Benchmark-Vergleich: Ryzen 9 7950X in Sandra-Suite 74 Prozent schneller als Zen 3
SiSoftware liegen bereits diverse Benchmarks mit dem AMD Ryzen 9 7950X vor und hat diese zusammengestellt und verglichen. Am Ende gibt es großes Lob für das neue Flaggschiff, auch wenn die gestiegene Leistungsaufnahme kritisiert wird. Intel Raptor Lake fehlt in dem Vergleich aber noch.
In den Tests, die Anwender mit der Sandra-Software-Suite von SiSoftware erstellt haben, tritt der Ryzen 9 7950X (Zen4) gegen den Vorgänger Ryzen 9 5950X (Zen3) mit ebenfalls 16 Kernen und 32 Threads an. Hinzu kommen Vergleichswerte von Intels Core i9-12900K (Alder Lake, 8+8 Kerne, 24 Threads) sowie dem Core i9-11900K (Rocket Lake, 8 Kerne, 16 Threads).
Enorme Vorteile auch dank AVX512
Aufgrund der neuen Architektur, dem verdoppelten L2-Cache, dem AVX512-Support sowie nicht zuletzt dem deutlich höheren Takt samt stark angehobener TDP überrascht nicht, dass der Ryzen 9 7950X den Vorgänger klar schlagen kann. In den ersten Integer-Tests ist der Vorsprung mit über 40 Prozent dabei deutlicher als in Gleitkomma-Tests mit rund 30 Prozent. Intels CPUs liegen hier schon hinter dem Ryzen 9 5950X und sind damit chancenlos.
In manchem Test, in dem AVX512 genutzt werden kann, ist Zen 4 sogar doppelt so schnell wie Zen 3; der Vorgänger und auch Intel Alder Lake unterstützen die 512-Bit-Erweiterung schlichtweg nicht.
Deutlich kleiner ist der Leistungssprung von Zen 4 bei den Crypto-/Hashing-Benchmarks, wo der Vorsprung auf Zen 3 nur noch 11 Prozent respektive 28 Prozent beträgt. SiSoftware weist darauf hin, dass diese Tests vor allem von der RAM-Geschwindigkeit abhängen und Zen 4 vom Wechsel auf DDR5 profitiert. Intel Alder Lake ist in einigen dieser Tests aber sogar deutlich schneller.
In den Benchmarks mit Finanz-Analyse-Software liegt der Ryzen 9 7950X 27 Prozent bis 88 Prozent vor dem 5950X. Die Benchmarks aus dem Bereich Wissenschaft liegen Zen 4 mit wieder teils verdoppelter Leistung gegenüber Zen 3 noch besser. In einem Test ist Intels Alder-Lake-Architektur aber auch hier uneinholbar, während sie in den anderen zurückfällt.
Im Durchschnitt der acht Benchmarks zur Bildverarbeitung glänzt Zen 4 mit im Durchschnitt verdoppelter Leistung im Vergleich zu Zen 3. Nur in einem Test kann hingegen der Core i9-12900K den Spitzenplatz erobern. Auch hier helfe der AVX512-Support ungemein, so der Bericht. Bei den Latenz-Tests ist Zen 4 nicht immer schneller.
Unterm Strich wird über alle Benchmarks hinweg eine mittlere Leistungssteigerung von satten 74 Prozent für den Ryzen 9 7950X gegenüber dem Ryzen 9 5950X ermittelt. Im Vergleich zum Core i9-12900K, mit allerdings nur halb so vielen Performance-Kernen, liegt die Zen-4-CPU noch 60 Prozent in Front.
Die schlicht mit der Punktzahl auf Preis und TDP hochgerechnete Preis- und Energieeffizienz bescheinigt dem Ryzen 9 7950X einen deutlichen Vorsprung beim Preis/Dollar, aber nur noch einen kleinen Vorsprung bei den Punkten/Watt, da die TDP um 62 Prozent (170 W statt 105 W) gestiegen ist.
Ein klarer Sieg von AMD ohne den Herausforderer
In dieser als „Review“ verpackten Gegenüberstellung der gesammelten Benchmarkresultate überzeugt der AMD Ryzen 7950X auf ganzer Linie. Allerdings fehlt noch der eigentliche Gegenspieler: Intels Core i9-13900K aus der Generation Raptor Lake. Dieser wird doppelt so viele Effizienz-Kerne, mehr Cache und mehr Takt bieten. Intel hatte bereits Leistungssteigerungen von 15 Prozent bei Single-Thread und 41 Prozent bei Multi-Thread-Anwendungen gegenüber Alder Lake in Aussicht gestellt. Inwieweit sich das auf die Sandra-Benchmark-Suite ummünzen lässt, bleibt abzuwarten. Dennoch dürfte das Duell mit dem Ryzen 9 7950X enger werden. Intel wird dafür aber auch noch einmal den Stromverbrauch erhöhen müssen.
Mit richtigen unabhängigen Tests der neuen Ryzen-CPUs wird in den kommenden Tagen gerechnet. Der Marktstart erfolgt am 27. September.
Intel wird Raptor Lake voraussichtlich am gleichen Tag zunächst nur vorstellen, parallel sollen die ersten Z790-Mainboards enthüllt werden. Mit einer Verfügbarkeit der ersten Core-i-13000-Modelle wird im Oktober gerechnet.