Ubuntu Pro: Mehr Sicherheit auch für Privatanwender kostenlos
Der britische Linux-Distributor Canonical hat sein Subskriptionsmodell Ubuntu Pro weiter ausgebaut und bietet jetzt auch Privatanwendern erweiterten Schutz für bis zu fünf Systeme kostenlos. Unter dem Motto „Same great OS. More security updates.“ ist Ubuntu Pro insbesondere auf CVEs und Compliance-Management ausgelegt.
Ubuntu Pro kostenlos für Endanwender
Seit dem vergangenen Jahr bietet Canonical die Sicherheitserweiterung Ubuntu Pro im Rahmen von Ubuntu Advantage für Unternehmen an, die damit einen auf zehn Jahre erweiterten Support für das freie Betriebssystem sowie ein erweitertes Featureset erhalten. Erstmals ist Ubuntu Pro, das sich aktuell noch in der Beta befindet, für Endanwender verfügbar.
Um Ubuntu Pro nutzen zu können, müssen zuvor die nachfolgenden Voraussetzungen erfüllt sein:
- Ubuntu 16.04 LTS, 18.04 LTS, 20.04 LTS oder 22.04 LTS
- Eine E-Mail-Adresse oder ein Ubuntu One Account
- Einen Ubuntu Pro Client ab der Version 27.11.2
- Administratorrechte (sudo) am System
Sind die Voraussetzungen erfüllt, lassen sich bis zu fünf Systeme schnell und unkompliziert für Ubuntu Pro anmelden, wie ein entsprechendes Tutorial demonstriert.
Im Anschluss an den Prozess ist Ubuntu Pro aktiv und stellt die entsprechenden Sicherheitserweiterungen für das freie Betriebssystem zur Verfügung.
Ubuntu Pro kann ausschließlich für die LTS-Versionen der Distribution abgeschlossen werden, die regulären Ableger sind nicht für die Teilnahme berechtigt.
Schwachstellen-Management
Mit dem jetzt auch für Endanwender kostenlosen Subskriptionsmodell wird nach der Registrierung unter anderem die Sicherheitsabdeckung und die Versorgung mit Updates für kritische, hohe und mittlere Schwachstellen und Anfälligkeiten (CVE) ausgedehnt.
In Ubuntu Pro inbegriffen sind tausende von Anwendungen, Werkzeuge und Laufzeitumgebungen, wie beispielsweise Docker, Drupal, PowerDNS, Python 2 oder auch WordPress. Der Ubuntu Security Guide (USG) steht zudem für das Compliance-Management bereit.
FIPS-Verschlüsselung inklusive
Nach dem Abschluss eines Abonnements für Ubuntu Pro steht zudem die Verschlüsselung mit Federal Information Processing Standard Publication (FIPS) 140-2, ein Computersicherheitsstandard der US-Regierung, welcher verwendet wird, um kryptografische Module zu genehmigen, zur Verfügung.
Anwender, die eine kostenlose Mitgliedschaft in der Ubuntu-Community besitzen, erhalten zudem einen ausgedehnten Support für bis zu 50 Systeme sowie Zugriff auf das Extended Security Maintenance (ESM) und Kernel Livepatching.
Canonical bewirbt Ubuntu Pro in der Konsole
Wie die auf Linux und Open Source spezialisierte Website MichlFranken herausgefunden hat, hat der britische Linux-Distributor Canonical damit begonnen, Ubutun Pro in der Konsole von Ubuntu zu bewerben.
Anwender, die das Terminal in Ubuntu öffnen und den Befehl sudo apt upgrade
ausführen, erhalten die entsprechende Werbung ungefragt direkt ausgeliefert.
Try Ubuntu Pro beta with a free personal subscription on up to 5 machines.
Ubuntu
Auch wenn es selbstverständlich das gute Recht von Canonical ist, Werbung in seinem Betriebssystem auszuliefern, wird dieser Schritt insbesondere bei den Anwendern von freier Software erwartungsgemäß weniger gut ankommen.
Bereits mit Ubuntu 20.04 LTS hatte Canonical den vormals im Dock des freien Betriebssystrems intergrierten Amazon-Launcher entfernt. Die Integration einer Amazon-Suche in den eigenen Desktop hatte zuvor für massive Kritik der Nutzerschaft von Ubuntu gesorgt.