Samsung Galaxy Buds 2 Pro im Test: Die Zukunft im Ohr – nur nicht für alle

Frank Hüber
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Samsung Galaxy Buds 2 Pro im Test: Die Zukunft im Ohr – nur nicht für alle

Mit den kleineren und leichteren Galaxy Buds 2 Pro bietet Samsung nicht nur 24-Bit-Audio und Bluetooth 5.3, sondern auch einen exzellenten Klang, ein sehr gutes ANC und einige gute Funktionen, in deren Genuss aber vor allem Besitzer eines Samsung-Smartphones kommen. Besonders für sie sind die In-Ears jedoch eine Überlegung wert.

Die Samsung Galaxy Buds 2 Pro fahren einige Funktionen und Eigenschaften auf, um sich von der breiten Masse kabelloser In-Ear-Kopfhörer abzusetzen. Sie bieten nicht nur eine aktive Geräuschunterdrückung und zwei Audio-Treiber, sondern mit 24-Bit-Audio über Samsungs eigenen Codec und Bluetooth 5.3 samt LE Audio tatsächlich mehr als die Konkurrenz. Doch ohne Einschränkungen lassen sich nicht immer alle Funktionen nutzen, denn der Hersteller setzt wie Apple und Google auf eine enge Verzahnung mit den eigenen Smartphones, um den Nutzer im eigenen Ökosystem zu halten.

Die Samsung Galaxy Buds 2 Pro sind seit Ende August zu einer unverbindlichen Preisempfehlung von 229 Euro in den Farben Graphit, Weiß und Bora Purple erhältlich. Im Handel kosten sie derzeit knapp unter 210 Euro (Bestpreis*) und sind somit rund doppelt so teuer wie der Vorgänger, die Galaxy Buds Pro (Test).

Samsung Galaxy Buds 2 Pro
Samsung Galaxy Buds 2 Pro

Der Käufer erhält dafür neben den Ohrhörern und dem Wireless-Charging-Case insgesamt drei Silikon-Aufsätze unterschiedlicher Größe und ein USB-C-Ladekabel.

Technische Daten und Funktionen der Galaxy Buds 2 Pro

Samsung Seamless Codec für 24 Bit/48 kHz

Eine echte Neuerung, nicht nur im Vergleich zu den Galaxy Buds 2 und Buds Pro, ist die Unterstützung von „24-Bit Hi-Fi Audio“. In Verbindung mit dem Samsung Seamless Codec HiFi (SSC HiFi) beherrschen die Galaxy Buds 2 Pro eine Samplingtiefe von 24 Bit und eine Abtastrate von 48 kHz, womit sie über der typischen CD-Qualität von 16 Bit und 44,1 kHz liegen. Den SSC unterstützen allerdings nur Samsung-Geräte und bei diesen wird mindestens One UI 4.0 vorausgesetzt. Zudem muss die Wiedergabe-App auf dem Smartphone oder Tablet mit der höheren Auflösung umgehen können. Apple Music, Amazon Music und Tidal eignen sich hier unter anderem. Während Sonys LDAC für einen besseren Klang auf eine Bitrate von bis zu 990 kbit/s zurückgreifen kann, sollen bei Samsungs SSC sogar bis zu 2.304 kbit/s genutzt werden können. Ob 24-Bit-Audio und SSC verwendet werden, kann man nur in den Entwicklereinstellungen des Smartphones nachvollziehen. Ohne diesen Umweg ist es nicht ersichtlich.

SSC nur mit einem Samsung-Smartphone

Bluetooth 5.3 mit LE Audio und ohne Multipoint

Neben SSC HiFi unterstützen die Buds 2 Pro die Audiocodecs AAC und SBC. Bluetooth 5.3 bringt für Endkunden noch keine wichtigen Neuerungen, in der Theorie jedoch eine bessere Verbindung und eine längere Akkulaufzeit. In Zukunft sollen die Galaxy Buds 2 Pro auch LE Audio unterstützen, einen genauen Termin gibt es hierfür aber noch nicht. Auf Bluetooth-Multipoint müssen die Buds 2 Pro jedoch verzichten. Daher können sie nicht mit zwei Endgeräten gleichzeitig über Bluetooth verbunden sein, um die Wiedergabe schnell zu wechseln oder Anrufe vom Smartphone anzunehmen, während auf dem Tablet ein Video wiedergegeben wird.

Samsung Galaxy Buds 2 Pro
Samsung Galaxy Buds 2 Pro

Auto Switch mit Galaxy-Geräten

Auch wenn kein generelles Multipoint geboten wird, unterstützen auch die Buds 2 Pro wieder Samsungs „Auto Switch“. In Verbindung mit Hersteller-eigenen Galaxy-Geräten beherrschen sie so wieder das automatische Wechseln auf das gerade aktiv genutzte Gerät, ohne dass der Nutzer selbst die Bluetooth-Verbindung umstellen muss. Hierfür müssen die Galaxy-Geräte mit demselben Samsung-Account angemeldet sein. Mindestens One UI 4.1 wird zudem vorausgesetzt.

Auch der nahtlose Wechsel zwischen Ohrhörer und Samsung-Fernseher ist möglich, was jedoch nur auf Samsung-TVs mit Verkaufsstart im Februar 2022 oder später und in Verbindung mit dem Firmware-Update von Juli 2022 zur Verfügung steht. In Kombination mit dem Fernseher kann es zudem nur für Anrufe genutzt werden.

Samsung Galaxy Buds 2 Pro

Spatial Audio mit Samsung-Smartphone

Auch der simulierte Raumklang mit 360°-Audio erfordert ein Samsung-Smartphone mit mindestens One UI 4.1. Von dieser Funktion, bei der der Klang an die relative Position des Kopfes zum Smartphone angepasst wird, profitieren somit ebenfalls nur all jene, die sowohl die In-Ear-Kopfhörer als auch das passende Smartphone von Samsung besitzen. Dreht man den Kopf, verändert man aber nicht die Position des Smartphones, passt sich auch die Position des Klangs entsprechend an. Unter anderem Apple bietet ein solches Feature bei den AirPods ebenfalls.

360° Audio mit Samsung-Smartphone

Head-Tracking ist eine der Funktionen, an denen sich die Gemüter scheiden. Bei Videos durchaus sinnvoll und interessant, erscheint es bei Musik eher deplatziert. Aber dies muss jeder selbst herausfinden. In Verbindung mit einem Samsung Galaxy S22 und M21 funktioniert es bei den Buds 2 Pro jedenfalls auf Anhieb problemlos und zuverlässig. Der Versuch, die Funktion über ein Galaxy-Smartphone zu aktivieren und dann auf einem Nicht-Galaxy-Smartphone zu nutzen, schlug fehl.

Samsung Galaxy Buds 2 Pro
Samsung Galaxy Buds 2 Pro

Zwei-Wege-Lautsprecher

Wie bei den Buds 2 und den Buds Pro setzt Samsung erneut einen Zwei-Wege-Lautsprecher ein, der den Hoch- und Tieftöner trennt. Wie üblich verspricht der Hersteller mit dem neuen Modell den bisher besten Klang der Serie. Der Tieftöner misst 10 mm im Durchmesser, der Hochtöner 5,3 mm.

Drei Mikrofone für das ANC

Mit einer aktiven Geräuschunterdrückung unterdrücken auch die Buds 2 Pro Außengeräusche. Im Vergleich zu den Buds Pro soll das ANC verbessert worden sein. Auf seine Qualitäten wird im Folgenden genauer eingegangen. Samsung setzt beim neuen Modell wie schon bei den Galaxy Buds 2 und den Buds Pro auf zwei Mikrofone an der Außenseite der Ohrhörer und ein nach innen gerichtetes Mikrofon, so dass eine dynamische Anpassung des Klangs vorgenommen werden kann, indem geprüft wird, welche Umgebungsgeräusche noch an das Ohr dringen.

Kreuzung aus Buds 2 und Buds Pro

Das neue Design der Samsung Galaxy Buds 2 Pro kommt dem der Galaxy Buds 2 (Test) näher als den direkten Vorgängern, den älteren Galaxy Buds Pro (Test). Durch die Form, die die Ear-Wings quasi direkt integriert, sollen sie sich auch für den Sport eignen, ohne aus dem Ohr zu fallen. Beim Gewicht ordnen sich die neuen Buds 2 Pro mit 5,5 gm je Ohrhörer zwischen beiden Modellen ein – die Buds Pro wiegen 6,3 g, die Buds 2 5,0 g. Gleiches gilt für das 43,4 g schwere Ladecase, das Wireless Charging unterstützt, aber auch über USB-C aufgeladen werden kann. Mit Abmessungen von 50,1 × 50,2 × 27,7 mm ist es erneut handlich und kann gut in der Tasche mitgeführt werden.

Samsung Galaxy Buds 2 Pro
Samsung Galaxy Buds 2 Pro

Knapp 5 Stunden Akkulaufzeit mit ANC

Unverändert im Vergleich zu den Vorgängern ist aber auch die Akkulaufzeit. Mit offiziell bis zu 5 Stunden bei aktiviertem ANC und bis zu 8 Stunden Musikwiedergabe ohne ANC bieten die Buds 2 Pro in dieser Hinsicht nichts, was sie im Jahr 2022 noch von anderen Modellen abhebt. Zusammen mit dem Ladecase sind maximal 29 Stunden möglich (18 Stunden mit ANC). Der Akku in den Ohrhörern weist eine Kapazität von 61 mAh auf, im Ladecase ist er 515 mAh groß. Im Test liegt die Akkulaufzeit bei mittlerer Lautstärke, buntem Musikmix, aktiviertem ANC und dem Einsatz von AAC bei 4:50 Stunden.

Samsung Galaxy Buds 2 Pro Samsung Galaxy Buds Pro Samsung Galaxy Buds 2
Bluetooth-Standard: 5.3 5.0 5.2
Audio-Codecs: SBC, AAC, SSC
Bedienung: Touch
Akkulaufzeit der Ohrhörer: 8,0/5,0 (ANC) h 7,5/5,0 (ANC) h
Akkulaufzeit mit Ladecase: 29,0 h 28,0 h 29,0 h
Wireless Charging: Ja
ANC: Ja
Einzelnutzung: Ja
IP-Zertifizierung: IPX7 IPX2
Gewicht je Ohrhörer / nur Ladecase: 5,5/43,4 g 6,3/45,0 g 5,0/41,5 g
USB-Ladeanschluss: USB-C
Abmessungen Ladecase: 50,10 × 50,20 × 27,70 mm 50,00 × 50,20 × 27,80 mm
Preis: ab 115 € ab 130 € 149 €

VPU für die Telefonie

Für die Telefonie verfügt das neue Modell erneut über die „Voice Pickup Unit“ (VPU) von Samsung, die auch schon in den Galaxy Buds Pro genutzt wurde. Sie erkennt die Stimme des Nutzers und soll unerwünschte Nebengeräusche herausfiltern, um für eine klare Verständlichkeit zu sorgen.

Wasserdicht nach IPX7

Die Galaxy Buds 2 Pro sind wie die Buds Pro nach IPX7 gegen Wasser geschützt, so dass sie auch zeitweilig untergetaucht werden können, ohne Schaden zu nehmen. Samsung nennt ein Untertauchen bis 1 m Wassertiefe für 30 Minuten in klarem Wasser. Ein Schutz in Salzwasser und anderen Flüssigkeiten, insbesondere solchen, die Seife oder Alkohol enthalten, wird wie üblich nicht gewährleistet. Zudem bezieht sich die IPX7-Zertifizierung nicht auf das Ladecase.

Sensible Steuerung über Touch

Gesteuert wird wie bei den Vorgängern über eine Touchfläche an der Außenseite der Ohrhörer, was jedoch zu Fehleingaben führt, wenn man die Ohrhörer im Ohr justiert. So pausiert man die Wiedergabe häufig ungewollt.

Samsung Galaxy Buds 2 Pro
Samsung Galaxy Buds 2 Pro

Einfaches Tippen startet und pausiert die Wiedergabe, ein Berühren und Halten schaltet hingegen zwischen ANC und Transparenzmodus um. Hier kann der Nutzer einstellen, ob zwischen ANC und Transparenzmodus, ANC und „Aus“ oder Transparenzmodus und „Aus“ durchgeschaltet werden soll. Das Durchschalten durch alle drei Modi ist nicht möglich, was im Alltag ärgerlich ist. Ab Werk sind zweifaches und dreifaches Tippen erneut nicht aktiviert, was in der Galaxy-Wearable-App für Android aber geändert werden kann und dann für das Vor- und Zurückspringen durch Titel genutzt wird. Die grundlegenden Funktionen können nicht angepasst, sondern jeweils nur einzeln deaktiviert werden. Nur das „Berühren und Halten“ kann anders belegt werden. Anstelle der Geräuschkontrolle (ANC, Transparenzmodus) kann der Sprachassistent, die Lautstärkesteuerung oder Spotify auf diese Funktion gelegt werden. Man muss sich bei den Buds Pro 2 somit entscheiden, welche Funktion man opfern möchte. Eine vollständige Steuerung ist über die Ohrhörer nicht möglich – es sei denn, man greift auf die experimentelle Steuerungsfunktion im Menüpunkt „Labs“ in der Wearable-App zurück. Dort lässt sich die Lautstärkesteuerung auf zweimaliges Tippen auf den Rand der Ohrhörer legen, was angesichts der ohnehin häufigen Fehleingaben beim Berühren der Buds aber nicht ganz eingängig ist.

Bei der Telefonie nimmt zweimaliges Tippen einen Anruf an oder beendet ihn. Berühren und Halten lehnt einen Anruf ab.

Auto-Pause/Auto-Play begreift Samsung nicht

Die Galaxy Buds 2 Pro verfügen ebenfalls über einen IR-Sensor, der für die Trageerkennung genutzt wird. Nur versteht es Samsung schon wieder nicht, diese auch sinnvoll umzusetzen. Wird ein Ohrhörer aus dem Ohr genommen, pausiert die Wiedergabe nicht. Erst wenn beide aus dem Ohr genommen werden, setzt die Wiedergabe aus. Beim typischen Fall, wenn man einen Ohrhörer aus dem Ohr nimmt, möchte man sich mit jemandem unterhalten. Dass dann die Musik auf dem anderen Ohr mit voller Lautstärke weiterläuft, scheint Samsung fälschlicherweise für eine gute Idee zu halten. Werden die Ohrhörer wieder eingesetzt, einer oder beide, setzt die Wiedergabe im Übrigen nicht automatisch wieder ein.

Samsung Galaxy Buds 2 Pro
Samsung Galaxy Buds 2 Pro

Spracherkennung für automatischen Transparenzmodus

Eine Funktion, bei der Samsung zum Konkurrenten Sony geschielt hat, ist die Spracherkennung für den Konversationsmodus der Buds 2 Pro. Fängt der Träger an zu reden, schalten die Buds 2 Pro vorübergehend in den Umgebungsmodus und reduzieren die Medienlautstärke, damit Gespräche hörbar werden, ohne dass die Ohrhörer herausgenommen werden müssen. Die Zeitspanne kann zwischen 5 und 15 Sekunden eingestellt werden. Wer häufig mit sich selbst redet oder mitsingt, sollte diese Funktion deaktivieren.

Erinnerung ans Strecken des Nackens

Zudem erinnert eine Stimme nach 10 Minuten daran, den Nacken zu strecken, wenn man die ganze Zeit nach unten gebeugt sitzt. Hier macht sich Samsung die Sensoren zunutze, um einen Mehrwert zu bieten. An einem Tag im Büro kommen so aber einige Erinnerungen zustande, die zudem immer die Musikwiedergabe unterbrechen. Die Funktion kann über die App ein- und ausgeschaltet werden.

Sehr gute Einzelnutzung

Beide Ohrhörer der Samsung Galaxy Buds 2 Pro lassen sich problemlos einzeln nutzen. Eine störende Unterbrechung der Wiedergabe tritt weder beim Wechsel von Stereo zu Mono noch andersherum auf.

Eine App gibt es nur für Android

Die Galaxy Buds 2 Pro unterstützen erneut die Galaxy-Wearable-App von Samsung, die ausschließlich für Android angeboten wird. Wer nur ein iPhone mit iOS besitzt, hat keine Möglichkeit, die Einstellungen anzupassen oder Firmware-Updates durchzuführen.

Wie erwähnt kann die Steuerung in der App zwar für jede Funktion einzeln oder vollständig deaktiviert werden, eine umfangreiche Anpassung ist aber nicht möglich. Auch eine Anpassung der aktiven Geräuschunterdrückung in der App ist nicht möglich, so dass die Intensität weder stufenlos noch in festen Schritten angepasst werden kann. ANC ist bei den Buds 2 Pro entweder an oder aus. Gleiches gilt für den Transparenzmodus, der nun auch keine Anpassung in drei Stufen mehr ermöglicht. Beim Konversationsmodus kann wie erwähnt die Zeitspanne eingestellt werden, die der Transparenzmodus nach dem letzten vom Träger gesprochenen Wort aktiv bleiben soll. Der in der App integrierte Pass-Test spielt kurz Töne ab, um die Abdichtung der Ohrhörer zu prüfen.

Über einen Equalizer kann eines der Presets „Normal“, „Bass Boost“, „Weich“, „Dynamisch“, „Klar“ und „Treble Boost“ gewählt werden. Eine manuelle Anpassung ist weiterhin nicht möglich. Bei Anrufen kann auf Wunsch die eigene Stimme durchgeleitet werden, was das Telefonieren angenehmer macht. Auch die Galaxy Buds 2 Pro bieten wieder die Option, Benachrichtigungen vorlesen zu lassen. Zudem ist es möglich, verlegte Ohrhörer piepen zu lassen.

Wie bei den Vorgängern gilt somit erneut, dass die Galaxy-Wearable-App viele gute Ansätze hat, bei den einzelnen Funktionen dann aber einen größeren Funktionsumfang vermissen lässt. Die Steuerung ist nicht in der Tiefe anpassbar, der Equalizer bietet nur Profile und erlaubt kein manuelles Eingreifen und der Transparenzmodus und das ANC lassen sich in keiner Weise verstellen.

Guter Halt mit wenig Tauchglocke

Die Samsung Galaxy Bus 2 Pro haben einen größeren Belüftungskanal, um einen Druckausgleich zum Innenohr durchzuführen. Dies führt dazu, dass sie sich auch bei aktiviertem ANC angenehmer tragen, da kein übermäßiger Tauchglockeneffekt erzeugt wird. Auch unabhängig davon tragen sich die kleinen und leichten Buds 2 Pro sehr angenehm ohne zu drücken und halten dennoch sicher im Ohr.

Der Klang der Galaxy Buds 2 Pro

Klanglich müssen sich die Samsung Galaxy Buds 2 Pro nicht verstecken. Sie bieten einen klaren, sauberen und vergleichsweise offenen Sound, der trotz In-Ear-Bauform wenig eingeengt klingt. Möchte man den direkten Vergleich zur Konkurrenz ziehen, so sind sie sowohl den Apple AirPods Pro (Test) als auch den Google Pixel Buds Pro (Test) überlegen. Gegen die Sennheiser Momentum True Wireless 2 (Test) unterliegen sie hauchdünn, da das Konkurrenzmodell immer noch die besten Höhen bietet. Beim Vergleich mit den Sony WF-1000XM4 (Test) wird es deshalb schwieriger, einen klaren Sieger auszumachen – wenn überhaupt, liegen die WF-1000XM4 minimal vorne.

Samsung Galaxy Buds 2 Pro
Samsung Galaxy Buds 2 Pro

Der Tiefbass in St Jude von Florence + The Machine bereitet den Galaxy Buds 2 Pro aber etwas Probleme. Bei leiser Wiedergabe ist er nicht mehr wahrzunehmen. Die Lautstärke muss auf rund 30 Prozent gestellt werden, um ihn leise im Hintergrund zu hören. Mit dem Bass in Angel von Massive Attack haben sie hingegen keinerlei Schwierigkeiten. Positiv hervorzuheben ist, dass Samsung es beim Bass nicht übertreibt. Er wummert sich nicht in den Vordergrund und überdeckt nicht alle anderen Frequenzen, sondern fügt sich gut in das Gesamtbild ein.

Ob Rock Lobster von The B-52's, 15 Step von Radiohead oder die Gitarren in Scott Street von Phoebe Bridgers und Your Power von Billie Eilish: Die Galaxy Buds 2 Pro spielen jeden Titel souverän und klar, ohne zu schrummen. Stimmen können sich wunderbar hervortun, so dass sie etwa in Killing Me Softly With His Song von Roberta Flack von der Musik losgelöst wirken. Die Höhen werden selbst bei maximaler Lautstärke nicht hart, zischen aber leicht.

Analyse des Frequenzverlaufs

Auch bei den kabellosen In-Ear-Kopfhörern führt ComputerBase Messungen zum Frequenzverlauf durch. Hierfür wird auf das miniDSP Headphone & Earphone Audio Response System (H.E.A.R.S.) in Verbindung mit der Software REW zurückgegriffen. Hierbei handelt es sich nicht um eine IEEE-standardisierte Messstation. Sie liefert jedoch gute Vergleichswerte, die insbesondere eine Vergleichbarkeit der betrachteten Kopfhörer untereinander ermöglicht. Die Mikrofone im rechten und linken Ohr des miniDSP H.E.A.R.S. sind kalibriert. Da das miniDSP H.E.A.R.S. kein Innenohr modelliert, sondern über einen geraden Gehörgang verfügt, sind die Messungen allein kein ausreichendes Kriterium, den Klang abschließend zu beurteilen, sondern können nur als Ergänzungen zu den Schilderungen gesehen werden. Auch Klarheit und Dynamik lassen sich nicht bewerten.

Der Schalldruck ist bei allen Kopfhörern bei 300 Hz auf circa 84 dB kalibriert – nicht alle In-Ears lassen sich hier auf genau 84 dB einstellen, so dass eine Abweichung von 1 dB nach oben und unten in Kauf genommen werden muss. Alle Messungen werden nach Herstellervorgaben von 20 Hz bis 20 kHz mehrfach und mit unterschiedlichen Ohrhörerpositionen durchgeführt, um diese Einflüsse zu berücksichtigen und einen schlechten Sitz zu erkennen. Bei In-Ears zeigt sich dieser schnell in starken Ausreißern, einem unsauberen Frequenzverlauf oder völlig fehlendem Bass bei schlechter Abdichtung. Die Ergebnisse sind aus fünf Messungen je Seite bei bestem festgestellten Sitz gemittelt und geglättet. Eine gerade Linie bei 84 dB entspräche messtechnisch einer neutralen Präsentation der Frequenzen, die in der Realität aber nie erreicht wird.

Die Frequenzanalyse der Samsung Galaxy Buds 2 Pro zeigt eine Verstärkung in fast jedem Bereich. Auf knapp 84 dB bei 300 Hz kalibriert, sind sowohl der Bass, die Mitten als auch die Höhen angehoben. Vor allem die starke Verstärkung der Mitten macht deutlich, warum Stimmen mit den Buds 2 Pro derart herausstechen. Neutral ist der Klang somit nicht.

ANC der Galaxy Buds 2 Pro

Beim ANC fällt einerseits positiv auf, dass die Galaxy Buds Pro 2 dank des Luftkanals keinen ausgeprägten Tauchglockeneffekt erzeugen. Sie tragen sich selbst mit aktiviertem ANC angenehm. Die Kehrseite der Medaille ist jedoch, dass man einzelne Umgebungsgeräusche so auch stärker wahrnimmt. Vogelgezwitscher und Tastaturanschläge beispielsweise sind so ohne Musikwiedergabe mit ANC noch wahrnehmbar. Zudem weist das ANC der Buds 2 Pro bei Stille ein leises Grundrauschen auf.

Im Vergleich zu den Galaxy Buds Pro ist das ANC der Buds 2 Pro effektiver, wie Samsung es verspricht. Aber auch im Vergleich zu den AirPods Pro kann das ANC überzeugen und filtert bei weißem Rauschen deutlich mehr Frequenzen. Das zurückbleibende Rauschen ist leiser und somit angenehmer als bei den AirPods Pro. Bei einem Gewitter ist vom Regen unter den Samsung Galaxy Buds 2 Pro weniger zu hören als unter den AirPods Pro. Der Donner gelangt hingegen bei beiden Modellen fast gleich stark hindurch, aber auch hier hat Samsung minimal die Nase vorn. Das ANC kann allerdings nicht ganz mit dem führenden ANC der Sony WF-1000XM4 (Test) mithalten, die mehr Frequenzen ausblenden und auf plötzliche Klangereignisse besser reagieren.

Guter Transparenzmodus

Der Transparenzmodus der Galaxy Buds 2 Pro erzeugt ein leises Grundrauschen, das jedoch nicht stört, sobald Musik wiedergegeben wird, und bietet eine weitgehend natürliche Wiedergabe der Umgebung. Die Verstärkung fällt dabei jedoch dezent aus, die Umgebung klingt mit eingesetzten Ohrhörern ohne Musik und mit aktiviertem Transparenzmodus nur minimal lauter als ohne Ohrhörer im Ohr. Ohne Musik kann man die Umgebung so gut wahrnehmen und klar verstehen, mit Musik reicht es jedoch wie so oft nur für die Wahrnehmung, dass etwas um einen herum passiert, nicht jedoch für ein klares Verständnis. Insgesamt geht der Punkt in dieser Kategorie aber knapp an die Apple AirPods Pro, die den angenehmeren und besser klingenden Transparenzmodus bieten.

Dumpfe Telefonie

Bei der Telefonie zeigen die Galaxy Buds 2 Pro keine Verbesserung gegenüber den Vorgängern. Straßenlärm wird somit nicht an den Gesprächspartner übertragen, einzelnes Vogelgezwitscher ist jedoch zu hören. Die Stimme des Anrufers ist gut verständlich, leidet qualitativ aber etwas unter der Filterung der Umgebung, weshalb sie etwas dumpf klingt.

Samsung Galaxy Buds 2 Pro – Mikrofonqualität
Jabra Elite 5 – Mikrofonqualität
Google Pixel Buds Pro – Mikrofonqualität
Huawei FreeBuds Pro 2 – Mikrofonqualität
Sony LinkBuds S – Mikrofonqualität
Shokz OpenRun Pro – Mikrofonqualität
Skullcandy Grind Fuel – Mikrofonqualität
Porsche Design PDT60 – Mikrofonqualität
EarFun Air Pro SV – Mikrofonqualität
Amazon Echo Buds – Mikrofonqualität
Sony LinkBuds – Mikrofonqualität
Shure Aonic Free – Mikrofonqualität
Jabra Elite 4 Active – Mikrofonqualität
Jabra Elite 3 – Mikrofonqualität
Anker Soundcore Liberty 3 Pro – Mikrofonqualität
EarFun Free Pro 2 – Mikrofonqualität
Jabra Elite 7 Pro – Mikrofonqualität
Jabra Elite 7 Active – Mikrofonqualität
Apple AirPods (3. Gen.) – Mikrofonqualität
Apple AirPods Pro – Mikrofonqualität
grell TWS/1 – Mikrofonqualität
Klipsch T5 II True Wireless ANC – Mikrofonqualität
Samsung Galaxy Buds 2 – Mikrofonqualität
Samsung Galaxy Buds Pro – Mikrofonqualität
EarFun Air Pro 2 – Mikrofonqualität
Razer Hammerhead True Wireless (2021) – Mikrofonqualität
OnePlus Buds Pro – Mikrofonqualität
Nothing ear (1) – Mikrofonqualität
Huawei FreeBuds 4 – Mikrofonqualität
Huawei FreeBuds 3 – Mikrofonqualität
Sony WF-1000XM4 – Mikrofonqualität mit Firmware 1.1.5
Sony WF-1000XM4 – Mikrofonqualität mit Hintergrundgeräusche
Sony WF-1000XM4 – Mikrofonqualität ohne Hintergrundgeräusche
Sony WF-1000XM3 – Mikrofonqualität
Bose QuietComfort Earbuds – Mikrofonqualität
Sennheiser Momentum True Wireless 2 – Mikrofonqualität
EarFun Free 2 – Mikrofonqualität
Google Pixel Buds A-Series – Mikrofonqualität
Yamaha TW-E3A – Mikrofonqualität
Skullcandy Indy ANC – Mikrofonqualität
Skullcandy Dime – Mikrofonqualität
Marshall Mode II – Mikrofonqualität
Master & Dynamic MW07 Plus – Mikrofonqualität
Epos GTW 270 Hybrid – Mikrofonqualität
Klipsch T5 II True Wireless Sport McLaren Edition – Mikrofonqualität
Anker Soundcore Liberty Air 2 Pro – Mikrofonqualität
JBL Live Free NC+ – Mikrofonqualität

Latenz der Buds 2 Pro

Einen dedizierten Low-Latency-Codec bieten die Galaxy Buds 2 Pro nicht. Mit AAC und SBC kommen auf den meisten Smartphones Audiocodecs zum Einsatz, die nicht zu den schnellsten ihrer Art gehören. Aus diesem Grund ist bei der Videowiedergabe ein kurzer Versatz zwischen Bild und Ton zu sehen, wenn die Software ihn nicht ausgleicht.

Spielemodus für geringe Latenz mit einem Samsung-Smartphone
Spielemodus für geringe Latenz mit einem Samsung-Smartphone

In Verbindung mit einem Samsung-Smartphone bieten die Galaxy Buds 2 Pro einen experimentellen Spielemodus unter „Labs“ in der Galaxy-Wearable-App, der auf anderen Geräten aber nicht genutzt werden kann. Mit ihm kann man versuchen, die Latenz zu verringern, wofür das Smartphone möglichst nahe an den Ohrhörern bleiben soll und möglichst wenig Interferenzen in der Umgebung bestehen sollten. Die Latenz ist damit deutlich kürzer und liegt bei rund 60 bis 90 ms.

Latenz zwischen Bild und Ton im Vergleich
In-Ear-Kopfhörer Latenz
Samsung Galaxy Buds 2 Pro 160–180 ms (Android, SBC/iOS, AAC) / 60–90ms (Galaxy-Smartphone, SSC + Spielemodus)
Jabra Elite 5 160–180 ms (Android, aptX/iOS, AAC)
Google Pixel Buds Pro 160–180 ms (Android, SBC/iOS, AAC)
Huawei FreeBuds Pro 2 100–120 ms (Android/iOS, Gaming-Mode) / 160–180 ms (Android, LDAC/iOS, AAC)
Sony LinkBuds S 160–180 ms (Android, LDAC/iOS, AAC)
Shokz OpenRun Pro 170 ms (Android/iOS, SBC)
Skullcandy Grind Fuel 160–180 ms (Android, SBC/iOS, AAC)
Porsche Design PDT60 160–180 ms (Android, SBC/iOS, AAC)
EarFun Air Pro SV 85 ms (Android/iOS, Gaming-Mode) / 170–180 ms (Android, SBC/iOS, AAC)
Amazon Echo Buds 160–180 ms (Android, SBC/iOS, AAC)
Sony LinkBuds 160–180 ms (Android, SBC/iOS, AAC)
Shure Aonic Free 160–180 ms (Android, aptX/iOS, AAC)
Jabra Elite 4 Active 160–180 ms (Android, aptX/iOS, SBC)
Jabra Elite 3 160–180 ms (Android, aptX/iOS, SBC)
Soundcore Liberty 3 Pro 180 ms (Android, LDAC) / 160–180 ms (iOS, AAC)
EarFun Free Pro 2 90 ms (Game-Mode) / 160–180 ms (iOS, AAC/Android, SBC)
Jabra Elite 7 Pro 160–180 ms (iOS, AAC/Android, SBC)
Jabra Elite 7 Active 160–180 ms (iOS, AAC/Android, SBC)
Apple AirPods (3. Generation) 160–180 ms (iOS, AAC/Android, SBC)
grell TWS/1 160–180 ms (Android, aptX Adaptive/iOS, AAC)
Klipsch T5 II True Wireless ANC 160–180 ms (Android, SBC/iOS, AAC)
Samsung Galaxy Buds 2 160–180 ms (Android, SBC/iOS, AAC)
EarFun Air Pro 2 160–180 ms (Android, SBC/iOS, AAC)
Razer Hammerhead True Wireless (2021) 60 ms (Android/iOS, Gaming-Mode) / 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
OnePlus Buds Pro 160–180 ms (Android, SBC/iOS, AAC)
Nothing ear (1) 160–180 ms (Android, SBC/iOS, AAC)
Huawei FreeBuds 4 160–180 ms (Android, SBC/iOS, AAC)
Sony WF-1000XM4 160–180 ms (Android, SBC/iOS, AAC) / 160–180 ms (Android, LDAC)
EarFun Free 2 70 ms (Low-Latency-Modus) / 180 ms (Android, aptX/iOS, AAC)
Google Pixel Buds A-Series 160–180 ms (Android, SBC/iOS, AAC)
Yamaha TW-E3A 160–180 ms (Android, aptX/iOS, AAC)
Skullcandy Indy ANC 160–180 ms (Android, SBC/iOS, AAC)
Skullcandy Dime 160–180 ms (Android/iOS, SBC)
Marshall Mode II 160–180 ms (Android, aptX/iOS, AAC)
Master & Dynamic MW07 Plus Lamborghini 160–180 ms (Android, aptX/iOS, SBC)
Epos GTW 270 Hybrid 60 ms (USB-C-Dongle) / 160–180 ms (Android, aptX/iOS, SBC)
Klipsch T5 II True Wireless Sport McLaren Edition 160–180 ms (Android, aptX/iOS, AAC)
Anker Soundcore Liberty Air 2 Pro 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
JBL Live Free NC+ 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Samsung Galaxy Buds Pro 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Cambridge Audio Melomania Touch 160–180 ms (Android, aptX/iOS, AAC)
Razer Hammerhead True Wireless Pro 60–70 ms (Android/iOS, Gaming-Mode) / 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
EarFun Air Pro 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Scendo Snapods 160–180 ms (Android, aptX/iOS, AAC)
Adidas FWD-01 160–180 ms (Android/iOS, SBC)
Jabra Elite 85t 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Bose QuietComfort Earbuds 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Creative Outlier Air V2 160–180 ms (Android, aptX/iOS, AAC)
Beats Powerbeats Pro 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Aukey EP-N5 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Belkin Soundform True Wireless 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Sennheiser CX 400BT True Wireless 160–180 ms (Android, aptX) / 120 ms (iOS, AAC)
LG Tone Free FN6 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Huawei FreeBuds Pro 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Teufel Airy True Wireless 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Samsung Galaxy Buds Live 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
EarFun Air 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Sony WF-SP800N 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
JBL Live 300TWS 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Google Pixel Buds (2. Gen.) 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Sony WF-XB700 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Adidas RPD-01 160–180 ms (Android/iOS, SBC)
Skullcandy Sesh Evo 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Skullcandy Indy Fuel 160–180 ms (Android/iOS, SBC)
Mpow M9 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Anker Soundcore Spirit X2 160–180 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC)
Anker Soundcore Spirit Dot 2 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Audio-Technica ATH-CK3TW 160–180 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, SBC)
iFrogz Airtime Sport 160–180 ms (Android, AAC) / 160–180 ms (iOS, AAC)
JBL Reflect Flow 160–180 ms (Android, AAC) / 160–180 ms (iOS, AAC)
JBL Tune220TWS 160–180 ms (Android, AAC) / 160–180 ms (iOS, AAC)
Huawei FreeBuds 3i 160–180 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC)
Honor Magic Earbuds 160–180 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC)
Anker SoundCore Liberty Air 2 160–180 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC)
Sony WF-1000XM3 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Sennheiser Momentum True Wireless 2 160–180 ms (Android, aptX) / 120 ms (iOS, AAC)
Samsung Galaxy Buds+ 160–180 ms (iOS, AAC/Android) / 80 ms (Spielemodus mit Samsung-Smartphone)
Bose SoundSport Free 160–180 ms (iOS, AAC) / 300 ms (Android)
Jabra Elite Active 75t 160–180 ms (iOS, AAC/Android, SBC)
Padmate PaMu Slide 160–180 ms (iOS/Android, aptX)
Jabra Elite 75t 160–180 ms (iOS, AAC/Android, SBC)
Apple AirPods Pro 160–180 ms (iOS, AAC/Android, SBC)
Sennheiser Momentum True Wireless 60–80 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC)
EarFun Free (2. Gen.) 160–180 ms
EarFun Free 160–180 ms
Yobybo Card20 160–180 ms
Apple AirPods (2. Gen.) 160–180 ms
Huawei FreeBuds 3 60–80 ms
Razer Hammerhead 180 ms / Gaming-Mode: 60–80 ms
Creative Outlier Gold 160 ms
Anker Soundcore Liberty 2 Pro 60–80 ms
Cambridge Audio Melomania 1 180 ms
Xiaomi Redmi AirDots 160–180 ms
Jaybird Vista 160 ms
Skullcandy Indy 160–180 ms
Skullcandy Sesh 160–180 ms
TaoTronics SoundLiberty 53 200 ms

Fazit

Die Samsung Galaxy Buds 2 Pro überzeugen mit einem exzellenten Klang und einem sehr guten ANC. Über das leichte Grundrauschen der aktiven Geräuschunterdrückung bei Stille kann man angesichts der sehr guten Eliminierung der Umgebung hinwegsehen. Mit Bluetooth 5.3, 24-Bit-Audio und einem angekündigten Update auf LE Audio bieten sie einiges, worauf auch die direkte Konkurrenz in Zukunft setzen will. Zusammen mit dem angenehmen Tragekomfort und der Belüftung des Innenohrs, die dafür sorgt, dass man sich selbst bei aktiviertem ANC nicht so stark abgeschirmt fühlt wie bei vielen anderen Konkurrenten, sind die Buds 2 Pro sehr gute In-Ear-Kopfhörer, die man gerne jeden Tag mit sich führt. Mit dem Konversationsmodus, bei dem die Wiedergabe leiser und der Transparenzmodus aktiviert wird, wenn der Träger spricht, bringt Samsung zudem eine sinnvolle neue Funktion, auch wenn man sich hier von Sony hat inspirieren lassen.

Samsung Galaxy Buds 2 Pro
Samsung Galaxy Buds 2 Pro

Allerdings lässt Samsung trotzdem insgesamt viel Potenzial ungenutzt und sorgt für einige Einschränkungen, wenn man kein Smartphone des Herstellers nutzt. 24-Bit-Audio mit höherer Bitrate gibt es nur mit einem Galaxy-Modell und dem hauseigenen Samsung Seamless Codec (SSC). Ein alternativer HD-Codec für alle anderen Smartphones fehlt den Buds 2 Pro – ob er mit dem Update, das LE Audio bringt, in Form von LC3 kommt, ist noch offen. Und anstatt ein echtes Bluetooth-Multipoint zu bieten, funktioniert der automatische Wechsel nur mit Samsung-Geräten. Auch Spatial Audio und der Spielemodus für eine kürzere Latenz gibt es nur in Verbindung mit einem Samsung-Produkt. iOS-Nutzer beachtet das Unternehmen gar nicht erst, denn die Galaxy-Wearable-App gibt es nur für Android.

Die Steuerung der Galaxy Buds 2 Pro neigt zu Fehleingaben. Bis man sie im Ohr justiert hat, hat man so mehrfach die Wiedergabe gestartet und den Geräuschmodus geändert. Zudem ist über die Ohrhörer keine vollständige Bedienung möglich, da die App keine vollständige Anpassung erlaubt. Sie bietet nämlich viele Funktionen, Samsung vergisst aber, jede Funktion auch in ihrer Tiefe zu nutzen. Dass nur eine Funktion angepasst werden kann – und selbst das nicht vollständig –, ist beim Flaggschiff nicht ausreichend. Samsungs Verständnis der Trageerkennung und automatischen Pausenfunktion ist erneut zweifelhaft, denn im Alltag wünscht man sich stets das klassische Auto-Play/Auto-Pause anderer In-Ears, bei dem es ausreicht, einen Ohrhörer aus dem Ohr zu nehmen, um die Wiedergabe zu pausieren, bzw. die Wiedergabe fortgesetzt wird, wenn man den Ohrhörer wieder einsetzt. Samsung bietet dies weiterhin nicht. Die Akkulaufzeit geht zwar in Ordnung, führend ist sie aber nicht.

Wer ein aktuelles Samsung-Galaxy-Smartphone nutzt, für den sind die Galaxy Buds 2 Pro somit eine sehr gute Wahl, auch wenn nicht alle Kritikpunkte durch diese Kombination aus der Welt geschafft werden. Dennoch kann man dann über viele im Alltag hinwegsehen.

Samsung Galaxy Buds 2 Pro
Produktgruppe In-Ear-Kopfhörer, 08.09.2022
  • Klang
    ++
  • Verarbeitung
    ++
  • Tragekomfort
    ++
  • Bedienung
    O
  • Sehr guter Klang
  • Sehr gutes ANC
  • Guter Transparenzmodus
  • Wireless Charging
  • Gute Akkulaufzeit
  • Sehr angenehmes Tragegefühl
  • Sehr gute Verarbeitung
  • Android-App für Anpassungen und Updates
  • Bluetooth 5.3 und LE Audio (später mit Update)
  • häufige Fehleingaben
  • keine App für iOS
  • kein echtes Auto-Play und Auto-Pause
  • Bedienung nur teilweise anpassbar
  • einige Funktionen auf Samsung-Smartphones beschränkt

ComputerBase hat die Galaxy Buds 2 Pro leihweise von Samsung zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.

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