Foundry-Boom: Auftragsfertiger TSMC und UMC weiter auf Rekordkurs
Während DRAM- und NAND-Hersteller sowie die PC-Industrie vor allem im CPU-Bereich über ihre Leiden klagen, boomen die Auftragsfertiger vorerst noch weiter. TSMC und der kleinere Vertreter in Taiwan, UMC, überbieten sich noch immer mit extrem guten Zahlen. Doch eine Frage schwimmt bereits mit: Wie lange noch?
Noch immer Traum-Wachstumsraten
Noch immer sehen die Zahlen sehr gut aus, die Fabriken sind voll ausgelastet. Der monatliche Report zeigt bei UMC ein Wachstum im Monat September 2022 gegenüber September 2021 von 34,5 Prozent, TSMCs Umsatzsteigerung liegt sogar bei 36,4 Prozent. Die Auftragsfertiger spielen aber in ganz anderen Ligen, TSMC macht 208,25 Milliarden New Taiwan Dollar Umsatz, umgerechnet rund 7,1 Milliarden US-Dollar, während UMC auf 25,55 Milliarden New Taiwan Dollar kommt, etwa 0,85 Milliarden US-Dollar.
Dennoch markiert dieser Wert einen sehr guten, es ist der zweithöchste Umsatz überhaupt, den UMC in einem Monat jemals verbuchte. Der beste Monat war der vorangegangene August, der jedoch auch einen Tag mehr hat, weshalb der Umsatzrückgang dem gegenüber von 0,5 Prozent eigentlich gar keiner ist. Ähnlich ist es auch bei TSMC, hier ist der Umsatzrückgang zum August jedoch 4,5 Prozent stark, hier ist also wirklich ein minimaler Rückgang vorhanden.
Die Zusammenfassung der neun Monate dieses Jahres sieht jedoch ein überragendes Wachstum bei TSMC, welches sich in 42,6 Prozent höherem Umsatz zeigt als an gleicher Stelle des letzten Jahres. Da UMC an der Vollauslastung fährt – sie selbst sprachen zuletzt bereits von „100%+“ (PDF-Dokument) – erhöht sich der Umsatz pro Monat dort quasi seit einiger Zeit nicht mehr. Dementsprechend sinkt mit jedem Monat auch die Wachstumsrate auf das Jahr gerechnet etwas weiter ab, da zusätzliche Kapazität vor rund einem Jahr zum Einsatz kam.
Die Zukunftsfrage ist noch unbeantwortet
Die große Frage nach dem „Wie geht es weiter?“ schwebt aber auch über den Auftragsfertigern. TSMC wird seine offiziellen Zahlen in der kommenden Woche darlegen, eine Aussage vom Branchenriesen wird mit Spannung erwartet. Bisher vermeidet auch Samsung diese Aussagen, wenngleich dort ein stagnierender Umsatz und ein Gewinnrückgang um 31 Prozent schon eine deutliche Sprache sprechen. Offiziell etwas einschränken will man dort noch nicht, das Ende des Monats dürfte aber auch hier Klärung bringen. Viele andere Hersteller tun dies aktuell bereits, wie in der Nacht als letztes AMD mit drastisch gesenkter Prognose durch deutlich eingebrochene CPU-Verkäufe.