Nvidia RTX Remix: Portal und Morrowind erstrahlen in neuem Glanz
Mit RTX Remix bietet Nvidia im Rahmen des Omniverse-Programms ein neues Tool an, mit dem alte Spiele dank AI und Deep Learning mit „RTX“-Grafik aufgepeppt werden können. Zur GTC 2022 wurden auf diese Weise modifizierte Versionen der Klassiker Portal und Morrowind demonstriert.
RTX Remix als Modding-Tool für Klassiker
Der Nvidia-CEO beschrieb das neue Entwicklerwerkzeug als Sammlung KI-unterstützter Toolsets sowie Deep-Learning- und AI-Models. In Kürze soll RTX Remix veröffentlicht werden. Das gezeigte Portal mit RTX soll Besitzern des Spiels im November als kostenloser DLC angeboten werden. Bei Morrowind sind die grafischen Unterschiede noch größer; das Spiel ist auch noch fünf Jahre älter als Portal. Auch Mount & Blade ist ein Kandidat für diese Form des Remasters.
Unterstützt werden allerdings nur einige DirectX-8- und DirectX-9-Spiele mit „fixed function graphics pipelines“. Wird in einem kompatiblen Spiel ein Hotkey gedrückt, wird die angezeigte Szene von der Software erfasst. Die RTX Remix Runtime erfasst dabei Beleuchtung, Geometrie, Texturen und Kameras. Ältere Spiele wie Morrowind nutzen die D3D9-Runtime, um Draw Calls an die GPU zu übermitteln. Von der RTX Runtime werden diese Draw Calls abgefangen und in unterschiedlichen Assets interpretiert, die dann als Szene zusammengefügt werden, erklärt Nvidia. Von dort werden die Assets und Szenen in das offene 3D-Framework Universal Scene Description (USD) konvertiert, das die Basis der NVIDIA Omniverse-Plattform zum Erstellen und Betreiben benutzerdefinierter 3D-Pipelines bildet.
Die so erstellten USD-Ressourcen können in die RTX-Remix-Anwendung oder in andere Omniverse-Apps wie zum Beispiel Autodesk Maya, 3ds Max, Blender oder die Unreal Engine importiert werden. Modder sollen auf diese Weise leichter gemeinsam an Modifikationen für Spiele arbeiten.
Dank AI Super Resolution werden die oft „matschigen“ Texturen älterer Titel bis zu einer vierfachen Auflösung hochskaliert. Mit Hilfe der AI Physically Based Materials werden zudem realistischere Oberflächen geschaffen, die etwa im Fall von Mount & Blade dann auch noch mit Licht interagieren, was im Original nicht der Fall ist. Die Lichteffekte in Spielen können mit Raytracing und Schatten aufgepeppt werden.
Eine Mod mit RTX Remix zu erstellen, erfordert eine GeForce-RTX-GPU. Die Mod zu spielen, soll aber auch mit anderen Grafikkarten möglich sein, die auch Raytracing unter Vulkan unterstützen.
NVIDIA RTX Remix requires a GeForce RTX GPU to create RTX Mods, while mods built using Remix should be compatible with any hardware that can run Vulkan ray-traced games.
Der Beitrag von Nvidia zur GTC 2022 zu RTX Remix geht noch viel mehr ins (technische) Detail.
Nvidia hat noch einige Fragen zu RTX Remix beantwortet. So wird versichert, dass das Feature nicht auf die neue RTX-4000-Serie beschränkt ist. Das RTX Remix Creator Toolkit soll auch auf älteren RTX-Grafikkarten laufen, die mindestens 8 GB Speicher bieten. Die Minimalanforderungen sollen kurz vor der Veröffentlichung einer Beta-Version der Software bekannt gegeben werden.
Wie oben schon erwähnt, gelten die Einschränkungen für die Nutzung der Modding-Tools, aber nicht für deren Wiedergabe. Mit RTX Remix erstellte „RTX-Mods“ sollen generell auf allen GPUs laufen, die Raytracing unter der Vulkan-API unterstützen.
RTX Remix soll als kostenloses Toolkit für die Modding-Community angeboten werden. Nvidia selbst habe nach „Portal mit RTX“ momentan kein weiteres Projekt anzukündigen, heißt es weiter. Einige DLSS-3-Features soll RTX Remix unterstützen, darunter DLSS Frame Generation, DLSS Super Resolution (DLSS 2) und Nvidia Reflex.
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