Nvidia Vulkan-Treiber für Mesa: Collabora NVK kommt in den freien Grafikstack für Linux
Der britische Open-Source-Entwickler Collabora mit Sitz in Cambridge kündigt einen neuen quelloffenen Vulkan-Grafiktreiber für Grafikkarten von Nvidia an, welcher in den freien Grafikstack Mesa 3D implementiert werden soll. Damit soll die große Lücke zu den Open-Source-Grafiktreibern von AMD und Intel geschlossen werden können.
Das global operierende privatwirtschaftliche Unternehmen Collabora, das sich ursprünglich auf Instant-Messaging-, VoIP- und Videokonferenztechnologie fokussiert hatte und mittlerweile Open-Source-Projekte wie den Betriebssystemkernel Linux, das quelloffene Multimedia-Framework GStreamer sowie das Display-Server-Protokoll Wayland und die freie Office-Programmsammlung LibreOffice unterstützt, wird Grafikkarten vom Typ GeForce mit einem Treiber für Vulkan beschleunigen.
Die neue Referenz für Nvidia-GPUs unter Linux
Da sich Nvidias Bemühungen in Sachen Open Source stark in Grenzen halten und es den freiem Grafiktreiber Nouveau an Features mangelt, möchte Collabora hier ansetzen.
NVK zielt darauf ab, der neue Referenz-Vulkan-Treiber für Nvidia-Grafikkarten unter Linux zu werden und soll mit einer der kommenden Versionen des Mesa-Grafikstacks ausgeliefert werden.
Die unglückliche Realität ist, dass die ursprünglichen Nouveau-Treiber zwar von einigen wirklich erstaunlichen Ingenieuren geschrieben wurden und vor einem Jahrzehnt auf dem neuesten Stand der Technik waren, aber in den letzten Jahren ins Hintertreffen geraten sind.
Jason Ekstand, Collabora
Hierzu soll die Erfahrung von Collabora aus mehr als sieben Jahren Entwicklung in den neuen Vulkan-Grafiktreiber für Mesa einfließen, was zu einem fortlaufend aktuellem Treiber für GeForce-Grafikkarten unter Linux führen soll.
Eines der Ziele von NVK ist es, dass es der neue Referenz-Vulkan-Treiber innerhalb von Mesa wird. Zu diesem Zweck bauen wir NVK mit all der Erfahrung auf, die wir in den letzten 7,5 Jahren für Vulkan-Treiber entwickelt haben, und versuchen, die Code-Basis sauber und gut organisiert zu halten.
Jason Ekstand, Collabora
Collabora NVK befindet sich mittlerweile seit einigen Monaten in der Entwicklung und verfügt derzeit bereits über das grundlegende Featureset um Grafikkarten von Nvidia zu unterstützen. Aktuell wird bereits Support für Nvidia Turing, Ampere und Ada Lovelace geboten, Kepler, Maxwell und Pascal befinden sich ebenfalls bereits in Vorbereitung.
Den neuen Treiber schon ausprobieren
Anwender, die den neuen Grafiktreiber bereits jetzt ausprobieren wollen und über eine GeForce-Grafikkarte auf Basis von Turing oder Ampere verfügen, können sich den Treiber selbst aus dem Zweig nvk/main
im Projekt nouveau/mesa
kompilieren.
Weitere Informationen liefert der Beitrag von Chef-Entwickler Jason Ekstand auf dem Blog von Collabora.