CachyOS ist ein Derivat von Arch Linux mit teils vielversprechenden Ansätzen, die die Distribution von der breiten Masse der freien Betriebssysteme abheben. Mit einem angepassten Desktop auf Basis von KDE Plasma sowie optimierten Softwarepaketen und Tweaks soll das Betriebssystem insbesondere für eine hohe Leistung stehen.
CachyOS möchte seinen eigenen Weg gehen
Erstmals in den Blickpunkt gestellt hat CachyOS der auch den ComputerBase-Lesern bestens bekannte Linux-Entwickler Ferdinand Thommes, der die Linux-Distribution auf seiner Website linuxnews.de vorgestellt und durchaus vielversprechende Ansätze attestiert hat. CachyOS geht in der Tat seinen eigenen Weg und hebt sich von den zahlreichen Arch-Derivaten im Linux-Cosmos ab.
Zu den Besonderheiten der Distribution, die wahlweise über die bekannte grafische Installationsroutine Calamares oder den CLI-Installer ihren Weg auf das System findet, gehören optimierte Softwarepakete, die auf der richtigen Architektur („x86-64-v3“) zu einem Leistungsgewinn von bis zu 10 Prozent führen sollen, sowie teils gehärtete Systemkernel, welche über den Kernel-Manager aktiviert werden können.
Leistung steht im Vordergrund
Das Open-Source-Projekt selbst nennt folgende Alleinstellungsmerkmale auf seiner offiziellen Website:
CachyOS – Highlights
CachyOS is an Arch Linux-based distribution that offers an easy installation, several customization options to suit every user, and special optimizations for improved performance while remaining simple.
We provide a optimized repo with march=x86-64-v3 support which comes with a notable performance boost. It depends on your cpu if it does support that, but you dont need to worry about it - the installer will detect the correct march and adjust to your system.
We also provide several optimized custom kernels with various schedulers, which are maintained by me and also will soon be maintained by sir_lujan.
These kernels will also include march optimization, with all of them already compiled and available in the repo, as well as LLVM-LTO support.
CachyOS – Highlights
CachyOS hebt sich optisch ab
Neben KDE Plasma bietet CachyOS die Desktop-Umgebungen Gnome, Xfce, LXQt und CuteFish sowie die Fenstermanager Openbox, i3 und bspwm und Wayfire. Optisch sollen mehrere Themes und Icons für ein eigenständiges Auftreten und eine konsistente Benutzeroberfläche sorgen.
CachyOS mit KDE Plasma (Bild: CachyOS)
Auch die ressourcensparenden Fenstermanager wie Openbox und i3 kommen mit maßgeschneiderten Themes daher und bieten damit viel „Eye Candy“. Das gesamte Erscheinungsbild der Distribution passt sich zudem automatisch dem hellen und dunklen Modus der Benutzeroberfläche des jeweiligen Desktops an.
CachyOS mit dem Fenstermanager Openbox (Bild: CachyOS)
Ein hauseigener Browser ist mit an Bord
Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal von CachyOS ist der hauseigene Browser, der als Abspaltung des auf Datenschutz und Privatsphäre optimierten LibreWolf im Kern auf dem Mozilla Firefox basiert. Der Cachy Browser wird „Out of the Box“ mit mehreren sicherheitsrelevanten Flags kompiliert und bietet werkseitig zahlreiche Erweiterungen, die eben insbesondere auf diesen Bereich abzielen.
Die Softwarepakete werden wahlweise über den von Arch Linux bekannten Paketmanager Pacman und die Kommandozeile oder die GUI-Optionen Octopi und Pamac installiert und auf dem neuesten Stand gehalten.
Wie für ein Arch-Derivat typisch, stehen auch die zahlreichen PKGBUILD-Skripte aus den Arch User Repository (AUR) zur Installation bereit.
CachyOS einfach ausprobieren
Anwender, die CachyOS ausprobieren möchten, können das 2,4 GB große und auf AMD64 optimierte Systemabbild CachyOS mit KDE Plasma (ISO) über den Filehoster SourceForge herunterladen und mit einem entsprechenden Programm wie beispielsweise Rufus auf ein USB-Speichermedium schreiben.
Weitere Informationen liefert das umfangreiche CachyOS-Wiki, das insbesondere auch auf die zahlreichen Tweaks und Optimierungen des Betriebssystems eingeht.