaptive zu profitieren, muss das eingesetzte Endgerät den Codec aber ebenfalls unterstützen. In der Regel ist dies nur bei High-End-Smartphones mit Qualcomm-SoC der Fall.
Neues Design verzichtet auf Retro-Look
Beim Momentum 3 Wireless setzt Sennheiser beim Kopfband auf Leder und Edelstahl, in dessen Führung die Ohrmuscheln gleiten. Diesen Retro-Look gibt der Hersteller mit dem Momentum 4 Wireless vollständig auf, setzt auf eine klassische Bügelaufhängung der Ohrmuscheln und verzichtet auf echtes Leder am Kopfband. Stattdessen ist die Oberseite des Kopfbands mit Stoff bespannt, wie er bei Sennheiser etwa auch beim Ladecase der Momentum True Wireless 3 zum Einsatz kommt. Im Inneren des Kopfbands kommt beim Momentum 4 Wireless ebenfalls weiterhin Metall zum Einsatz, zu sehen ist dies für den Nutzer jedoch nicht. Wie bei den Sony WH-1000XM5 werden die Ohrmuscheln nicht mehr auf einer Führung des Kopfbandes verschoben, sondern die Stege des Kopfbandes ein- und ausgefahren. Das neue Design soll für einen Tragekomfort sorgen, der es erlaubt, den Kopfhörer den ganzen Tag zu tragen.
Das neue Design erlaubt es auch, die Ohrmuscheln um je 90 Grad nach vorne und hinten zu drehen, um den Kopfhörer um den Hals gelegt zu tragen oder in der mitgelieferten Tragetasche flach hinzulegen und zu verstauen.
Jetzt mit 2,5-mm-Klinke
Schnittstellen befinden sich an der rechten Ohrmuschel. Neben USB-C zum Aufladen setzt Sennheiser auf einen Audioanschluss mit 2,5 mm statt der üblichen 3,5-mm-Klinke. Ein passendes Kabel von 2,5 auf 3,5 mm liegt bei, man kann so aber nicht jedes Kabel nutzen, das gerade griffbereit ist – im Alltag mitunter ein störendes Detail. An der rechten Ohrmuschel ist zudem der einzige Knopf am Kopfhörer platziert. Er erlaubt das manuelle Ein- und Ausschalten, indem er 3 Sekunden gedrückt wird, und das Bluetooth-Pairing, indem er 5 Sekunden gedrückt gehalten wird. Eine fünfstufige LED-Anzeige gibt über den aktuellen Status und den Ladestand des Kopfhörers Aufschluss.
Auch USB-Audio ist kein Problem
Wer statt analoger Klinke lieber über USB Musik an den Momentum 4 Wireless übertragen möchte, kann dies wie beim Vorgänger und im Gegensatz zum Sony WH-1000XM5, der dies nicht beherrscht, ebenfalls tun. Beispielsweise über USB-C mit einem Android-Smartphone verbunden, spielt der Sennheiser Momentum 4 Wireless sofort Musik ab oder kann für den Sound in Spielen genutzt werden – wie immer muss er hierfür eingeschaltet sein. Auch die Wiedergabesteuerung, das ANC, der Transparenzmodus und die Lautstärkeregelung über den Kopfhörer sind bei der Nutzung über USB möglich.
Das Gewicht des Sennheiser Momentum 4 Wireless liegt bei 293 g, womit er etwas schwerer als der rund 250 g schwere Sony WH-1000XM5 ist, aber leichter als der Vorgänger Momentum 3 Wireless, der auf 306 g kommt.
Sennheiser Momentum 4 Wireless | Sony WH-1000XM5 | Sony WH-1000XM4 | Sony WH-1000XM3 | Bowers & Wilkins PX5 | Montblanc MB 01 | Sennheiser Momentum 3 Wireless | beyerdynamic Amiron wireless copper | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Wandlerprinzip | dynamisch, 42 mm | dynamisch, 30 mm | dynamisch, 40 mm | dynamisch, 35 mm | dynamisch, 40 mm | dynamisch, 42 mm | Tesla, dynamisch | |
Bauform | Geschlossen | |||||||
Frequenzgang | 6–22.000 Hz | 4–40.000 Hz (Kabel), 20–40.000 Hz (Bluetooth, LDAC) | 10–30.000 Hz | 10–20.000 Hz | 6–22.000 Hz | 5–40.000 Hz (Kabelbetrieb) | ||
Nennimpedanz | 60 Ohm passiv, 470 Ohm aktiv | 16 Ohm passiv, 48 Ohm aktiv | k.A. | 16 Ohm passiv, 47 Ohm aktiv | 20 Ohm | 32 Ohm | 100 Ohm passiv, 470 Ohm aktiv | 32 Ohm |
Kennschalldruck | 106 dB | 100 dB (Kabel, passiv), 102 dB (Kabel, aktiv) | 101 dB (Kabel, passiv), 105 dB (Kabel, aktiv) | 101 dB | k. A. | 100 dB | 99 dB | 100 dB |
Klirrfaktor | < 0,3 % (1 kHz, 100 dB SPL) | k. A. | < 1 % | < 0,3 % (1 kHz, 100 dB SPL) | < 0,05 % bei 500 Hz | |||
Kabel | 2,5-mm-Klinke | 3,5-mm-Klinke, 1,2 m | 3,5-mm-Klinke, 1,0 m | 3,5-mm-Klinke auf USB-C | 3,5-mm-Klinke | 3,5-mm-Klinke, 4-polig, 1,2 m | ||
Bluetooth | 5.2 | 5.0 | 4.2 | 5.0 | 4.2 | |||
Unterstützte Codecs | SBC, AAC, aptX, aptX Adaptive | SBC, AAC, LDAC | SBC, AAC, aptX, aptX HD, LDAC | SBC, aptX Adaptive, AAC | SBC, aptX, aptX LL, AAC | SBC, aptX, aptX HD, aptX LL, AAC | ||
Akkulaufzeit | 60 Stunden (mit ANC) | 30 Stunden (mit ANC), 40 Stunden (ohne ANC) | 30 Stunden (mit ANC) | 25 Stunden (mit ANC) | 20 Stunden (ohne ANC) | 17 Stunden (mit ANC) | 30 Stunden | |
Ladezeit | 2 Stunden | 3,5 Stunden | 3 Stunden | 2 Stunden | 3 Stunden | 2 Stunden | ||
Akkukapazität | 700 mAh | 1.200 mAh | k. A. | 730 mAh | 330 mAh | 1.050 mAh | ||
Ladebuchse | USB-C | |||||||
Gewicht (ohne Kabel) | 293 g | 250 g | 251 g | 255 g | 241 g | 280 g | 306 g | 400 g |
Vier Mikrofone sollen auch Windgeräusche unterdrücken
Insgesamt vier Beamforming-Mikrofone (2×2) sollen eine hohe Verständlichkeit auch bei der Telefonie erzielen. Eine automatische Unterdrückung von Windgeräuschen soll die Sprachqualität selbst in schwierigen Umgebungen gewährleisten. Aussagen, die im weiteren Verlauf des Tests noch geprüft werden. Der Frequenzgang der Mikrofone liegt bei 50 Hz bis 10 kHz.
60 Stunden Akkulaufzeit mit Fast Charging
Die 60 Stunden Akkulaufzeit, die Sennheiser in Verbindung mit AAC bei mittlerer Lautstärke und aktiviertem ANC verspricht, werden mit einem Schnelllademodus kombiniert. Dieser soll nach einem Ladevorgang von lediglich zehn Minuten weitere sechs Stunden Akkulaufzeit gewährleisten. Zudem verfügt der Kopfhörer über eine Auto-On/Off-Funktion, die ihn einschaltet, wenn man ihn hochhebt, und nach 15 Minuten (Werkseinstellung) ausschaltet, wenn man ihn ablegt, um Energie zu sparen. Auch der Vorgänger bot eine solche automatische Funktion über die Scharniere der Ohrmuscheln.
Im Test erreicht der Sennheiser Momentum 4 Wireless eine Akkulaufzeit von rund 56 Stunden, wobei bei mittlerer Lautstärke ein bunter Musikmix bei wechselnder Umgebungslautstärke mit maximalem ANC und aptX Adaptive wiedergegeben wurde. Im Vergleich zum Vorgänger, der offiziell eine Akkulaufzeit von 17 Stunden erreicht, hat Sennheiser in diesem Bereich also deutlich zugelegt.
Das vollständige Aufladen des Kopfhörers dauert etwas über zwei Stunden und ist somit auch schneller als beim Vorgänger, bei dem es rund drei Stunden braucht. Geladen wird über den USB-C-Anschluss an der rechten Ohrmuschel. Der Akku im Kopfhörer weist eine Kapazität von 700 mAh (2,7 Wh) auf und stammt von Synergy (AHB413645PCT). Sennheiser setzt dieses Modell auch schon im MB 660 und PXC 550 ein. Im Momentum 3 Wireless beträgt die Akkukapazität lediglich 330 mAh – einer der Gründe für die deutlich bessere Akkulaufzeit des Momentum 4 Wireless. Während des Ladens kann weiterhin Musik gehört werden.
Steuerung über Touchfläche
Die Steuerung erfolgt nicht mehr über mehrere Tasten, sondern über ein Touchfeld in der rechten Ohrmuschel. Dies wird durch das neue Design des Kopfhörers überhaupt erst möglich, denn beim Momentum 3 Wireless ist die Aufhängung der Ohrmuscheln am Bügel in der Mitte der Ohrmuscheln platziert. Über den Touchsensor des Momentum 4 lassen sich sowohl die Wiedergabe als auch das ANC und Anrufe des Smartphones steuern. Lediglich der Sprachassistent des Smartphones wird über den Ein-/Ausschalter aktiviert, indem letzterer ein Mal kurz gedrückt wird.
Gute Bedienung auch ohne Tasten
Auf der Touchfläche kann hingegen getippt und gewischt werden. Einmaliges Tippen startet oder pausiert die Wiedergabe. Wird nach vorne gewischt, wird einen Track weitergesprungen. Ein Wisch zurück springt einen Track zurück. Das funktioniert erstaunlich zuverlässig, auch wenn man sich nicht besonders auf das Wischen konzentriert und nicht darauf achtet, die Fläche immer perfekt von einem Ende zum anderen zu überstreichen. Mit zweifachem Tippen wird zwischen ANC und Transparenzmodus gewechselt. Auch die Lautstärke kann über Wischgesten am Kopfhörer geregelt werden. In diesem Fall muss nach oben oder unten gewischt werden. Dies erfolgt ebenfalls zuverlässig. Erreicht man die Lautstärkegrenzen, weist der Kopfhörer darauf hin. Grundsätzlich begleiten kurze Signaltöne die Bedienung.
Nur das einmalige Tippen zum Starten und Pausieren sorgte im Test für ungewollte Aktionen, wenn der Kopfhörer verstellt oder sein Sitz angepasst wurde. Verhindern lässt sich dies nicht.
Die Anrufsteuerung ist zunächst gewöhnungsbedürftig, verhindert dafür aber allzu schnelle Fehleingaben. Statt bereits bei einmaligem Tippen einen Anruf anzunehmen, muss hierfür nach vorne gewischt werden. Aufgelegt wird durch einen Wisch nach hinten. Abgewiesen wird ein Anruf, indem die Touchfläche zwei Sekunden lang gedrückt gehalten wird. Zweifaches Tippen wechselt zwischen Anrufen und auch das Stummschalten des Mikros ist möglich, wofür der Ein-/Ausschalter ein Mal gedrückt werden muss.
ANC-Intensität per Pinch-Geste
Eine ungewöhnliche Option ist die Anpassung der ANC-Intensität direkt über den Touchsensor. Denn neben der Option, ANC und Transparenzmodus mit einem Doppeltippen umzustellen, kann man auch die von Smartphones bekannte Pinch-to-Zoom-Geste auf der Ohrmuschel benutzen. „Zoomt“ man mehrfach nach außen, wird die Intensität der Geräuschunterdrückung immer weiter reduziert, bis man schließlich bei maximaler Transparenz angekommen ist. „Zoomt“ man mit zwei Fingern von außen nach innen, wird hingegen die Intensität des Transparenzmodus reduziert und die Intensität der aktiven Geräuschunterdrückung Stück für Stück erhöht. Die Aus-Stellung sowohl von ANC als auch Transparenzmodus lässt sich so aber kaum treffen und kann auch über die Tasten nicht gezielt angesteuert werden.
Trageerkennung pausiert die Wiedergabe
Die Trageerkennung des Momentum 4 Wireless sorgt dafür, dass die Wiedergabe pausiert wird, wenn der Kopfhörer abgesetzt wird, und wieder einsetzt, wenn man sie wieder aufsetzt. Beim Vorgänger sorgte die über Sensoren umgesetzte Funktion immer wieder für eine ungewollte Musikunterbrechung, wenn man sich schnell bewegte. Beim neuen Modell setzt Sennheiser auf einen Infrarotsensor in der rechten Ohrmuschel, was für eine zuverlässige Erkennung sorgt und nicht die Probleme des Vorgängers aufweist. Allerdings reagiert die Trageerkennung nur dann, wenn man die rechte Ohrmuschel vom Kopf abhebt. Verschiebt man sie nur oder hebt man die linke Ohrmuschel an, reagiert die automatische Pausefunktion nicht, da der IR-Sensor kein Licht erkennt. Hebt man die rechte Ohrmuschel an, reagiert die Trageerkennung aber sehr schnell und sehr zuverlässig.
Mit Funktionen wie Speak-to-Chat und dem Aktivieren des Transparenzmodus durch das Auflegen der Handfläche bietet Sony beim WH-1000XM5 jedoch mehr Funktionen. Zudem können bei Sonys Kopfhörer der Google Assistant und Amazon Alexa unter Android und Alexa unter iOS auch rein per Sprache über das jeweilige Weckwort aktiviert werden, ohne die Bedienelemente nutzen zu müssen – das geht beim Momentum 4 nicht.
Anpassungen in der Sennheiser-Smart-Control-App
Der Momentum 4 Wireless ist ebenfalls mit der Smart-Control-App von Sennheiser kompatibel, die auch beim Vorgänger und den True-Wireless-In-Ears des Unternehmens für Anpassungen und zur Konfiguration des Kopfhörers genutzt werden kann. Beim erstmaligen Koppeln des Momentum 4 führt die App durch den Verbindungsprozess und zeigt ein gegebenenfalls verfügbares Firmware-Update an.
Unter dem Reiter „Mein Gerät“ stehen daraufhin Funktionen wie das Verbindungsmanagement, in dem man einstellen kann, zu welchen beiden Geräten sich der Kopfhörer verbinden soll, der Equalizer, der „Sound Check“, die Soundzonen, das ANC bzw. der Transparenzmodus und Sidetone zur Verfügung.
Drei-Band-Equalizer mit „Sound Check“
Der Equalizer erlaubt keine Feineinstellung des Klangs, da es sich nur um einen Drei-Band-Equalizer handelt, der lediglich ein Anpassen der Tiefen, Mitten und Höhen erlaubt. Neben vorgegebenen Presets etwa zu Rock und Pop können auch die beiden Klangmodi „Bassanhebung“ und „Podcast“ aktiviert werden.
Hinter dem „Sound Check“ verbirgt sich eine Option, um individuelle Equalizer-Presets zu erstellen. Sie kann nur mit einem Benutzerkonto bei Sennheiser genutzt werden. Der Nutzer wählt, während er Muisk hört, verschiedene Presets aus, ohne zu wissen, welche Anpassung welches Preset genau vornimmt, und soll immer das wählen, was für ihn subjektiv am besten klingt. Im Anschluss landet man mit einem voreingestellten Preset in der Drei-Band-Equalizer-Ansicht der App und kann das so erstellte Presets speichern.
Soundzonen passen Einstellungen dem Ort an
Hinter den Soundzonen verbirgt sich hingegen etwas, das man bereits vom WH-1000XM5 und anderen Sony-Kopfhörern kennt, nämlich die Anpassung der Einstellungen an den erkannten Ort des Trägers. Bis zu 20 Zonen kann der Nutzer festlegen, etwa für das Zuhause oder die Arbeit. Hierfür ist es notwendig, der App Zugriff auf den Standort zu gewähren. Zusätzlich können Orte anhand ihrer Adresse festgelegt werden, so dass man nicht an dem jeweiligen Ort sein muss, um eine Soundzone für ihn zu konfigurieren. Für jede Soundzone lässt sich der Radius, in dem sie um die Adresse gelten soll, zwischen 100 m und 1 km einstellen. Mit dem Betreten und Verlassen der Zone können die Geräusch-Einstellungen und der Equalizer angepasst werden. Wird etwa die Arbeit betreten, kann der Momentum 4 Wireless so automatisch auf den Transparenzmodus wechseln, beim Verlassen jedoch auf ANC umstellen, um unterwegs die Umgebung auszublenden – oder andersherum, je nach Vorliebe.
ANC mit anpassbarer Intensität und Windgeräuschreduzierung
Beim ANC kann der Nutzer wie bereits erwähnt die Intensität verändern und nahtlos zwischen ANC und Transparenzmodus übergehen. Dies ist auch in der App über einen Schieberegler möglich. Zudem kann eingestellt werden, ob sich das ANC automatisch an die Umgebung anpassen soll. Im Untermenü verbergen sich zudem Einstellungen zur Windgeräuschreduzierung. Bot der Vorgänger die drei ANC-Modi „Maximal“, „Anti-Wind“ und „Anti-Druck“, so ist dies beim Momentum 4 nicht mehr der Fall, sondern bei der Windgeräuschreduzierung kann zwischen „Aus“, „Auto“ und „Max“ gewählt werden. Zudem kann man einstellen, ob beim Wechsel auf volle Transparenz die Musik pausieren soll.
Über den Regler unter Sidetone kann der Nutzer hingegen einstellen, ob und wie laut er die eigene Stimme während Telefonanrufen hören möchte. Die eigene Stimme nicht gänzlich auszublenden hilft dabei, den Gesprächspartner nicht aus Versehen anzubrüllen.
Im Reiter „Einstellungen“ ist es hingegen möglich, Optionen wie die Trageerkennung für das automatische Pausieren und die Ausschaltautomatik zu regeln. Letztere kann deaktiviert werden und neben der Werkseinstellung von 15 Minuten auch auf 30 oder 60 Minuten angehoben werden. Zudem sieht man in diesem Reiter, welcher Audiocodec derzeit genutzt wird. Unter dem Menüpunkt „Kacheln“ können darüber hinaus die angezeigten Optionen im Reiter „Mein Gerät“ angepasst werden. Wer den „Sound Check“ oder das Verbindungsmanagement nicht angezeigt bekommen möchte, kann es hier deaktivieren.
Des Weiteren ist es möglich, über die App Firmware-Updates einzuspielen und auch der Akkuladestand des Kopfhörers ist in der App einsehbar. Bei Firmware-Updates sollte parallel keine Musikwiedergabe erfolgen, um die Übertragung deutlich zu beschleunigen.
Keine Anpassung der Steuerung
Eine Anpassung der Steuerung beziehungsweise der Touchgesten, etwa um gezielt einzelne Funktionen zu deaktivieren oder das Starten und Pausieren auf ein zweifaches Tippen zu legen, ist nicht möglich.
Im Vergleich zu den Möglichkeiten, die die Smart-Control-App beim Momentum 3 Wireless bot, hat Sennheiser den Funktionsumfang der App somit sinnvoll erweitert. Eine Trennung nicht nur zwischen ANC und Transparenz, sondern zusätzlich auch für den Modus „Aus“ wäre wünschenswert, so dass der Nutzer alle drei Modi über den Kopfhörer durchschalten könnte. Zudem bietet der Equalizer nur eine rudimentäre Anpassung.
Verarbeitung und Tragekomfort
Der Sennheiser Momentum 4 Wireless ist ein deutlicher Bruch im Vergleich zum Vorgänger. Die Verarbeitung ist zwar auch beim neuen Modell tadellos und weist weder scharfe Kanten, Grate noch große Spaltmaße auf, dennoch strahlt der Momentum 3 Wireless mit perlgestrahltem Edelstahl und Leder etwas anderes aus – was aber nicht uneingeschränkt positiv zu bewerten ist. Denn der Momentum 4 ist optisch deutlich moderner und wird trotz des großflächigen Einsatzes von Kunststoff eine breitere Zielgruppe ansprechen als der Vorgänger – vom aus der Zeit gefallenen Einsatz von Echtleder abgesehen.
Beim Tragekomfort hatte der Vorgänger jedoch mit einem zu lockeren Halt des Kopfbandes zu kämpfen, was beim Nachfolger mit neuem Design und weiterhin stufenloser Einstellung nicht mehr der Fall ist. Zudem können die Ohrmuscheln nun wie bereits erwähnt gedreht werden, so dass sich der Kopfhörer besser um den Hals tragen lässt. Einklappen lassen sich die Ohrmuscheln dafür aber nicht mehr.
Das Kunstleder der Ohrpolster sorgt dafür, dass man unter dem Momentum 4 Wireless schwitzt. Große Ohren stoßen zudem schnell an ihre Grenzen. Die Ohrpolster lassen sich auswechseln, sollten sie irgendwann durch die Nutzung verschlissen sein.
Der Tragekomfort ist hoch, was auch durch einen nicht zu hohen Anpressdruck erreicht wird. Bei wilden Kopfbewegungen verrutscht der Momentum 4 so jedoch etwas, ohne allerdings den Halt zu verlieren.
Das Reiseetui des Momentum 4 Wireless und das neue, nicht klappbare Design des Kopfhörers haben zur Folge, dass das Kopfband immer wieder auf die kleinste Einstellung eingeschoben werden muss, wenn der Kopfhörer in der Tasche verstaut werden soll. Ein auf Dauer störender Umstand, so dass man die optimale Einstellung nur ungern wieder verstellt und stattdessen lieber das Etui weglässt. Die oft und zu Recht gescholtene Hülle der Apple AirPods Max (Test) verhindert genau dies effektiv – hat dafür aber andere Nachteile.
Klang des Sennheiser Momentum 4 Wireless
Klanglich leistet sich Sennheiser mit dem Momentum 4 Wireless keinen Aussetzer und kann die hohen Erwartungen erfüllen. Der Hersteller liefert erneut einen klar differenzierten, transparenten Klang, der wie gewohnt druckvolle, prägnante Bässe bietet. Auch bei leisen Tönen ist das Ausspielen tiefer Frequenzen wie der Tiefbass in St Jude von Florence + The Machine für den Kopfhörer kein Problem. Die Mitten und Höhen werden sauber und klar ausgespielt. Details gehen nicht verloren, allerdings spielen sich die Höhen auch nicht in den Vordergrund, was dem Klang das ein oder andere Mal gut zu Gesicht stehen würde. Insgesamt ist der Klang somit sehr unaufgeregt und harmonisch. Auch die Dynamik überzeugt und eine Live-Aufnahme von Hotel California von den Eagles klingt auf dem Momentum 4 hervorragend.
Mit dem Bass in Angel von Massive Attack hat der Momentum 4 keinerlei Schwierigkeiten. Er wummert, ist aber klar aufgelöst und druckvoll – kein Brummen, kein Verzerren. Auch Titel wie No Good von Kaleo klingen mit dem Modell ausgezeichnet.
Im direkten Vergleich mit dem Sony WH-1000XM5 kann dem Momentum 4 Wireless positiv bescheinigt werden, dass er beim Bass weniger aufträgt, was zwar bei manch aktueller Musik weniger modern, aber besser klingt. Wer mehr Bass möchte, wählt hingegen den WH-1000XM5.
Beim passiven Kabelbetrieb treten Stimmen etwas klarer hervor, wovon etwa Titel wie Scott Street von Phoebe Bridgers und Dreams on Fire von Katie Melua profitieren.
Analyse des Frequenzverlaufs
ComputerBase führt auch bei neuen Kopfhörern Messungen zum Frequenzverlauf durch. Hierfür wird auf das miniDSP Headphone & Earphone Audio Response System (H.E.A.R.S.) in Verbindung mit der Software REW zurückgegriffen. Hierbei handelt es sich nicht um eine IEEE-standardisierte Messstation, sie liefert jedoch gute Vergleichswerte, die insbesondere eine Vergleichbarkeit der betrachteten Kopfhörer untereinander ermöglichen. Die Mikrofone im rechten und linken Ohr des miniDSP H.E.A.R.S. sind kalibriert. Der Schalldruck ist bei allen Kopfhörern bei 300 Hz auf circa 84 dB kalibriert. Ein idealer Verlauf entspräche somit einer geraden Linie bei 84 dB. Alle Messungen werden nach Herstellervorgaben von 20 Hz bis 20 kHz mehrfach und mit unterschiedlichen Kopfhörerpositionen durchgeführt, um diese Einflüsse zu berücksichtigen und einen falschen Sitz zu erkennen. Die Ergebnisse sind wie in den Graphen dargestellt leicht geglättet.
Für den Sennheiser Momentum 4 Wireless wurde die Messung sowohl bei Nutzung von Bluetooth als auch beim Anschluss per Kabel im aktiven und passiven Betrieb durchgeführt.
Die Messungen zum Frequenzverlauf des Sennheiser Momentum 4 Wireless zeigen einen weitgehend flachen Verlauf mit einer leichten Bassverstärkung und einem minimalen Abfall bei den oberen Mitten. Der Präsenzbereich ist nicht verstärkt. Der Bluetooth-Betrieb unterscheidet sich quasi nicht vom aktiven Kabelbetrieb, in dem Funktionen wie die Lautstärkeanpassung über den Kopfhörer, das ANC und der Transparenzmodus ebenfalls genutzt werden können.
Der passive Kabelbetrieb weist hingegen einen Frequenzverlauf auf, bei dem der Bass weniger angehoben ist, dafür aber die Mitten.
Grund zur Kritik gibt der Frequenzverlauf des Sennheiser Momentum 4 Wireless somit nicht.
ANC kann nicht mit dem des WH-1000XM5 mithalten
Das ANC des Momentum 4 Wireless ist bei Weitem nicht so effektiv wie das beim Sony WH-1000XM5, da es zwar tiefe Frequenzen sehr gut filtert, hohe Frequenzen aber als helles Rauschen weiterhin durchlässt. Sony schafft es hingegen, diese hohen Frequenzen ebenfalls deutlich zu dämpfen, wenn auch nicht gänzlich zu eliminieren. Das verbleibende Rauschen ist bei Sony also deutlich leiser als beim Momentum 4. Ist von einem Gewitter unter dem WH-1000XM5 nur noch das Donnern zu hören, nimmt man mit dem Momentum 4 Wireless auch das Plätschern des Regens noch wahr. Dabei ist es nicht die passive Isolierung durch den Kopfhörer, die den Unterschied macht, denn hier liegen beide in etwa gleichauf. Im Vergleich zum Momentum 3 Wireless ist das neue Modell in Sachen ANC jedoch überlegen und filtert effektiver.
Wählt man „Adaptives ANC“ in der App, weist der Momentum 4 Wireless bei Stille kein störendes Rauschen auf, weil die Intensität des ANCs dann entsprechend der Umgebung reduziert wird – wo kein Lärm, da keine Filterung. Deaktiviert man das „Adaptive ANC“, so dass die stärkste Filterung aktiv ist, kann man bei Stille hingegen ein Grundrauschen wahrnehmen.
Wind kann gefiltert werden
Wie bereits erwähnt, lässt sich die Windgeräuschreduzierung des Sennheiser Momentum 4 Wireless zwischen „Aus“, „Auto“ und „Max“ umstellen. Auf „Aus“ erweist sich der Proband als windanfällig und überträgt störende Windgeräusche an die Ohren. Auf „Auto“ sind diese schon reduziert, aber gerade bei neu böigem Wind weiterhin hörbar. Erst die Einstellung „Max“ eliminiert nahezu alle störenden Windgeräusche bei der gleichzeitigen Nutzung der aktiven Geräuschunterdrückung. Allerdings bleibt dies nicht ohne Auswirkung auf die aktive Geräuschunterdrückung, die dann weniger stark filtert.
Natürliche Transparenz ist etwas zu leise
Der Transparenzmodus des Sennheiser Momentum 4 Wireless sorgt für ein leichtes Rauschen und einen weitgehend natürlichen Klang der Umgebung. Allerdings verstärkt er sie selbst bei maximaler Intensität nicht so stark, dass sie genauso laut klingt wie ohne Kopfhörer. Möchte man Durchsagen verstehen, wenn man Musik hört, muss man letztere pausieren, wenn die Transparenz aktiviert wird, was in den Einstellungen wie erwähnt möglich ist. So kann man den Transparenzmodus schnell durch doppeltes Tippen aktivieren und gleichzeitig die Wiedergabe pausieren.
Auf den Transparenzmodus hat die Einstellung, ob das ANC automatisch angepasst werden soll oder nicht, übrigens keinerlei Einfluss, seine Intensität kann nur in der App angepasst werden. Wird die Verstärkung reduziert, nimmt auch das Rauschen deutlich ab. Da das Rauschen stärker abnimmt als die Verstärkung, ist die Reduzierung der Intensität in der App eine gute Wahl, wenn man seine Umgebung nebenbei nur ein wenig wahrnehmen möchte.
Eine Funktion, bei der die Transparenz automatisch einsetzt und die Wiedergabe pausiert, wie sie Sony mit Speak-to-Chat bietet, weist der Momentum 4 Wireless ebenso wenig wie einen Modus zum Fokussieren auf Stimmen auf.
Im Vergleich zum Sony WH-1000XM5 (Test) und zu den Apple AirPods Max (Test) schneidet Sennheiser mit dem Momentum 4 beim Transparenzmodus demnach schlechter ab.
Verständliche Telefonie
Der Sennheiser Momentum 4 Wireless unterdrückt Straßenlärm bei der Telefonie fast vollständig, plötzliche Geräusche wie Vogelgezwitscher oder Bauarbeiten dringen jedoch hindurch. Die Filterung lässt also etwas mehr Umgebung zum Gesprächspartner durch als beim WH-1000XM5. Insgesamt klingt der Träger jedoch natürlich und ist gut zu verstehen, der Unterschied zum Sony-Modell ist meist gering, bei Sony klingt die Stimme jedoch etwas klarer.
Das Umschalten des Sidetones, so dass man sich selbst während der Telefonie hört, funktioniert gut und ist angenehm.
Latenz im Vergleich
Die Latenz des Sennheiser Momentum 4 Wireless wird mit aptX Adaptive unter Android und mit AAC unter iOS gemessen. Einen proprietären Low-Latency-Modus, der mit jedem Endgerät unabhängig vom Betriebssystem und Audiocodec funktioniert, besitzt der Momentum 4 nicht. aptX Adaptive erreicht bei der Latenz auch nicht die niedrige Verzögerung, die aptX Low Latency erzielt. Ist der Codec bei aptX LL allein für rund 40 ms Latenz verantwortlich, sind es bei aptX Adaptive schnell bis zu 80 ms. Aufgrund der Abwärtskompatibilität mit aptX und aptX HD hängt die Latenz zudem vom Endgerät ab. Nutzt der Kopfhörer aptX HD, ist die Latenz deutlich höher als bei aptX LL, aptX (150 ms) oder aptX Adaptive – bis zu 200 ms. Wird der Kopfhörer mit einem Endgerät, das aptX LL unterstützt, verbunden, wird aber nicht aptX LL genutzt, sondern das normale aptX. Einen Nutzen aus aptX LL auf der Senderseite kann der Kopfhörer somit nicht ziehen. Dieser grundlegenden Problematik muss man sich beim Thema Latenz und aptX Adaptive bewusst sein, in vielen Fällen reduziert der Standard die Latenz nämlich nicht oder kaum.
Bei passendem Endgerät lassen sich mit dem Momentum 4 jedoch Latenzen von weniger als 100 ms mit Android und aptX Adaptive erreichen. Im Zusammenspiel mit iOS und AAC sind es hingegen die üblichen 160 bis 180 ms. Wenn die eingesetzte Software ihrerseits keine Synchronisation zwischen Bild und Ton vornimmt, ist deshalb auch beim Sennheiser Momentum 4 Wireless ein Versatz zwischen beidem zu erkennen. Bei der Musikwiedergabe ist eine solche Latenz wie immer völlig irrelevant.
Kopfhörer | Latenz |
---|---|
Sennheiser Momentum 4 Wireless | 80–100 ms (Android, aptX Adaptive) / 160–180 ms (iOS, AAC) |
Sony WH-1000XM5 | 160–180 ms (Android, LDAC) / 160–180 ms (iOS, AAC) |
Shure Aonic 40 | 160–180 ms (Android, aptX HD/iOS, AAC) |
Urbanista Los Angeles | 160–180 ms (Android, SBC/iOS, AAC) |
JBL Tour One | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Sennheiser HD 250BT | 70 ms (aptX LL), 160–180 ms (Android, aptX/iOS, AAC) |
Yamaha YH-E700A | 70 ms (Android, aptX Adaptive), 160–180 ms (iOS, AAC) |
Urbanista Miami | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Apple AirPods Max | 50–60 ms (iOS, AAC), 90–100 ms (Android, AAC) |
Razer Opus | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) / 80–100 ms (Gaming-Mode) |
Marshall Major IV | 160–180 ms (Android/iOS, SBC) |
Anker Soundcore Life Q30 | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Skullcandy Crusher Evo | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
JBL Club One | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Jabra Evolve2 85 | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Jabra Elite 45h | 160–180 ms (Android/iOS, SBC) |
Sony WH-1000XM4 | 160–180 ms (Android, LDAC) / 160–180 ms (iOS/Android, AAC) |
JBL Club 950NC | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Sony WH-CH710N | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
iFrogz Airtime Vibe | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Sony WH-1000XM3 | 160–180 ms (Android, LDAC) / 160–180 ms (iOS, AAC) |
Bowers & Wilkins PX5 | 160–180 ms (Android, aptX HD) / 160–180 ms (iOS, AAC) |
Montblanc MB 01 | 160–180 ms (Android, aptX HD) / 160–180 ms (iOS, AAC) |
Sennheiser Momentum 3 Wireless | 80 ms (Android, aptX LL) / 160–180 ms (iOS, AAC) |
Marshall Monitor II A.N.C. | 160–180 ms (Android/iOS, SBC) |
beyerdynamic amiron wireless copper | 160–180 ms (Android, aptX HD) / 160–180 (iOS, AAC) |
Fazit
Klanglich ist der Sennheiser Momentum 4 Wireless dem Sony WH-1000XM5 überlegen, auch weil Sonys Kopfhörer (zu) viel Fokus auf den Bass legt. Bei ANC, Transparenzmodus, Funktionsvielfalt und Telefonie ist hingegen der WH-1000XM5 die bessere Wahl. Nicht nur bei der Filterung der Umgebungsgeräusche mit ANC an sich, sondern auch bei Wind liefert das Sony-Modell das bessere Ergebnis. Stellt man die Windgeräuschunterdrückung beim Sennheiser Momentum 4 Wireless auf „Maximal“, werden Windgeräusche zwar auch sehr gut unterbunden, allerdings geht das zugleich auf Kosten des ANCs. Auf „Auto“ dringen hingegen immer wieder Windgeräusche an die Ohren.
Am Design des Momentum 4 werden sich die Geister scheiden. Weniger retro, weniger Metall, mehr Kunststoff und Moderne. Der Momentum 4 Wireless spricht eine jüngere Zielgruppe an als der Vorgänger und konkurriert so noch stärker mit dem Sony WH-1000XM5. Er verliert damit aber auch ein Alleinstellungsmerkmal, mit dem er sich aus der Masse hervorhebt – er sieht nun aus wie jeder andere ANC-Kopfhörer. Dem Tragekomfort kommt das neue Design jedoch sehr zu Gute, der Momentum 4 trägt sich sehr angenehm.
Bei der Akkulaufzeit ist der Sennheiser Momentum 4 Wireless der Konkurrenz klar voraus. Fast 60 Stunden mit ANC und aptX Adaptive sind für einen Kopfhörer mit aktiver Geräuschunterdrückung eine echte Hausnummer. Beim Kabelanschluss wechselt Sennheiser zwar auf 2,5 mm, was nicht überzeugt, dafür kann Musik anders als bei Sony auch über USB-C übertragen werden. Zudem ist es möglich, Musik auch beim Aufladen zu hören, was beim WH-1000XM5 ebenfalls nicht funktioniert.
Die neuen Soundzonen funktionieren zuverlässig und schon beim Betreten einer Zone werden die konfigurierten Einstellungen umgestellt. Die Auto-On/Off-Funktion wird nicht rein durch Bewegung ausgelöst, so dass der Momentum 4 Wireless sich nicht einschaltet, wenn er in der Transporttasche umhergetragen wird. Liegt er jedoch offen auf einem Tisch und wird nur kurz hochgehoben, um ihn an eine andere Stelle zu legen, schaltet er sich ein und verbindet sich gegebenenfalls mit dem Smartphone, obwohl der Nutzer dies nicht möchte.
Insgesamt bietet der Sony WH-1000XM5 auf der Software-Seite aber mehr Funktionen als der Sennheiser Momentum 4 Wireless. Welche man davon nutzt, ist jedoch individuell sehr unterschiedlich, so dass auch ihre Gewichtung für jeden Nutzer unterschiedlich ausfallen wird. Dennoch geht Sennheiser mit dem neuen Modell einen weiteren Schritt hin zu mehr Funktionalität und Funktionen, ohne den Klang zu vernachlässigen.
Die Auslieferung und der Verkauf des Momentum 4 Wireless starten am 23. August. Der Preis beträgt 349,90 Euro, womit das Modell etwas günstiger startet als der derzeitige Marktpreis des Sony WH-1000XM5, der bei etwas über 370 Euro liegt. Das bessere Gesamtkonzept liefert der WH-1000XM5, den etwas besseren Klang der Momentum 4 Wireless.
ComputerBase wurde der Momentum 4 Wireless leihweise von Sennheiser unter NDA zum Testen zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Test fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.
(*) Bei den mit Sternchen markierten Links handelt es sich um Affiliate-Links. Im Fall einer Bestellung über einen solchen Link wird ComputerBase am Verkaufserlös beteiligt, ohne dass der Preis für den Kunden steigt.
Dieser Artikel war interessant, hilfreich oder beides? Die Redaktion freut sich über jede Unterstützung durch ComputerBase Pro und deaktivierte Werbeblocker. Mehr zum Thema Anzeigen auf ComputerBase.