GeForce 522.25 im Benchmark: Treiber beschleunigt GeForce RTX 3000 zum RTX-4090-Start
Mit dem GeForce 522.25 hat Nvidia zum Marktstart der GeForce RTX 4090 einen neuen Treiber veröffentlicht, der die erste Ada-Lovelace-Grafikkarte unterstützt. Doch auch für GeForce-RTX-3000-Inhaber lohnt sich ein Update, denn der Treiber hebt die Leistung zum Teil deutlich an. ComputerBase hat Benchmarks.
GeForce 522.25: Weniger Treiber-Overhead in DirectX-12-Titeln
„This Game Ready Driver also includes significant DirectX 12 performance optimizations which can dramatically improve performance for GeForce 30 Series GPUs“, heißt es in den Release Notes zum Treiber. Kurz übersetzt: Der neue Treiber verfügt über Optimierungen für DirectX 12, die die GeForce-RTX-3000-Serie beschleunigen können sollen.
Konkret soll der neue Treiber in DirectX-12-Anwendungen weniger Overhead und damit CPU-Last erzeugen, was dem Prozessor mehr freie Kapazitäten für die Bereitstellung von Daten an die Grafikkarte lässt, was wiederum deren Auslastung erhöht und damit schlussendlich auch die FPS. Umso niedriger die Auflösung oder umso schwächer die CPU im Vergleich zur GPU, desto größer sollte der Effekt sein.
Den Leistungsvorteilen auf der Spur
Wie groß er ist, hat ComputerBase auf der GeForce RTX 3090 Ti nachvollzogen. Die wurde erst kürzlich für den Test der GeForce RTX 4090 mit dem Treiber GeForce 517.48 getestet, der diese Optimierungen noch nicht enthielt. Es gibt also taufrische Vergleichswerte auf einem Core i9-12900K.
Doch nicht nur der isolierte Blick auf die GeForce-RTX-3000-Serie ist in diesem Zusammenhang von Interesse. Da die GeForce RTX 4090 mit dem nicht öffentlichen GeForce 521.90 getestet wurde, der die Optimierungen (inzwischen nachweislich) schon enthielt, stellt sich auch die Frage nach einem Unterschied im Abstand zwischen RTX 3000 und RTX 4000 mit dem neuen Treiber.
Aktualisierte Benchmarks im GeForce-RTX-4090-Test
Um die Auswirkungen benennen zu können, hat ComputerBase die GeForce RTX 3090 Ti am Donnerstagvormittag noch einmal mit dem neuen Treiber durch den gesamten Testparcours gejagt, wie er im Test der GeForce RTX 4090 Founders Edition am Dienstag zum Einsatz kam. Er bildet ein breites Spektrum aktueller Spiele von WQHD und UHD mit und ohne Raytracing bis hin zu 5K ohne Raytracing ab.
Eine genaue Analyse ist im Update im Test zu finden, an dieser Stelle folgt eine kurze Zusammenfassung der Ergebnisse.
Treiber-Update mit großem Effekt
Es zeigt sich, dass der Treiber in der Tat einen Unterschied im Parcours macht, der größer ist, als er von einem Treiber-Update in der Regel zu erwarten ist. In 5K ist der Unterschied mit plus 2 Prozent bei den FPS und plus 1 Prozent bei den Frametimes noch klein. In UHD legt die GeForce RTX 3090 Ti dann schon um vier Prozent, in WQHD um fünf Prozent zu. Unter Einsatz von Raytracing liegen die Zugewinne bei den FPS jeweils leicht darunter, weil sich die Last noch stärker auf die GPU verschiebt.
Auflösung | Leistungszuwachs RTX 3090 Ti | Vorsprung RTX 4090 auf RTX 3090 Ti | ||
---|---|---|---|---|
FPS | Frametimes | vorher | nachher | |
5K Rasterisation | +2 % | +1 % | +62/60 % | +60/+58 % |
UHD Rasterisation | +4 % | +4 % | 65/60 % | +60/54 % |
UHD Raytracing | +2 % | +5 % | 69/70 % | +65/62 % |
WQHD Rasterisation | +5 % | +5 % | 47/37 % | +40/31 % |
WQHD Raytracing | +4 % | +5 % | 51/45 % | +45/38 % |
An der Beurteilung der Leistungsfähigkeit der GeForce RTX 4090 ändert das grundlegend nichts, doch erst mit dem neuen Treiber für GeForce RTX 3000 ist ein Vergleich auf Augenhöhe möglich. Die Redaktion wird aus diesem Grund außerplanmäßig weitere GeForce RTX 3000 erneut testen.
Beachtliche Zuwächse in einzelnen Titeln
Die Durchschnittswerte verschweigen dabei, dass es einige Titel gibt, in denen die Leistung signifikant steigt. Drei Beispiele sind Cyberpunk 2077, Halo Infinite und Far Cry 6.
In Cyberpunk 2077 steigen die FPS in WQHD auf einem potenten Core i9-12900K um beachtliche 16 Prozent an, was den Abstand auf die RTX 4090 von 48 auf 28 Prozent schrumpfen lässt. In UHD und 5K, wo die CPU eine geringere Rolle spielt, sind es 7 respektive 6 Prozent Zuwachs.
Auch Halo Infinite zeigt in WQHD einen Leistungssprung von 15 Prozent, der mit steigendem GPU-Limit kleiner wird.
In Far Cry 6 mit Raytracing lehrt der GeForce 522.25 der GeForce RTX 3090 Ti regelrecht das Fliegen bei den Perzentil-FPS, 30 bis 45 Prozent mehr Performance zeigen sich. In dem Spiel hat es mit den letzten GeForce-Versionen jedoch Leistungsprobleme gegeben, primär wurden diese wohl einfach nur behoben. Und dennoch hat der alte Treiber das Verhältnis zu GeForce RTX 4090 mit neuem Treiber nicht korrekt wiedergegeben.
Weitere Einzelergebnisse und Leistungsratings finden sich im Update zum Test der GeForce RTX 4090.
Der neue Treiber unterstützt auch neue GPUs
VideoCardz ist darüber hinaus aufgefallen, dass der neue Treiber auch drei neue Grafikkarten der GeForce-RTX-3000-Serie unterstützt. Namentlich sind das eine neue GeForce RTX 3070 Ti (mutmaßlich auf GA102- und nicht GA104-Basis), eine neue GeForce RTX 3060 Ti (mutmaßlich auf GA104- statt GA106-Basis) und eine GeForce RTX 3060 mit 8 GB (mutmaßlich wie bisher mit 12 GB auf GA106-Basis). Diese Grafikkarten könnten damit schon in Kürze und höchstwahrscheinlich ohne mediale Begleitung veröffentlicht werden.