Asus GeForce RTX 4090 TUF im Test: Benchmarks, Lautstärke und sonstige Messungen
2/3Als Basis für die folgenden Benchmarks und Messreihen wurden dieselben Methoden angewandt und dieselbe Hardware genutzt wie beim neuen Testparcours für High-End-Grafikkarten, der erstmals im Launch-Review zur Nvidia GeForce RTX 4090 Founders Edition eingesetzt wurde. Jedoch ist die gekürzte Version der Benchmark-Suite benutzt worden, die jedes Spiel nur maximal ein Mal pro Messserie vorsieht (entweder mit oder ohne Raytracing und nicht beides). Beide Durchläufe pro Spiel hätten keine weiteren Erkenntnisse für diesen Custom-Vergleich gebracht, aber deutlich mehr Zeitaufwand benötigt. Bei der Asus GeForce RTX 4090 TUF OC ist als Treiber der GeForce 521.90 installiert.
Benchmarks in Ultra HD
Mit durchschnittlich 1 Prozent mehr Takt bringt die Asus GeForce RTX 4090 TUF OC in Spielen – oh, Überraschung – durchschnittlich 1 Prozent mehr FPS. Das gilt sowohl für den Durchschnitt als auch für die Perzentil-Werte. Damit ist die Leistungssteigerung selbst kaum zu messen, spürbar ist sie damit ohnehin nicht.
Und das ist etwas, was voraussichtlich alle Custom-Designs der GeForce RTX 4090 betreffen wird. Das ein oder andere mag sich um 2, vielleicht sogar 3 Prozent von Nvidias Founders Edition absetzen, mit mehr ist aber nicht zu rechnen. Das Problem ist in dem Fall, dass es nicht ausreicht, der Grafikkarte einfach mehr Energie zu erlauben. Denn sie braucht die zusätzlichen Watt einfach nicht. Entsprechend hilft es den Boardpartnern nur, wirklich den Takt zu erhöhen, und hier ist noch nicht ganz klar, wie weit sie da gehen wollen und dürfen.
Auch in den einzelnen Spielen gibt es damit keine nennenswerten Unterschiede. In Doom Eternal ist die Asus GeForce RTX 4090 TUF OC auch mal 2 Prozent schneller, in anderen Spielen schenken sich die Founders Edition und die TUF teils gar nichts beziehungsweise weniger als 1 Prozent.
- Call of Duty: Vanguard
- Cyberpunk 2077
- Deathloop (RT)
- Doom Eternal (RT)
- Dying Light 2 (RT)
- F1 22 (RT)
- Far Cry 6 (RT)
- Forza Horizon 5
- Ghostwire Tokyo (RT)
- God of War
- Guardians of the Galaxy (RT)
- Halo Infinite
- Metro Exodus Enhanced (RT)
- Saints Row (RT)
- Shadow Warrior 3
- Sniper Elite 5
- Spider-Man Remastered (RT)
- Tiny Tina's Wonderlands
Lautstärke & Kühlung
Im Werkszustand und damit per Performance-BIOS kommt die Asus GeForce RTX 4090 TUF OC mit 40 dB auf exakt dieselbe gemessene Lautstärke wie Nvidias Founders Edition. Damit rauscht das Custom-Design beim Spielen gut hörbar vor sich hin, vor allem in leisen Szenen macht die Grafikkarte damit auf sich aufmerksam. Störend ist der Geräuschpegel aber nicht.
Jedoch ist er völlig unnötig, denn mit dem alternativen Quiet-BIOS ist die GeForce RTX 4090 TUF OC deutlich leiser. Anstatt mit 1.650 Umdrehungen pro Minute liegen dann noch deren 1.230 Umdrehungen an, was die Lautstärke auf 35 dB reduziert. Damit ist die Grafikkarte beileibe noch nicht lautlos, allerdings durchaus als recht leise zu bezeichnen.
Der TUF-Kühler ist in der neuen Gen besser geworden
Und nicht nur das: Im Vergleich zum Quasi-Vorgänger Asus GeForce RTX 3090 Ti TUF OC zeigt sich auch das bessere Kühlsystem. Denn der Vorgänger kommt mit dem Quiet-BIOS auf eine Lautstärke von 39 dB und damit 4 zusätzliche dB im Vergleich zur neuen Auflage. Die größeren Ausmaße des Kühlers plus Design-Änderungen haben sich entsprechend bezahlt gemacht.
Positiv zu erwähnen ist das Laufgeräusch der Lüfter, die primär durch das Umwälzen der Luft auffallen und nicht durch irgendwelche störenden Resonanzen, mit denen zum Beispiel die Founders Edition etwas zu kämpfen hat. Zwar sind auch bei dem Asus-Modell die Lüfter nicht frei von Resonanzen, doch fallen sie im normalen Betrieb nicht auf. Ähnliches gilt für die elektronischen Störgeräusche. Spulenrasseln ist zwar vorhanden, im Spielebetrieb geht es in einem geschlossenen Gehäuse durch das Lüfterrauschen jedoch unter.
Temperatur
Bei gleicher Lautstärke wie die Nvidia GeForce RTX 4090 Founders Edition schafft es die Asus GeForce RTX 4090 TUF OC mit dem Performance-BIOS, eine mit 65 °C um 4 °C geringere GPU-Edge-Temperatur zu halten, die Hotspot-Temperatur ist mit 74 °C sogar 5 °C niedriger. Auch der GDDR6X-Speicher wird mit 76 °C besser gekühlt, dort beträgt die Differenz aber nur 2 °C.
Mit dem Performance-BIOS bleibt die Asus GeForce RTX 4090 TUF OC also sehr kühl, doch auch mit dem Quiet-BIOS bleibt die Hitzeentwicklung voll im grünen Bereich. Die Edge-Temperatur steigt dann um 7 °C auf 72 °C an, der Hotspot wird mit 82 °C um 8 °C wärmer. Das sind übrigens 2 °C weniger als auf der Asus GeForce RTX 3090 Ti TUF OC, die zugleich lauter ist – was erneut den verbesserten Kühler zeigt. Der GDDR6X-Speicher erhitzt sich mit 84 °C dann um 8 °C mehr, ist damit aber immer noch weit von einem kritischen Bereich entfernt.
Leistungsaufnahme
Kaum mehr Takt bedeutet auch kaum mehr Energie. Die Asus GeForce RTX 4090 TUF OC genehmigt sich unabhängig vom genutzten BIOS 436 Watt beim Spielen, das sind gerade einmal 4 Watt mehr als bei Nvidias Founders Edition. Damit braucht auch das Custom-Design weniger Energie als die GeForce RTX 3090 Ti.
Kommt in Doom Eternal ein 144-FPS-Limiter in Ultra HD zum Einsatz, reduziert sich die Leistungsaufnahme auf 252 Watt – 8 Watt mehr als die Founders Edition. Die Custom-Designs können bei nicht voll ausgelasteter GPU entsprechend ebenfalls sehr effizient Energie einsparen.
Die Detailmessung mit Nvidias PCAT-System zeigt erneut, dass die GeForce RTX 4090 die benötigte Energie ziemlich gleichmäßig aufnimmt und nicht wie verrückt mal mehr und mal weniger zieht. Dies war vor allem bei den schnellen Ampere-Modellen der Fall. Nvidia hat das Power-Management bei Ada Lovelace aber komplett überarbeitet.
Auf dem Windows-Desktop braucht die Asus GeForce RTX 4090 TUF OC mit 24 Watt dann 4 Watt mehr als die Founders Edition und damit vergleichbar viel wie die GeForce RFTX 3090 Ti. Fürs „Nichtstun“ ist dies vergleichsweise hoch, wenn auch nicht ungewöhnlich viel. In dieser Disziplin hat es mit der neuen Generation entsprechend keine Verbesserungen gegeben. Auch bei anderen Lastphasen wie der Videowiedergabe auf YouTube benötigt das Custom-Design einige Watt mehr als die „Referenzkarte“.
Overclocking
Bei der Asus GeForce RTX 4090 TUF OC lässt sich der GPU-Takt um weitere 253 MHz anheben, bevor es zu ersten Abstürzen kommt. Damit gelingt dem Custom-Design etwas, woran das Testexemplar der Founders Edition knapp gescheitert ist: in Spielen die 3,0-GHz-Marke zu knacken. Bis zu 3.015 MHz liegen unter Last an, der offizielle durchschnittliche Turbo beträgt nach dem Übertakten 2.818 MHz.
Alles, was möglich ist, gibt es dann beim Speicher: Um bis zu 2.000 MHz lässt sich der GDDR6X-VRAM übertakten und das hat er auch problemlos mitgemacht. Es gab weder Bildfehler noch eine plötzlich reduzierte Performance. Satte 12.504 MHz hat der Speichertakt betragen – das ist ein Rekord in ComputerBase-Tests.
Durch die Maßnahmen hat sich die Performance der GeForce RTX 4090 TUF OC damit um 8 Prozent erhöht. Die Leistungsaufnahme steigt je nach Auslastung zwischen 50 und 70 Watt an und beträgt im Worst-Case-Szenario etwa 530 Watt (geschätzt anhand der Karten-eigenen Telemetrie).