Trockenheit in den USA: Arizona muss Wasser sparen – Intels Fabs noch nicht
Zu wenig Regen gibt es nicht nur in China, sondern auch in vielen Teile der USA. Restriktionen greifen nun in Arizona, primär für Farmer. Denn sie stehen auf der Prioritätenliste ganz unten, Trinkwasser und kommerzielle sowie industrielle Dinge hingegen deutlich weiter oben. Intels Fabriken dürften so noch einmal davonkommen.
Der Südwesten der USA blickt auf die größte Dürre in den letzten 1.200 Jahren, fand eine Studie der Universität von Kalifornien kürzlich heraus. Die Regenfälle waren zwar zum Teil auf dem Papier ausreichend, doch halfen sie nicht, die bereits in den letzten Jahren geschrumpften Reservoire zu füllen. Diese leeren sich in den nun erneut trocken und heißen Zeiten noch mehr. Der Lake Mead als einer der größten dieser Vorratsbecken ist noch zu etwa 28 Prozent gefüllt, der Wasserstand fiel zuletzt unter die Marke von 1.068 Fuß und damit den geringsten Wert seit dem Bau des Hoover Damm in den 30er-Jahren. Und die Prognosen sind schlecht, bis zum kommenden Jahr ist keine Besserung in Sicht, bis September 2022 wurde im schlimmsten Fall ein Absinken auf bis hinab zu 316 m (circa 1.037 Fuß) erwartet.
Und so kürzt das Bureau of Reclamation die Zuteilung für Wasser aus dem Colorado River für die angrenzenden Bundesstaaten und Staaten, allen voran Arizona, aber auch Nevada und Mexiko. Nur Kalifornien kommt bisher ohne Kürzungen davon. Arizona wird mit einer Kürzung von 21 Prozent den Löwenanteil tragen müssen, auf Nevada und Mexiko entfallen acht respektive sieben Prozent weniger zugeteiltes Wasser.
Lokal ist die Geschichte ein großes Thema, denn sie wird gravierende Auswirkungen haben. Die staubtrockene Gegend Arizona und ihre großen Städte wie Phoenix und Tuscon beziehen einen Großteil ihres Wassers über ein teures Kanalsystem, das Central Arizona Project, kurz CAP. Dieses System ist alles andere als perfekt und wurde bereits oft kritisiert, denn in der heißen Gegend und durch die gewählte Bauweise gehen Milliarden Liter im Jahr allein durch Verdunstung oder Austritt in den Boden verloren.
Die Industrie hat in dieser Phase noch Glück, sie muss keine Einschränkungen fürchten. Das dürfte unter anderem auch Intel freuen, sie betreiben in Chandler, Arizona, nicht nur einen der größten Komplexe des Unternehmens, dieser soll in Zukunft auch noch kräftig ausgebaut werden. Ob das langfristig mit der Klimaerwärmung eine gute Idee ist oder war, wird die Zukunft zeigen. Umliegend zeigt Google Maps aber beispielsweise typisch bewässerte Felder in trockenen Regionen, sie dürften bald, zumindest zum Teil, brach liegen.
Denn die Furcht vor der nächsten Stufe der Rationierung ist vor Ort alles andere als unrealistisch. Verschiedene Stufen gibt es dabei auf dem Papier schon seit langem, aber die Umsetzung ist bisher nur in kleinen Schritten erfolgt. Der Schritt Tier 2a, der nun ansteht, wäre der erste, richtig gravierende, bevor mit Tier 2b dann schon die nahende Eskalation droht – und dann auch endlich Kalifornien seinen Anteil leisten muss. Der lokale Verband hat seit Wochen und Monaten kein anderes Thema, neue Veranstaltungen sollen über die nun beschlossenen Pläne informieren. Was die Umsetzung am Ende bringt, wird die Zukunft zeigen.