Intels Übernahmekandidat: Foundry Tower Semiconductor wächst langsam weiter
Für 5,4 Milliarden US-Dollar will Intel den kleinen Auftragshersteller Tower Semiconductor übernehmen, der langsam aber stetig wächst. Im Vergleich zum vorangegangenen zweiten Quartal war zwar eine Stagnation eingetreten, gegenüber dem Vorjahr sieht das Wachstum jedoch noch gut aus.
427 Millionen US-Dollar Umsatz im dritten Quartal 2022 bedeuten ein Plus von zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr mit 387 Millionen US-Dollar, aber nicht einmal eine Million mehr Umsatz als im zweiten Quartal dieses Jahres. Der Auftragshersteller rechnet sich die Zahlen mitunter aber auch gern etwas schöner, so gibt er ein Wachstum von 22 Prozent als „Organic revenue“, in dem Fall werden die Joint Venture mit Nuvoton in Japan und Maxim in San Antonio herausgerechnet.
Dennoch hat auch der kleine Auftragsfertiger von der Coronakrise mit der großen Nachfrage nach Chips aller Art bis heute profitiert. Sichtbar wird dies neben dem Umsatz zuerst auch immer beim Gewinn, der zog nämlich deutlich an, netto stehen 77 Prozent mehr in den Büchern, 69 Millionen US-Dollar sind es nun. Das zeigt sich in dem Finanzbericht auch hochgerechnet auf die ersten neun Monate dieses Jahres, anstatt 102 Millionen US-Dollar steht das Unternehmen mit 180 Millionen US-Dollar Gewinn besser da, während der Umsatz von 1,02 auf 1,27 Milliarden US-Dollar für die neun Monate stieg.
Tower Semi hilft IFS auf die Sprünge
Sollte die Übernahme durch Intel im ersten Quartal 2023 abgeschlossen sein, würde es Intels Foundry-Sparte direkt einen großen Boost geben. Denn Intel selbst macht bisher wenig Umsatz mit der Sparte, zuletzt standen 171 Millionen US-Dollar im dritten Quartal zu Buche, dabei macht die Abteilung auch Verlust. Rund 100 Millionen im operativen Geschäft. Auf die ersten neun Monate dieses Jahres gerechnet sieht es dabei ziemlich ähnlich aus: Schwacher Umsatz und Verlust.
Kombiniert mit Tower Semi hätte Intel immerhin schon das Potenzial, rund 2,5 Milliarden US-Dollar Jahresumsatz zu erzielen, auch ein Gewinn könnte erwirtschaftet werden – nicht einberechnete größere Ausgaben ausgenommen. Das große Ziel von Intel ist es jedoch, durch die unzähligen Neubauten von Fabriken als Auftragsfertiger in einer ganz anderen Liga mitzuspielen und so Samsung und TSMC herauszufordern.