Im Test vor 15 Jahren: Zalman wollte sich neu erfinden und scheiterte
Mit dem CNPS 8700 LED (Test) befand sich vor 15 Jahren ein Lebenszeichen des ehemaligen koreanischen Marktführers Zalman im Test. Der Hersteller setzte beim CNPS 8700 LED auf Bewährtes, schaffte es damit aber zum vergleichsweise hohen Preis von 49 Euro nicht zu überzeugen.
Bewährte Technik hieß auch alte Technik
Beim CNPS 8700 LED setzte Zalman prinzipiell auf das überholte Design der CNPS-7000-Serie. Charakteristisch war der horizontal aufgestellte Fächer aus Kühllamellen, der sich ursprünglich hoher Beliebtheit erfreuten. Neu waren die zwei 6-mm-Heatpipes, die wie der restliche Kühler aus Kupfer gefertigt waren und die die Abwärme des Prozessors zu den Lamellen führten. Bei Abmessungen von 120 × 123 × 67 mm (L × B× H) kam der CNPS 8700 LED auf ein Gewicht von etwa 480 Gramm inklusive des mitgelieferten 110-mm-Lüfters. Dieser konnte mit einer Drehzahl zwischen 1.150 bis 2.300 U/min arbeiten.
Unter der Haube erlaubte sich der CNPS 8700 LED im Vergleich zur Konkurrenz einen Schnitzer. Die Lamellen waren ausschließlich mit den Heatpipes verlötet und besaßen keinen direkten Kontakt zur Bodenplatte mehr, wodurch die Wärmeübertragung geringer ausfiel, da die Kontaktfläche zwischen Heatpipes und Kühlerboden vergleichsweise klein war. Ansonsten war die Verarbeitung des Kühlers den üblichen Standards des Herstellers entsprechend hochwertig. Die namensgebende (blaue) LED befand sich in dem mitgelieferten 110-mm-Lüfter.
Keine Chance gegen moderne Tower-Kühler
Mit seinem weiterhin aufseheneregenden, aber angestaubtem Design sah der CNPS 8700 LED kein Land im Vergleich mit modernen Tower-Kühlern. Allerdings musste der CNPS 8700 LED auch im Vergleich zu anderen Nicht-Tower-Kühlern (Scythe Andi Samurai und Thermalright SI-128) Federn lassen. Insbesondere bei gedrosselter Lüfterdrehzahl – wenn der CNPS 8700 LED in das Regime der erträglichen Lautstärke vordrang – fiel die Leistung besonders stark ab. Insgesamt konnte die Leistung des CNPS 8700 LED nicht überzeugen.
Fazit
Mit dem CNPS 8700 LED wollte Zalman zeigen, dass der Hersteller auch mit modernen Kühlern mithalten konnte. Das Fazit fiel jedoch ernüchternd aus: Die Leistung war gering und die Lautstärke ebenso wie der Preis viel zu hoch. Wer unbedingt einen Zalman-Kühler wollte, der war bei der CNPS-9000-Serie besser aufgehoben. Alle anderen Nutzer erhielten bei der Konkurrenz in Form von Scythe und Co deutlich bessere Kühler für weniger Geld. Das zweifelsohne Blick auf sich ziehende „Zalman-Design“ hatte sich technisch schlichtweg überholt.
Große Töne spuckte der Hersteller auch Jahre nach dem CNPS 8700 LED noch: Der CNPS20X (Test) wurde im Jahr 2020 als Weltbester Kühler angepriesen, konnte aber gerade so mit der etablierten Konkurrenz mithalten – bei deutlich höherer Lautstärke.
In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf:
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