GeForce RTX 4090 anschließen: Die drei Anschlussoptionen der Grafikkarte am Netzteil

Seit Mittwoch ist die GeForce RTX 4090 als Founders Edition (Test) sowie als Custom-Design im Handel verfügbar. Die ersten Kunden haben die Grafikkarte bereits, viele werden heute und am Wochenende folgen. ComputerBase erklärt noch einmal übersichtlich, wie sie über den 12VHPRW-Stecker am Netzteil angeschlossen werden kann.

1. Fall: Altes Netzteil mit beiliegenden Adapter

Jeder GeForce RTX 4090 liegt ein Adapter vom neuen 16-Pin-Stecker (12VHPWR, 12 Volt High Power) auf 4 × 8 Pin bei. Über diesen Adapter kann die GeForce RTX 4090 an jedes Netzteil angeschlossen werde, das mindestens über drei 8-Pin-Stecker verfügt. Mit nur zwei 8-Pin-Steckern am Adapter startet die Grafikkarte nicht!

Wer drei 8-Pin-Kabel anschließt, der kann die TDP der Grafikkarte nicht auf über 450 Watt anheben, denn der Adapter signalisiert die nach PCIe-Norm zulässige Höchstgrenze (3×8 Pin entsprechen 3×150 Watt = 450 Watt) über die Sense-Pins und der Treiber passt sich darauf an. Wer vier 8-Pin-Kabel anschließt, macht (je nach Modell und Einstellung) bis zu 600 Watt (4×150 Watt = 600 Watt möglich).

Modus	TDP	Möglich über
Werkszustand	450 Watt	16-Pin-Anschluss mit 450 Watt+ oder mindestens 3 × 8 Pin PCIe am Adapter
Maximiert	600 Watt	16-Pin-Anschluss mit 600 Watt oder 4 × 8 Pin PCIe am Adapter

Netzteile, die über drei oder gar vier 8-Pin-Kabel verfügen, sollten in der Regel leistungsstark genug sein, um die dann von der Grafikkarte abgeforderten elektrische Leistung auch liefern zu können. Nvidia empfiehlt ein Netzteil mit mindestens 850 Watt für den Betrieb der GeForce RTX 4090, deren TDP als Founders Edition ab Werk auf 450 Watt begrenzt ist.

Viele Netzteile bieten 2×8 Pin an einem Strang, alle vier Buchsen des Adapters können also aus zwei Strängen bedient werden. In diesem Fall sollten Kunden allerdings darauf achten, dass die Stecker am Kabel Molex High Current Terminals und die Kabel nach 16AWG und nicht nur nach 18AWG ausgelegt worden sind, um eine Überhitzung unter Dauerlast in Folge zu geringer Kabelquerschnitte zu vermeiden – immerhin könnten über jedes Terminal respektive Kabel bei Ausnutzung der maximal möglichen TDP von 600 Watt dauerhaft 300 Watt bei 12 Volt und damit 25 Ampere fließen.

2. Fall: Altes Netzteil mit neuem 12VHPWR-Kabel

Alternativ bieten immer mehr Netzteilhersteller für bestimmte Bestandsserien 12VHPWR-Kabel im Zubehör- oder Ersatzteilhandel an. Diese werden, je nach Auslegung, an zwei oder drei PCIe-Terminals des Netzteils angeschlossen und können dann in der Regel bis zu 600 Watt an die Grafikkarte liefern. Über die 4 Sense-Pins am Stecker wird das dementsprechend signalisiert. Wichtig: Es muss ein 12+4-Kabel sein, 12+0-Kabel funktionieren nicht!

Auf diesem Weg kann der steife Adapter aus dem Lieferumfang durch ein relativ schlankes, bis dato aber noch nicht gesleevt vorliegendes 12VHPWR-Kabel ersetzt werden.

3. Fall: Ein (ATX-3.0-)Netzteil mit 12VHPWR ab Werk

Die dritte Alternative ist der Anschluss der Grafikkarte an einem Netzteil, das bereits ab Werk mit 12VHPWR ausgestattet ist. Diese Modelle gibt es sowohl auf Basis der alten ATX-2.x- als auch der neuen ATX-3.0-Norm.

ATX-3.0-Netzteile haben den Vorteil, dass diese Norm explizit auf die Spezifikationen des 12VHPWR-Steckers, der Teil der PCI-Express-5.0-Norm ist, ausgelegt wurde. Das heißt der Tatsache, dass über 12VHPWR offiziell kurzfristige Lastspitzen bis zum Dreifachen des Durchschnitts (also 1.800 statt 600 Watt) auftreten können, wurde Rechnung getragen. Nvidia dürfte die GeForce-RTX-4000-Serie allerdings mit dem Wissen, dass sie meistens an ATX-2-Netzteilen betrieben wird, ausgelegt haben, die Anschaffung eines ATX-3.0-Netzteils ist also nicht notwendig.

Das funktioniert nicht! (4. Fall)

Was nicht funktioniert, ist der Betrieb der GeForce RTX 4090 an „vorläufigen 12VHPWR-Steckern“. Beispiele sind die bei der GeForce RTX 3090 Ti beiliegenden Adapter, die dreimal 8 Pin auf 12+0 Pin übersetzten (ohne die 4-Sense-Pins), oder vergleichbare Kabel an ausgewählten Netzteilen (1. Generation Asus Thor Platinum II).

Die GeForce RTX 3090 Ti erlaubte damit noch den Betrieb, die GeForce RTX 4090 verweigert ihn. Im Falle der RTX-3090-Ti-Adapter gibt es sogar eine physische Hürde: Die Buchse am Anschluss der 3090 Ti weist eine Kerbe auf, in die ein Steg am Adapter Platz findet. Der offizielle 12VHPWR-Anschluss an der RTX 4090 bietet diese Kerbe nicht, so dass der alte Adapter mit 12+0-Adern nicht passt. Wie Nutzer im Forum melden, passen 12+0-Adapter-Kabel an Netzteilen wiederum, aber ohne Signal auf den Sense-Pins geht die Grafikkarte nicht an.

Mehr Details zum Thema 12VHPRW-Kabel und ATX-3.0-Norm liefern die folgenden Inhalte:

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Abschließend eine Frage an alle, die bereits eine GeForce RTX 4090 ihr Eigen nennen: Wie ist in diesem Fall der Anschluss erfolgt? Oder wie planen diejenigen, die eine RTX 4090 bestellt oder ins Auge gefasst haben, die Grafikkarte anzuschließen?

• Über den beiliegenden 16-Pin-auf-4x8-Pin-Adapter
  46,2 %
• Über ein 12VHPWR-Adapter-Kabel des Netzteil-Herstellers
  36,7 %
• Über das bereits am Netzteile vorhandene 12VHPRW-Kabel
  17,1 %

520 Teilnehmer  +  1.264 Enthaltungen  •  Endergebnis