Nvidia GeForce RTX 4080: Erste Benchmarks und hohe Preise durchgesickert

Update 3 Fabian Vecellio del Monego
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Nvidia GeForce RTX 4080: Erste Benchmarks und hohe Preise durchgesickert
Bild: Nvidia

Dass die GeForce RTX 4090 (Test) eine brachiale Leistung bietet, ist inzwischen seit Wochen bekannt. Nach wie vor unklar ist die Lage bei der kleinen Schwester, der RTX 4080. Nachdem erste Hersteller-Benchmarks bereits auf einen riesigen Abstand zum Ada-Lovelace-Flaggschiff hindeuteten, gibt es nun weitere Benchmarks.

Da es sich dabei allerdings um unbestätigte Gerüchte respektive vorab durchgesickerte Informationen handelt und die RTX 4080 erst nächste Woche in den Verkauf geht, ist bei der Interpretation der Ergebnisse die übliche Vorsicht geboten: Nichts muss stimmen und viel kann sich noch ändern – zumal die beiden Benchmark-Ergebnisse ein unterschiedliches Bild zeichnen und es sich ohnehin um synthetische Tests und keine Messungen in Games handelt.

Im Geekbench ist der Abstand zur RTX 4090 groß

Zunächst einmal liegt ein von Twitter-Nutzer @BenchLeaks veröffentlichter Geekbench-V5-Durchlauf vor, in dem die mutmaßliche GeForce RTX 4080 auf einen OpenCL Score von 248.932 Punkten kommt. Der CUDA Score liegt bei 300.728 Punkten und im Fall der Vulkan-API kommt die Grafikkarte auf ein Ergebnis von 138.838 Punkten. Das Testsystem soll aus einem AMD Ryzen 9 7950X auf einem Asus ROG Crosshair X670E Extreme bestanden haben, dem 32 GB Arbeitsspeicher zur Seite standen.

Interessant ist die Einordnung zu anderen GeForce-GPUs, die VideoCardz mithilfe einer Tabelle veranschaulicht. Demnach liegt die mutmaßliche GeForce RTX 4080 im CUDA-Benchmark knapp 46 Prozent vor der RTX 3080; im Vulkan-Benchmark schrumpft der Vorsprung auf knapp 30 Prozent. Zur RTX 3090 Ti wiederum beträgt der Vorsprung lediglich 5 bis 15 Prozent, je nach API. Aus der Reihe tanzt die RTX 4090, die das Feld in jedem der drei Benchmarks mit ordentlichem Abstand anführt.

GeForce-Grafikkarten im Geekbench V5
GeForce-Grafikkarten im Geekbench V5 (Bild: VideoCardz)

Diese Ergebnisse passen zum Bild, das Nvidia bisher mit eigenen Benchmarks gezeichnet hat. Demnach schlägt die GeForce RTX 4080 das Ampere-Flaggschiff RTX 3090 Ti in Spielen in UHD in der Regel um 10 bis 15 Prozent, während lediglich die RTX 4090 einen Generationensprung vollzieht und deutlich schneller arbeitet.

Im Time Spy auf halbem Weg

Umso überraschender kommen die ersten mutmaßlichen 3DMark-Ergebnisse der RTX 4080, die Twitter-Nutzer @Zed__Wang alias MEGAsizeGPU teilt. Im Time Spy und Time Spy Extreme erreicht die Nvidia-GPU 22.530 respektive 11.131 Punkte. Die Graphics Scores liegen bei 28.599 und 14.178 Punkten.

GeForce RTX 4080 in 3DMark Time Spy und Time Spy Extreme (Bild: @Zed__Wang)

Die Ergebnisse liegen rund 50 Prozent über denen, die eine GeForce RTX 3080 in den beiden Benchmarks durchschnittlich erreicht und folglich ein gutes Stück über den Werten einer RTX 3090 Ti. Zwar bleibt der Abstand zur RTX 4090 weiterhin beachtlich – das Topmodell liegt rund 25 bis 35 Prozent in der Front –, sollten sich die 3DMark-Ergebnisse aber am 16. November bestätigen, würde die RTX 4080 entgegen der Hersteller-Benchmarks und Geekbench-V5-Ergebnisse beinahe auf halbem Weg in der Lücke zwischen RTX 3090 Ti und RTX 4090 liegen.

Vergleich der Time-Spy-Graphics-Scores verschiedener Grafikkarten
Vergleich der Time-Spy-Graphics-Scores verschiedener Grafikkarten (Bild: VideoCardz)

Der gleiche Nutzer lieferte überdies einen Vergleich der beiden Ada-Lovelace-Grafikkarten im Arcade-Rennspiel Forza Horizon 5, wobei die RTX 4090 nur knapp 20 Prozent vor ihrer kleinen Schwester liegt. Mutmaßlich ist daran allerdings eine Limitierung seitens der CPU schuld – zum Einsatz kommt ein AMD Ryzen 7600X. ComputerBase konnte sogar beim Vergleich zwischen dem leistungstärkeren Ryzen 7950X und einem Intel Core i9-13900K zeigen, dass die RTX 4090 auch zwischen den beiden Topmodelle noch Leistungsunterschiede herausstellen kann.

Die Leistungsaufnahme der RTX 4080 liegt derweil einem GPU-Z-Screenshot zufolge bei rund 320 Watt – das entspricht exakt der von Nvidia spezifizierten TDP.

Klarheit gibt es erst mit umfangreichen Tests

Die ursprünglich geplante zweite GeForce RTX 4080 mit 12 GB Speicher wurde zwischenzeitlich gestrichen – somit bleibt die leistungsstärkere RTX 4080 mit 16 GB zumindest bis zum 13. Dezember die einzige Grafikkarte in besagtem Vakuum; dann erscheinen Radeon RX 7900 XTX und RX 7900 XT. Sowohl zum Start der RTX 4080 als auch der neuen AMD-Grafikkarten wird ComputerBase zu gegebener Zeit mit den gewohnt umfangreichen Tests und Benchmarks aufwarten.

Update

Twitter-Nutzer @KittyYYuko hat Fotos des mutmaßliche PCBs der GeForce RTX 4080 Founders Edition veröffentlicht. Sie zeigen eine Platine im von Nvidia seit GeForce RTX 3000 auf den größeren Modellen bekannten V-Format, die bei weitem nicht alle dafür vorgesehenen Lötstellen mit VRM besetzt hat. Wie viele Phasen exakt zum Einsatz kommen und wie viele Kontaktflächen unbesetzt sind, geht aus den Fotos nicht abschließend hervor, da das PCB bewusst nicht in Gänze gezeigt wird. Dass das PCB für eine potentere Stromversorgung ausgelegt ist, könnte darauf hindeuten, dass es bereits für eine Ti-Variante ausgelegt wurde.

Mit der Angabe „~14.000 Punkte“ im 3DMark Time Spy (Graphics Score) bestätigt @KittyYYuko zugleich den bereits am Vortag von @Zed__Wang genannten Wert.

Update

Weitere durchgesickerte 3DMark-Ergebnisse bestätigen die von @Zed__Wang geteilten Werte weitestgehend. Laut VideoCardz erreiche eine GeForce RTX 4080 im Time Spy Extreme einen Graphics Score von 13.778 Punkten, wobei mit maximiertem Power Limit 14.200 Punkte möglich seien und manuelles Overclocking das Ergebnis auf 15.062 Punkte hebe, was einer Steigerung um 9 Prozent entspricht. Abermals zum Vergleich: Die GeForce RTX 4090 (Test) kommt im gleichen Benchmark auf einen Graphics Score von 19.398 Punkten – das sind rund 30 Prozent mehr als das nun durchgesickerte OC-Ergebnis mit der RTX 4080.

Die GeForce RTX 4080 im Time-Spy-Benchmark
Die GeForce RTX 4080 im Time-Spy-Benchmark (Bild: VideoCardz)

Außerdem kursieren mutmaßliche Gaming-Benchmarks mit einer GeForce RTX 4080, die von @Zed__Wang alias MEGAsizeGPU erstellt wurden. Mit einem AMD Ryzen 7 7600X als CPU und verschiedensten Einstellungen liefern Screenshots aus Call of Duty: Modern Warfare II, Cyberpunk 2077, Far Cry 5 und Forza Horizon 5 mitunter abweichende Eindrücke. VideoCardz versucht sich an einer Einordnung in Relation zur GeForce RTX 4090 und kommt auf einen Abstand von rund 15 Prozent bis rund 40 Prozent, belastbar sind die Zahlen aber nur sehr bedingt: Der RTX 4080 stand ein Intel Core i9-12900KF zur Seite. Klarheit werden erst Benchmarks in einer kontrollierten Messumgebung liefern, wie sie auch ComputerBase nächste Woche liefern wird.

Update

Nicht einmal mehr eine Woche vor Marktstart mehren sich Meldungen zur Preisspanne der Custom-Modelle der GeForce RTX 4080. Demnach skalieren die Partnerkarten von der unverbindlichen Preisempfehlung der Founders Edition von 1.199 US-Dollar respektive 1.469 Euro bis hin zum Preis der GeForce RTX 4090 Founders Edition, die mit 1.599 US-Dollar respektive 1.949 Euro zu Buche schlägt.

Preise der GeForce RTX 4080 Custom-Designs
Preise der GeForce RTX 4080 Custom-Designs (Bild: TechPowerUp)

So sticht insbesondere die Asus GeForce RTX 4080 ROG Strix aus der Reihe, die gemäß unverbindlicher Preisempfehlung lediglich 50 US-Dollar weniger kostet als die günstigsten RTX-4090-Grafikkarten. ComputerBase kann das Preisniveau mit Blick auf den europäischen Großhandel bestätigen: Zwar wird es vereinzelte Modelle zum Preis der Founders Edition geben; wer mag, wird aber auch rund 2.000 Euro für eine GeForce RTX 4080 ausgeben können – vorausgesetzt, eine Verfügbarkeit ist zum UVP gegeben.

Die Redaktion dankt Community-Mitglied DaLexy für den Hinweis zu diesem Update.