Call of Duty Warzone 2: 25 Millionen Spieler trotzen vernichtenden Rezensionen
Call of Duty Warzone 2.0 konnte in nur fünf Tagen mehr als 25 Millionen Spieler verzeichnen, wie Publisher Activision freudig bekannt gibt. In den Rezensionen zum neuen Ego-Shooter, beispielsweise auf Steam, fällt die Stimmung aber ganz anders aus: Nur knapp ein Drittel der Spieler bewertet Warzone 2.0 positiv.
25 Millionen Spieler spielen „größtenteils negatives“ Spiel
Es ist die Activision-Blizzard-Story des Jahres 2022: Ein neues Spiel startet erfolgreich und doch mit vernichtender Kritik. Nach Diablo Immortal, das mit Gacha-Mechaniken und Pay-to-Win ein Kassenschlager wurde und Overwatch 2, das Spieler zwar frustrierte und sogar Sehnsucht nach Lootboxen aufkommen ließ, aber dennoch 35 Millionen Spieler anlockte, folgt nun die zweite Runde des Battle-Royale-Ablegers von Call of Duty. Und während Overwatch 2 rund zehn Tage benötigte, um 25 Millionen Spieler anzulocken, erreichte das ebenfalls kostenlos spielbare Warzone 2.0 die Marke bereits nach der Hälfte der Zeit, wie der Publisher über den Twitter-Account der Spieleserie bekanntgibt.
Auf Steam wiederum dürfte bald die Marke von 10.000 Rezensionen geknackt werden – und nur 34 Prozent davon fallen bislang positiv aus, was Call of Duty Warzone 2.0 das Prädikat „größtenteils negativ“ verleiht. Bereits Call of Duty: Modern Warfare II hatte mit durchwachsenen Kritiken zu kämpfen; den kostenpflichtigen Shooter bewertet aber immerhin rund die Hälfte der Spieler positiv.
Die Gründe für das bedeutend schlechtere Abschneiden von Warzone 2.0 sind vielfältig. Vor allem weisen wütende Spieler aber auf technische Probleme hin, die von Abstürzen und Rucklern durch schlechte Optimierung bis hin zu nicht durchführbaren Updates und überlasteten Servern reichen. Manche kamen erst gar nicht ins Spiel: Ein Bug sorgte dafür, dass nur Käufer von Modern Warfare II Zutritt zu Warzone 2.0 erhielten. Ohnehin fühle sich der Ego-Shooter insgesamt unfertig an: Das Balancing sei furchtbar, das User Interface nicht durchdacht und auch die Waffen finden kein Gefallen. Häufig ist von einem Rückschritt im Vergleich zu Warzone 1 die Rede; von Warzone 2 sollten Spieler lieber die Finger lassen, warnen Rezensionen.
Kritik an Activision Blizzard liegt im Trend
Dass an Activision Blizzard heftige Kritik geübt wird, ist inzwischen als Normalzustand anzusehen. Bereits vier Jahre ist es her, dass zur Hausmesse BlizzCon 2018 Diablo Immortal als Mobile-Game angekündigt wurde; Buhrufe und Spott waren die Folge. Ein Jahr später sorgte die Kontroverse um einen Hearthstone-E-Sportler im Rahmen der Hongkong-Proteste für negative Schlagzeilen. Es folgten mehrere Sexismus- und Belästigungsskandale sowie eine Rücktrittswelle. Ende 2021 wurden Angestellte unter Druck gesetzt, keinen Gewerkschaften beizutreten. Dass zwischen alldem jede Menge enttäuschende Neuvorstellungen und Verschiebungen lagen, war fast schon vergessen, als im Mai 2022 schließlich ein skurriles Diversity-Ranking für negative Schlagzeilen sorgte.