Ab 2023: „Intel Processor“ löst Marken Pentium und Celeron ab

Update 2 Sven Bauduin
212 Kommentare
Ab 2023: „Intel Processor“ löst Marken Pentium und Celeron ab
Bild: Intel

Intel schickt die am unteren Ende des hauseigenen Portfolios platzierten Prozessorfamilien Pentium und Celeron in den Ruhestand und stellt dafür die höher eingestuften Premium-Marken Core, Evo und vPro noch stärker in den Fokus. Unterhalb der Core-i-Serie platziert der Hersteller ab 2023 schrittweise den „Intel Prozessor“.

Der „Intel Prozessor“ ersetzt Pentium und Celeron

Für „essentielle“ Einsatzbereiche hat Intel ab 2023 beginnend mit dem mobilen Portfolio für Notebooks und 2-in-1s den „Intel Prozessor“ – „Intel Processor“ – vorgesehen, der die Marken Pentium und Celeron ablösen soll und unterhalb der Core i3, Core i5, Core i7 und Core i9 platziert wird. Die „Mobile Client Platforms“, welche mit dieser Maßnahme vereinheitlicht werden sollen, werden ab dem 2023 folgenden Produktjahrgang nicht mehr mit Pentium- und Celeron-CPUs bedacht.

Today, Intel introduces a new processor for the essential product space: Intel Processor. The new offering will replace the Intel Pentium and Intel Celeron branding in the 2023 notebook product stack.

Intel

Prozessoren und Systems-on-a-Chip (SoCs) verschiedener Produktfamilien, die zuvor als Pentium oder Celeron eingestuft wurden, sollen dann unter dem Branding „Intel Processor“ vereint und angeboten werden.

Wie Intel bekanntgegeben hat, sind bereits veröffentlichte Prozessoren sowie bereits auf öffentlichen Roadmaps geführte CPUs nicht von dieser Maßnahme betroffen.

Ob und wann die Pentium- und Celeron-Prozessoren im Desktop dem Vorbild der mobilen Ableger folgen, ließ der Hersteller bislang noch unbeantwortet. Es ist aber davon auszugehen, dass das gesamte Produktportfolio mittelfristig auf die neue Nomenklatur für Prozessoren setzen wird.

Vieles bleibt noch unklar

Wie genau die Namensgebung der unterschiedlichen Modelle aussehen wird, hat Intel bislang nicht verraten. Einzig den Hintergrund dieser Aktion, die passende CPU für das gewünschte Use Case leichter finden zu können, legte der Hersteller offen.

Update

Alder Lake-N könnte der erste „Intel Processor“ werden

Als erste Anwärter auf den Titel „Intel Processor“ bringt die Website coelacanth-dream.com jetzt die bislang noch nicht vorgestellten und ursprünglich wohl als Celeron- und Pentium-Modelle geplanten SKUs der Prozessorfamilie Alder Lake-N ins Spiel.

Alder Lake-N ist ein Ableger der Serie für den Embedded-Bereich, der jedoch nur noch wenig mit dem Original zu tun hat. Denn große Performance-Kerne gibt es hier nicht, stattdessen nur die kleinen E-Cores.

Im Bootlog von intel-gfx-ci finden sich zwei Einträge, die einen Intel N100 und einen Intel N200 verraten.

<6> [0.324882] smpboot: CPU0: Intel(R) N100 (family: 0x6, model: 0xbe, stepping: 0x0)

Quelle: Intel

<6> [0.319625] smpboot: CPU0: Intel(R) N200 (family: 0x6, model: 0xbe, stepping: 0x0)

Quelle: Intel

Die Tatsache, dass hierbei die Marken Intel Pentium und Celeron im Prozessornamen nicht verwendet werden, obwohl die SKUs nur aus Atom-basierten Kernen (E-Cores) bestehen, und dass die Modellnummer dreistellig ist, was nicht mit den aktuellen SKUs der Core-i-Serie übereinstimmt, deutet auf die Möglichkeit eines Prozessornamens hin, der ein neues Branding „Intel Processor“ einführt.

Mit bis zu 8 Efficiency Cores und einer cTDP von 9 bis 15 Watt könnte Alder Lake-N neben dem Einsatz im Embedded-Bereich auch für Geräte mit ChromeOS vorgesehen sein.

Update

In der Datenbank von Geekbench wird nun erstmals ein Core i3-N305 mit acht Kernen und acht Threads geführt. Dabei handelt es sich um die bisher als Alder Lake-N bekannten CPUs, die nur kleine Gracemont-Kerne besitzen.

Erstmals würden damit Prozessoren, die nur Atom-Kerne besitzen, als Core verkauft – nach der Einstellung von Celeron und Pentium die wohl einzige Möglichkeit.