USB-IF: Neue USB-Logos sollen einfacher zu verstehen sein
Das USB-IF setzt ihren Windmühlenkampf gegen das hausgemachte Schlamassel verwirrender Standards fort und hat dafür die Website mit neuen Logos für das Branding auf Produkten überarbeitet. Bezeichnungen wie „SuperSpeed“ oder das neue „USB4“ gibt es nicht mehr, nur noch Geschwindigkeit und Ladeleistung sollen beworben werden.
Gänzlich neu sind die auf einer Unterseite für die Zertifizierung von Produkten gezeigten Logos allerdings nicht, denn schon im Herbst des letzten Jahres hatte das USB Implementers Forum (USB-IF) für den neuen Steckerstandard USB-C 2.1 (nicht Protokoll) eine Reihe von Logos vorgestellt, die für die Bereitstellung von 60 Watt und 240 Watt bei der Nutzung von USB Power Delivery (USB-PD) 3.1 zum Einsatz kommen sollen. Wenn es sich um einen zertifizierten USB4-Anschluss handelt, ließ sich auch schon damals die Datenrate von 40 Gbit/s in das Logo aufnehmen. Das neue Maximum von USB4 liegt in Version 2.0 des Standards übrigens bei mittlerweile 80 Gbit/s.
Begriffe wie „USB4“ oder die häufig noch anzutreffende Bezeichnung „SuperSpeed“ sollen für Endverbraucher nach Wunsch des USB-IF aber gar nicht erst Verwendung finden. Stattdessen soll mit neuen Logos nur noch für die Geschwindigkeit und Ladeleistung respektive eine Kombination aus beidem geworben werden. Dass die dahinter stehenden Protokolle wie „USB4 Gen 3x2“ intern respektive unter Fachleuten und in Datenblättern aber nach wie vor zum Einsatz kommen werden, davon kann ausgegangen werden.
Logos für Geschwindigkeit und Ladeleistung
Für die Übertragungsgeschwindigkeit an einem Gerät gibt es drei verschiedene Logos, die sich auf die Verpackung und den Anschluss am Gerät beziehen. Auf dem Karton sollen rot-blaue USB-Logos mit dem Schriftzug „Certified“ und der Geschwindigkeit von 40, 20, 10 oder 5 Gbit/s zu finden sein. Wahrscheinlich wird es auch eine Version für 80 Gbit/s bei USB4 2.0 geben, die in den Beispielen noch fehlt. Am Gerät selbst soll der Port mit einem simplifizierten Logo gleicher Aussage markiert werden. Kann ein Gerät über diesen Port auch geladen werden, ist das Logo auf dem Piktogramm einer Batterie unterzubringen. Tatsächlich umsetzen wird diese Empfehlung schon rein aus Designgründen wohl kaum ein Hersteller. Die MacBooks sind seit jeher ein Paradebeispiel dafür.
Logos für USB-Ladegeräte
Für USB-Ladegeräte sind zwei Versionen einmal mit „Certified USB Charger“ und einer Angabe in Watt sowie mit „Certified USB Fast Carger“ und Angabe in Watt vorgesehen. Verwirrend ist ausgerechnet bei dem von dem USB-IF gewählten Beispiel, dass das normale Ladegerät 240 Watt liefert, der Fast Charger aber nur auf 100 Watt kommt. Ist „Fast Charger“ also schlechter als nur „Charger“? Wie USB-Experte Benson Leung allerdings auf Reddit erklärt, wo die Veränderungen der Logos zuerst aufgefallen waren, stecke hinter dem Begriff „Fast Charging“ der Support des mit USB-PD 3.0 eingeführten Standards PPS (Programmable Power Supply), der die Spannung und den Strom in Echtzeit ändern kann, indem die maximale Leistung basierend auf dem Ladestatus eines Geräts geliefert wird.
Logos für USB-C-Kabel
Für USB-C-Kabel gibt es ebenso zwei Ausführungen, die für die Verpackung und das Kabel selbst vorgesehen sind. Dort soll nach Empfehlung des USB-IF beim rot-blauen Logo eine Kombination aus Übertragungsgeschwindigkeit und Ladeleistung verwendet werden. Für das Logo am Kabel selbst kann wieder die simplifizierte Version zum Einsatz kommen. Eine Ausnahme gilt allerdings für Kabel des Typs „Hi-Speed USB Cable“, die nur mit der Ladeleistung beworben werden sollen. Hinter „Hi-Speed USB“ versteckt sich das ganz alte USB-Protokoll 2.0 mit 480 Mbit/s, das mit USB-PD 3.1 allerdings auch mit 60 Watt oder 240 Watt kombiniert werden kann. Die Standards für USB-Protokoll, USB-C-Stecker, USB-PD und jetzt auch das USB-Logo sind stets getrennt voneinander zu betrachten.