Echo Dot 5. Generation im Test: Mehr Sensoren und mehr Bass für den kleinen Lautsprecher

Frank Hüber
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Echo Dot 5. Generation im Test: Mehr Sensoren und mehr Bass für den kleinen Lautsprecher

Der Echo Dot mit Uhr erhält in 5. Generation mehr Sensoren und ein verbessertes LED-Display. Auch beim Klang legt der Smart-Home-Lautsprecher mit Alexa etwas zu und bietet abermals mehr Bass. Zum gleichen Preis des Vorgängers ist er eine gelungene Neuauflage.

Mit der 5. Generation des Echo Dot und Echo Dot mit Uhr, die bis auf das LED-Display identisch sind, verbessert Amazon abermals den Klang des kleinen Echo-Lautsprechers und führt Funktionen ein, die bislang dem größeren Echo der 4. Generation (Test) vorbehalten waren. Die neuen Modelle sollen nicht nur doppelt so viel Bass bieten, sondern verfügen nun auch über einen Temperatur- und Beschleunigungssensor, der für die Steuerung genutzt werden kann. Der Echo Dot mit Uhr, der in diesem Test zum Einsatz kommt, besitzt zudem ein verbessertes, feiner auflösendes LED-Display.

Der neue Echo Dot ist in Tiefseeblau, Anthrazit und Weiß für 59,99 Euro erhältlich*, das neue Exemplar mit Uhr hingegen in Graublau und Weiß für 69,99 Euro*. Der Preis ist somit im Vergleich zur vierten Generation, die vor zwei Jahren auf den Markt gebracht wurde, unverändert geblieben. Neben dem Echo Dot mit Uhr erhalten Käufer ein 15-Watt-Netzteil und eine Kurzanleitung.

Die Neuerungen des Echo Dot mit Uhr

Neuer Audiotreiber für Echo Dot

Amazon hält mit der 5. Generation am kugeligen Design des kleinen Alexa-Lautsprechers mit einem Durchmesser von 100 mm und einer Höhe von 89 mm fest, hat aber im Inneren Veränderungen vorgenommen. Durch eine neu gestaltete Audio-Architektur soll der Klang abermals besser ausfallen. Anstelle des 41-mm-Audiotreibers des Echo Dot der 4. Generation kommt im neuen Echo Dot der 5. Generation ein etwas größerer Breitbandtreiber mit 44 mm Durchmesser zum Einsatz. Er soll mehr Bass bieten, aber auch Stimmen klarer wiedergeben können. Wie beim Vorgänger strahlt dieser Lautsprecher schräg nach vorne ab, so dass die Ausrichtung des Echo Dot für den Klang wichtig ist. Der Anschluss für den Hohlstecker des Netzteils ist an der Rückseite platziert.

Echo Dot (5. Gen.) mit Uhr: Netzteil mit Hohlstecker
Echo Dot (5. Gen.) mit Uhr: Netzteil mit Hohlstecker
Echo Dot (5. Gen.) mit Uhr
Echo Dot (5. Gen.) mit Uhr
Echo Dot (5. Gen.) mit Uhr
Echo Dot (5. Gen.) mit Uhr

Jetzt mit Temperatursensor fürs Smart Home

Bislang verfügte nur der größere Echo über einen Temperatursensor, der etwa dafür genutzt werden konnte, über die Raumtemperatur Smart-Home-Geräte zu steuern. Der neue Echo Dot und der neue Echo Dot mit Uhr weisen ihn nun ebenfalls auf, so dass auch sie genutzt werden können, um Routinen im Smart Home auszulösen, indem sie auf den Wert des Temperatursensors zugreifen.

Beschleunigungssensor für Musiksteuerung

Neu in den kleinen Lautsprechern ist aber auch ein Beschleunigungssensor, über den die Tap-Steuerung umgesetzt wird. Damit können Nutzer auf die Außenseite des Geräts tippen, um die Musikwiedergabe zu pausieren oder zu starten, den Wecker abzustellen oder einen Anruf zu beenden. Wird die Musik pausiert, wird dies auch auf dem LED-Display über ein Pause-Symbol signalisiert. Wo man gegen den Echo Dot der 5. Generation tippt, um die Musik zu pausieren oder fortzusetzen, ist dabei gleichgültig. Ebenso, ob man nur leicht tippt oder stärker gegen den Lautsprecher klopft, ist unerheblich. Auf Wunsch kann die Funktion in der Alexa-App in den Einstellungen des Echo Dot deaktiviert werden. Wird ein Lied abgespielt, werden nun zudem Titel und Interpret einmal in Laufschrift über das Display bewegt. Bislang konnte über eine technisch anders umgesetzte Tap-Steuerung auf einem aktuellen Echo, Echo Dot oder Echo Dot mit Uhr (Test) nur die Schlummerfunktion des Weckers aktiviert werden.

Echo Dot (5. Gen.) mit Uhr: Tap-Steuerung zum Pausieren und Fortsetzen der Musik
Echo Dot (5. Gen.) mit Uhr: Tap-Steuerung zum Pausieren und Fortsetzen der Musik

AZ2-SoC für mehr lokale Verarbeitung

Echo Dot und Echo Dot mit Uhr werden vom AZ2-Neural-Edge-Prozessor angetrieben, der beispielsweise auch im Smart-Display Echo Show 15 (Test) eingesetzt wird. Dadurch können mehr Interaktionen direkt auf dem Gerät verarbeitet werden – was schnellere Antworten auf einige der häufigsten Anfragen an Alexa und unmittelbare Reaktionen auf Tippgesten ermöglicht. Ohne Internetanbindung lässt sich aber auch der Echo Dot der 5. Generation nicht nutzen.

Verbessertes, helleres LED-Display

Der neue Echo Dot mit Uhr verfügt über ein verbessertes LED-Display, das aus 5 x 21 bzw. 105 kleinen Feldern besteht und so eine bessere Anzeige von Symbolen und Schrift ermöglicht. Neben dem Songtitel und Interpreten wird zum Wetter somit etwa eine Wolke angezeigt und bei der Temperatur Symbole für Höchst- und Tiefstwerte. In einer lauten Umgebung mag dies eine Hilfe sein, im Alltag sind die Sprachantworten aber schneller und nützlicher. Das LED-Display ist zudem sichtbar heller als beim Vorgänger, die Helligkeit kann jedoch erneut in zehn Stufen angepasst werden und passt sich auch automatisch an das Umgebungslicht an, wenn gewünscht. So blendet es nachts weiterhin nicht und ist angenehm dunkel oder lässt sich ganz ausschalten. Dies ist ebenfalls erneut per Sprachbefehl möglich. Neben der Uhrzeit wird über das Display obendrein anhand kleiner Punkte angezeigt, ob ein Wecker oder Timer gestellt ist.

AC-WLAN und Bluetooth

Echo Dot und Echo Dot mit Uhr unterstützen auch in 5. Generation WiFi 5 (Dualband-WLAN nach 802.11a/b/g/n/ac mit 2,4 und 5 GHz). Zudem ist bei beiden Lautsprechern erneut Bluetooth integriert, so dass eine Musikwiedergabe nicht nur über Streamingdienste via WLAN möglich ist, sondern Songs jederzeit von einem Smartphone oder Tablet über Bluetooth an einen Echo Dot übertragen werden können. Um das Bluetooth des Echo sichtbar zu machen und sich zu verbinden, genügt es, den Sprachbefehl „Alexa, aktiviere Bluetooth“ zu sagen. Dienste wie Apples AirPlay oder AirPlay 2 oder Googles Chromecast werden von Amazon nicht unterstützt.

Vier Tasten und ein Lichtring

Der Echo Dot mit Uhr wiegt 349 g und bietet die von den Alexa-Lautsprechern inzwischen bekannten vier Tasten an der Oberseite. Neben der Aktionstaste, um Alexa aufzurufen, sind dies je eine Lauter- und Leiser-Taste und eine Taste zum Deaktivieren des Mikrofons. Der Lichtring ist weiterhin kreisrund im unteren Bereich eingearbeitet, so dass er auf die Fläche strahlt, auf der der Echo Dot steht. Der Lichtring kann in verschiedenen Farben leuchten, die dem Nutzer bereits einen Hinweis darauf geben, ob eine Benachrichtigung vorliegt, ein Anruf geführt wird oder ein Problem besteht. Das bekannte Blau signalisiert, dass Alexa zuhört und die Spracheingabe verarbeitet. Orange signalisiert den Einrichtungsmodus, Gelb eine Benachrichtigung, Rot zeigt an, dass das Mikrofon ausgeschaltet ist, Lila signalisiert den Bitte-nicht-stören-Modus und Grün lässt auf einen eingehenden oder laufenden Anruf schließen.

Inbetriebnahme über die Alexa-App

Die Inbetriebnahme über die Alexa-App ist wie bisher in wenigen Minuten erledigt, wenn man bereits über ein Amazon-Konto verfügt und die App schon eingerichtet ist. Der Echo Dot wird automatisch erkannt, wenn er mit Strom versorgt und die App geöffnet wird. Amazon bereits bekannte WLAN-Netzwerke werden automatisch verbunden und der Echo Dot wechselt nun auch automatisch zwischen diesen, wenn sein Standort gewechselt wird, ohne dass man ihn neu einrichten muss.

Auch der Echo Dot (mit Uhr) lässt sich auf Wunsch als Stereopaar aufsetzen oder in ein Multi-Room-Setup integrieren, um Musik auf mehreren Echo-Lautsprechern gleichzeitig und synchronisiert wiederzugeben. In all dieser Hinsicht hat sich im Vergleich zum Vorgänger jedoch nichts verändert, weshalb es hier nur kurz angerissen werden soll.

Der neue Echo Dot klingt abermals besser

Die Aussage, dass der Echo Dot der 5. Generation besser klingt als sein Vorgänger, kann auch im Test bestätigt werden. Doch die Verbesserungen betreffen nicht nur einen voluminöseren Bass, sondern insgesamt klingt er etwas feiner auflösend. Zudem fällt sofort auf, dass der neue Echo Dot deutlich lauter als der Echo Dot der 4. Generation aufspielt. Eine mittlere Lautstärke beim Echo Dot der 4. Generation, also auf 5 von 10, entspricht in etwa einer Lautstärke von 3 von 10 beim Vertreter der 5. Generation.

Im Vergleich zu einem HomePod mini von Apple klingt der Proband neutraler, beim Echo Dot der 5. Generation sind Bass und Höhen im Vergleich stärker betont. Insgesamt hat der HomePod mini weiterhin leicht die Nase vorn, der Abstand wird jedoch kleiner.

Dennoch ändert sich beim neuen Modell ebenso wenig daran, dass der Bass bei maximaler Lautstärke nicht mehr als druckvoller, tiefer Bass agiert und die Höhen ebenfalls stark leiden. Auf Lautstärke 10 von 10 möchte man auch mit dem Echo Dot keine Musik hören. Der Echo Dot und der Echo Dot mit Uhr bleiben auch in 5. Generation Lautsprecher, die man in Küche, Bad oder auf dem Nachttisch platziert, um bei normaler Lautstärke nebenbei Musik oder Podcasts zu hören. Wer regelmäßig und gut Musik hören möchte, greift zu größeren Lautsprechern wie dem Echo Studio.

Leistungsaufnahme im Vergleich

Das Netzteil gibt mit 15 Watt Maximalleistung einen groben Rahmen der Leistungsaufnahme des neuen Echo Dot mit Uhr vor. Neben dem Vorgänger, dem Echo Dot mit Uhr der 4. Generation, wird auch ein Vergleich zum Echo Dot der 4. Generation und dem Nest Mini gezogen.

Leistungsaufnahme des Echo Dot (mit Uhr) im Vergleich
Echo Dot (5. Gen.) mit Uhr Echo Dot (4. Gen.) Echo Dot mit Uhr (4. Gen.) Nest Mini
Display an Display aus Display an Display aus
Standby 0,2 Watt 0,0 Watt 0,0 Watt 0,1 Watt 0,0 Watt 0,6 Watt
Musikstreaming 1,3–4,6 Watt 1,2–4,6 Watt 0,5–3,3 Watt 0,6–3,5 Watt 0,5–3,3 Watt 1,3 Watt

Der neue Echo Dot mit Uhr weist mit 0,2 Watt im Standby bei aktiviertem Display eine minimal höhere Leistungsaufnahme auf als sein Vorgänger. Neben dem neuen Bildschirm sind mit dem Temperatursensor und dem Beschleunigungssensor sowie dem AZ2 mehr und leistungsfähigere Hardware verbaut.

Während der Musikwiedergabe macht sich der neue Audio-Treiber bemerkbar, denn bei maximaler Lautstärke steigt die Leistungsaufnahme bei Bass nun auf bis zu 4,6 Watt an. Minimal werden rund 1,2 bis 1,3 Watt aufgenommen.

Ärgerlich ist abermals, dass der Echo Dot mit Uhr bei deaktivierten Mikrofonen und dauerhaft roter LED eine noch höhere Leistungsaufnahme im Standby aufweist, die dann 0,4 Watt beträgt.

Fazit

Der Echo Dot (5. Gen.) mit Uhr bietet sinnvolle Verbesserungen. Neben einem verbesserten Display, das heller ist und mehr anzeigt, weist er nun auch einen Temperatursensor auf und kann klanglich zulegen – sowohl qualitativ als auch bei der Lautstärke. Vom schnelleren AZ2-SoC merkt der Nutzer zumindest in Deutschland aber noch nichts. Die „erweiterte Tap-Steuerung“, wie Amazon die Steuerung der Wiedergabe durch Tippen auf das Gerät nennt, erweckt in der App den Eindruck, als könne hier in Zukunft noch mehr geboten werden, wobei der Nutzer die Funktion individuell wählen kann, die so ausgelöst wird. Beim Punkt zum Ein- und Ausschalten wird nämlich auf „die unten ausgewählte Funktion“ verwiesen, wo sich bisher eben nur die Wiedergabesteuerung befindet. Auch abseits der neuen Funktionen bieten die Echo-Lautsprecher mit Ultraschall-Bewegungserfassung, die etwa für Smart-Home-Routinen zum Einschalten des Lichts genutzt werden kann, der generellen Möglichkeit zur Smart-Home-Steuerung auch anhand von Geräuschen, Drop-in zwischen den Geräten sowie Anrufen und breiter Unterstützung von Musikstreamingdiensten inzwischen viele Möglichkeiten.

Aber je mehr Funktionen ein Gerät aufweist, desto komplizierter wird es in der Handhabung. Beim Echo Dot muss jetzt auch darauf geachtet werden, dass man nicht pauschal fragt, wie warm es ist, wenn man eigentlich den Temperatursensor im Gerät ansprechen und nicht die aktuelle Außentemperatur laut Wetterbericht hören möchte. Unverständlich ist zudem, dass zwar die Wettervorhersage auf dem Display angezeigt wird, nicht aber die aktuell vom Sensor im Gerät gemessene Raumtemperatur.

Auch bei Smart-Home-Anfragen an eigene Amazon-Geräte wie den Smart Air Quality Monitor (Test) antwortet Alexa auf dem Echo Dot mit Uhr lediglich mit einer Sprachausgabe, zeigt die gemessenen Werte zur Luftqualität aber nicht auf dem Display an. Die Möglichkeiten des Displays werden somit nur in wenigen Ansätzen genutzt und bei weitem nicht ausgeschöpft. Ob zweckmäßig oder nicht, sei dabei dahingestellt, doch wenn man die gebotenen Möglichkeiten schon teilweise nutzt, dann sollte man auch das eigene Ökosystem dabei stärker im Blick haben und eine engere Verzahnung schaffen.

Da Amazon am Preis des zwei Jahre alten Vorgängers festgehalten hat, spricht nichts dafür, den Vorgänger zu erwerben und nicht direkt zum Echo Dot (5. Generation) mit Uhr zu greifen. Den Vorgänger mit dem neuen Modell zu ersetzen, dazu besteht allerdings auch kein Anlass. Wer jedoch einen weiteren kleinen Echo-Lautsprecher in Bad, Küche, Flur oder Schlafzimmer aufstellen möchte, ist mit dem Echo Dot (5. Gen.) für 59,99 Euro* und dem Echo Dot mit Uhr (5. Gen.) für 69,99 Euro* sehr gut beraten.

ComputerBase hat den Echo Dot (5. Gen.) mit Uhr leihweise von Amazon zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.

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