Mate 50 Pro: Huawei-Flaggschiff bietet variable Blende mit 10 Stufen
Das Mate 50 Pro als zehntes Modell der Baureihe seit dem Mate 1 von 2013 schafft es nach der Ankündigung in China jetzt auch auf den europäischen Markt. Das neueste Huawei-Flaggschiff kommt mit einer in zehn Stufen einstellbaren variablen Blende für die primäre Kamera. Das Mate 50 Pro startet zum Preis von 1.199 Euro.
Ein Mate verbindet traditionell eine umfangreiche Ausstattung im produktiven Bereich mit einer hochwertigen Kamera. Das Mate 50 Pro setzt dieses Mantra fort und kommt abseits der faltbaren Geräte als das größte Smartphone des Unternehmens daher, das seinen 6,74 Zoll großen Bildschirm mit 2.616 × 1.212 Pixeln füllt, deren Bildwiederholfrequenz bei 120 Hz liegt. Huawei betreibt das HDR-fähige OLED-Panel mit einer Sampling Rate von 300 Hz für Touch-Eingaben und 1.440 Hz für das PWM-Dimming. Statt des bekannten Gorilla Glass kommt als Schutz das eigene „Kunlun Glass“ zum Einsatz.
3D Face Unlock bleibt erhalten
Das Mate 50 Pro ist abseits aktueller iPhones weiterhin das einzige Smartphone, das im oberen Bereich des Bildschirms weiterhin ein 3D-Verfahren mit Time-of-Flight-Sensor für eine Entsperrmethode analog zu Apples Face ID bietet, anstatt wie bei anderen Mitbewerbern nur eine 2D-Kamera dafür zu nutzen. Neben dem Face-Unlock-System findet sich eine 13-MP-Kamera in der Notch, die sich mit drei Blickwinkeln (digitaler Crop) betreiben lässt. Darüber hinaus bringt Huawei einen Display-Fingerabdrucksensor in dem Smartphone unter.
Mattes Silber und glänzendes Schwarz für Deutschland
Von den insgesamt drei Farben bringt Huawei Silber (seidenmatt) und Schwarz (glänzend) nach Deutschland, das „vegane“ Orange mit Lederstruktur bleibt hingegen China vorbehalten. Allen Varianten gemein ist der IP68-Schutz für bis zu 6 m tiefes Wasser. Das Mate 50 Pro misst 75,5 × 162,1 × 8,5 mm und wiegt 209 g.
Kamera mit variabler Blende von f/1.4 bis f/4.0
Die Rückseite dominiert ein zentral positioniertes Kamera-Array, das auf den ersten Blick vier Linsen zu haben scheint, wobei unten links lediglich ein Annäherungs- und Lichtsensor verbaut wurde. Oben rechts bringt Huawei die neue primäre Kamera mit 26 mm Brennweite und 50 MP Auflösung unter. Die Bildausgabe erfolgt standardmäßig mit 12,5 MP, im Pro-Modus kann auch die volle Auflösung abgerufen werden. Das neue Feature der Kamera ist eine variable Blende mit zehn Stufen, die im Pro-Modus in Schritten von 0.2 von f/1.4 bis f/4.0 eingestellt werden kann. Dadurch lässt sich mechanisch beeinflussen, wie weit offen oder geschlossen die Blende arbeitet. Anpassen lässt sich folglich, ob mehr oder weniger Licht auf den Sensor fallen soll und wie schnell der Drop-off in den Bokeh-Bereich erfolgt. Veränderungen an der Blende lassen sich gut beim Blick in das Objektiv der Kamera beobachten.
Zoomen mit nativ 95 mm
Die zweite Kamera kommt auf 13 MP bei f/2.2 und dient Ultraweitwinkelfotos mit einer Brennweite von 13 mm. Diese Kamera ist außerdem für Makroaufnahmen vorgesehen. In die Ferne blickt hingegen das mit Periskop-Zoom ausgestattete Teleobjektiv, dessen 3,5-fache optische Vergrößerung bei 95 mm Brennweite erfolgt. Im Sucher bietet die Kamera-App auch eine Schaltfläche für eine zehnfache Vergrößerung mit „270 mm“, wobei in diesem Bereich bereits ein hybrider Zoom zum Einsatz kommt. Im digitalen Bereich deckt das Mate 50 Pro bis zu „2.700 mm“ ab.
Snapdragon 8+ Gen 1 muss ohne 5G auskommen
Den Prozessor stellt Qualcomm mit dem aktuellen Snapdragon 8+ Gen 1 (Benchmark) in der 4G-Variante. Das Unternehmen aus San Diego darf mittels Ausnahmegenehmigung zwar Huawei beliefern, Sanktionen verhindern aber weiterhin die Ausrüstung mit 5G. Abseits des angepassten Modems entspricht der Chip aber der aus anderen Geräten bekannten Konfiguration. Auch das 4G-Modell wird in N4 bei TSMC gefertigt und bietet aktuelle Arm-IP wie den Cortex-X2, A710 und A510. Qualcomm steuert mit einer höher getakteten Adreno 730 eine potente GPU bei. Nach Europa kommt das Smartphone stets mit 8 GB RAM und 256 GB UFS 3.1 sowie einer optionalen Erweiterung über Huaweis eigene NM-Cards.
Notfallmodus bei 1 Prozent Akku
Der Akku kommt auf 4.700 mAh und fällt damit größer aus als bei allen bisherigen Mate Pro. Der Energiespeicher bietet einen neuen Notfallmodus, der sich bei 1 Prozent Restkapazität automatisch aktiviert und noch 3 Stunden im Standby-Modus oder 12 Minuten zum Telefonieren zur Verfügung stellen soll. Für das kabelgebundene Laden vertraut Huawei auf das eigene SuperCharge mit bis zu 66 Watt (11 V/6 A) respektive drahtloses SuperCharge mit bis zu 50 Watt. In die entgegengesetzte Richtung etwa für Kopfhörer-Ladecases kann das Smartphone bis zu 7,5 Watt abgeben.
EMUI 13 erhält größere Zwischenablage
Die Software läuft unter dem Namen EMUI 13 und nutzt als Fundament das AOSP ohne Google-Dienste. Über Android-Versionen wird bei Huawei nicht mehr gesprochen, stattdessen heißt es, dass weitere Smartphones im Laufe der Zeit ebenfalls EMUI 13 erhalten sollen, wobei konkrete Termine noch ausstehen. EMUI 13 bringt unter anderem den SuperHub mit, eine neue Zwischenablage für mehrere Bilder, Dokumente oder Textschnipsel gleichzeitig, auf die sich über ein kleines Fenster im Seitenbereich des Bildschirms zugreifen lässt. Das Betriebssystem nimmt zudem schnellen Kontakt zu eigenem Zubehör wie Kopfhörern oder Smartwatches auf und bietet mit Huawei Share eine Funktion zum Teilen von Dokumenten auf Tablets oder Desktop-PCs.
Start für 1.199 Euro im Bundle mit Kopfhörern
Das Mate 50 Pro startet heute in den Online-Verkauf bei Huawei selbst sowie beim Partner 1&1. Die unverbindliche Preisempfehlung beträgt 1.199 Euro und liegt damit auf dem Niveau des P50 Pro. Für frühe Käufer läuft von heute an bis zum 30. November 2022 eine Aktion, in deren Rahmen die FreeBuds 2 Pro (Test) im Wert von 199 Euro (UVP) kostenlos bezogen werden können.
Huawei Mate 50 Pro |
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Software: (bei Erscheinen) |
Android 12.0 |
Display: | 6,74 Zoll, 1.212 × 2.616 428 ppi, 120 Hz OLED, HDR, Kunlun Glass |
Bedienung: | Touch, Fingerabdrucksensor, Gesichtsscanner |
SoC: | Qualcomm Snapdragon 8+ Gen 1 1 × Cortex-X2, 3,20 GHz 3 × Cortex-A710, 2,75 GHz 4 × Cortex-A510, 2,00 GHz 4 nm, 64-Bit |
GPU: | Adreno 730 900 MHz |
RAM: | 8.192 MB LPDDR5 |
Speicher: | 256 / 512 GB (erweiterbar) |
1. Kamera: | 50,0 MP, 2160p LED, f/1,40, AF, OIS |
2. Kamera: | 13,0 MP, f/2,20 |
3. Kamera: | 64,0 MP, f/3,50, AF, OIS |
4. Kamera: | Nein |
5. Kamera: | Nein |
1. Frontkamera: | 13,0 MP, 2160p Display-Blitz, f/2,40 |
2. Frontkamera: | Nein |
GSM: | GPRS + EDGE |
UMTS: | HSPA+ ↓42,2 ↑5,76 Mbit/s |
LTE: | Advanced Pro |
5G: | Nein |
WLAN: | 802.11 a/b/g/n/ac/ax Wi-Fi Direct |
Bluetooth: | 5.2 |
Ortung: | A-GPS, GLONASS, BeiDou, Galileo, QZSS, NavIC |
Weitere Standards: | USB-C 3.1, NFC, Infrarot |
SIM-Karte: | Nano-SIM, Dual-SIM |
Akku: | 4.700 mAh, 66,0 W fest verbaut, kabelloses Laden |
Größe (B×H×T): | 75,5 × 162,1 × 8,50 mm |
Schutzart: | IP68 |
Gewicht: | 209 g |
Preis: | 1.199 € / – |
ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von Huawei im Rahmen einer Veranstaltung des Herstellers in Berlin unter NDA erhalten. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.