Apple Watch Series 8 im Test: Temperatur­sensor und Strom­spar­modus in der Praxis

Frank Hüber
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Apple Watch Series 8 im Test: Temperatur­sensor und Strom­spar­modus in der Praxis

Mit der Apple Watch Series 8 werden eine Unfallerkennung und ein Temperatursensor eingeführt, während ein neues Design der Watch Ultra vorbehalten ist. Auch watchOS 9 bringt viele Neuerungen, die die Apple Watch besser machen. Im Test überzeugt sie für fast alle iPhone-Nutzer deshalb erneut.

Die neue Apple Watch Series 8 verfügt zum ersten Mal über eine Temperaturmessung und erkennt Autounfälle. Zudem hat der Hersteller viele weitere Neuerungen vorgestellt, von denen einige aber an watchOS 9 geknüpft und somit nicht exklusiv für die neue Smartwatch sind. Was sich hinter den technischen Änderungen verbirgt, was exklusiv der Watch Series 8 im Vergleich zu den Vorgängern vorbehalten ist und welche Neuerungen auch ältere Apple-Watch-Modelle bekommen, erklärt dieser Test, in dem die Apple Watch Series 8 GPS + Cellular mit 45 mm starkem Aluminium-Gehäuse in der Farbe Mitternacht mit Sportarmband zum Einsatz kommt. Die unverbindliche Preisempfehlung dieses Modells liegt bei 659 Euro.

Die Apple Watch Series 8 ist ab 499 Euro als GPS-Version mit 41 mm und Aluminium-Gehäuse erhältlich (ab 539 Euro mit 45 mm), für das LTE-Modell werden ab 619 Euro veranschlagt (ab 659 Euro für die 45-mm-Variante). In Aluminium ist sie in den vier Farben Polarstern, Mitternacht, Silber und (Product)Red erhältlich, die Edelstahl-Variante ist in den drei Farben Silber, Gold und Graphit verfügbar.

Apple Watch Series 8
Apple Watch Series 8
Apple Watch Series 8: Die Aktivitätsringe
Apple Watch Series 8: Die Aktivitätsringe
Apple Watch Series 8: Viele Apps direkt auf der Smartwatch
Apple Watch Series 8: Viele Apps direkt auf der Smartwatch
Apple Watch Series 8
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Apple Watch Series 8
Apple Watch Series 8
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Die Neuheiten der Apple Watch Series 8

Zwei neue Temperatursensoren

Die Apple Watch Series 8 verfügt im Gegensatz zum Vorgänger über zwei Temperatursensoren, die vor allem Frauen beim Zyklustracking helfen sollen, indem die Apple Watch den Eisprung während des Zyklus anhand der Körpertemperaturänderungen bestimmen und so nach einer Lernphase vorhersagen kann. Apple verbaut hierfür einen Temperatursensor an der Rückseite der Watch und einen an der Oberseite direkt unter dem Display. Diese Kombination soll die Messgenauigkeit verbessern, indem äußere Einflüsse bei der Messung berücksichtigt werden.

Die Messung der Hauttemperatur erfolgt nur nachts und nur, wenn der Fokus „Schlafen“ aktiviert ist. Eine manuelle Messung der Hauttemperatur ist nicht möglich. Apple begründet diese Einschränkung damit, dass die Messung der Hauttemperatur am Handgelenk keinen uneingeschränkten Rückschluss auf die Körpertemperatur zulasse, sondern in erster Linie als Indikator für eine Temperaturänderung geeignet sei. Die Messung ist auf die Nacht beschränkt, da sich die Blutgefäße in der Nacht erweitern und mehr Blut in die Extremitäten fließt.

Aus diesen Gründen gibt Apple die tatsächlich gemessene Temperatur auf den ersten Blick auch nicht prominent in der Health-App aus, sondern zeigt nach dem Bestimmen eines Ausgangszustandes die durchschnittliche Abweichung von dieser gemittelten Temperatur an. Über „Alle Daten anzeigen“ im entsprechenden Abschnitt zur Hauttemperatur in der Health-App kann sich der Träger aber auf Wunsch auch die gemessene Oberflächentemperatur anzeigen lassen. Die angezeigte „Temperatur am Handgelenk“ ist dann die von der Apple Watch 8 getroffene Schätzung der Temperatur, basierend auf Faktoren wie der Umgebungstemperatur, die über den oberen Sensor gemessen wird.

Fünf Nächte für erste Kalibrierung

Um überhaupt Daten des Temperatursensors einsehen zu können, muss zunächst der Ausgangszustand, die sogenannte Baseline, definiert werden. Dies erfolgt, indem die Apple Watch 8 mindestens fünf Nächte am Stück getragen wird und der Fokus „Schlafen“ aktiviert ist. Bis diese fünf Nächte vollzogen wurden, zeigt die Health-App lediglich an, dass weitere Daten erhoben werden müssen. In der Nacht misst die Apple Watch 8 alle fünf Sekunden die Hauttemperatur, wobei eine Abweichung von 0,1 °C vom Sensor festgestellt werden kann. Ist die initiale Kalibrierung abgeschlossen, kann man sich jeden Tag die Abweichung der Hauttemperatur von diesem Mittelwert ansehen. Die Erfassung dieser Daten hat im Test zuverlässig funktioniert.

Dabei fällt auf, dass sich die Watch 8 strikt an den eingestellten Fokus „Schlafen“ hält, um die Messwerte zu erfassen. Ist dieser Fokus beispielsweise bis 6 Uhr aktiviert, man schläft aber bis 9 Uhr, wird die Messung der Temperatur trotzdem um 6 Uhr gestoppt und die Daten werden in Health hinterlegt. Eine automatische Schlaferkennung wird für das Starten und Beenden der Messungen nicht herangezogen.

Die Temperaturmessung dient somit als Indikator für das allgemeine Wohlbefinden des Trägers. Im Test hat sich gezeigt, dass die Temperatur immer leicht um die Ausgangslinie schwankt, in der Nacht nach einer Impfung jedoch mit +0,74 °C den deutlichsten Ausreißer aller Messungen aufweist. Ein durchaus nachvollziehbares Ergebnis, das die ansonsten schwer abzuschätzende Aussagekraft der Messungen untermauert.

Apple Watch 8: Gemessener Temperaturanstieg nach Impfung
Apple Watch 8: Gemessener Temperaturanstieg nach Impfung

Auch Fieber bei einer akuten COVID-19-Erkrankung lässt sich mit der Apple Watch Series 8 anschaulich nachverfolgen, wie das uns zur Verfügung gestellte Bild eines Lesers verdeutlicht.

Ausschlag der Temperaturmessung der Apple Watch 8 bei Fieber aufgrund von COVID-19
Ausschlag der Temperaturmessung der Apple Watch 8 bei Fieber aufgrund von COVID-19

Ovulationsbestimmung für Frauen

Sehr viel umfangreicher ist der Nutzen der Temperaturmessung für Frauen. Denn Apple erlaubt anhand der aufgezeichneten Messwerte ein Tracking des Menstruationszyklus, über das man nachträglich abschätzen kann, wann die Trägerin der Smartwatch ihren Eisprung hatte. Aus diesen rückwärts gerichteten Daten lassen sich dann Vorhersagen für die Zukunft treffen. Apple weist allerdings, wie bei derartigen Funktionen und Apps immer üblich, darauf hin, dass die Watch Series 8 kein Hilfsmittel zur Verhütung ist. Bis Frauen zum ersten Mal Daten zum Eisprung einsehen können, muss die Apple Watch 8 zwei Menstruationszyklen lang getragen werden. Wird sie eine Nacht lang nicht getragen, bricht die Kalibrierung allerdings nicht ab und muss nicht von vorne durchlaufen werden, sondern die Smartwatch muss in sieben von zwölf Nächten getragen werden, damit das Zyklustracking funktioniert.

Apple Watch Series 8: Zyklusprotokoll
Apple Watch Series 8: Zyklusprotokoll

Wie bei den meisten Apps fürs Zyklustracking kann in der Health-App manuell erfasst werden, an welchen Tagen des Zyklus man Geschlechtsverkehr hatte, um die Wahrscheinlichkeit einer daraus resultierenden Schwangerschaft besser einschätzen zu können. Das Zyklusprotokoll kann auch direkt auf der Watch 8 geöffnet werden, da es als eigene App darauf installiert ist. Die Apple Watch und das iPhone geben der Nutzerin zudem Hinweise, wenn es zu einem unregelmäßigen Zyklus kommt.

Apple koppelt die Anzeige des Zyklus in der Health-App nicht an das gewählte Geschlecht bei der Einrichtung der Apple Watch, sondern lässt die Funktion für alle offen, gleich welchem Geschlecht sie sich zugehörig fühlen.

Mehr Nutzen in der Zukunft ungewiss

Der – vor allem für Männer – eingeschränkte Nutzen des Temperatursensors erinnert an die Anfänge des Schlaftrackings auf der Apple Watch. Apple hatte die Funktion zunächst ohne tiefe Einblicke in Schlafphasen veröffentlicht, was daraufhin zunächst Apps von Drittanbietern übernommen haben, bevor Apple selbst die Funktion deutlich erweitert hat und viel mehr Informationen anzeigt als zum Start. Ob der Konzern den Temperatursensor zukünftig für weitere Funktionen nutzen wird, bleibt abzuwarten. Anzeichen gibt es dafür derzeit nicht.

Apple Watch 8 erkennt Autounfälle

Die zweite große Neuerung, die zudem nur auf der neuen Watch 8, der Watch SE (2022) und der neuen Watch Ultra verfügbar ist, ist die automatische Unfallerkennung. Zusätzlich zur Sturzerkennung und der Möglichkeit, den Notruf über die Watch zu rufen, erkennt die Apple Watch 8 auch Autounfälle, woraufhin automatisch der Notruf gewählt wird, wenn der Nutzer nicht reagiert. Der Nutzer kann diesen automatischen Notruf über die Uhr abbrechen. Die Apple Watch Series 8 nutzt hierfür das Gyroskop und einen Beschleunigungssensor, der bis zu 265 G unterstützt. Zusätzlich wird auf Daten vom Barometer, GPS und Mikrofon des verbundenen iPhones zurückgegriffen, um typische Unfallmuster zu erkennen. Die Smartwatch erkennt Unfälle von der Seite, von vorne, von hinten und auch Überschläge mit dem Auto. Apple hat nach eigenen Angaben einen enormen Aufwand betrieben, um den Algorithmus abzustimmen, indem bei unzähligen nachgestellten Unfällen Daten erfasst wurden. Während die LTE-Version der Apple Watch 8 den integrierten Mobilfunk für den Notruf nutzen kann, ist die GPS-Version auf ein iPhone in der Nähe oder ein WLAN und aktivierte WLAN-Anrufe angewiesen.

Apple Watch Series 8 (Bild: Apple)

Im Test löste die Unfallerkennung nie fälschlich aus. Sorgen, dass ungewollt der Notruf gewählt wird, muss man sich somit nicht machen. Zudem ließ sie sich auch durch abruptes Bremsen nicht gewollt, aber fälschlich auslösen. Im besten Fall kommt sie somit nie zum Einsatz. Mit dem neuen iPhone 14, das ebenfalls die Unfallerkennung bietet, wurde die Funktion bereits unabhängig erfolgreich mit simulierten Unfällen getestet.

Die Watch 7 erhält mit watchOS 9 keine Unfallerkennung, da sie nicht alle Sensoren besitzt, die dafür notwendig sind. Sie bietet weiterhin die genannte Sturzerkennung und die Möglichkeit, manuell über die Smartwatch den Notruf zu verständigen.

Neuer Stromsparmodus für längere Akkulaufzeit

Die Apple Watch Series 8 bietet laut Apple eine Akkulaufzeit von bis zu 18 Stunden. Im Test ließ sich dieser Wert bei normaler Nutzung mit rund 24 Stunden übertreffen. Wird die Watch 8 jedoch häufiger am Tag genutzt, insbesondere mit GPS, viel Datentransfer und Bluetooth-Verbindung zu Kopfhörern, kann der Akku auch schon deutlich früher zur Neige gehen, sodass er am Abend geladen werden muss.

Neu ist jedoch ein Stromsparmodus, mit dem Apple die Akkulaufzeit deutlich verlängern möchte. Dieser ist nicht mit der Gangreserve zu verwechseln, die Apple bereits eingeführt hatte, wenn der Akkuladestand einer Apple Watch sehr niedrig ist. In der Gangreserve taugt die Smartwatch aber nicht zu viel mehr als dem Anzeigen der Uhrzeit – anders als beim neuen Stromsparmodus. Wird letzterer über die Einstellungen auf der Apple Watch aktiviert, soll die Series 8 bis zu 36 Stunden durchhalten, also doppelt so lange. Erreicht wird dies, indem im Stromsparmodus das Always-on-Display, die Mobilfunk- und WLAN-Verbindungen sowie die automatische Erfassung der Herzfrequenz im Hintergrund, das automatische Erkennen von Trainings und die Messung der Blutsauerstoffsättigung abgeschaltet werden. Ein kleiner gelber Kreis auf dem Display zeigt an, dass der Stromsparmodus aktiviert ist. Wenn der Akkustand unter 10 Prozent fällt, erhalten Nutzer von der Watch eine Benachrichtigung, ob der Stromsparmodus aktiviert werden soll. Wird die Uhr später aufgeladen, deaktiviert sich der Stromsparmodus automatisch bei einer Akkuladung von 80 Prozent. Der Stromsparmodus ist allerdings keine exklusive Funktion für die Apple-Watch-Exemplare dieses Modelljahres, sondern kommt über watchOS 9 auch auf ältere Geräte ab der Apple Watch Series 4. Mit zusätzlichen Optionen, die die Abfrageintervalle vom GPS und von der Herzfrequenz beim Training verringern, plant Apple, über ein späteres Software-Update die Akkulaufzeit im Stromsparmodus weiter zu verlängern.

62 Stunden Akkulaufzeit mit Stromsparmodus

Im Test erhöht sich die Akkulaufzeit durch das Aktivieren des Stromsparmodus tatsächlich spürbar. Die von Apple angegebenen 36 Stunden werden bei weitem übertroffen. Erst nach 62 Stunden war der Akku der Apple Watch Series 8 mit aktiviertem Stromsparmodus leer, wobei die Uhr durchgängig auch nachts getragen und 30 Minuten beim Training mit Herzfrequenz- und GPS-Aufzeichnung genutzt wurde. Die Messung der Temperatur in der Nacht wird durch das Aktivieren des Stromsparmodus übrigens nicht abgeschaltet.

Der Stromsparmodus ist einerseits ein Eingeständnis, dass die Akkulaufzeit der Apple Watch nicht ihre Paradedisziplin ist, denn das tägliche Laden bleibt auch bei der neuen Generation sonst nicht aus. Auf der anderen Seite ist es dann, wenn man die Uhr gerade nicht laden kann, eine willkommene Funktion, um die Akkulaufzeit zu verlängern.

Und so ist der Stromsparmodus, auch wenn man ihn nicht dauerhaft aktivieren sollte, da dann keine Warnung bei hoher oder niedriger Herzfrequenz erfolgt, eines der Highlights. Die Apple Watch Series 8 im normalen Alltag zweieinhalb Tage tragen zu können, ohne sie laden zu müssen, ist in der Tat eine enorme Verbesserung, an die man sich schnell gewöhnen kann. Das Deaktivieren des Always-on-Displays und die tatsächlich etwas verzögerten Benachrichtigungen auf der Watch durch den Stromsparmodus stören im Alltag hingegen weniger als vorher befürchtet. Einzig bei Anrufen fällt es dann doch störend auf, dass die Smartwatch bei aktiviertem Stromsparmodus sie nicht sofort signalisiert.

Wie positiv sich der Stromsparmodus auswirkt, hängt aber stark davon ab, wie viel man die Apple Watch aktiv nutzt, wenn er aktiv ist. Lange Trainings mit aktiviertem Stromsparmodus und GPS, das häufige Aktivieren des Displays und das Musikhören über die Watch selbst sind Faktoren, die den Nutzen deutlich reduzieren, so dass man dann tatsächlich wieder bei 36 Stunden oder sogar weniger landet. Es hängt also sehr von der Aktivität am jeweiligen Tag und der Nutzung ab, wie viel man von ihm profitiert – aber man profitiert in jedem Fall.

Neuerungen durch watchOS 9

Neben dem Stromsparmodus führt watchOS 9 noch weitere Neuerungen ein, die je nach Modell mitunter schon ab der Apple Watch Series 4 zur Verfügung stehen, da auch sie das neue watchOS noch unterstützt.

Mehr Details beim Training

Größere Neuerungen liefert watchOS 9 auch in den Bereichen Sport und Gesundheit. Die Trainings-App wurde überarbeitet und zeigt dem Nutzer nun mehr Informationen an. Beim Laufen werden Informationen wie die Schrittlänge oder Angaben zum Bodenkontakt eingeblendet. Neu sind außerdem die Unterstützung für Herzfrequenzzonen und die Möglichkeit, Intervall-Workouts zu erstellen, um sich beispielsweise über das Über- oder Unterschreiten eines Messwertes benachrichtigen zu lassen. Die neuen Informationen sind eine hilfreiche Ergänzung, vor allem auch, da Apple etwa die Herzfrequenzzonen gut auf dem Display visualisiert und sie sich obendrein während des Trainings sofort erfassen lassen. Je nach Training wird der Beginn automatisch erkannt oder kann auf der Watch durch Auswahl der passenden Sportart manuell gestartet werden.

Apple Watch Series 8: Neue Herzfrequenzzonen beim Training

Die Apple Watch 8 ist durch die Neuerungen von watchOS 9, die andere auf diesen Bereich priorisierte Hersteller zweifellos bereits vorher geboten haben, ein noch besserer Begleiter beim Training.

Bei Aktivitäten wie etwa einem Triathlon, in deren Verlauf verschiedene Sportarten vorkommen, erkennt eine Apple Watch mit watchOS 9 nun die einzelnen Trainingsarten automatisch, auch wenn zwischen ihnen keine Pause liegt. Derzeit ist dieser automatische Wechsel auf Schwimmen, Radfahren und Laufen beschränkt.

Im Laufe des Jahres will Apple mit einem Update zudem eine Funktion einführen, die anhand der Daten von Apple Maps erkennt, wenn sich der Nutzer auf einer Laufstrecke wie einem 400-m-Stadium befindet, was die Genauigkeit der Angabe der gelaufenen Distanz und der Geschwindigkeit verbessern soll. Zunächst wird diese Funktion in den USA für 400-m-Strecken verfügbar sein.

Zudem kommt für Outdoor-Lauftrainings und Radfahr­trainings noch in diesem Jahr eine Funktion, mit der man gegen seine eigene Zeit antreten kann, wenn man eine Strecke häufiger läuft bzw. fährt.

An der Unterstützung von Apples Fitnessdienst Fitness+ (Test) hat sich mit der neuen Apple Watch nichts geändert. Zudem gibt es gerade in diesem Bereich eine immense Auswahl an Drittanbieter-Apps, auf die der Nutzer zurückgreifen kann.

Apple watchOS 9
Apple watchOS 9 (Bild: Apple)

Schlafüberwachung und Medikamente

Zudem hat Apple die Schlafüberwachung verbessert, zeigt die Schlafphasen nun auch auf der Apple Watch an und bietet mit der Medikamente-App eine Möglichkeit, dass die Apple Watch an die Dosierung und pünktliche Einnahme von Arzneimitteln erinnert oder die erfolgte Einnahme durch Einträge protokolliert. Vorerst nur in den USA überprüft watchOS 9 zudem, ob es bei der Kombination eingenommener Medikamente zu Komplikationen kommen kann.

watchOS 9: Schlafanalyse auf der Watch 8
watchOS 9: Schlafanalyse auf der Watch 8
watchOS 9: Schlafanalyse auf der Watch 8
watchOS 9: Schlafanalyse auf der Watch 8
watchOS 9: Schlafdaten auf der Watch 8
watchOS 9: Schlafdaten auf der Watch 8

Historie zum Vorhofflimmern

Leidet der Träger der Apple Watch an Vorhofflimmern, kann mit watchOS 9 nun eine Historie aufgezeichnet werden, die eine Schätzung erlaubt, wie oft es auftritt. Zudem ist es möglich, die jeweiligen Aktivitätsumstände erfassen zu lassen, die dazu führen könnten.

Neuer Kompass mit Backtrack

Apple hat die Kompass-App auf der Watch komplett neu gestaltet, so dass sie detailliertere Informationen wie eine Orientierungsansicht anzeigt und die Möglichkeit bietet, Wegpunkte an aktuellen Positionen mit unterschiedlichen Namen und Farben zu setzen und sich über die Funktion Backtrack zurückleiten zu lassen, wenn man die Orientierung verloren haben sollte. Für Backtrack wird die Route über GPS aufgezeichnet, etwa wenn der Träger die Funktion am Startpunkt eines Ausflugs aktiviert. Da man aber unter Umständen nicht immer daran denkt, die Funktion zu aktivieren, wird sie automatisch eingeschaltet, wenn man sich an verlassenen Orten befindet, die kaum Funknetze und keine Nähe etwa zum Zuhause des Trägers aufweisen.

Optisch wurden auch die Apps Kalender und Erinnerungen auf der Watch überarbeitet, wobei bei Veranstaltungen nun mehr Details direkt auf der Uhr eingesehen werden können.

Neue Zifferblätter

Darüber hinaus gibt es in watchOS 9 neue Zifferblätter. Dabei handelt es sich um einen Mondkalender, ein überarbeitetes Astronomie-Zifferblatt, das eine Animation der Erde passend zur Uhrzeit zeigt, Metropolitan, ein klassisches Design, und das in Kollaboration mit dem Künstler Joi Fultion entstandene verspielte Zifferblatt PlayTime.

Apple Watch Series 8: Neues Zifferblatt Astronomie
Apple Watch Series 8: Neues Zifferblatt Astronomie
Apple Watch Series 8: Neues Zifferblatt Astronomie
Apple Watch Series 8: Neues Zifferblatt Astronomie
Apple Watch Series 8: Neues Zifferblatt Astronomie
Apple Watch Series 8: Neues Zifferblatt Astronomie
Apple Watch Series 8: Neues Zifferblatt Mondkalender
Apple Watch Series 8: Neues Zifferblatt Mondkalender
Apple Watch Series 8: Neues Zifferblatt Mondkalender
Apple Watch Series 8: Neues Zifferblatt Mondkalender
Apple Watch Series 8: Neues Zifferblatt Metropolitan
Apple Watch Series 8: Neues Zifferblatt Metropolitan

International Roaming für die Watch

Eine weitere Neuerung von watchOS 9, die ab Herbst zur Verfügung stehen soll und sich auf LTE-Modelle bezieht, ist das internationale Roaming, das die Apple Watch trotz eigener eSIM bisher nicht unterstützt hat. Auf Reisen im Ausland war die Apple Watch deshalb auf ein iPhone in der Nähe angewiesen, um eine Internetverbindung aufzubauen, wenn kein WLAN verfügbar war. Mit der Funktion „International Roaming“ kann sich hingegen auch die Apple Watch in ausländische Netze einloggen. Ob hierfür eine zusätzliche Gebühr anfällt, hängt vom jeweiligen Mobilfunktarif ab.

Weitere Details der Apple Watch 8

EKG, Blutsauerstoffgehalt und Atemfrequenz

Funktionen wie das EKG sowie die Messung der Herzfrequenz und des Blutsauerstoffgehalts im Hintergrund oder manuell und die Bestimmung der Atemfrequenz während des Schlafs stehen auch mit der Apple Watch Series 8 weiterhin zur Verfügung. Se können ebenfalls als Indikator für gesundheitliche Probleme dienen und der Blutsauerstoffgehalt und die Atemfrequenz haben nicht zuletzt durch die COVID-Pandemie im privaten Umfeld an Bedeutung gewonnen, um diese Faktoren während des Krankheitsverlaufs im Blick haben zu können und gegebenenfalls selbst rechtzeitig ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Gerade die Blutsauerstoffsättigung fällt sonst schnell unter einen kritischen Wert, den man selbst ohne Messungen jedoch nicht wahrnimmt.

Apple Watch Series 8
Apple Watch Series 8

Gehäuse und Display unverändert

Am Gehäuse hat sich mit 41 und 45 mm nichts verändert und es ist weiterhin nach IP6X gegen Staub geschützt. Die Maße des 45-mm-Modells mit GPS und LTE liegen bei 45 × 38 × 10,7 mm, das Gewicht bei 38,8 g. Die Edelstahl-Variante wiegt 51,5 g. Das getestete Aluminium-Modell wird mit Apples Ion-X-Glas geschützt, bei der Edelstahlversion kommt Saphirglas zum Einsatz. Das Ion-X-Glas ist anfälliger gegen Kratzer, auch wenn sie im Alltag so gut wie nicht auftreten. Das Saphirglas reißt derweil schneller. Es erreicht nämlich einen Härtegrad von 9 auf der Mohs-Skala, während das Ion-X-Glas auf 7 kommt, vergleichbar mit Quarz. Bei der Arbeit mit Schleifpapier sollte man die Uhren absetzen, denn das darin oft verwendete Mineral Korund ist die Grundlage von Saphir und entsprechend hart, der Abrieb kann folglich für Schäden an der Uhr sorgen.

Apple Watch Series 8: Musik mit LTE immer und überall ohne iPhone

Das OLED-Display der Series 8 bietet erneut 396 × 484 Pixel beim 45-mm-Modell und 352 × 430 Pixel beim 41-mm-Modell. Diese Veränderungen hatte Apple erst mit dem Schritt von der Apple Watch Series 6 zur Apple Watch Series 7 vollzogen. Der Bildschirm leuchtet bis zu 1.000 cd/m² hell, wenn er aktiv ist, und mit bis zu 500 cd/m², sobald inaktiv. Für die automatische Helligkeitssteuerung ist ein Umgebungslichtsensor verbaut. Und auch wenn die Anpassung der Größe im Vergleich zu einer Watch 6 marginal erscheint, ist das größere Display einer Apple Watch 8 im Vergleich sofort spürbar. Apple gibt die Helligkeit seit der Series 3 mit bis zu 1.000 cd/m² an. Legt man eine zwei Jahre alte Watch 6 neben die Watch 8, leuchtet die Watch 8 bei identischen Einstellungen jedoch sichtbar heller.

Apple Watch Series 8 (links) neben Apple Watch Series 6 (rechts)
Apple Watch Series 8 (links) neben Apple Watch Series 6 (rechts)
Apple Watch Series 8 (links) neben Apple Watch Series 6 (rechts)
Apple Watch Series 8 (links) neben Apple Watch Series 6 (rechts)
Apple Watch Series 8 (rechts) neben Apple Watch Series 6 (links)
Apple Watch Series 8 (rechts) neben Apple Watch Series 6 (links)

S8 SiP, 32 GB, W3, U1, BT 5.0 und WLAN

Als Prozessor setzt die Apple Watch Series 8 auf das S8 SiP (System in Package), zu dem Apple bislang keine genaueren Angaben macht. Nach bisherigen Erkenntnissen handelt es sich beim S8 SiP im Grunde um denselben Prozessor wie in der Series 7 und der Series 6 mit S7 und S6. Der Geschwindigkeit tut das keinen Abbruch, denn alle Menüs und die Bedienung auf der Apple Watch fühlen sich gewohnt flüssig an. Rechenleistung fehlte der Apple Watch auch vorher nicht, so dass es in diesem Bereich keinen Sprung braucht, um sich positiv von vielen günstigen Modellen absetzen zu können, bei denen Menüs ruckeln und Animationen stocken.

Der interne Speicher der Watch 8, der neben den installierten Apps beispielsweise auch für die lokale Speicherung von Musik genutzt werden kann, ist immer 32 GB groß, egal zu welchem Modell man greift. Neben WLAN nach Wi-Fi 4 (802.11b/g/n) bietet das getestete Modell LTE und Bluetooth 5.3. WLAN mit 5 GHz ist weiterhin den Modellen mit LTE vorbehalten. Eine neue Apple Watch Series 8 GPS beherrscht Wi-Fi 4 folglich ebenfalls nur mit 2,4 GHz. Mit dem W3-Wireless-Chip setzt der Hersteller seit 2018 und der Apple Watch 4 auf dasselbe Modell. Erneut auch in der Series 8 verbaut ist der U1-Chip mit Ultrabreitband-Technologie für die räumliche Orientierung.

Apple Watch Series 8 (links) neben Apple Watch Series 6 (rechts)
Apple Watch Series 8 (links) neben Apple Watch Series 6 (rechts)
Apple Watch Series 8: Armbänder lassen sich auch kombinieren
Apple Watch Series 8: Armbänder lassen sich auch kombinieren
Apple Watch Series 8: Armbänder lassen sich auch kombinieren
Apple Watch Series 8: Armbänder lassen sich auch kombinieren
Apple Watch Series 8
Apple Watch Series 8
Apple Watch Series 8: Auswechselbare Armbänder
Apple Watch Series 8: Auswechselbare Armbänder
Apple Watch Series 8: Auch alte Armbänder passen wieder
Apple Watch Series 8: Auch alte Armbänder passen wieder

Die Apple Watch 8 erfordert übrigens ein iPhone 8 oder neuer mit iOS 16 oder neuer – in diesem Punkt verschiebt sich das älteste iPhone, mit dem man sie nutzen kann, jährlich mit der Software-Unterstützung.

Die Apple-Watch-Modelle im Vergleich

Nachfolgende Tabelle enthält noch einmal die wichtigsten Unterschiede der jeweiligen Modelle.

Series 8 SE (2. Gen.) Series 7 Series 6 SE (1. Gen.) Series 5 Series 4 Series 3
Unfallerkennung × × × × × ×
Sturzerkennung ×
Temperaturmessung × × × × × × ×
Stromsparmodus ×
Internationales Roaming (nur LTE-Modelle) × ×
Always-on-Display × × × ×
41/45 mm × × × × × ×
Herzfrequenz
EKG × × ×
Blutsauerstoff × × × × ×
GPS
LTE verfügbar
U1-Chip × × × × ×
5-GHz-WLAN (nur LTE-Modelle) × × × × ×
Bluetooth 5.3 × × × × × ×
Bluetooth 5.0 (✓) (✓) ×
Altimeter
Kompass × ×
Familien­konfiguration ×
watchOS 9 ×
Von Apple angeboten × × × × × ×
Startpreis 499 € 299 € 429 € 418,15 € 291,45 € ~360,00 € ~350,00 € 213,45 €

Auf die neue Apple Watch Ultra, die über der Watch Series 8 angesiedelt ist und neben einer neuen Größe von 49 mm, einem Titangehäuse, mehr Mikrofonen, einem besseren GPS, einem größeren Akku, dem neuen Action-Button und einem stärkeren Schutz gegen Umwelteinflüsse auch als Tauchcomputer eingesetzt werden kann und ebenfalls Bluetooth 5.3 statt 5.0 bietet, wird an dieser Stelle nicht näher eingegangen und auf die Ankündigung verwiesen. Gleiches gilt für die in zweiter Generation neu aufgelegte Apple Watch SE (2022), wobei sich die maßgeblichen Unterschiede in obiger Tabelle wiederfinden.

Apple Watch Series 8: Wireless Charging über die Rückseite
Apple Watch Series 8: Wireless Charging über die Rückseite
Apple Watch Series 8: Bekannte Rückseite mit Sensoren
Apple Watch Series 8: Bekannte Rückseite mit Sensoren
Apple Watch Series 8: Bekannte Rückseite mit Sensoren
Apple Watch Series 8: Bekannte Rückseite mit Sensoren
Apple Watch Series 8
Apple Watch Series 8
Apple Watch Series 8
Apple Watch Series 8
Apple Watch Series 8
Apple Watch Series 8

Familienkonfiguration für Kinder

Auch die Apple Watch 8 und SE (2. Gen.) bieten erneut die Möglichkeit der Familienkonfiguration, so dass eine Apple Watch ohne ein eigenes iPhone in Betrieb genommen werden kann. Der Hersteller hat hier insbesondere Kinder im Sinn. So lassen sich auch mehrere Apple-Watch-Exemplare über ein einziges iPhone in der Familie aktivieren. Speziell für Kinder ist es möglich, Richtlinien festzulegen, wann die Smartwatch mit allen Funktionen zur Verfügung steht und wann sich eher auf den Unterricht oder die Hausaufgaben konzentriert werden sollte. Die einzige Einschränkung bei der Familienkonfiguration ist die Voraussetzung, eine Smartwatch mit LTE-Konnektivität erwerben zu müssen, da für jede neu hinzugefügte Apple Watch vom iPhone aus eine weitere Rufnummer vergeben wird. LTE wird ebenfalls vorausgesetzt, da die Apple Watch zwar über ein iPhone in der Familie aktiviert wird, dann aber autark arbeitet und deshalb unterwegs abgesehen von WLAN keine Internetverbindung zur Verfügung stehen würde.

Neu mit watchOS 9 ist, dass Kinder Podcasts direkt von der Smartwatch hören können und im Laufe des Jahres mit einem Update zudem in der Lage sein werden, HomePods und Smart-Home-Geräte über die Uhr zu steuern. Auch das Öffnen von smarten Türschlössern soll mit freigegebenen Home-Keys dann möglich werden, ohne dass das Kind ein eigenes iPhone besitzen muss.

Apple Watch Series 8
Apple Watch Series 8
Apple Watch Series 8
Apple Watch Series 8
Apple Watch Series 8
Apple Watch Series 8
Apple Watch Series 8: Apple Karten am Handgelenk
Apple Watch Series 8: Apple Karten am Handgelenk
Apple Watch Series 8: Kein Google Maps direkt als App
Apple Watch Series 8: Kein Google Maps direkt als App
Apple Watch Series 8: Herzfrequenzaufzeichnung beim Training
Apple Watch Series 8: Herzfrequenzaufzeichnung beim Training

Sensorik und Vitalwerte

Die Apple Watch 8 nutzt ebenfalls den optischen Herzsensor der dritten Generation, einen elektrischen Herzsensor und einen Blutsauerstoffsensor, weshalb sie im Vergleich zur Apple Watch Series 6 und der Amazfit GTS 4 getestet werden.

Herzfrequenz- und Blutsauerstoffmessung

Die Herzfrequenzmessungen werden jeweils mehrfach bei keiner, leichter und starker Belastung durchgeführt und mit einer Apple Watch Series 6, der jüngst veröffentlichten Amazfit GTS 4 und einem Polar-Brustgurt (Referenz) verglichen. Die Apple Watch Series 8 erweist sich dabei erneut als guter Indikator für die Herzfrequenz auch bei mittlerer und hoher Belastung und weist keine deutlichen Unterschiede zur Series 6 auf.

Herzfrequenzmessungen, in s/min
Apple Watch Series 8 Apple Watch Series 6 Amazfit GTS 4 Referenz
65 65 65 65
68 70 67 69
122 119 121 121
179 175 174 181

Die Messung der Blutsauerstoffsättigung auf der Apple Watch Series 8 kann manuell jederzeit oder dauerhaft im Hintergrund erfolgen. Eine manuelle Messung dauert weiterhin 15 Sekunden; auch in diesem Bereich hat sich nichts mit dem neuen Modell verändert.

Blutsauerstoffsättigung, in %
Apple Watch Series 8 Apple Watch Series 6 Amazfit GTS 4
98 98 97
98 98 99
97 97 96

Bei den SpO2-Messungen zeigen die beiden Apple-Watch-Probanden exakt identische Ergebnisse. Objektiv bewertet werden können sie nicht, da sie aber im realistischen Bereich liegen, gibt es keinen Grund, von einer starken Abweichung auszugehen. Ohnehin sind alle Vitaldaten, die von einer Smartwatch erfasst werden, nicht als medizinisch verlässliche Messwerte zu sehen, wohl aber als zuverlässige Indikatoren dafür, dass man bei Auffälligkeiten eine genauere Untersuchung folgen lassen sollte.

Zuverlässige Schrittzählung

Auch bei der Schrittzählung leistet sich die Apple Watch Series 8 erneut keinen Aussetzer und liefert zuverlässige Werte – wie bereits die älteren Generationen von Apples Smartwatch. Für den Test wurde drei Mal eine Strecke von exakt 1.000 Schritten abgelaufen, wobei versucht wurde, jeweils möglichst gleich zu laufen. Alle Smartwatches wurden am linken Arm getragen.

Schrittzählung
Tatsächliche Schritte Apple Watch Series 8 Apple Watch Series 6 Amazfit GTS 4
1.000 996 998 911
1.000 999 993 1.178
1.000 1.003 1.006 1.011

Fazit

Fürs iPhone alternativlos

Die Apple Watch 8 ist für den durchschnittlichen Nutzer eines iPhones die mit Abstand beste Smartwatch. Eine nahtlose Zusammenarbeit mit dem iPhone und ein derart breites Softwareangebot über Apps von Drittanbietern bietet keine andere Smartwatch. An der Technik, Verarbeitung und Qualität des Displays gibt es ebenfalls nichts zu bemängeln.

Sofern man spezielle Anforderungen an die Smartwatch hat, die einen beispielsweise mit Modellen wie der Garmin Fenix liebäugeln lassen, verlässt man den Bereich des „Durchschnittsnutzers“ und findet für spezielle Einsatzgebiete und Nischen sicher Alternativen, die diesen Anwendungsfall besser abdecken. Mit ihren umfassenden Funktionen in vielen Bereichen ist die Apple Watch Series 8 aber gerade der beste Allrounder für jedermann. Für diese Nische und nicht den Durchschnitt, wenn auch breiter ausgelegt, bietet Apple nun zudem selbst die Apple Watch Ultra an.

Apple Watch Series 8: Neues Zifferblatt Metropolitan
Apple Watch Series 8: Neues Zifferblatt Metropolitan

Zwei exklusive Neuerungen, ein Stromsparmodus

Der heimliche Star der neuen Generation ist dabei gar nicht der Temperatursensor, auch wenn er durchaus Hinweise auf körperliche Veränderungen geben kann, wie schon dieser Test zeigen konnte, oder die Unfallerkennung, obwohl der Wert letzterer nicht unterschätzt werden sollte und Apple hier sehr viel Entwicklungsarbeit geleistet hat, sondern eigentlich der Stromsparmodus. Mit 62 Stunden Akkulaufzeit im Praxistest erweist sich die Apple Watch 8 plötzlich als sehr viel ausdauernder und muss nicht jeden Tag ans Ladegerät. Ja, dafür werden Funktionen deaktiviert, mitunter ist dies bei der Abwägung aber durchaus zu verkraften. Die Akkulaufzeit von im Test rund 24 Stunden bei einem Gerät, das immer getragen werden sollte, stellt einen auch weiterhin vor das Problem, wann man die Apple Watch am besten lädt – Zeitfenster wie das Abendessen bieten sich hier an.

Gute Verbesserungen fürs Training

Wer beim Training regelmäßig das iPhone nicht dabei hat, wird zudem die Vorzüge der LTE-Version schätzen lernen. Denn auch wenn man sich beim Kauf häufig sagt, dass man keine Mobilfunkanbindung auf der Smartwatch braucht und das Geld für die Anschaffung und die laufenden Kosten für die eSIM lieber sparen möchte, gewöhnt man sich ebenso schnell an die Vorzüge, wenn man sie denn dann erstmal genutzt hat. Alle Funktionen auch ohne iPhone nutzen und – nicht nur im Notfall – obendrein noch telefonieren zu können, kann sich durchaus in Form des Komfortgewinns bezahlt machen.

Durch die Neuerungen im Bereich des Trainings mit watchOS 9 ist die Apple Watch 8 zudem ein noch besserer Begleiter beim Training, als es die Vorgänger schon waren.

Apple Watch Series 8: Bekannte Rückseite mit Sensoren
Apple Watch Series 8: Bekannte Rückseite mit Sensoren
Apple Watch Series 8
Apple Watch Series 8
Apple Watch Series 8
Apple Watch Series 8

Wer sollte auf die Watch 8 upgraden?

Für Besitzer einer Apple Watch 7 gibt es keinen Grund für eine Neuanschaffung, denn der Temperatursensor und die Unfallerkennung rechtfertigen dies allein nicht. Und die anderen Funktionen bekommt man mit watchOS 9 auch auf der Watch 7, denn die größten Neuerungen bringt in diesem Jahr die neue Betriebssystemversion und nicht die neue Hardware. Wer eine Watch Series 6 hat und schon im letzten Jahr neidisch auf das größere Display geschielt hat, erhält zwar jetzt weitere Gründe, auf die Watch 8 umzusteigen, notwendig ist aber auch dieser Wechsel nicht, obschon er wegen des Displays sofort spürbar wäre.

Apple Watch Series 8 (links) neben Apple Watch Series 6 (rechts)
Apple Watch Series 8 (links) neben Apple Watch Series 6 (rechts)

Nicht unerwähnt bleiben soll auch, dass die Apple Watch weiterhin überhaupt nicht mit Android genutzt werden kann und auf iOS angewiesen ist.

Apple Watch Series 8
06.10.2022
  • Unfallerkennung
  • Temperatursensoren
  • Stromsparmodus
  • Hervorragendes Display
  • Sehr gute Verarbeitungsqualität
  • Genaue Vitaldaten
  • SpO2-Messung
  • EKG
  • Hoher Tragekomfort
  • Armband auswechselbar
  • Telefonie und Musik über die Smartwatch
  • Sehr viele Apps von Drittanbietern
  • LTE
  • Kurze Akkulaufzeit
  • Eingeschränkter Nutzen des Temperatursensors
  • Gar keine Unterstützung für Android
ComputerBase-Empfehlung für Apple Watch Series 8

ComputerBase wurde die Watch Series 8 leihweise von Apple zum Testen zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.

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