Intel Raptor Lake im Test: Benchmarks in Games
5/6Leistung in Spielen (720p, RTX 3090 Ti)
Abweichend zu den Benchmarks in Anwendungen wurden die nachfolgenden Spiele-Benchmarks auch so getestet, wie das Ende September bei den Gaming-Benchmarks zu Ryzen 7000 der Fall gewesen ist.
Um die Last so weit wie möglich von der Grafikkarte auf den Prozessor zu schieben, wurden sämtliche Benchmarks in 1.280 × 720 durchgeführt. Darüber hinaus wird teilweise Upsampling genutzt, um die GPU-Last weiter zu reduzieren. Das ist zwar nicht realitätsnah, weitere Auflösungen würden den Arbeitsaufwand aber ohne eklatante Unterschiede zu sehr erhöhen – die zusätzliche Zeit hat die Redaktion lieber in Detailanalysen gesteckt. Als Grafikkarte kommt eine Asus GeForce RTX 3090 Ti TUF OC zum Einsatz, als Treiber ist der GeForce 516.94 installiert.
Der für Ryzen 7000 genutzte Spiele-Parcours musste allerdings angepasst werden, da Updates die alten Ergebnisse obsolet gemacht haben und ein Nachtest aller Plattformen bis zum Fall des Embargos nicht mehr möglich war. Gestrichen wurden:
- F1 22 (deutlich höhere FPS im CPU-Limit)
- Anno 1800 (deutlich höhere FPS im CPU-Limit)
- Call of Duty: Modern Warfare (Probleme mit 8 Kernen und weniger in der Testsequenz)
- Valorant (FPS nicht mehr vergleichbar)
Die genauen Grafik-Einstellungen der verwendeten Titel können folgender Tabelle entnommen werden. Darüber hinaus ist, falls vorhanden, der ComputerBase-Technik-Test verlinkt, um weitere Informationen über die PC-Version zu erfahren.
Grafikdetails | |
---|---|
Age of Empires IV | Maximale Grafikdetails |
Cyberpunk 2077 | Raytracing-Mittel-Preset, DLSS auf „Ultra Performance“ |
Death Stranding Director's Cut | Sehr-hoch-Preset, DLSS auf „Ultra Performance“ |
Dota 2 | Bestes-Aussehen-Preset |
Far Cry 6 | Ultra-Preset, RT-Reflexionen + RT-Schatten auf „Ein“, FSR auf „Performance“ |
Fortnite | Episch-Preset, 37 % Auflösung |
Ghostwire: Tokyo | Maximale Grafikdetails, DLSS auf „Ultra Performance“ |
Guardians of the Galaxy | Ultra-Preset, RT-Reflexionen auf „Hoch“, FSR auf „Performance“ |
Resident Evil Village | Maximum-Preset, FSR auf „Performance“ |
Spider-Man Remastered | Sehr-hoch-Preset, kein AF, Schatten + Detail auf „Sehr hoch“, IGTI auf „Performance“ RT-Auflösung auf „Hoch“, RT-Geometrie auf „Sehr hoch“, RT-Sichtweite auf „10“ |
CPU-Gaming-Leistung im absoluten CPU-Limit
Die Gaming-Benchmarks im CPU-Limit in Kombination mit einer GeForce RTX 3090 Ti sprechen eine deutliche Sprache: Intel Raptor Lake ist der neue Gaming-König – und das gilt im Parcours der Redaktion geschlossen für alle drei K-CPUs.
Dass der Core i9-13900K mit höherem Takt erneut klar die Führung übernehmen und der Core i7-13700K mit der Kern-Konfiguration des Core i9-12900K diese CPU schlagen wird, galt als ausgemacht. Doch dass selbst der Core i5-13600K mit „nur“ 6 P-, aber jetzt 8 E-Kernen und höherem Takt noch vor einem Core i9-12900KS landet, ist dann doch eine Überraschung. Auch die Ryzen 7000 und den Ryzen 7 5800X3D schlägt selbst der Core i5-13600K am Ende im Schnitt.
Core i9 und Core i7 legen bei den Durchschnitts-FPS jeweils um gut 20 Prozent gegenüber dem jeweiligen Vorgänger zu, beim Core i5 sind es höhere 27 Prozent. Das hat zur Folge, dass der Core i5 deutlich an den Core i7 heranrückt, während beide Klassen bei Alder Lake noch ein größerer Abstand voneinander trennte.
Leistung in Spielen (720p, RTX4090)
Im Nachgang der Veröffentlichung des Tests hat ComputerBase Core i9-13900K und Ryzen 9 7950X auch noch im Zusammenspiel mit einer GeForce RTX 4090 (Test) gegeneinander antreten lassen. Der nachfolgende Artikel liefert alle Details inlusive der Einstellungen zum Testsystem und der Testmethodik.
Der Vollständigkeit halber werden die dort erzielten Ergebnisse auch an dieser Stelle noch einmal aufgeführt. Denn zum einen bestätigen sie in 720p die Ergebnisse aus dem ersten Test mit GeForce RTX 3090 Ti, liefern mit Benchmarks in 1.080p und 2.160p inklusive Upsampling (wo möglich) zum anderen aber auch praxisrelevantere Resultate.
Leistung in Spielen (1.080p, RTX 4090)
So sinkt der Unterschied auf einer sehr schnellen GeForce RTX 4090 bereits in Full HD leicht von 18 auf 12 Prozent bei den FPS und 17 auf 12 Prozent bei den Frametimes. Dabei langweilt sich die GeForce RTX 4090 in dieser Auflösung in der Regel weiterhin, d.h. die meisten Titel laufen immer noch im CPU-Limit.
Leistung in Spielen (2.160p, RTX 4090)
In UHD inklusive KI-Upsamling in hoher Qualtät (DLSS, FSR – wo möglich) schrumpft der Leistungsunterschied zwischen den beiden Top-CPUs auf 6 Prozent bei den FPS und 8 Prozent bei den Frametimes zusammen.
Mit weniger leistungsstarken Grafikkarten werden die Leistungsunterschiede in den Spielen in allen drei Auflösungen noch geringer ausfallen.
Taktraten in Spielen
Der wesentliche Einflussfaktor auf den Leistungszuwachs von Alder Lake zu Raptor Lake ist über alle SKUs hinweg betrachtet der gestiegene Takt. Alle drei K-Modelle takteten die P-Cores (oder den schnellsten P-Core) in Spielen um 600 MHz höher als der jeweilige Vorgänger – das sind 12 respektive 13 Prozent mehr. Raptor Lake verhält sich dabei wie Alder Lake und damit anders als AMD Ryzen: Der maximal mögliche Takt liegt immer an, während Zen 3 und Zen 4 mit stärker schwankenden Taktraten in Abhängigkeit von Auslastung, Verbrauch und Temperatur agieren.
Raptor Lake klebt am maximalen Turbo
Neu ist, dass Raptor Lake in Spielen in allen drei Fällen den von Intel ohne „Thermal Velocity Boost“ (TVB) definierten maximalen Turbo-Takt nutzt, während Alder-Lake-CPUs in Spielen jeweils darunter liegen (12900K: 4,9 zu 5,1 GHz, 12700K: 4,7 zu 5,0 GHz, 12600K: 4,5 zu 4,9 GHz).
Core i9-13900K und Core i7-13700K takten deshalb mit 5.500 respektive 5.300 MHz sogar höher als der Core i9-12900KS. Der Core i5-13600K verfehlt dessen Niveau mit 5.100 MHz nur knapp.
Intels 13. Generation Core alias Raptor Lake | ||||
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Core i9-13900KS AVG/Max |
Core i9-13900K AVG/Max |
Core i7-13700K AVG/Max |
Core i5-13600K AVG/Max |
|
Age of Empires IV | – | 5.500/5.500 MHz | 5.300/5.300 MHz | 5.100/5.100 MHz |
CoD: Warzone | – | 5.500/5.500 MHz | 5.300/5.300 MHz | 5.100/5.100 MHz |
Cyberpunk 2077 | – | 5.500/5.500 MHz | 5.300/5.300 MHz | 5.100/5.100 MHz |
Death Stranding | – | 5.500/5.500 MHz | 5.300/5.300 MHz | 5.100/5.100 MHz |
Dota 2 | – | 5.500/5.500 MHz | 5.300/5.300 MHz | 5.100/5.100 MHz |
Far Cry 6 | – | 5.500/5.500 MHz | 5.300/5.300 MHz | 5.100/5.100 MHz |
Fortnite | – | 5.500/5.500 MHz | 5.300/5.300 MHz | 5.100/5.100 MHz |
Ghostwire: Tokyo | – | 5.500/5.500 MHz | 5.300/5.300 MHz | 5.100/5.100 MHz |
Guardians of the Galaxy | – | 5.500/5.500 MHz | 5.300/5.300 MHz | 5.100/5.100 MHz |
Resident Evil Village | – | 5.500/5.500 MHz | 5.300/5.300 MHz | 5.100/5.100 MHz |
Spider-Man Remastered | – | 5.500/5.500 MHz | 5.300/5.300 MHz | 5.100/5.100 MHz |
Spider-Man Remastered + RT | – | 5.500/5.500 MHz | 5.300/5.300 MHz | 5.100/5.100 MHz |
Durchschnitt | – | 5.500/5.500 MHz | 5.300/5.300 MHz | 5.100/5.100 MHz |
Intel 12. Generation Core alias Alder Lake | ||||
Core i9-12900KS AVG/Max |
Core i9-12900K AVG/Max |
Core i7-12700K AVG/Max |
Core i5-12600K AVG/Max |
|
Age of Empires IV | 5.200/5.200 MHz | 4.900/4.900 MHz | 4.700/4.700 MHz | 4.500/4.500 MHz |
CoD: Warzone | 5.200/5.200 MHz | 4.900/4.900 MHz | 4.700/4.700 MHz | 4.500/4.500 MHz |
Cyberpunk 2077 | 5.200/5.200 MHz | 4.900/4.900 MHz | 4.700/4.700 MHz | 4.500/4.500 MHz |
Death Stranding | 5.200/5.200 MHz | 4.900/4.900 MHz | 4.700/4.700 MHz | 4.500/4.500 MHz |
Dota 2 | 5.200/5.200 MHz | 4.900/4.900 MHz | 4.700/4.700 MHz | 4.500/4.500 MHz |
Far Cry 6 | 5.200/5.200 MHz | 4.900/4.900 MHz | 4.700/4.700 MHz | 4.500/4.500 MHz |
Fortnite | 5.200/5.200 MHz | 4.900/4.900 MHz | 4.700/4.700 MHz | 4.500/4.500 MHz |
Ghostwire: Tokyo | 5.200/5.200 MHz | 4.900/4.900 MHz | 4.700/4.700 MHz | 4.500/4.500 MHz |
Guardians of the Galaxy | 5.200/5.200 MHz | 4.900/4.900 MHz | 4.700/4.700 MHz | 4.500/4500 MHz |
Resident Evil Village | 5.200/5.200 MHz | 4.900/4.900 MHz | 4.700/4.700 MHz | 4.500/4.500 MHz |
Spider-Man Remastered | 5.200/5.200 MHz | 4.900/4.900 MHz | 4.700/4.700 MHz | 4.500/4.500 MHz |
Spider-Man Remastered + RT | 5.200/5.200 MHz | 4.900/4.900 MHz | 4.500/4.500 MHz | 4.500/4.500 MHz |
Durchschnitt | 5.200/5.200 MHz | 4.900/4.900 MHz | 4.700/4.700 MHz | 4.500/4.500 MHz |
Δ Intel Raptor Lake vs. Intel Alder Lake | ||||
MHz (relativ) | – | +600 MHz (+12 %) | +600 MHz (+13 %) | +600 MHz (+13 %) |
IPC-Zuwachs in Spielen
Raptor Lake profitiert in Spielen darüber hinaus durch die von Intel vorgenommenen Architektur-Anpassungen (vermutlich insb. vom Cache), wie der IPC-Vergleich auf der ersten Artikelseite bereits gezeigt hat.
Der exemplarisch herangezogene Core i7-13700K schneidet mit festen 4,4 GHz auf den 8 P-Cores ohne E-Cores mit DDR5-4800CL32 im Durchschnitt 3 Prozent besser ab als der Core i7-12700K mit ebenfalls nur 8 P-Cores bei 4,4 GHz und demselben Speicher.
Doch das dürfte nicht alles sein, wie die weitere Analyse und der Blick auf den Core i5 und dessen Abschneiden zeigen.
Vorteil durch DDR5 in Spielen
Raptor Lake setzt ab Werk darüber hinaus nicht auf DDR5-4800, sondern darf DDR5-5600 nutzen. Der Leistungszugewinn im Testparcours aus diesem Wechsel beträgt auf einem Core i7-13700K ebenfalls im Durchschnitt 3 Prozent.
Vorteil durch mehr E-Cores in Spielen
Der Vorteil durch die höhere Anzahl an E-Cores (jeweils +4) ist in Spielen hingegen klein. Sowohl Core i7 als auch Core i5 zeigen lediglich 1 bis 2 Prozent Zuwachs durch die höhere Anzahl an E-Cores und in Anbetracht der Messungenauigkeit ist das auch nicht viel mehr als eine Tendenz.
Fazit zur Leistung in Spielen
Dass selbst der Core i5-13600K in Spielen schneller agiert als der Core i9-12900KS und damit die versammelte Konkurrenz inklusive Ryzen 7 5800X3D überholt, ist dann doch eine Überraschung.
Am Beispiel des Core i7-13700K hat die Redaktion den Leistungszuwachs im Detail nachvollzogen: 13 Prozent mehr Takt zuzüglich einer 3 Prozent höheren IPC im Testparcours und eines ebenfalls 3 Prozent messenden Vorteils aus dem DDR5-4800-auf-5600-Wechsel erklären die 19 Prozent Zuwachs im Testparcours sehr gut. Dieselbe Analyse dürfte auch auf den Core i9 zutreffen.
Beim Core i5-13600K hingegen erklären 13+3+3 Prozent den Leistungszuwachs gegenüber dem Core i5-12600K in Höhe von 27 Prozent nicht – es bleibt ein Rest, der mit 8 Prozent beachtlich groß ausfällt.
Wie Tests gezeigt haben, sind es beim Core i5 ebenfalls nicht die zusätzlichen E-Cores, die die CPU eine Klasse höherrutschen lassen. Was am Ende als wahrscheinlichste Ursache bleibt, ist der deutlich aufgebohrte L2-Cache (20 zu 9,5 MB), der auch über dem Niveau des alten Core i7 liegt (12 MB). Abschließend Aufschluss könnte in diesem Punkt wiederum eine IPC-Analyse liefern, die aus Zeitgründen für den Core i5 aber noch nicht erstellt werden konnte.
Intels 12. Generation Core alias Alder Lake | ||||
---|---|---|---|---|
Core i9-12900KS | Core i9-12900K | Core i7-12700K | Core i5-12600K | |
Leistung 12. Gen Core | 100 Prozent | 100 Prozent | 100 Prozent | 100 Prozent |
Takt | – | +12 Prozent | +13 Prozent | +13 Prozent |
IPC | – | siehe Text |
+3 Prozent | siehe Text |
RAM | – | +3 Prozent | ||
„Rest“ | – | +0 Prozent | ||
Leistung 13. Gen Core | – | 119 Prozent | 119 Prozent | 127 Prozent |
Core i9-13900KS | Core i9-13900K | Core i7-13700K | Core i5-13600K | |
Intels 13. Generation Core alias Raptor Lake |