ASML Investor Day 2022: Alle Erwartungen übertroffen und Zukunft weiterhin rosig
Zum ASML Investor Day 2022 hat der niederländische Fabrikausrüster seine bereits hohen Erwartungen für die kommenden Jahre weiter ausgebaut. Jede bisher gestellte Prognose wird demnach in der Zeit bis zum Jahr 2030 noch übertroffen. Die Chip Acts in den USA, Europa und Asien spielen ihnen dabei in die Karten.
Massive Investitionen befeuern Nachfrage
Es war eine eindrucksvolle Folie, die ASML am Freitagnachmittag darlegte. Sie fasste nur die drei größten Chiphersteller der Welt zusammen: TSMC, Samsung und Intel. Allein ihre Anstrengungen im Chipgeschäft für die kommenden Jahre liegen bei mehreren Hundert Milliarden US-Dollar, oft subventioniert durch die Staaten, in denen gebaut wird. Und als größter, zum Teil sogar einziger Ausrüster, stehe nur ASML zur Verfügung, frohlockte ASMLs CEO natürlich ein wenig. Denn ohne EUV und ab 2026/2027 auch die Ausbaustufe High-NA EUV geht dort nichts.
Genau diese Investitionen und Planungen der großen Hersteller, flankiert von kleineren Foundries, lassen ASML noch rosiger in die Zukunft blicken als ohnehin schon. In jedem Bereich wird ein Wachstum erwartet, die Erwartungen des Analyst Days im vergangenen Jahr werden zum Teil deutlich übertroffen. Das durchschnittliche Wachstum wird bei neun Prozent im Jahr liegen – bis zum Jahr 2030.
Die Chip-Roadmaps sind intakt
Wie ASML unter Verweis auf die Roadmaps von Forschungsinstituten aber auch Hersteller zeigt, sind alle Zukunftsplanungen auch in dem Bereich intakt. Neueste Technologien gehen ihren Weg zuerst im Logic-Bereich, aber auch die DRAM-Sparte geht kontinuierlich voran, wie Micron kürzlich mit der Einführung des 1-beta-Prozesses darlegte, der genau in den Zeitplan von ASML passt.
Umgelegt auf ASMLs Geschäft sieht man dadurch eine viel höhere Nachfrage nach Wafern pro Monat, die natürlich von Maschinen erst einmal belichtet werden müssen. Auch hier strebt ASML nun viel höhere Kapazitäten an, am Ende könnten es bis zu 930.000 Wafer sein, die im besten Fall pro Monat belichtet werden müssen.
Mehr Kapazität und Umsatz
Um die notwendigen Maschinen bereitzustellen plant ASML einen Ausbau der Kapazität. Neue Reinräume werden geschaffen, die mehr Belichtungssysteme fertigen können. Bis 2026 sollen theoretisch 60 EUV-Systeme im Jahr und bis zu 90 DUV-Scanner gefertigt werden. Bis 2030 wird die Zahl weiter ansteigen, hinzu kommen dann auch High-NA-Lösungen für das absolute High-End-Segment der Chips. Ein Scanner wird dort mindestens 350 Millionen Euro kosten, ASML gibt sich aber zuversichtlich wie nie, dass diese in die Fußstapfen von EUV treten werden und den Erfolg des Unternehmens fortsetzen.
In Zahlen umgelegt erwartet ASML nun je Bereich zum Teil das Wachstum als gesetzt, was bisher als Prognose am äußersten oberen Limit zu finden war. In einigen Bereich gleichen sich Minimal- und Maximalziel kaum, die größte Fluktuation hat der Markt für DUV-Systeme. Kurzfristig sind diese jedoch ein Umsatztreiber mit viel höherer Nachfrage als bisher geplant. Bis zum Jahr 2023 könnte der Umsatz auf bis zu 60 Milliarden Euro steigen, im letzten Jahr lag er bei knapp 19 Milliarden Euro.