PCIe-5.0-SSDs: Japanischer Händler verlangt doppelten Preis zu PCIe 4.0
Noch immer sind die ersten PCIe-5.0-SSDs für Verbraucher nicht verfügbar. Aus Japan gibt es aber erste Hinweise auf das Preisniveau, das sich demnach gewaschen hat. Umgerechnet fast 40 Cent pro Gigabyte werden für ein allerdings ungewöhnliches Modell mit Lüfter verlangt.
Satte 39 Cent pro Gigabyte
Auf die Preise, die aus einer japanischen Preissuchmaschine stammen, hat der Twitter-Nutzer @momomo_us aufmerksam gemacht. Dort wird die PCIe-5.0-SSD der Serie PG5NFZ des Herstellers CFD Gaming in drei Varianten aufgeführt. Das Modell mit 1 TB Speicherplatz kostet demnach 57.420 Japanische Yen, was derzeit umgerechnet etwa 392 Euro oder satte 39 Cent pro Gigabyte bedeutet. Das 2-TB-Modell wird für 114.840 JPY (~784 €) und das 4-TB-Modell für 229.680 JPY (~1.568 €) gelistet, was ebenfalls umgerechnet 39 Cent pro GB bedeutet.
Nun lassen sich die Marktpreise aus Japan nicht direkt mit den Preisen in Deutschland vergleichen. Dennoch ist der Preisaufschlag zu den bisherigen Flaggschiffen mit PCIe 4.0 gewaltig. Eine Corsair MP600 Pro XT mit 1 TB kostet in Japan nämlich selbst beim teuersten Anbieter (der gleiche Händler wie bei der PCIe-5.0-SSD) in der Preissuchmaschine mit 26.730 JPY (~183 Euro, 18 Cent/GB) nicht einmal halb soviel wie die PCIe-5.0-SSD.
Oft sind erste Preisangaben auch nur Platzhalter und müssen zum Marktstart nicht zutreffen. Sollte das Preisniveau dennoch hinkommen, dann wäre damit zu rechnen, dass die PCIe-5.0-SSDs im schlimmsten Fall doppelt so teuer wie ihre Vorgänger mit PCIe 4.0 ausfallen.
Rund 7 GB/s schaffen schnelle PCIe-4.0-SSDs. Die 10 GB/s der ersten PCIe-5.0-Modelle bedeuten also grob 40 Prozent mehr sequenziellen Durchsatz.
Sondermodell mit aktivem Kühler
Bei der PG5NFZ von CFD Gaming kommt allerdings kein gewöhnlicher Kühlkörper zum Einsatz. Der Kühler ragt nicht nur hoch auf, sondern besitzt auch einen Mini-Lüfter, mit dem die SSD zusätzlich aktiv gekühlt wird.
Als eine der ersten von vielen kommenden Drittanbieter-SSDs mit der neuen Phison-Plattform rund um den Phison-E26-Controller wirbt CFD Gaming mit bis zu 10 GB/s beim Lesen, 9,5 GB/s beim Schreiben und maximal 1,5 Millionen IOPS. Der Hersteller setzt dabei auf Microns neuen 232-Layer-TLC-NAND (B58R) sowie einen üppigen DRAM-Cache.
Doppelt so viel DRAM wie üblich
Laut den Produktseiten sei der DDR4-DRAM doppelt so groß wie bisher üblich gewählt worden, was 2 GB Cache pro 1 TB Speicherplatz bedeutet. Dies sorgt für zusätzliche Kosten. Auf der 4-TB-Version stecken dann immerhin 8 GB DDR4-DRAM.
Alles in allem wird das Unterfangen PCIe 5.0 bei SSDs ein teures und keineswegs ressourcensparendes Vergnügen. Doch dies ist gegenwärtig ein allgemeiner Trend bei PC-Hardware, bei der das Motto „höher, schneller, weiter“ über allem zu stehen scheint.