Backblaze-Studie: SSD-Ausfallraten über die Zeit geringer als bei HDDs
Halten nun herkömmliche Festplatten (HDDs) oder die schnellen Solid State Drives (SSDs) länger? Diese Frage lässt sich auch heute nicht umfassend beantworten, doch liefern Statistiken aus dem Bestand des Cloud-Storage-Betreibers Backblaze eine klare Tendenz – wenn auch eben nur bezogen auf den „Cloud-Einsatz“.
SSDs in der Cloud
Erst vor einigen Jahren hat Backblaze damit begonnen, die eigenen Rechenzentren auch mit SSDs zu bestücken. Somit reichen die Erfahrungen noch nicht so lange wie bei den HDDs zurück, zu denen Backblaze schon lange Ausfallstatistiken führt und regelmäßig veröffentlicht.
Bereits zuvor lieferte der Cloud-Betreiber erste Erkenntnisse zu den Ausfallraten der seinerzeit erst wenige Jahre als Boot-Laufwerk eingesetzten SSDs. Schon damals zeichnete sich eine Tendenz zugunsten der rein elektronischen SSD-Technik gegenüber den mechanischen HDDs ab.
Neue Statistiken sehen die SSDs klar im Vorteil
Jetzt wird mit neuen Zahlen nachgelegt, die eine längere Einsatzzeit berücksichtigen. Bis Ende 2018 setzte das Unternehmen noch auf HDDs als Boot-Laufwerke, ab dann wurden diese durch SSDs ersetzt. In Grafiken wird nun die durchschnittliche jährliche Ausfallrate (Annualized Failure Rate, AFR) beider Datenträgertypen im Laufe der Jahre verglichen.
Dabei zeigt sich, dass ab dem fünften Jahr die Fehlerrate bei den HDDs stark zunimmt: Von rund 1,8 Prozent in Jahr vier sind es bereits rund 3,6 Prozent im Jahr fünf, 5,2 Prozent in Jahr sechs, 6,3 Prozent in Jahr sieben und 6,9 Prozent in Jahr acht.
Bei den SSDs liegt die AFR mit rund 1 Prozent im Jahr vier und 0,9 Prozent im Jahr fünf deutlich niedriger und steigt nicht an. Ob dies auch für die nachfolgenden Jahre gilt, muss sich erst zeigen, denn dazu fehlt die entsprechende Datenbasis.
Backblaze sieht damit die Behauptung, dass SSDs zuverlässiger als HDDs sind, bestätigt. Zumindest gelte das für dieses Einsatzgebiet als Boot-Datenträger in den eigenen Servern. Ein solcher Ausgang war zu erwarten, schließlich verschleißt bei HDDs die Mechanik, die es bei SSDs gar nicht gibt.
Ausfallraten werden weiter beobachtet
Die SSD-Statistiken werden fortgeführt. Dann wird sich zeigen, ab wann die Ausfallraten steigen. Da der NAND-Flash-Speicher der SSDs nur eine gewisse Menge an Schreibzyklen übersteht, wäre dies etwa ein Anlass für eine Zunahme der Ausfälle. Backblaze will dabei auch untersuchen, wie weit eine SSD über ihr garantiertes Schreibvolumen (Total Bytes Written) hinaus genutzt werden kann.