A Plague Tale: Requiem im Test: Spielkritik und Fazit
3/3Wie gut ist A Plague Tale: Requiem? (Update)
Requiem bietet im Ken genau das gleiche wie sein Vorgänger, nur etwas verfeinert. Spieler erwartet damit ein Stealth-Abenteuer mit toller Geschichte und ungewöhnlichen Protagonisten. Die Kombination ist für einige Tester „der Grund, warum ich noch Videospiele spiele“.
In A Plague Tale sind die Hauptfiguren noch Kinder und zwar Kinder auf der Flucht vor Erwachsenen und einer Rattenplage. Spielerisch ergibt sich der Stealth-Anteil aus diesem Szenario: Kämpfe gegen Erwachsene verbieten sich aufgrund fehlender Stärke, hungrige Horden von Nagern müssen ausgetrickst werden. Dabei haben die beiden Helden nun, schreiben Tester, mehr Möglichkeiten an der Hand, sodass Requiem abwechslungsreicher wird. Am Grundgerüst von Schleichen und Puzzlen in linearen Levels rütteln die Entwickler indes nicht.
Neu ist, dass Kampf gelegentlich zu einer Option wird. Beide Helden sind nun älter, vor allem aber haben sie sich weiterentwickelt: Sie seien geprägt von einer düstere, brutalen Welt und reagieren darauf, hält unter anderem GameSpot fest, die Entwickler lassen sich in Abhängigkeit von der Welt und ihren Erlebnissen wachsen. PC Games N findet hier die eigentliche Weiterentwicklung gegenüber Innocence. Dem Spiel gelinge es, Protagonisten lebendig werden zu lassen. Ganz perfekt schneiden die Bemühungen nicht ab. GameStar sieht am Anfang der Geschichte Verbesserungspotential, GameSpot am Ende.
Und dennoch: Die Story wird gelobt. Sie brilliere im Subtilen, sei hervorragend gespielt, packe emotional, loben Polygon und Gamepressure, wo gar von einem „Plot in Romanqualität“ gesprochen wird, und könne auch tiefgründig als Gegenwartskommentar verstanden werden – voller einhellig gelobter Atmosphäre und mit grandioser Soundkulisse. Eurogamer hebt zudem hervor, wie gut Erzählung und Gameplay ineinandergreifen. Grafikfehler, Trial-und-Error-Abschnitte, die durch lineare Lösungsmöglichkeiten entstehen, oder KI-Aussetzer können das Vergnügen am Spiel deshalb nie trüben.
Die Zahl am Ende einer Rezension schwankt deshalb zwar, das Fazit variiert aber eher in Nuancen. Requiem ist demnach eine packendes Erlebnis, ein tolles Abenteuer und eine schön verpackte Erzählung. Kein perfektes Spiel, aber eines, das fesselt. Eine Empfehlung also? Für Kenner des ersten Teils in jedem Fall. Neueinsteiger sollten sich aufgrund der weitererzählten Geschichte und des Aufbaus (das Spiel erkläre im Grunde zu wenig, kritisiert PC Games) zuerst den ersten Teil ansehen.
Publikation | Wertung |
---|---|
Dual Shockers | 7/10 |
Eurogamer | Empfehlung |
Gamepressure | 9/10 |
GameSpot | 7/10 |
PC Games | 8/10 |
PC Games N | 8/10 |
Polygon | - |
Metacritic (PC) | Presse: 81/100 Nutzer: -/10 |
Fazit
A Plague Tale: Requiem sieht richtig hübsch aus, für ein mittelgroßes Entwicklerteam sogar ungewöhnlich hübsch: Da freut sich das Auge und die Atmosphäre profitiert ebenfalls davon. Doch die Grafik kommt mit einem Preisschild: Die Performance des Games ist schlicht und ergreifend schlecht. Und leider gilt das nicht nur für hohe Details in hohen Auflösungen, sondern quasi immer.
Ganz gleich ob in hohen oder in niedrigen Auflösungen, ob mit maximalen oder minimalen Details: Es braucht durchweg eine sehr schnelle Grafikkarte. So ist selbst eine performante GeForce RTX 3090 mit Ultra HD ziemlich überfordert, ganz gleich welche Detailstufe ausgewählt ist. Nur mit der GeForce RTX 4090 gibt es dann 60 FPS oder mehr. Die aktuelle Grafikkarten-Mittelklasse fühlt sich erst in Full HD richtig wohl, WQHD ist eher etwas für die Oberklasse. Und ältere Grafikkarten werden A Plague Tale: Requiem unabhängig von den Grafikeinstellungen oft gar nicht richtig darstellen können, zumindest nicht mit einer guten Framerate.
Vor allem für 3.840 × 2.160 gibt es nur einen Retter: Upsampling. Und hier liegt der zweite Hund begraben: Das Spiel bietet Nvidias DLSS 2 und die neue Variante DLSS 3, AMD-Nutzer (und die Handvoll Intel-Spieler) schauen in die Röhre. Selbst das simple FSR 1 gibt es nicht, geschweige denn das deutlich bessere FSR 2. Und letzteres wäre für A Plague Tale: Requiem eigentlich eine Voraussetzung. Ultra HD und eine Radeon? Muss man aktuell gar nicht erst versuchen, das funktioniert sowieso nicht. Stattdessen haben die Entwickler neben DLSS 2 das neue DLSS 3 integriert. Das ist an sich ja eine absolut lobenswerte Sache, doch FSR 2 wäre um ein Vielfaches wichtiger und sinnvoller gewesen. Hier wurden in Anbetracht der Tatsache, dass zurzeit so gut wie niemand eine kompatible RTX 4090 besitzt, die völlig falschen Prioritäten gesetzt.
Ohne weitere Upsampling-Technologien zu integrieren müssen die Entwickler von Asobo unbedingt an der Framerate schrauben, ansonsten bleibt das Spiel quasi exklusiv sehr schnellen Grafikkarten vorbehalten.
Nochmal richtig spannend wird es, wenn die finale Version des Spiels Raytracing bieten wird. Auf Basis der aktuellen Umsetzung dürfte dann nur noch eine Handvoll Modelle schnell genug für den Titel sein.
ComputerBase hat A Plague Tale: Requiem von der zuständigen PR-Agentur Plaion zum Testen erhalten. Das Spiel wurde unter NDA zur Verfügung gestellt. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht.
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