Samsung Galaxy Watch 5 im Test: Günstig und trotzdem die beste Android-Smartwatch

Frank Hüber
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Samsung Galaxy Watch 5 im Test: Günstig und trotzdem die beste Android-Smartwatch

Die Samsung Galaxy Watch 5 ist die beste Smartwatch für Galaxy-Smartphones. Funktionsumfang, Preis und Verarbeitung überzeugen ebenso wie Geschwindigkeit und Messgenauigkeit. Einschränkungen gibt es bei der Akkulaufzeit und wenn man kein Galaxy-Smartphone nutzt, denn dann können Blutdruck und EKG nicht gemessen werden.

Die Samsung Galaxy Watch 5 schickt sich mit verbesserter Sensorik und Wear OS an, die beste Smartwatch für Galaxy-Smartphones zu sein. Als günstigeres Modell neben der ebenfalls neuen Galaxy Watch 5 Pro (Test) platziert, verzichtet sie auf den Outdoor-Ansatz, also den zusätzlichen Schutz des Displays und den größeren Akku. Mit einem kleineren Design und bei einem unverbindlichen Preis ab 299 Euro – statt der mindestens 469 Euro der Watch 5 Pro – ist sie für viele die interessantere Option. ComputerBase testet das kleinere Modell mit einer Diagonalen von 40 mm in der Bluetooth-Version, die kurz nach dem Start im Handel schon für rund 250 Euro erhältlich ist. Die LTE-Variante kostet hingegen 340 Euro (349 Euro UVP). Das größere Modell mit 44 mm Durchmesser ist für rund 285 Euro (Bluetooth, 329 Euro UVP) bzw. ab rund 350 Euro (LTE, 379 Euro UVP) erhältlich.

Eine wichtige Rolle werden im Test auch die Einschränkungen spielen, die Samsung im Zusammenspiel mit anderen Android-Smartphones als den eigenen Galaxy-Modellen der Uhr auferlegt hat.

Die Galaxy Watch 5 im Detail

Während die Watch 5 Pro auf ein Gehäuse aus Titan setzt, wird bei der Watch 5 Aluminium verbaut. Das 40-mm-Modell misst 39,3 × 40,4 × 9,8 mm und ist mit 28,7 g angenehm leicht, was sich im Alltag in einem hervorragenden Tragekomfort bemerkbar macht. Größe und Gewicht fallen am Handgelenk nicht auf. Bei den Farben kann aus Graphit, Pink, Gold und Silver gewählt werden, im Test kommt Graphit zum Zuge.

Bessere Bedienung mit größerem Display

Beim Display setzt Samsung auf ein 1,2 Zoll großes OLED-Exemplar mit einer Auflösung von 396 × 396 Pixeln. Ob man hier lieber auf den 1,4 Zoll großen OLED-Screen mit 450 × 450 Pixeln der 44-mm-Version zurückgreifen würde, hängt davon ab, wie viele Funktionen man tatsächlich direkt über die Uhr steuern möchte. Denn auf dem 1,2-Zoll-Bildschirm des kleineren Modells werden Eingaben mitunter etwas fummelig und man muss zwei Mal auf die Schaltfläche tippen, bis man (nur) sie richtig getroffen hat.

Das OLED-Display bietet ein sehr gutes, farbenfrohes, kontrastreiches Bild. Über die Einstellungen ist es möglich, die Always-on-Funktion zu aktivieren und festzulegen, ob sich die Helligkeit automatisch dem Umgebungslicht anpassen soll. Beides Einstellungen, die im Alltag aktiviert sein sollten. Im Always-on-Modus dimmt das Display die Helligkeit herunter und kann wahlweise durch Drehen des Handgelenks oder Antippen des Displays (oder beides) wieder aktiviert werden.

Kurzum: Das OLED-Display der Galaxy Watch 5 ist erneut hervorragend.

Erhabenes Saphirglas als Schutz

Geschützt wird es auch bei der Non-Pro-Variante von Saphirglas, was angesichts des fehlenden Schutzes des Glases eine gute Entscheidung ist. Denn es ist tatsächlich das Glas, was am höchsten ragt, und nicht das Gehäuse der Smartwatch. Diese kleine Kante ist für Schäden somit prädestiniert. Doch nicht nur hierfür, denn wie der Test zeigt, sammelt sich auch Dreck in diesem kleinen Spalt zwischen Glas und Aluminium-Gehäuse. Zudem ist das Saphirglas sehr anfällig für Fingerabdrücke.

Touch-Lünette zum Scrollen

Dass das Gehäuse nicht das Display überragt, hat aber einen praktischen Grund. Denn die Umrandung des Zifferblattes dient auch bei der Galaxy Watch 5 wieder als Touchfläche, über die durch die Menüs der Uhr gescrollt werden kann. Dies wird optisch durch eine Scrollleiste der Menüs am Rand des Displays unterstützt und funktioniert im Alltag gut, wenn auch bei schnellerer Bewegung nicht ganz zielsicher. Mit etwas über 2 mm fällt der schwarze Rand um das Display bis zum Rand des Glases allerdings groß aus, da er nicht versteckt wird – dank des OLED-Bildschirms mit echtem Schwarz lässt er sich durch passende Watchfaces mit schwarzem Hintergrund jedoch gut verstecken.

Samsung Galaxy Watch 5
Samsung Galaxy Watch 5

Samsung Pay und Bixby per Taste

Die Galaxy Watch 5 verfügt über zwei Tasten. Die obere bringt den Nutzer von jedem Ort zurück zum Watchface und dient zum Starten des Sprachassistenten Bixby, wenn sie gedrückt gehalten wird. Mit der unteren Taste springt man hingegen immer einen Schritt zurück in der Navigation und kann, wenn sie gedrückt gehalten wird, Samsung Pay aktivieren, um kontaktlos Einkäufe per NFC zu bezahlen.

Exynos sorgt für ausreichend Leistung

Die Galaxy Watch 5 nutzt wie die letztjährigen Modelle den von Samsung selbst entwickelten Exynos W920 als Chip, der zwei Cortex-A55-Kerne mit 1,18 GHz und eine integrierte Mali-GPU von Arm bietet und in 5LPE von Samsung gefertigt wird. Zu den weiteren technischen Merkmalen der Samsung Galaxy Watch 5 gehören Wi-Fi 4 (IEEE 802.11a/b/g/n), Bluetooth 5.2, NFC, GPS, GLONASS, BeiDou und Galileo. Der interne Speicher ist 16 GB groß, der LPDDR4-RAM 1,5 GB. Beim Speicher unterscheiden sich die Modelle nicht, dem Nutzer stehen rund 7,5 GB für Musik und Apps auf der Smartwatch zur Verfügung. Im Alltag sorgt diese Kombination für eine gute Leistung, die eine flüssige Navigation durch die Menüs der Smartwatch gewährleistet. Ständig hängende Menüs und störende Wartezeiten sind nicht zu verzeichnen, etwa beim Kompass kann es aber beim ersten Zugriff und beim Wechsel der Ansicht auch auf der Watch 5 mal kurz ruckeln. Daraufhin läuft diese Animation jedoch ebenfalls flüssig durch.

Galaxy Watch 5 Galaxy Watch 5 Pro
Material Aluminium Titan
Farben Graphit, Pink Gold, Silver (40 mm)
Graphit, Saphir, Silver (44 mm)
Black Titanium, Gray Titanium
Größe 40 mm, 44 mm 44 mm
Abmessungen 40 mm: 39,3 × 40,4 × 9,8 mm
44 mm: 43,3 × 44,4 × 9,8 mm
45,4 × 45,4 × 10,5 mm
Gewicht 40 mm: 28,7 g
44 mm: 33,5 g
46,5 g
Display 40 mm: 1,2", OLED, 396 × 396
44 mm: 1,4", OLED, 450 × 450
1,4", OLED, 450 × 450
Prozessor Samsung Exynos W920
RAM 1,5 GB LPDDR4
Speicher 16 GB
Konnektivität Wi-Fi 4, Bluetooth 5.2, NFC, GPS, GLONASS, BeiDou, Galileo
Mobilfunk LTE (optional)
Akku 40 mm: 284 mAh
44 mm: 410 mAh
590 mAh
Laden WPC Wireless Charging
Betriebssystem Google Wear OS 3.5 mit Samsung One UI Watch 4.5
Sensorik BioActive-Sensor: optische Herzfrequenz, elektrisches Herzsignal, bioelektrische Impedanzanalyse, Temperatur, Beschleunigungssensor, Barometer, Gyrosensor, geomagnetischer Sensor, Lichtsensor
Kompatibilität ab Android 8.0 mit 1,5 GB RAM
Preis 40 mm: 299 Euro (BT)
40 mm: 349 Euro (LTE)
44 mm: 329 Euro (BT)
44 mm: 379 Euro (LTE)
469 Euro (BT)
519 Euro (LTE)

Akkulaufzeit und Wireless Charging

Das 40-mm-Modell der Galaxy Watch 5 muss mit dem kleinsten Akku der neuen Generation auskommen. Die Kapazität liegt bei nur 284 mAh, während das 44-mm-Modell einen 410-mAh-Akku beherbergt und in der Galaxy Watch 5 Pro sogar ein 590-mAh-Exemplar steckt.

Laden der Galaxy Watch 5 per Wireless Charging

Im Test hält das kleinste Modell mit einer Akkuladung, aktiviertem Always-on-Display und aktivierten Gesundheitsfunktionen rund 1,5 Tage durch, bevor es aufgeladen werden muss. Die Akkulaufzeit ist somit in etwa mit einer Apple Watch vergleichbar, liegt jedoch weit hinter Modellen wie einer Amazfit T-Rex 2 (Test) und kann sich somit nicht positiv hervortun.

Geladen wird die Galaxy Watch 5 kabellos über ein magnetisches Ladepad, das mitgeliefert wird und mit einem USB-C-Netzteil verbunden werden muss, das wiederum nicht Teil des Lieferumfangs ist.

BioActive-Sensor der Galaxy Watch 4

Bei der verbauten Sensorik gibt es zwischen den Modellen der Watch 5 keine Unterschiede. Alle Varianten setzen nicht nur auf den identischen Sensor, sondern mit dem sogenannten BioActive-Sensor zudem auf den Sensor der Galaxy Watch 4 aus dem letzten Jahr. Er bietet Sensoren für die optische Herzfrequenz, das elektrische Herzsignal und die bioelektrische Impedanzanalyse, um Messwerte für Herzfrequenz, EKG, Blutdruck, Blutsauerstoffgehalt und Stresslevel zu liefern. Laut Samsung soll er im Vergleich zur Watch 4 genauere Werte liefern, da die Oberfläche vergrößert wurde und ein direkterer Kontakt zum Handgelenk besteht.

Samsung Galaxy Watch 5: Sensoren erfassen Vitaldaten

Temperatursensor noch ohne Funktion

Darüber hinaus bietet die Watch 5 einen Hauttemperatursensor, der mit Infrarot arbeitet, weshalb äußere Einflüsse die Genauigkeit des Ergebnisses weniger beeinträchtigen sollen. Er soll insbesondere beim Schlafen Einblicke und Verbesserungsvorschläge liefern, etwa wenn nachts die Körpertemperatur steigt, weil der Raum zu warm ist. Bei Frauen kann er zudem nähere Einblicke in den Zyklus geben und den Zeitpunkt des Eisprungs genauer bestimmen. Noch ist dies aber Zukunftsmusik, denn zum Testzeitpunkt war der Temperatursensor noch ohne praktischen Nutzen und konnte überhaupt nicht eingesetzt werden. Samsung möchte mit Entwicklern zusammenarbeiten, um künftig viele Funktionalitäten bereitzustellen, so zumindest die Mitteilung zum Start in den USA. In Deutschland hat der Hersteller den Hauttemperatursensor gar nicht erwähnt, weshalb die Zukunft hierzulande fraglich ist. Dass man zum Start nicht wenigstens eine automatische oder manuelle Messung der Körpertemperatur anbietet, ist aber unverständlich.

Tracking von Sport und Schlaf

Neben dem Tracking der Vitalfunktionen beim Sport lässt sich über die Uhr eine Messung der Körperzusammensetzung durchführen, um Muskel- und Fettmasse zu ermitteln. Hierfür müssen der Ring- und Mittelfinger der Hand, an deren Gelenk die Uhr nicht getragen wird, so auf die beiden Tasten gelegt werden, dass sie den Arm nicht berühren. Zudem müssen die Arme vor den Körper gehalten werden, damit die Achseln geöffnet sind. In den Ruhephasen liefert die Uhr Erholungsdaten einschließlich Puls-Daten nach Workouts mit hohem Ausdaueranteil und individuelle Empfehlungen für die Flüssigkeitszufuhr auf Basis des eigenen Flüssigkeitsverlusts. Darüber hinaus lässt sich das Schlafverhalten analysieren, um die verschiedenen Schlafphasen, das Schnarchverhalten und den Sauerstoffgehalt im Blut nachzuvollziehen. Für die Analyse des Schnarchens muss allerdings auch das Smartphone mit zum Nutzer ausgerichteten Mikrofon am Bett platziert werden, nur die Smartwatch reicht nicht. Neu ist ein Schlaf-Coaching mit einem Schlaf-Guide für einen ganzen Monat. Fällt der Nutzer aus dem Bett oder kommt es zu anderweitigen Stürzen, soll eine verbesserte Sturzerkennung Notfallkontakte benachrichtigen.

5 ATM, IP68 und MIL-STD-810H

Die Galaxy Watch 5 ist für 5 ATM und nach IP68 sowie MIL-STD-810H zertifiziert. Die Uhr ist also staubdicht und kann vollständig untergetaucht werden. Beim Baden, Duschen oder Händewaschen kann die Smartwatch so bedenkenlos getragen werden. Schwimmen im seichten Wasser übersteht sie ebenfalls, beim Tauchen muss sie jedoch spätestens abgesetzt werden. Denn 5 ATM bedeuten gerade nicht, dass sie bis zu einer Tiefe von 50 m wasserdicht ist, sondern dem Druck einer Wassersäule von 50 m standhält. Beim Schwimmen kann jedoch durch die Bewegungen ein höherer Druck entstehen, so dass erst Uhren für 10 ATM uneingeschränkt für diese Tätigkeit geeignet sind.

Das 20-mm-Armband der Watch 5 ist einfach wechselbar, spezielles Werkzeug wird nicht benötigt.

Wear OS trifft auf One UI Watch

Auf der Galaxy 5 läuft Wear OS 3.5 von Google, nachdem sich Samsung im letzten Jahr von dem eigenen Tizen OS verabschiedet hatte. Das aktuelle Betriebssystem führt mit One UI Watch 4.5 allerdings viele ehemalige Tizen-Funktionen mit Wear OS zusammen. Der Google Assistant ist zum Beispiel ebenso wie Google Maps und der Play Store Teil des Betriebssystems. Später soll für Google Maps eine Offline-Funktion hinzukommen. Aktuell kann über Google Maps auf der Uhr eine Navigation gestartet werden, wobei der Zielort über eine On-Screen-Tastatur eingetippt oder per Sprache angesagt werden kann. Theoretisch muss das Smartphone so für die Navigation nicht unbedingt aus der Tasche geholt werden. Einfacher als via Uhr ist es aber weiterhin.

One UI Watch 4.5 setzt wie gewohnt das Zifferblatt als Startbildschirm, während ein Swipe nach links zu den Benachrichtigungen springt und nach rechts zu anpassbaren Kacheln von Apps. Wischt man nach unten, werden die Schnelleinstellungen geöffnet, ein Wisch nach oben zeigt hingegen die auf der Smartwatch installierten Apps an.

Die Galaxy Watch 5 kann grundsätzlich mit allen Smartphones ab Android 8.0 gekoppelt werden, sofern letztere mit mindestens 1,5 GB RAM ausgestattet sind. Mit einem iPhone kann sie hingegen gar nicht genutzt werden – es wird nicht mal eine App zur Einrichtung angeboten.

Wear OS im Zusammenspiel mit One UI Watch präsentiert sich im Test der Galaxy Watch 5 als das derzeit beste Betriebssystem für Android-Smartwatches.

Exklusive Software-Funktionen für das Pro-Modell

Dieser Punkt wird hervorgehoben, weil sich die Smartwatch laut Samsung an „ambitionierte Outdoor-Liebhaber“ richtet und dafür exklusive Funktionen bietet, die auf der Galaxy Watch 5 nicht zur Verfügung stehen, obwohl die Hardware die gleiche ist. Über „Route Workout“ können Wanderrouten aufgezeichnet und mit Freunden per Samsung-Health-App geteilt werden, über die sich Wander- und Fahrradrouten auch herunterladen lassen. Speziell für diese Dateien im GPX-Format unterstützt die Uhr die Turn-by-Turn-Navigation. Exklusiv ist zudem die Track-back-Funktion, um nach dem Wandern oder Radfahren den Weg zurück zur Ausgangsposition zu finden.

Blutdruck und EKG nur mit Galaxy-Smartphone

Allerdings hat Samsung darüber hinaus erneut Software-Einschränkungen vorgenommen. Sowohl die EKG-Funktion als auch die Blutdruckmessung erfordern die App Samsung Health Monitor, die aber nur im Galaxy Store des Herstellers erhältlich ist, einem eigenen App-Store, den man auf anderen Android-Telefonen nicht nutzen oder nachinstallieren kann. Per Sideloading kann die App zwar auf anderen Android-Smartphones installiert werden, aber auch dies genügt nicht, um die beiden Funktionen nutzen zu können, denn Samsung hat die App beim Start an eine Abfrage gekoppelt. Verwendet man kein Galaxy-Smartphone, beendet sich die App sofort wieder. Es gibt im Internet angepasste apk-Dateien für Health Monitor, mit denen man die App auf anderen Smartphones nutzen kann. Da man jedoch nie sicher sein kann, welche Veränderungen an der App noch vorgenommen wurden, sollte man von einer Installation absehen.

Offiziell wird diese Einschränkung mit der Zertifizierung der beiden Funktionen durch die Behörden begründet. Verwunderlich, dass andere Hersteller solchen Einschränkungen nicht unterliegen.

Sensorik und Vitalwerte

Blutdruckmessung nach Kalibrierung

Um mit der Galaxy Watch 5 Blutdruck messen zu können, muss der Sensor zunächst kalibriert werden. Hierfür muss der Nutzer im Besitz eines Blutdruckmessgeräts sein, um mehrmals gleichzeitig über die Uhr und das Messgerät an beiden Armen eine Blutdruckmessung durchführen zu können. Die gemessenen Werte für den systolischen und diastolischen Wert müssen vom Nutzer in die App eingetragen werden und dienen als Referenz für die Messung über die Uhr.

Nach erfolgter Kalibrierung zeigen sich die Blutdruckmessungen über die Galaxy Watch 5 als gute Anhaltspunkte, die zwar nicht genau mit dem Messgerät übereinstimmen, aber nahe dran liegen.

Messung Blutdruckmessgerät Galaxy Watch 5
1. 114 / 84 115 / 79
2. 117 / 74 113 / 77
3. 110 / 80 112 / 76

Auch die anderen Vitalwerte erfasst die Samsung Galaxy Watch 5 zuverlässig. Die Herzfrequenzmessungen sind im Einklang mit dem Blutdruckmessgerät. Lediglich bei höherer Herzfrequenz legt auch die absolute Differenz etwas zu.

Herzfrequenzmessungen, in s/min
Samsung Galaxy Watch 5 Referenz Abweichung
69 69 0,00 %
82 83 1,22 %
166 175 5,40 %

1.000 gezählte Schritte werden mit einem Wert von 1.007 wiedergegeben. Auch in diesem Bereich überzeugt die Messung somit. Die SpO2-Messung liegt im Test zwischen 95 und 99 Prozent und gibt folglich zumindest keinen Grund, sie grundsätzlich in Frage zu stellen. Gleiches gilt für die Körperzusammensetzung, die die Watch 5 ermittelt – Werte, die nicht völlig absurd erscheinen, sich im Test jedoch nicht überprüfen ließen. In jedem Fall ist ihr relativer zeitlicher Verlauf für sich betrachtet aussagekräftig. Bei manuellen Messungen ist darauf zu achten, dass sie mitunter schon bei leichter Bewegung des Arms abgebrochen und neu gestartet werden müssen.

SpO2-Messung mit der Samsung Galaxy Watch 5
SpO2-Messung mit der Samsung Galaxy Watch 5
SpO2-Messung mit der Samsung Galaxy Watch 5
SpO2-Messung mit der Samsung Galaxy Watch 5
Herzfrequenzmessung mit der Samsung Galaxy Watch 5
Herzfrequenzmessung mit der Samsung Galaxy Watch 5

Die Watch 5 als Fitness-Tracker

Die kleinste Galaxy Watch 5 lässt sich hervorragend beim Training nutzen, da das geringe Gewicht und der angenehme Sitz dabei nicht stören. Startet man etwa einen Lauf über die Uhr, werden Dauer, Entfernung und Tempo auf dem Display angezeigt. Das Training kann jederzeit pausiert oder beendet werden, indem nach rechts gewischt wird. Nach links ist beim Training hingegen die Audiosteuerung eingebunden. Die Position wird dabei über GPS schnell geortet und zuverlässig aufgezeichnet. Eine automatische Trainingserkennung sorgt dafür, dass beispielsweise Gehen und Laufen automatisch erkannt und aufgezeichnet werden.

Fazit

Die Galaxy Watch 5 ist die derzeit beste Android-Smartwatch – wenn man ein Galaxy-Smartphone besitzt, ist sie die erste und beste Wahl. Sie ist hervorragend verarbeitet und optisch schlicht und schick. Zusammen mit dem Armband, das ausgewechselt werden kann, trägt sich das Modell sehr angenehm und durch das geringe Gewicht fast unbemerkt am Handgelenk. Wear OS im Zusammenspiel mit One UI Watch präsentiert sich im Test der Galaxy Watch 5 als das derzeit beste Betriebssystem für Android-Smartwatches. Es reagiert schnell, ist durchdacht gestaltet und intuitiv zu bedienen.

Samsung Galaxy Watch 5
Samsung Galaxy Watch 5

Das Display gibt keinerlei Anlass zur Kritik. Dank OLED sind Kontrast und Farben hervorragend und auch die Helligkeit ist bei Sonne hoch genug, um das Display weiterhin ablesen zu können. Mit Lautsprecher und Bluetooth eignet sich die Watch auch für die Telefonie oder zum Hören von Musik beim Training.

Bei der Akkulaufzeit kann sich Samsung mit der Watch 5 nicht positiv hervortun. Nach rund 1,5 Tagen muss die kleinste Watch 5 wieder aufgeladen werden – ein Ergebnis, das in etwa auch eine Apple Watch erzielt. Im Android-Umfeld gibt es jedoch mitunter deutlich langläufigere Modelle.

Die digitale Lünette funktioniert zwar gut, allerdings verdeckt man mit dem Finger häufig das Display und somit den Inhalt, zu dem man navigieren möchte, wenn man mit dem Zeigefinger der anderen Hand von links ausgehend den Rand des Displays entlangfährt. Eine physisch drehbare Lünette, wie Samsung sie früher eingesetzt hat, hat diesen Nachteil nicht.

Die Einschränkung, Blutdruck und EKG auf einem Android-Smartphone, das kein Galaxy ist, nicht nutzen zu können, auch wenn viele sie im Alltag ohnehin nicht ständig verwenden werden, wiegt für Nicht-Galaxy-Smartphone-Besitzer schwer. Schließlich zahlt man für Technik, die man schlussendlich gar nicht nutzen kann. Es bleibt abzuwarten, ob die Google Pixel Watch diese Lücke für alle anderen Nutzer eines Android-Smartphones in Kürze adäquat schließen kann. Bis dahin können Android-Anwender auf der Galaxy Watch 5 immerhin Bixby gegen den Google Assistant, Samsung Pay gegen Google Wallet und Samsungs Tastatur gegen das Gboard tauschen. Dass der Temperatursensor in der Watch 5 derzeit noch keinen Nutzen hat, ist jedoch unverständlich. Schon eine einfache manuelle Messung und Protokollierung dieser Werte hätte zum Start gereicht.

Das getestete Modell in der 40-mm-Variante ohne LTE ist im Handel schon deutlich unter der unverbindlichen Preisempfehlung für nur rund 250 Euro erhältlich, womit sie auch preislich sehr attraktiv platziert ist. Nur wer schon eine Galaxy Watch 4 besitzt, muss sich über den Kauf der Galaxy Watch 5 keine Gedanken machen.

Samsung Galaxy Watch 5 (40 mm)
Produktgruppe Smartwatches, 14.09.2022
  • Hervorragendes Display
  • Saphirglas
  • Flüssiges Wear OS 3.5
  • Hoher Tragekomfort
  • Sehr gute Verarbeitungsqualität
  • Blutdruckmessung und Körperzusammensetzung
  • EKG- und SpO2-Messung
  • Genaue Vitaldaten
  • Armband auswechselbar
  • Telefonie und Musik über die Smartwatch
  • Gute App
  • Kurze Akkulaufzeit
  • Temperatursensor noch ohne Funktion
  • Blutdruck und EKG nur mit Galaxy-Smartphone
  • Gar keine Unterstützung für iOS
ComputerBase-Empfehlung für Samsung Galaxy Watch 5 (40 mm)

ComputerBase wurde die Galaxy Watch 5 leihweise von Samsung für den Test zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.

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