Wochenrück- und Ausblick: Nvidia triumphiert und gibt klein bei
Mit der brachialen GeForce RTX 4090 erschien am vergangenen Mittwoch die erste Next-Gen-Grafikkarte des Jahres. Nie erscheinen wird jedoch die kleine RTX 4080 mit 12 GB Grafikspeicher. In jedem Fall standen diese Woche Nvidia und die neue Ada-Lovelace-Architektur im Fokus des Interesses auf ComputerBase – wenig verwunderlich.
Die RTX 4090 beeindruckt im Test gleich zweimal
Bei den Tests und Berichten der vergangenen Woche sicherte sich Nvidias neue Flaggschiff-GeForce gleich zweimal den ersten Platz: Einmal im Zuge des Tests der RTX 4090 Founders Edition mit dickerem Kühler und größeren Lüftern und ein zweites Mal mit dem einen Tag später erschienenen Test der Asus GeForce RTX 4090 TUF, deren Kühler noch einmal größer ausfällt als bei Nvidias Referenz-Karte. Bei der Leistung liegen die beiden Modelle jedoch beinahe gleichauf – und damit in 3.840 × 2.160 Pixeln bei Rasterizer-Grafik rund 65 Prozent vor einer RTX 3090 Ti; in Raytracing-Games sind es 69 Prozent. Das ist ein deutlich größerer Schritt als bei den beiden Vorgängergenerationen Turing sowie Ampere und erinnert an den Sprung von Maxwell (GTX 900) auf Pascal (GeForce GTX 1000).
Den zuvor seitens Nvidia in Aussicht gestellten Faktor 2 erreicht die RTX 4090 zwar nicht, beeindruckt aber an anderer Stelle: Mit ihrer Effizienz. War sich die Gerüchteküche vor einigen Monaten noch einig, die neue Flaggschiff-Grafikkarte werde an der 600-Watt-Grenze kratzen, benötigt die erste Ada-Lovelace-Platine in der Praxis in Spielen zumeist nicht einmal die ab Werk konfigurierten 450 Watt, sondern liegt rund 20 Watt bis 50 Watt darunter. Gestaunt hat die Redaktion allerdings, als die RTX 4090 auch mit einer auf lediglich 350 Watt und 300 Watt beschränkten Leistungsaufnahme kaum weniger FPS generierte – offensichtlich liegt die Grafikkarte ab Werk keineswegs am Optimum aus Verbrauch und Leistung, sondern ist gänzlich auf letztere konfiguriert.
Ineffizient effizient und mit DLSS 3
Letztlich hätte es Nvidia folglich auch mit einer wesentlich niedrigen Leistungsaufnahme geschafft, die vorherige Generation weit hinter sich zu lassen. Als weitere Abgrenzung zur Turing- und Ampere-Architektur bietet Ada Lovelace derweil mit DLSS 3 eine exklusive, neue Variante der alternativen Kantenglättung mit per KI generierten Frames. Die Bildwiederholrate steigt somit noch stärker, die Latenz allerdings ebenso. Für eine abschließende Bewertung der neuen Technik ist es noch zu früh.
Mit der RTX 4090 jedenfalls erhalten Käufer, die den hohen Preis von mindestens 1.949 Euro für die Founders Edition nicht scheuen, die aktuell mit Abstand schnellste Grafikkarte und davon unabhängig ein beeindruckendes Stück Hardware, das die nächsten zwei Jahre das Spielen mit maximaler Bildqualität bei hohen Frameraten problemlos ermöglichen wird. Die Redaktion rät aber dazu, mit einem Kauf nach Möglichkeit noch zu warten – am 3. November 2022 wird AMD die konkurrierende Radeon-RX-7000-Serie enthüllen.
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Auch die RTX 4080 sorgt für Schlagzeilen
Ein weiteres Mal um Ada Lovelace geht es indes bei den Meldungen der vergangenen Woche, diesmal steht allerdings die RTX 4080 im Fokus. Zunächst, weil offizielle Benchmarks vorauseilen und bestätigen, was bereits vermutet werden konnte: Nvidias zweite Next-Gen-GPU mit 16 GB Speicher ist drastisch langsamer als die RTX 4090 und liegt in Rasterizer-Titeln mutmaßlich auf einem Niveau mit der RTX 3090 Ti.
Abermals dahinter lag die RTX 4080 mit lediglich 12 GB Speicher – und das Präteritum ist Programm: Nvidia hat die Grafikkarte am Freitagabend überraschend gestrichen. Zwar handele es sich um eine „fantastische Grafikkarte“, die Bezeichnung sei verwirrend, gesteht Nvidia ein. Damit reagiert der Hersteller recht spät auf nicht verstummende Kritik, bei der Grafikkarte handele es sich eigentlich viel mehr um eine verkappte RTX 4070. In einer Umfrage gaben 85 Prozent der ComputerBase-Leser an, diesen Gedanken zu teilen.
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