Tado Balance: Neuer Service heizt und kühlt, wenn es günstig ist

Nach der Übernahme von aWATTar, einem österreichischen Technologieunternehmen für Energie-Lastverschiebung und zeitvariable Tarife, integriert Tado eine entsprechende Funktion in das eigene Ökosystem aus smarter Heizungs- und smarter Klimaanlagensteuerung und ermöglicht Nutzern so zu heizen und zu kühlen, wenn es günstiger ist.

Heizen und Kühlen mit günstigem Strom

Der neue Service, der für 4 Euro im Monat oder 30 Euro im Jahr verfügbar ist, kann in vielen europäischen Ländern, darunter auch Deutschland, abgeschlossen werden und verlegt das Heizen des Zuhauses oder das Kühlen über eine Klimaanlage in Zeiträume, in denen Strom gerade am günstigsten ist – etwa weil viel Wind weht oder die Sonne scheint und so gerade viel erneuerbare Energie erzeugt wird. In einem solchen Fall kann es für Besitzer günstiger sein, das Haus oder die Wohnung schon vor der eingestellten Zeit aufzuheizen, wobei der Zielwert leicht überschritten wird, um dann zur gewünschten Zeit die gewünschte Temperatur zu einem günstigeren Preis erreicht zu haben. Im Grunde überträgt Tado das Prinzip von smarten Ladesystemen für Elektroautos, bei denen ein solcher Mechanismus mitunter auch zum Einsatz kommt.

Bei Tado Balance wählen Kunden ihr Land und ihre Region aus und der Service orientiert sich automatisch an den Preisen der lokalen Strombörse unabhängig vom Energieversorger. Damit greift Tado Balance auf dieselbe Quelle zurück, auf die auch die Energieversorger zurückgreifen, weshalb es nicht nötig ist, den genauen Tarif des Kunden zu kennen. Die Energiepreise werden in der Regel einen Tag vorher festgelegt.

Mehrere Voraussetzungen, um zu profitieren

Voraussetzung für Tado Balance ist einerseits ein zeitvariabler Energietarif, da nur dann von schwankenden Strompreisen profitiert werden kann, und andererseits entweder eine Klimaanlage oder eine Luft-Wärmepumpe, die jeweils über Tado gesteuert wird. Mit anderen Heizsystemen, etwa einer Gasheizung, lässt sich der Dienst noch nicht nutzen. Christian Deilmann hat zur IFA jedoch in Aussicht gestellt, dass weitere Systeme folgen sollen. Die Ersparnis mit Tado Balance liegt nach eigenen Angaben bei rund 20 Prozent der Energiekosten. Bei einem durchschnittlichen Strompreis von 37 Cent pro Kilowattstunde sollen Kunden mit einem zeitvariablen Tarif und smarten Thermostaten so nur 23 Cent pro Kilowattstunde zahlen.

In der Tado-App kann der Nutzer einstellen, wie aggressiv die Energieverschiebung genutzt werden soll. Hierfür stehen die drei Einstellungen Eco, Balance und Komfort zur Wahl. Zudem können vom System festgelegte Zeiten, in denen nicht geheizt oder nicht gekühlt werden soll, manuell überschrieben werden, wenn sie dem eigenen Bedürfnis nicht entsprechen.

Ob ein zeitvariabler Tarif insgesamt die beste Wahl ist, hängt aber natürlich auch davon ab, welche weiteren Verbraucher im Haushalt vorzufinden sind und wann diese die meiste Energie verbrauchen. Hier sollten Nutzer vorab anhand der Tarifstrukturen abwägen, ob ein Wechsel in einen solchen Tarif auch abseits des Heizens und Kühlens noch sinnvoll erscheint. In aller Regel kommt Heizen und Kühlen jedoch der höchste Energieverbrauch zu.

Verfügbarkeit von Tado Balance

Tado Balance ist ab sofort für Android und iOS verfügbar. Der Service ist über die Tado-App für 3,99 Euro pro Monat oder 29,99 Euro pro Jahr buchbar. Nutzer können Balance auch mit einem kostenlosen Probemonat testen. Tado Balance startet heute in Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien, Spanien, den Niederlanden, Dänemark, Norwegen, Schweden, Österreich und der Schweiz.

ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von Tado unter NDA erhalten. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.