Batteriezellen im Rundformat: BMW nennt mehr Leistung, weniger CO2 und Kosten
Die BMW Group mit ihren verschiedenen Konzernmarken will ab 2025 auf selbst entwickelte Batteriezellen im Rundformat setzen, die für mehr Leistung und weniger CO2-Emissionen sowie einen großen Sprung bei der Energiedichte, Ladegeschwindigkeit und Reichweite sorgen sollen.
Bis zu 50 Prozent geringere Produktionskosten
BMW verspricht sich vom Einsatz der neuen Batteriezellen im Rundformat mehr Leistung, eine CO2-reduzierte Produktion und deutlich reduzierte Kosten von bis zu 50 Prozent für den gesamten Hochvoltspeicher, also die Antriebsbatterie. Der Akkumulator ist primär dazu bestimmt, die für den Vortrieb sorgenden Elektromotoren in den Fahrzeugen des Herstellers mit elektrischer Energie zu versorgen. Die CO2-Emissionen bei der Produktion der neuen Batteriezellen sollen dabei um bis zu 60 Prozent reduziert werden.
In der „Neuen Klasse“ ab dem Jahr 2025
Die sechste Generation der Lithium-Ionen-Zellen von BMW soll ab 2025 in der neuen Fahrzeugklasse zum Einsatz kommen, die gemeinsam mit Qualcomm und Arriver auf einer Plattform für das Fahren nach Level 2+ und 3 ausgelegt sein soll. Hinter der „Neuen Klasse“ stehen neben einer neuen Antriebs- und Batteriegeneration auch eine neu definierte IT- und Software-Architektur sowie ein neues Niveau von Nachhaltigkeit über den gesamten Lebenszyklus.
Die Energiedichte wird um mehr als 20 Prozent erhöht, die Ladegeschwindigkeit um bis zu 30 Prozent gesteigert und die Reichweite um bis zu 30 Prozent verbessert.
Zudem verringern wir die CO2-Emissionen in der Zellproduktion um bis zu 60 Prozent. Das sind große Schritte im Hinblick auf die Nachhaltigkeit und den Kundennutzen.
Frank Weber, Mitglied des Vorstands der BMW AG für Entwicklung
Die „Neue Klasse“ soll ab 2025 als nächster großer, auf den BMW iX und dessen Neuerungen folgender Schritt des Automobilherstellers und Mobilitätsdienstleisters folgen.
Bis 30 Prozent mehr Reichweite
Hinsichtlich des vom Entwicklungsvorstands angesprochenen Kundennutzen hebt BMW insbesondere eine um bis zu 30 Prozent höhere Reichweite und eine um 30 Prozent beschleunigte Ladegeschwindigkeit hervor. Dieser Sprung soll nicht zuletzt durch eine 20 Prozent höheren Energiedichte erreicht werden, welche die Batteriezellen im Rundformat gegenüber den aktuell eingesetzten Zellen aufweisen. Die neuen Energiezellen seien „optimal“ auf die neue Architektur der „Neuen Klasse“ abgestimmt und sollen bei BMW „eine neue Ära“ der E-Mobilität einläuten.
BMW baut sechs Fabs für Batterien auf
Um den eigenen Bedarf an den runden Energiezellen abdecken zu können, möchte BMW gemeinsam mit seinen Partnern insgesamt sechs Batteriezellfabriken in China und Europa sowie den USA, Mexiko und Kanada aufbauen, wobei in jeder Region jeweils zwei Fabs entstehen sollen, die jeweils eine jährliche Kapazität von bis zu 20 Gigawattstunden (GWh) erreichen sollen. Dabei soll für die Rohstoffe Lithium, Kobalt und Nickel anteilig Sekundärmaterial einsetzen und in der Produktion Grünstrom verwenden werden.
Und um unseren Bedarf langfristig abzudecken, werden wir mit unseren Partnern Batteriezellfabriken mit einer jährlichen Kapazität von jeweils bis zu 20 GWh an sechs Standorten in den für uns wichtigen Märkten aufbauen: zwei in China, zwei in Europa und zwei in USMCA.
Joachim Post, Vorstand der BMW AG für Einkauf und Lieferantennetzwerk
Für die Produktion der neuen Batteriezellen habe die BMW Group bereits Aufträge in Höhe eines zweistelligen Milliarden-Eurobetrags vergeben, so das Unternehmen. Im Vergleich mit der aktuellen 5. Generation ließen sich die Produktionskosten dabei um rund 50 Prozent reduzieren.
Herstellungskosten auf dem Niveau von Verbrennern
Auch dank der 6. Generation der hauseigenen Energiezellen habe sich BMW das Ziel gesetzt „die Herstellungskosten von vollelektrischen Modellen auf das Niveau von Fahrzeugen mit modernster Verbrennungsmotor-Technologie zu bringen“.