Notebook mit RISC-V-Prozessor: DeepComputing Roma startet ab 1.499 US-Dollar

Sven Bauduin
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Notebook mit RISC-V-Prozessor: DeepComputing Roma startet ab 1.499 US-Dollar
Bild: DeepComputing

Die beiden chinesischen Hersteller DeepComputing und Xcalibyte haben unter der Leitung von RISC-V International das erste primär an Entwickler adressierte Notebook mit der offenen Befehlssatzarchitektur RISC-V entwickelt, welches jetzt zu einem Preis von 1.499 US-Dollar in limitierter Stückzahl über Alibaba angeboten wird.

Das erste seiner Art kostet ab 1.499 Euro

Das DeepComputing Roma ist das erste Notebook seiner Art und setzt neben dem mit 2,5 GHz arbeitenden Quad-Core-RISC-V-Prozessor T-Head TH1520 („Xuantie C910“) mit eigener Sicherheitsenklave und einem eigenem Sicherheits-Subsystem auf Basis des Arm SecurCore SC300 auf einen bis zu 16 GB großen Arbeitsspeicher vom Typ LPDDR4X mit 4.266 MT/s und 256 GB Flash-Speicher.

Als Betriebssystem kommen verschiedenste RISC-V-fähige Linux-Distributionen wie das chinesische OpenAnolis Linux der Alibaba Group zum Einsatz.

Wie DeepComputing auf seiner offiziellen Website mitteilt, laufen auch bekannte Linux-Distributionen wie Ubuntu 22.04 LTS („Jammy Jellyfish“) und Gentoo Linux sowie Chromium OS bereits stabil auf dem RISC-V-Notebook. Durch die Partnerschaft von SiFive und Canonical ist Ubuntu mittlerweile offiziell für RISC-V-Plattformen freigegeben und erhält eine entsprechende Produktunterstützung.

DeepComputing Roma – Spezifikationen
  • RISC-V-CPU
    • Quad-Core-Prozessor („Xuantie C910“)
    • ARM SecurCore SC300 („Sicherheitsenklave“)
  • 16 GB LPDDR4X-4266
  • 256 GB eMMC-Flashspeicher
  • GPU, NPU mit 4 TOPS und weitere Beschleuniger
  • 14,1" IPS-Display mit 1.920 × 1.080 Bildpunkten
  • Linux-Distributionen auf RISC-V-Basis
  • 325 × 225 × 18 mm (B × T × H), 1,7 kg
  • 1× USB-A 3.0, 1× USB-C 3.0
  • WIFI 5 und Bluetooth 5.0
  • Ethernet mit 1 Gb/s
  • 1× HDMI 2.0a

Weitere Informationen liefern die Produktseite, über die das RISC-V-Notebook erworben werden kann, sowie ein Beitrag von RISC-V-International auf dem offiziellen Blog des Konsortiums.

DeepComputing Roma mit RISC-V-Prozessor (Bild: DeepComputing)

DeepComputing und Xcalibyte wollen die Standardversion (ab 2.499 USD) und die Premiumversion (ab 4.999 USD) beginnend mit dem aktuellen 4. Quartal 2022 Schritt für Schritt auf den Markt bringen. Nach einem ersten Testlauf mit rund 100 Geräten sollen im 1. Quartal 2023 insgesamt 1.000 weitere Notebooks mit RISC-V-Prozessor folgen. Ein günstigeres Basismodell ab 1.499 USD soll voraussichtlich erst im Q3/2023 ausgeliefert werden.

Ubuntu 22.04 LTS läuft bereits auf dem DeepComputing Roma (Bild: DeepComputing)

Fundiertes Wissen zu RISC-V und ISA

Die Community aus dem ComputerBase-Forum hält Hintergrundwissen zur Open-Source-Architektur RISC-V und zur freien Instruction Set Architecture (ISA) bereit.

Im Leserartikel „Warum die Welt eine freie Instruction Set Architecture braucht!“ geht Community-Mitglied „TomH22“ auf die Hintergründe der RISC-V-Architektur ein, deren erklärtes Ziel es ist, einen offenen Standard zu etablieren. Auf einen komplexen, für die Assemblerprogrammierung komfortablen Befehlssatz zu verzichten und stattdessen mit einfach zu dekodierenden und ganz besonders schnell auszuführenden Befehlen sowie einem hohen Takt zu arbeiten, stellt hierbei das Ziel dar.

Auch die rege Teilnahme der ComputerBase-Leser an der dazugehörigen Umfrage, bei der mehr als 3.000 Stimmen abgegeben wurden, unterstreicht das große Interesse an diesem Thema innerhalb der Community.

ARM oder x86, welche Architektur wird sich im Desktop durchsetzen?
  • Die x86-Architektur wird noch sehr lange die Oberhand behalten
    19,7 %
  • Beide Architekturen werden noch eine lange Zeit nebeneinander koexistieren
    40,4 %
  • Die ARM-Architektur wird die x86-Architektur über früh oder lang ersetzen
    26,3 %
  • Auch RISC-V könnte in Zukunft noch ein Wörtchen mitreden
    13,6 %