HDD-Flaute: Seagate streicht rund 3.000 Stellen

Update Michael Günsch
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HDD-Flaute: Seagate streicht rund 3.000 Stellen
Bild: Seagate

Die Nachfrage nach Festplatten (HDDs) sinkt im PC-Sektor immer weiter. Das macht sich beim Marktführer Seagate bemerkbar, dessen Quartalszahlen so schwach wie schon lange nicht mehr ausfallen. Prompt wird reagiert: Rund 3.000 Mitarbeiter respektive 8 % der Belegschaft sollen gehen.

Der niedrigste Umsatz seit 2005

Mit 2,035 Milliarden US-Dollar Umsatz verzeichnete Seagate im ersten Quartal des Fiskaljahres 2023 den niedrigsten Umsatz seit dem Jahr 2005. Im gleichen Vorjahreszeitraum waren noch 3,115 Milliarden US-Dollar eingenommen und ein Nettogewinn von 544 Millionen US-Dollar erzielt worden. Jetzt blieben unterm Strich lediglich 29 Millionen US-Dollar Gewinn übrig.

Kurzfristig erwartet das Unternehmen keine Besserung und schätzt den Umsatz im laufenden zweiten Fiskalquartal auf nur noch 1,85 Milliarden US-Dollar mit einer Toleranz von 150 Millionen US-Dollar nach oben oder unten.

Globale wirtschaftliche Unsicherheiten und breit angelegte Bestandskorrekturen“ führt der Seagate-CEO Dave Mosley als Gründe für die schwachen Zahlen an. Doch nicht nur die globale Wirtschaftskrise, sondern auch die zunehmende Verbreitung von SSDs sorgt für sinkenden HDD-Absatz. Im Sommer hatten die Marktforscher von Trendfocus berichtet, dass abgesehen vom Nearline-Segment, etwa für Cloud-Storage, in allen anderen Segmenten der HDD-Absatz deutlich zurückging. Die Zahl der weltweit verkauften 2,5"- und 3,5"-HDDs für den Verbrauchermarkt sei um 40 Prozent respektive über 30 Prozent gesunken. In diesem Bereich haben SSDs die HDDs schon fast verdrängt.

Seagate zum 1. Quartal des Fiskaljahres 2023
Seagate zum 1. Quartal des Fiskaljahres 2023 (Bild: Seagate)

Etwa 8 Prozent der Belegschaft müssen gehen

Obwohl Seagate noch knapp an roten Zahlen vorbeigeschrammt ist, wird rasch reagiert. Als Teil des Plans zur Restrukturierung soll unter anderem bei Ausgaben, Produktionsmenge und Personal gekürzt werden. Dabei könnten etwa 3.000 Mitarbeiter ihren Job verlieren. Ab dem dritten Quartal des Geschäftsjahres 2023 sollen die Maßnahmen für jährliche Einsparungen von rund 110 Millionen US-Dollar sorgen. Zunächst kommen allerdings zusätzliche Belastungen in Höhe von rund 60 Millionen bis 70 Millionen US-Dollar auf das Unternehmen zu, da unter anderem Abfindungszahlungen geleistet werden müssen.

HAMR nächstes Jahr mit 30 TB (?)

Ob man den immer wieder nach hinten verschobenen Prognosen zu den HAMR-Festplatten noch Glauben schenken mag oder nicht: Seagate will im kommenden Jahr auf Basis der neuen Technik die Marke von 30 TB erreichen.

Seagate zum 1. Quartal des Fiskaljahres 2023
Seagate zum 1. Quartal des Fiskaljahres 2023 (Bild: Seagate)

Western Digital schwächelt ebenfalls

Auch Western Digital hat inzwischen seine Quartalszahlen vorgelegt. Das Unternehmen verzeichnete ebenfalls einen deutlichen Umsatzrückgang von gut 5 Milliarden US-Dollar vor einem Jahr auf nur noch 3,7 Milliarden US-Dollar. Dabei gingen die Einnahmen sowohl bei den HDDs als auch den SSDs zurück. Maßnahmen zur Kostenreduzierung hat Western Digital aber nicht beschlossen.

Seit der Übernahme von SanDisk ist das Unternehmen mit dem SSD-Geschäft breiter aufgestellt. Bei der HDD-Speicherkapazität führt Western Digital mit aktuell bis zu 26 TB.

Western Digital zum 1. Quartal des Fiskaljahres 2023
Western Digital zum 1. Quartal des Fiskaljahres 2023 (Bild: Western Digital)
Update

Per SEC-Filing (PDF) hat Seagate angekündigt, den geplanten Stellenabbau um weitere 480 Mitarbeiter aufzustocken. Damit müssten im Zuge der Entlassungen fast 3.500 Mitarbeiter das Unternehmen verlassen.

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