Xeon Platinum 8490H: Intels erster 60-Kerner für Server im Detail
Die Glaubwürdigkeit seiner Informationen zum kommenden Lineup der Server-Prozessoren vom Typ Intel Sapphire Rapids unterstreicht der Twitter-Nutzer @yuuki_ans mit Screenshots. Der Xeon Platinum 8490H bildet mit 60 Kernen die Speerspitze.
Screenshots bestätigen Eckdaten des Xeon 8490H
Schon im Juli hat @yuuki_ans Listen mit den mutmaßlichen Namen und Spezifikationen der kommenden Server-CPUs von Intel (Sapphire Rapids) und AMD (Genoa) veröffentlicht. Jetzt folgen Screenshots zum Flaggschiff Xeon Platinum 8490H. Diese bestätigen 60 Kerne und 120 Threads. Die Taktrate des Engineering Samples reicht bis zu 3,5 GHz als maximaler Turbotakt, was auch für das Serienmodell gelte. Der L3-Cache misst 112,5 MB und die TDP liegt bei 350 Watt.
Der Xeon 8490H soll die auf Datenbank-Analysen und Virtualisierung optimierte H-Serie anführen, die Modelle von 16 bis 60 Kernen bietet. Maximal 56 Kerne soll es in der Brot-und-Butter-Serie mit dem Xeon Platinum 8480+ geben.
Der Xeon 8472C könnte ein Custom-Modell sein
Ein anderes Modell wirft aber nun Fragen auf: Der vom Tool CPU-Z erkannte Xeon Platinum 8472C fehlte bisher in den Listen. Dieser soll 52 Kerne, 97,5 MB L3-Cache und einen maximalen Turbotakt von 3,8 GHz bei 350 Watt TDP vorweisen. Dank des höheren Takts übertrifft der 8472C den 8490H im Single-Thread-Benchmark von CPU-Z, liegt bei Multi-Thread aber etwas zurück. Laut dem Tool kamen beide Prozessoren im Doppelpack, also in einem Dual-Sockel-System zum Einsatz.
Dass das Suffix „C“ für „Custom“, also für nach Kundenwunsch angepasste Ableger, stehen könnte, ist nicht so abwegig. Maßgeschneiderte Xeon hatte Intels CEO bereits in Erwägung gezogen.
Mit Verspätung gegen das Kernmonster AMD Genoa
Mit Verspätung wird Intel Sapphire Rapids inzwischen erst für Anfang 2023 erwartet. Dann könnte der Gegenspieler schon Vorsprung haben: AMD Genoa mit Zen-4-Architektur soll noch in diesem Jahr vorgestellt werden. Erst kürzlich hat AMD die neue Namensgebung der Familie Epyc 9004 erklärt.
Auch zum Aufgebot der neuen Epyc-Serie lieferte der Twitter-Nutzer handfeste Details. Fotos, Screenshots und jetzt die Bestätigung des Wechsel vom bisherigen Schema Epyc 7xxx auf Epyc 9xxx untermauern deren Authentizität.
Gegen den Epyc 9654P mit 96 Kernen und 192 Threads wird Intels 60-Kerner in gut skalierenden Multi-Thread-Anwendungen wohl keine Chance haben. Dabei ist das noch nicht einmal das Maximum bei AMD, denn der Epyc 9754 soll sogar 128 Kerne bieten. Diesen Ableger nennt AMD Bergamo und nicht Genoa.
Emerald Rapids mit kaum mehr Kernen
AMDs Vorsprung bei der Anzahl von Kernen wird Intel in absehbarer Zukunft nicht aufholen können. Laut @yuuki_ans soll das Maximum bei Intel Emerald Rapids, dem Nachfolger von Sapphire Rapids, bei 64 Kernen und damit nur geringfügig höher liegen.
Erst Granite Rapids soll mit neuem Baukastenprinzip wesentlich mehr Kerne bieten. Zumindest 120 Kerne werden erwartet. Aufgrund der Verspätungen in Intels Xeon-Roadmap ist damit aber wohl nicht vor 2025 zu rechnen.