TSMC: Sieben Branchenriesen setzen auf neue N3-Fertigung
Der erste „3-nm-Prozess“ von TSMC lässt Kunden Schlange stehen. Sieben Branchenriesen wollen diese Technologiestufe möglichst bald nutzen, doch der Zeitplan soll nach wie vor ein schwieriger sein. Die Auftaktproduktion soll sehr gering ausfallen, wenngleich die aus Asien gemeldeten Zahlen zu gering erscheinen, um wahr zu sein.
Apple dürfte erster Abnehmer werden
Apple ist wie erwartet der Erstkunde der neuen Produktionslinie. Spekuliert wird über einen angepassten „M2 Pro“, der im kommenden Jahr in den ersten Produkten zu finden sein könnte. Später sollen der M3 sowie der A17 für das „iPhone 15“ auf eine N3/N3E-Lösung von TSMC vertrauen. Auch hier dürften jedoch entsprechende Backup-Pläne vorliegen, so wie die, die dieses Jahr greifen müssen. Denn die N3-Fertigung von TSMC ist zu spät dran für das iPhone 14 und den überarbeiteten A16, deshalb muss auf eine optimierte 5-nm-Lösung, vermutlich den klassischen N4-Prozess, zurückgegriffen werden.
Intel will N3 für Grafik-Tile nutzen
Ganz vorn mitmischen will auch Intel, die sich für ihre künftigen Produkte Kapazitäten der N3/N3E-Fertigung bei TSMC gesichert haben. Wo genau diese erstmals genutzt wird, blieb zuletzt wieder fraglich. Spekuliert wurde lange Zeit über den Grafik-Tile, wie der Hersteller die separaten Chiplets auf dem kompletten Package bei Meteor Lake im kommenden Jahr nennt. Doch die zuletzt bekannt gewordene mögliche Herabstufung der GPU-Spezifikationen von 192 auf nur noch 128 EUs könnte für einen älteren und größeren Prozess mit höherem Verbrauch sprechen, weshalb Intel, um alle Parameter zu erfüllen, die GPU abspecken musste. Letzte Gerüchte besagen deshalb, dass N3 eventuell erst beim Nachfolger Arrow Lake zum Einsatz kommen könnte.
Alle großen Player stehen Schlange
Als weitere Großkunden stehen AMD, Nvidia, Qualcomm, MediaTek und Broadcom in der Schlange, hier aber zum Großteil mit Startterminen für Produkte erst ab Ende 2023 oder nicht vor dem Jahr 2024. Viele dieser Firmen dürften deshalb bereits N3E anvisieren, die optimierte und verbesserte Version des N3-Fertigungsschritts.
Denn die Frage nach der Menge der produzierten Wafer ist aktuell undurchsichtig. Die Auftaktproduktion für N3 soll sehr klein ausfallen, TSMC selbst gab bereits zu verstehen, dass im Jahr 2022 kein Umsatz dafür verbucht wird. Die große Frage bleibt, wie schnell die Produktion kommendes Jahr ansteigen wird.