Overwatch 2: Daten und Grind zum Schutz vor Cheats und Fehlverhalten

Update Max Doll
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Overwatch 2: Daten und Grind zum Schutz vor Cheats und Fehlverhalten
Bild: Blizzard

Overwatch 2 wird dank eines Free-2-Play-Modells grundsätzlich kostenfrei zugänglich. Der Kampf gegen wiederkehrende Cheater und unverschämtes Verhalten gewinnt damit an Bedeutung. Die Lösung heißt aktuell, mehr Daten zu erheben und Grind einzuführen.

Overwatch 2 will eine Telefonnummer

Wie in anderen Free-2-Play-Titeln ist das Ziel der Maßnahmen, das Erstellen mehrerer Konten oder das Erstellen neuer Konten nach einer Kontensperrung unattraktiver zu gestalten. Da das die Kosten für einen Regelbruch erhöht, wird es so reizvoller, sich an die Spielregeln zu halten. Aus diesem Grund werden die Systemvoraussetzungen um eine Telefonnummer erweitert. Das „SMS Protect“ genannte System wird mit Erscheinen von Overwatch 2 am 4. Oktober zur Pflicht für Blizzard-Konten. Eine Nummer kann dabei nur einmal bei Blizzard mit einem Konto verknüpft werden, Prepaid- und VOIP-Telefonnummern lassen sich allerdings nicht nutzen.

Kurz nach Erscheinen von Overwatch 2 soll die automatisierte Auswertung von Chats erweitert werden. Dazu erweitert Blizzard das Überwachungssystem um die Auswertung des Sprachchats. Wird ein Spieler gemeldet, werden seine Sprachnachrichten via Speech-to-Text-Programm transkribiert und danach sofort gelöscht. Die Textform analysiert Blizzard anschließend automatisiert, sie werde maximal 30 Tage nach Erstellung ebenfalls gelöscht.

Grind als Schutzwall

Das Erstellen immer neuer Konten macht ein indirekter Schutzschild unattraktiv. Hinter dem als „First Time User Experience“ (FTUE) vorgestellten Konzept steckt die Idee, Spielfeatures erst graduell freizuschalten, sie müssen mit Spielzeit „gekauft“ werden. Neue Konten sind in der Auswahl von Spielmodi und Helden beschränkt, Features wie der Ingame-Chat stehen ebenfalls nicht von Anfang an, sondern erst „schnell“ zur Verfügung. Wer dort durch negatives Verhalten auffällt, kann deshalb nicht unmittelbar nahtlos weitermachen.

Auf alle Helden aus Overwatch 1 kann hingegen erst nach „rund 100 Partien“ zugegriffen werden, was eine Spielzeit von etwa 25 Stunden erfordert. In den Ranglistenmodus wird man hingegen erst nach 50 Siegen entlassen. Neue Spieler, stellt Blizzard heraus, hätten so zugleich eine Chance, sich langsam mit den Spielinhalten vertraut zu machen und grundlegende Kompetenzen zu erwerben.

Lücken per Design

Wasserdicht ist dieser Schutzwall jedoch nicht. Wer in einer Gruppe spielt, wird von „den meisten FTUE-Einschränkungen“ ausgenommen, lediglich der Ranglistenmodus bleibt versperrt. Bisherigen Overwatch-Spielern bleibt das „Tutorial“ ganz erspart. Und noch eine Sache beendet den Grind sofort: Geld. Käufer des rund 40 Euro teuren Watchpoint-Pakets dürfen ebenfalls sofort auf alle Features zugreifen.

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Ein Preisschild an Grind zu setzen ist zwar kohärent mit dem Ziel, Regeltreue attraktiver zu gestalten, passt aber nicht mehr zum mindestens ebenso deutlich betonten Tutorial-Charakter des FTUE-Konzepts. Das wirft Fragen zum Verkaufskonzept und die Umsetzung der Mikrotransaktionen im Spiel auf, die an anderer Stelle verstärkt werden: neue Helden wird es nur über den Battle Pass geben. In der kostenlosen Version muss Stufe 55 von insgesamt 80 erreicht werden.

Update

Nach einem holprigen Start entschuldigt sich Blizzard für die Probleme. Das Unternehmen kündigte darüber hinaus an, dass das SMS-Protect-System entschärft wird. Eine Telefonnummer wird seit dem heutigen Freitag nur noch für neu erstellte Konten benötigt. Blizzard-Konten, auf denen bereits Overwatch 1 gespielt wurde, benötigen keine Telefonnummer.

Die Redaktion dankt ComputerBase-Leser „Syrato“ für den Hinweis zu diesem Update!