Asus GeForce RTX 4090 TUF im Test: Größer und leiser als die Founders Edition

Wolfgang Andermahr
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Asus GeForce RTX 4090 TUF im Test: Größer und leiser als die Founders Edition

Mit der Asus GeForce RTX 4090 TUF OC hat ComputerBase das erste Custom-Design der schnellsten RTX-4000-Grafikkarte im Test. Das Modell profitiert vom besseren Kühlsystem, das einen leiseren Spielebetrieb ermöglicht. Davon abgesehen wird es den Custom-Designs dieses Mal aber noch schwerer fallen, einen Unterschied zu machen.

Asus GeForce RTX 4090 TUF OC im Test

Nvidia hat mit der GeForce RTX 4090 (Test) am gestrigen Tag den Startschuss für seine Next-Gen-Grafikkarten abgegeben. Der Preis der Founders Edition liegt mit 1.949 Euro sehr hoch, doch technisch und in Sachen Leistung hat es das vorläufige Flaggschiff dafür in sich. Mit und ohne Raytracing liefert die RTX 4090 eine große Leistungssteigerung gegenüber der RTX-3000-Generation, die Energieeffizienz ist deutlich gestiegen und mit DLSS 3 gibt es ein potenziell sehr gutes neues Upsampling-Verfahren.

RTX 4090 ab sofort im Handel

Ab sofort gibt es die GeForce RTX 4090 Founders Edition auch zu kaufen. Parallel startet der Verkauf von Custom-Designs, deren Testembargo damit ebenfalls – einen Tag nach der „FE“ – gefallen ist.

Das erste Custom-Design im Vergleich zur FE

Mit der Asus GeForce RTX 4090 TUF OC testet ComputerBase nach Nvidias Founders Edition nun ein erstes Custom-Design. Es kommt mit nochmals größeren Ausmaßen daher, auch wenn es bei anderen Partnerkarten noch größer geht – wie zum Beispiel der Asus-ROG-Strix-Variante. Viel Kühlfläche bedeutet aber zugleich einen theoretisch leiseren Betrieb und hier hat die Founders Edition auch Luft für die Boardpartner gelassen.

Asus GeForce RTX 4090 TUF Gaming
Asus GeForce RTX 4090 TUF Gaming

Custom-Designs haben es schwer

In Sachen Leistungssteigerungen macht es Nvidia den Partnern hingegen noch schwerer als zuletzt: Weil schon die Founders Edition in der Regel unter dem Power-Limit von 450 Watt agiert, bringen höhere Limits ohne harte GPU-Übertaktung ab Werk erst einmal gar nichts.

Das macht die TUF anders als die FE

Asus bietet abseits des größeren Kühlsystems bei der GeForce RTX 4090 TUF OC etwas höhere Taktraten, eine kleine RGB-Beleuchtung, zwei BIOS-Versionen mit unterschiedlichen Lüfterprofilen und weicht auch an anderer Stelle von Nvidias eigener Variante ab. Bei der TDP ab Werk ist das hingegen nicht der Fall: Sie bleibt bei 450 Watt.

Eine UVP nennt Asus nicht, doch erste Kunden werden bei Caseking.de 2.349 Euro* und bei Notebooksbilliger.de 2.249 Euro* zahlen müssen – also mehrere Hundert Euro mehr.

Was die Asus TUF für diesen Preisaufschlag zu bieten hat, klärt der Test. Mit enthalten ist auch das direkte Vorgängermodell Asus GeForce RTX 3090 Ti TUF OC, sodass mögliche Verbesserungen schnell erkennbar sein werden.

Die Asus GeForce RTX 4090 TUF OC im Detail

Mit der GeForce RTX 4090 TUF OC schickt Asus nicht das Flaggschiff in den Test, sondern die kleinere Variante „TUF OC“. Marken-Aushängeschild ist weiterhin die Asus ROG Strix.

Verglichen mit so einigen anderen Modellen der Hersteller ist die TUF-Grafikkarte dann auch tatsächlich klein. Aber das soll nicht täuschen, denn die Asus GeForce RTX 4090 TUF OC ist dennoch riesig und richtig schwer. Dagegen ist selbst Nvidias eigene Founders Edition nicht mehr so beeindruckend. Angaben zu einer Preisempfehlung der Grafikkarte gibt es von Asus nicht.

Bildvergleich: Asus GeForce RTX 4090 TUF Gaming Nvidia GeForce RTX 4090 FE

Mit einer Länge von 35 cm und einer Höhe von 14,5 cm ist das Custom-Design von Asus ein richtiger Brocken. Das zeigt auch das Gewicht von hohen 2.318 g. Am besten sollte jeder Interessent vor dem Kauf zunächst einmal einen Blick in das eigene Gehäuse werfen und schauen, ob dem Einbau nicht doch etwas im Weg stünde. Passend zum Gewicht legt Asus eine Halterung bei, die das Verbiegen der Platine im eingebauten Zustand verhindern soll.

Die Grafikkarte wirkt absolut hochwertig

Optisch und haptisch macht Asus alles richtig. Die GeForce RTX 4090 TUF OC wirkt nicht verspielt, sondern eher bodenständig. Die Materialauswahl ist durchweg hochwertig, auf Plastik verzichtet der Hersteller völlig. Zwar wird das Niveau von Nvidias Founders Edition nicht erreicht – das schafft kein einziges Custom-Design –, dennoch macht die Grafikkarte einen absolut hochwertigen Eindruck. Gegenüber der GeForce RTX 3090 Ti TUF OC hat es sichtbare Verbesserungen gegeben. Einzig die RGB-Beleuchtung wirkt vor allem in Anbetracht des Kaufpreises wortwörtlich mickrig und simpel. Hier ist es vielleicht besser, gänzlich darauf zu verzichten.

Der 3,65 Slots breite Kühler besteht aus zwei sehr großen Kühlelementen mit zahlreichen Lamellen. Diese sind über acht verschieden große Heatpipes miteinander verbunden, über der GPU sitzt zudem eine Vapor-Chamber. Die Kühlfläche gegenüber der RTX 3090 TUF will Asus um 35 Prozent vergrößert haben, die primär durch die zusätzliche Breite entstanden sind. Drei im Durchmesser 104 mm breite Axiallüfter sorgen für die nötige Frischluft, die bei niedrigen Temperaturen wie auf dem Windows-Desktop angehalten werden. Auch dies sind zusätzliche 4 mm, die für einen höheren Luftdruck sorgen.

Bildvergleich: Asus GeForce RTX 4090 TUF Gaming Asus GeForce RTX 3090 Ti TUF Gaming

Das PCB der Asus GeForce RTX 4090 TUF OC ist deutlich kürzer als die eigentliche Grafikkarte und nicht länger als 22 cm. Der hintere Lüfter kann damit ungehindert durch den Kühler pusten, der Luftfluss wird nicht durch das PCB unterbrochen. Letzteres besteht aus insgesamt 14 Layern und kommt auf 10 Spannungswandlerkreise für die GPU und 4 weitere für die restlichen Komponenten. Für bis zu 70 A ist die Platine ausgelegt.

Die Grafikkarte ist nur leicht übertaktet

Asus hat die GeForce RTX 4090 TUF OC übertaktet. So beträgt der durchschnittliche Boost-Takt 2.565 MHz, das sind 45 MHz mehr als nach Nvidias Spezifikationen. Mittels des Tools GPU Tweak III kann softwareseitig ein OC-Mode aktiviert werden, der den Takt weiter auf 2.595 MHz anhebt. Der 24 GB große GDDR6X-Speicher arbeitet mit den gewöhnlichen 10.502 MHz.

Asus hebt das Power-Limit der Grafikkarte nicht weiter an, nach wie vor sind hier 450 Watt der Werkszustand. Per Software kann dieser auf bis zu 600 Watt erhöht werden. Der neue 16-Pin-Stromstecker (12VHPWR) ist für den Betrieb notwendig, um die 600 Watt gewährleisten zu können. Asus legt einen Adapter bei, der auf vier 8-Pin-Stromstecker geht. Mit allen vier sind ebenso 600 Watt möglich. Mit nur drei Steckern startet die Grafikkarte ganz normal, dann lässt sich jedoch das Power-Limit nicht über die normalen 450 Watt setzen.

Performance- und Quiet-BIOS mit anderer Lüftersteuerung

Die Asus GeForce RTX 4090 TUF OC verfügt wie gewohnt über zwei verschiedene BIOS-Modi. Werkseitig ist das Performance-BIOS aktiv, alternativ gibt es das Quiet-BIOS. Es kann mit einem Schalter an der Rückseite der Grafikkarte aktiviert werden – und der Name ist hier Programm. Denn die andere Softwareversion beeinflusst ausschließlich die Lüftersteuerung, die im Quiet-Modus weniger aggressiv arbeitet als im Performance-Modus. Das senkt die Lautstärke, erhöht aber zugleich die Temperatur. Einen weiteren nennenswerten Einfluss gibt es nicht.

Monitore können bei der GeForce RTX 4090 TUF OC über drei DisplayPorts 1.4 mit DSC- oder zwei HDMI-2.1-Ausgänge angesteuert werden.

Merkmal Asus RTX 4090
TUF OC
Nvidia RTX 4090
Founders Edition
Karte PCB-Design Asus Nvidia
Länge, Breite 35,0, 14,5 cm 30,5 cm, 13,5 cm
Gewicht 2.318 g 2.180 g
Stromversorgung 1 × 16-Pin (12VHPWR, PCIe 5.0)
4 × 8-Pin per Adapter
Kühler Design TUF, 3,65 Slots Founders Edition, 3,0 Slots
Kühlkörper Vapor-Chamber, 8 Heatpipes
Alu-Kern/Radiator
Vapor-Chamber, Heatpipes
Alu-Kern/Radiator
Lüfter 3 × 104 mm (axial) 2 × 115 mm (axial)
Lüfter abgeschaltet (2D) Ja
Anlaufdrehzahl 500 Umdrehungen
Takt
GPU-Basis 2.235 MHz
GPU-Durchschnitt 2.565 MHz
2.595 MHz (per Tool)
2.520 MHz
GPU-Maximum 2.805 MHz 2.790 MHz
Speicher 10.504 MHz
Speichergröße 24 GB GDDR6X
Leistungsaufnahme Standard TGP 450 Watt
Max TDP 600 Watt
Anschlüsse 3 x DisplayPort 1.4 DSC
2 x HDMI 2.1
3 x DisplayPort 1.4 DSC
1 x HDMI 2.1

So taktet die Asus GeForce RTX 4090 TUF OC in Spielen

Das Testexemplar der Asus GeForce RTX 4090 TUF OC hat beim Testen einen maximalen Takt von 2.805 MHz gezeigt, der jedoch nur bei niedrigen Temperaturen und Lasten anliegt. Beim Spielen sind dagegen minimal niedrigere 2.790 MHz das Maximum. Damit liegt das höchstmögliche Plus gegenüber Nvidias Founders Edition bei 15 MHz und damit einem Taktschritt bei Ada Lovelace.

In Spielen zeigt die GeForce RTX 4090 TUF OC dann eine durchschnittliche Frequenz von 2.771 MHz. Das sind 27 MHz mehr als bei dem Nvidia-Modell und damit ist bereits klar, dass beide Grafikkarten quasi gleich schnell in Games arbeiten werden.

Taktverlauf – Ultra HD, Doom Eternal
2.7002.7302.7602.7902.8202.850MHz 11002003004005006007008009001.0001.1001.2001.3001.4001.5001.6001.7001.800Sekunden

Selbst im Worst Case bremst das Power-Limit kaum

In F1 22 zeigt die GeForce RTX 4090 TUF OC den niedrigsten Takt, der mit 2.726 MHz aber dennoch nur 64 MHz unter dem maximal möglichen liegt. Das bedeutet, dass die Grafikkarte weder durch die Temperaturentwicklung noch durch das Power-Limit nennenswert eingebremst wird. Das heißt aber ebenso, dass ein isoliert erhöhtes Power-Limit keine zusätzliche Leistung bringt.

Mit den 2.740 MHz arbeitet die Partnerkarte von Asus in F1 22 38 MHz schneller als die Nvidia GeForce RTX 4090 Founders Edition – das sind 1,3 Prozent mehr Takt.

Den höchsten Takt zeigt die Grafikkarte dann in Cyberpunk 2077, Far Cry 6 und Sniper Elite 5. In allen drei Spielen liegen durchweg die vollen 2.790 MHz an, mehr ist nicht möglich.

Ob das Custom-Design mit dem Quiet- oder dem Performance-BIOS läuft, hat nur einen minimalen Einfluss auf die Performance: 15 MHz sind es maximal. Da dieser so gering ist, wurden die Leistungsmessungen mit dem Quiet-BIOS durchgeführt.

Die tatsächlichen durchschnittlichen Taktraten im Fractal Design Torrent
3.840 × 2.160 Asus RTX 4090
TUF OC
Nvidia RTX 4090 FE
Maximaler Takt in Spielen 2.790 MHz 2.775 MHz
CoD: Vanguard 2.766 MHz 2.727 MHz
Cyberpunk 2077 2.790 MHz 2.760 MHz
Deathloop + RT 2.775 MHz 2.749 MHz
Doom Eternal + RT 2.776 MHz 2.745 MHz
Dying Light 2 + RT 2.740 MHz 2.708 MHz
F1 22 + RT 2.726 MHz 2.688 MHz
Far Cry 6 + RT 2.790 MHz 2.760 MHz
Forza Horizon 5 2.775 MHz 2.745 MHz
Ghostwire: Tokyo + RT 2.785 MHz 2.760 MHz
God of War 2.781 MHz 2.745 MHz
Guardians of the Galaxy + RT 2.757 MHz 2.745 MHz
Halo Infinite 2.775 MHz 2.745 MHz
Metro Exodus Enhanced 2.743 MHz 2.702 MHz
Saints Row + RT 2.782 MHz 2.760 MHz
Shadow Warrior 3 2.777 MHz 2.749 MHz
Sniper Elite 5 2.790 MHz 2.760 MHz
Spider-Man Remastered + RT 2.775 MHz 2.745 MHz
Tiny Tina's Wonderlands 2.775 MHz 2.745 MHz
Durchschnitt 2.771 MHz 2.744 MHz

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