Qualcomm: Kooperationen mit Bose, Meta und Samsung werden vertieft
Zur IFA in Berlin hat Qualcomm die Kooperationen mit Unternehmen wie Bose, Meta und Samsung bekräftigt. Auch künftig wollen die Firmen zusammenarbeiten und Produkte wie Smartphones, Tablets, PCs, AR- und VR-Brillen, Kopfhörer und Soundbars mit Snapdragon-Lösungen ausstatten. Der Rechtsstreit mit Arm war zur Messe kein Thema.
Custom-Prozessoren für Metas VR-Brillen
Qualcomm und Meta wollen ihre Zusammenarbeit nach über sieben Jahren weiter fortsetzen und gemeinsam das Metaverse entstehen lassen. Meta setzt bereits heute mit Produkten wie der Oculus Quest 2 auf den Snapdragon XR2 von Qualcomm, um ein autarkes Erlebnis auf der VR-Brille zu realisieren. Die künftige Roadmap von Meta sehe Custom-Chipsätze auf Basis der Snapdragon-XR-Plattformen vor, sagte Meta-Gründer und CEO Mark Zuckerberg zur IFA. Die Lösungen von Qualcomm sollen bei den nächsten Generationen VR-Headsets und „anderen Produkten“ von Meta zum Einsatz kommen.
Bose setzt auf S5 Sound Platform
Auch Bose wird die langjährige Kooperation mit Qualcomm fortsetzen, erklärte das Unternehmen zur Berliner Messe. Die Audio-Spezialisten wollen in den Bereichen Earbuds, Kopfhörer, Lautsprecher und Soundbars auf die Technologien von Qualcomm setzen. Explizit wurde der Einsatz der S5 Sound Platform genannt, die Features wie Bluetooth 5.3, Bluetooth LE Audio, Google Fast Pair, Amazon Alexa Voice Service und Google Assistant, aptX Audio samt aptX Adaptive Audio und adaptives ANC bietet. Zu konkreten neuen Produkten im Portfolio von Bose haben sich die Unternehmen noch nicht geäußert, am 7. September will Bose laut CEO Lila Snyder jedoch ein neues Produkt vorstellen.
Samsung bringt Snapdragon-Chips in alle Produkte
Zur Keynote von Qualcomm war auch Samsung präsent. Dr. Won-Joon Choi, Executive Vice President und Leiter des Flaggschiff-R&D-Teams bei Samsung Electronics, wiederholte die Ende Juli von beiden Konzernen gemachte Ankündigung, den Vertrag mit der QTL-Sparte (Qualcomm Technology Licensing) bis Ende 2030 verlängert zu haben. Nachdem bereits das Galaxy Z Fold 4 (Test) und das Galaxy Z Flip 4 (Hands-on) global auf den neuen Snapdragon 8+ Gen 1 setzen, sollen künftig mehr Smartphones, Tablets, Wearables und PCs auf die Prozessoren aus dem Snapdragon-Portfolio setzen.
Immer weniger Exynos-Chips in Samsung-Produkte
Qualcomm-CEO Cristiano Amon hatte bereits zur Bekanntgabe der letzten Quartalszahlen vorweggenommen, dass Samsung kommendes Jahr beim „Galaxy S23“ global auf Snapdragon setzen wird anstatt das Gerät in gewissen Regionen wie Europa mit Samsungs eigenen Exynos-Prozessoren auszustatten. Samsung selbst ging zu Qualcomms Eröffnungs-Keynote der IFA sogar noch einen Schritt weiter und kündigte die Chips aus San Diego auch für Wearables und PC-Systeme an, ohne jedoch erste Details zu nennen. Mit diesem Schritt werden die eigenen Exynos-Chips immer weiter aus dem Portfolio verdrängt.
Rechtsstreit mit Arm kein Thema zur Messe
Erwartungsgemäß war der Rechtsstreit mit Arm zur IFA kein Thema. Am Mittwoch hat Arm vor dem United States District Court for the District of Delaware Klage gegen Qualcomm und damit einen der größten Lizenznehmer des Unternehmens eingereicht, weil Arm dem Konzern den Bruch von Lizenzabkommen und Markenverletzungen vorwirft. Wie Arm erklärt, will das Unternehmen mit der Klage gegen die Qualcomm Inc. sowie die beiden Tochtergesellschaften Qualcomm und Nuvia die Einhaltung vertraglicher Verpflichtungen durchsetzen, die vorschreiben, gewisse Nuvia-Designs zu zerstören statt sie zu Qualcomm zu transferieren. Angestrebt wird eine einstweilige Verfügung aufgrund vorgeworfener Markenverletzungen sowie eine Kompensation aufgrund der Verstöße.
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