China-Handelsrestriktionen: USA erhöhen Druck auf ASML und die Niederlande
Als Fabrikausrüster für Halbleiterwerke steht ASML ganz oben in der Welt. Um China vor dem Zugang zu der Technologie zu hindern, üben die USA Druck aus. Bisher hat dies schon zum Teil funktioniert, an EUV-Belichtungssysteme ist für chinesische Hersteller kein Herankommen. Doch die USA wollen mehr.
Die seit dem 7. Oktober greifenden erweiterten und zum Teil auch neuen Handelsrestriktionen der USA sollen China an der Entwicklung und Produktion fortschrittlicher Halbleiterkomponenten hindern respektive diese zumindest zeitlich verzögern. Denn komplett wird eine Blockade neuer Technologie ohnehin nicht funktionieren, das wissen auch die USA, weshalb sie noch in dem Monat in die Niederlande mit einer Delegation reisen wollen, die nicht nur die Zusammenarbeit der beiden Nationen im Blick hat, sondern eben auch den Wunsch der USA, dass die Niederlande bei den Aktionen gegen China vollends mit im Boot sitzt.
Ganz oben auf der Liste sehen die USA den bekannten Fabrikausrüster der Halbleiterwerke, ASML. Dieses Juwel der niederländischen Industrie liefert bekanntermaßen als einziger Hersteller der Welt bestimmte Belichtungssysteme für die Chip-Produktion, Alternativen sind rar oder in ganz speziellen Fällen schlichtweg nicht vorhanden. Deshalb ist es den USA natürlich ein großes Anliegen, dass die Firma hier mit ihnen an einem Strang zieht.
ASML darf theoretisch noch Systeme liefern
Was genau die USA letztlich noch wollen, bleibt heute aber unklar. ASMLs Geschäft ist zwar durch EUV stark in den medialen Fokus gerückt, doch die größte Anzahl an Maschinen liefert der Hersteller mit klassischer Belichtungstechnik aus. Hier gibt es umfangreiche Programme zur Laufzeiterweiterung oder Aufrüstung bestehender DUV-Systeme, stolz erklärte ASML im vergangen Jahr, dass selbst Jahrzehnte alte Lösungen noch im Betrieb seien und viele aktuelle Modelle auch darauf ausgelegt sind. An diese könnte China unter Umständen über Umwege gelangen.
ASML erklärte zuletzt diplomatisch, der Konzern dürfe weiterhin Systeme ohne EUV nach China schicken, doch die Frage ist, ob man das sollte. Aktuell funktioniert das theoretisch auch ohne, denn die Nachfrage übersteigt das Angebot. Hier könnte ASML von den USA entsprechende Sicherheiten verlangen, sofern der Fall eintritt, dass die Nachfrage nach den Systemen ohne China zu stark einbricht und sie auf Systemen sitzen bleiben, was aktuell aber nicht absehbar ist.
But the fact that we are a European company with limited US technology in it of course creates this situation where a direct impact on us is fairly limited. We can continue to ship non-EUV lithography tools out of Europe into China.
So the direct impact on us I would say is fairly limited. Of course there could be indirect effects. Those indirect effects could be that Chinese manufacturers to the extent that they do not get other equipment that they need in their fabs for instance from the United States. Of course there could be an indirect effect on the demand for our tools. But there I would say, it is important to recognize that we are clearly still in a situation where the supply is below what the demand is. So to the extent that at a certain point in time we would be in a position that we can no longer supply certain tools to certain customers in China, the demand outside of China is still such that we would get compensation for that in the current environment from other customers.
ASML im Oktober 2022