CE-Messe: IFA bleibt in Berlin und wird Digital-Event
Nach Verhandlungen und Gerüchten, die Internationale Funkausstellung (IFA) könne in eine andere Stadt wechseln, haben sich die gfu und Clarion Events nun mit der Messe Berlin geeinigt, dass die IFA auch künftig in der deutschen Hauptstadt bleibt. Veränderungen soll es trotzdem geben.
Inzwischen wird die IFA jährlich auf dem Messegelände unter dem Berliner Funkturm abgehalten, nachdem sie früher auf einen zweijährigen Rhythmus gewechselt war. Sie gilt immer noch als weltweit bedeutendste Messe für Consumer Electronics und Home Appliances und teilt bislang nicht das Schicksal der CeBIT, die Ende 2018 mit sofortiger Wirkung eingestellt wurde, nachdem die Messe zuvor mit immer wieder wechselnden Ansätzen nach einem Konzept gesucht hatte – mal mit Endkunden und Spielern, mal explizit ohne Spieler. Am Ende sorgte dieses Hin und Her zusammen mit der wachsenden Bedeutung anderer Messen und den Produktvorstellungen abseits von Messen für das Aus der CeBIT. Die IFA hat ihren Ursprung in Berlin, wo sie 1924 erstmals als Funkausstellung stattfand.
Die nun getroffene Einigung sieht zunächst vor, dass die IFA die nächsten zehn Jahre weiterhin in Berlin ausgetragen wird.
IFA als Digital-Event und Startups in den Fokus
Damit die IFA auch künftig ihren Platz behält und erfolgreich bleibt, wird die Veranstaltung künftig von der neugegründeten IFA Management GmbH verantwortet. Dabei handelt es sich um ein Joint Venture, das die gfu Consumer & Home Electronics GmbH, Markeninhaberin der IFA, gemeinsam mit Clarion Events Ltd, einem weltweit unabhängigen Event-Veranstalter mit Hauptsitz in London, gegründet hat. Die neuen IFA-Verantwortlichen planen, das digitale Angebot und die Marke IFA NEXT in Zukunft auszubauen, um die Veranstaltung weiter für Start-ups und innovative Produkt-Launches zu öffnen. Es sollen Investitionen getätigt werden, um in Zukunft mehr Anreize für Fachbesucher, Sponsoren, Aussteller und das breite Publikum zu schaffen.
Unter anderem hat sich das Joint Venture zum Ziel gesetzt, die IFA zukünftig sowohl als Live- als auch als Digitalevent stattfinden zu lassen, um so „ihr volles Potenzial auszuschöpfen“. Wichtige IFA-Aussteller sollen bei diesem Konzept eng eingebunden werden, heißt es in der Ankündigung.
Nach Pandemie-Pause dieses Jahr wieder vor Ort
Im September dieses Jahres fand die IFA nach einer zweijährigen pandemiebedingten Pause wieder in Präsenz statt. Über 161.000 Besucher kamen an fünf Tagen zur Veranstaltung und die IFA 2022 wurde als Erfolg gewertet, was auch die Fachbesucherzahlen belegen sollen. Der Anteil der Fachbesucher stieg im Vergleich zur Veranstaltung 2019. Für 2023 ist bereits mehr als die Hälfte der Veranstaltungsfläche reserviert, so der Veranstalter.