Einplatinencomputer: Fedora 37 unterstützt den Raspberry Pi 4 jetzt offiziell
Die Fedora 37 Workstation mit Gnome 43 steht ab sofort als Beta für jedermann zum Testen bereit und demonstriert, wohin die Reise der Linux-Distribution gehen wird. Das RPM-basierte Betriebssystem setzt mit Linux 5.19 auf die aktuellste Ausgabe des freien Systemkernels und einen Extended Hardware Stack für Zen 4 und Raptor Lake.
Gnome 43 und noch mehr GTK-4-Apps
Neben dem erst vor wenigen Wochen erschienenen Linux-Desktop Gnome 43 Beta, der den Fokus insbesondere auf den Ausbau von GTK-4-Anwendungen und noch mehr Wert auf eine konsistente Benutzeroberfläche legen soll, basiert Fedora 37 Workstation bereits in der jetzt veröffentlichten Beta auf einer topaktuellen Basis.
Nachfolgende Neuerungen sind bereits bekannt.
Bei einigen dieser Neuerungen sind die Entwickler bereits tiefer ins Detail gegangen.
GUI mit noch mehr Konsistenz
Über Gnome 43 war bislang noch sehr wenig bekannt, einzig die optionale Ausrichtung des Dateimanagers Nautilus auf mobile Endgeräte und Formfaktoren sowie ein neuer in Rust und GTK 4 geschriebener Bildbetrachter mit der Bezeichnung „Loupe“, der ebenfalls das zentrale GUI-Designkonzept der hauseigenen Bibliothek „Libadwaita“ nutzt, sind bisher an die Öffentlichkeit durchgesickert. Doch in der Zwischenzeit sind einige weitere Neuerungen bekannt geworden.
In der GUI-Bibliothek Libadwaita werden alle relevanten Designkonzepte von Gnome zusammengeführt. Auch neue Widgets und bestehende Inhalte von Libhandy sowie die Human Interface Guidelines sind darin inbegriffen.
Erweiterbar wie Firefox und Chrome
Der zum Gnome-Projekt gehörende Browser Gnome Web wird zukünftig auch mit Erweiterungen für Chromium und Firefox umgehen können. Dies kann bereits jetzt über Befehle aktiviert und getestet werden.
Auch abseits des Desktops topaktuell
Auch abseits des Gnome-Desktops, der als Standard-Arbeitsumgebung zum Einsatz kommt, wird Fedora 37 als topaktuelles Betriebssystem auf die neuesten Softwarepakete, Bibliotheken und Frameworks zurückgreifen können.
Neben dem Mozilla Firefox 104.0.2 und LibreOffice 7.4.0 ist auch der Release Candidate der für Spieler essentiellen freien 3D-API Mesa 22.2.0 mit an Bord. Optisch setzen neue Themes und die Wallpaper der Serie „Eco City“ das Betriebssystem je nach Tageszeit entsprechend in Szene.
Während Gnome 43 am 21. September in seiner finalen Version erscheinen soll, ist das Release von Fedora 37 Workstation, Server, IoT & Co. für den 18. Oktober vorgesehen. Die auf AMD64 optimierte Beta-Version von Fedora 37 (ISO) steht ab sofort zum Herunterladen und Ausprobieren bereit.
Der YouTube-Kanal „9to5Linux“ demonstriert die Distribution und deren Featureset und liefert entsprechende Impressionen.
Fedora 37 unterstützt den Raspberry Pi 4 offiziell
Ein wichtiges Detail hat der Autor dieser Meldung in diesem Artikel bislang unterschlagen, was mit diesem Update korrigiert wird. Die Fedora 37 Beta unterstützt erstmals offiziell auch den Einplatinencomputer Raspberry Pi 4.
Auch wenn der offizielle Raspberry Pi Imager der Raspberry Foundation bereits länger Fedora auf Einplatinencomputer und Entwicklerboards wie beispielsweise den Raspberry Pi 3, Pi 4 und Pi 400 sowie den Raspberry Pi Zero 2 W gebracht hat, wird die 4. Generation jetzt erstmals offiziell seitens der Distribution unterstützt.
The work around Raspberry Pi 4 has been on going for a number of years, but we've never officially supported it due to lack of accelerated graphics and other key features. With Fedora 37, Raspberry Pi 4 is now officially supported, including accelerated graphics using the V3D GPU.
Fedora Project
Das offizielle Support-Dokument zu diesem Thema hat das Fedora-Projekt bereits im hauseigenen Fedora Wiki veröffentlicht. Zuvor war ein Workaround nötigt, der seitens der Entwickler toleriert aber nicht offiziell unterstützt wurde.
Fedora 37 wird erstmals offiziellen Support für den Raspberry Pi 4 inklusive GPU-Beschleunigung über den 3D-Grafikstack Mesa 3D sowie die APIs OpenGL-ES und Vulkan 1.3 bieten.