Caselabs: Edelgehäusemarke wird in Schweden wiederbelebt
Caselabs kehrt zurück. Das 2018 in die Pleite gerutschte, in den USA beheimatete Unternehmen, das sich auf modding-freundliche, geräumige Computergehäuse für die Besitzer großer Wasserkühlungen spezialisiert hatte, wird künftig von Schweden aus operieren, wo der neue Eigentümer der Marke sitzt.
Marke und alle Produkte sowie Konstruktionszeichnungen seien seit 2021 in Besitz von Emil Rytterstedt, einem Caselabs-Fan, heißt es auf der neuen Webseite des Anbieters. Derzeit würde das erworbene Material gesichtet und kategorisiert.
Caselabs-Gehäuse sollen wiederkehren
Ziel sei, die Handbücher aller produzierten Produkte online zur Verfügung zu stellen und die Produktion von Gehäusen wieder in Gang zu setzen. In einem ersten Schritt sollen „sehr wahrscheinlich“ zunächst Ersatzteile wieder verfügbar werden, bevor alle bislang von Caselabs entworfenen Tower wieder angeboten werden. Dabei stehe Caselabs in Kontakt mit ehemaligen Mitarbeitern und Fans der Marke. Dass diese als Angestellte arbeiten, davon wird jedoch nicht gesprochen. Mit dem untergegangenen Caselabs hat die neue Inkarnation personell nichts gemein.
Nachdem die Produktion wieder angelaufen ist, sollen die Gehäuse modernisiert werden und unter anderem die vertikale Montage von Grafikkarten unterstützen. Im gleichen Zuge plant Caselabs, I/O-Panels zu aktualisieren, was dringend nötig scheint – 2018 war USB-C noch kaum zu finden, 2022 gehört der Anschluss selbst bei günstigeren Gehäusen zum Pflichtprogramm.
„Irgendwann in der Zukunft“ sollen zudem auch ganz neue Gehäuse auf den Markt kommen. Gesprochen wird in gleichem Zuge von Merchandise-Artikeln, Peripherieprodukten und Zubehör, was auf eine beabsichtigte Etablierung von Caselabs in breiterem Sinn hindeutet. Ob diese ferne Zukunftsmusik so umzusetzen ist, erscheint ungewiss, war Caselabs mit seinen mehrere hundert Euro teuren, recht voluminösen Produkten nur einer kleinen Zielgruppe ein Begriff.
Wann wieder Teile und Gehäuse gekauft werden können, ist noch nicht bekannt. Nach dem Kauf der Rechte vor gut einem Jahr gibt es nun aber immerhin eine Webseite, zu rechnen ist mit einem Start deshalb im kommenden Jahr. Caselabs betont dabei zwei wesentliche Aspekte: Die Qualität werde den alten Caselabs-Produkten in Nichts nachstehen und das Unternehmen auf ein solides Fundament gestellt, heißt es. Verkauft wird zunächst über die eigene Webseite, die einen Shop erhalten soll. Neu ist, dass die Fertigung nicht mehr in den USA erfolgt. Stattdessen wird in Schweden produziert, was den Preis von Caselabs-Produkten aufgrund der sinkenden Versandkosten und dem Entfall von Zollgebühren in Europa günstiger machen sollte.