Samsung Galaxy S23: Die Gerüchte der letzten Tage zusammengefasst
Sollte das neue Jahr wie das aktuelle ablaufen, dürfte Samsung im Februar das Galaxy S23 vorstellen. Über die letzten Tage sind mehrere Gerüchte zur Ausstattung der neuen Smartphone-Serie aufgekommen, die Bereiche wie Prozessor, Display, Kamera und Konnektivität betreffen. ComputerBase fasst die letzten Meldungen zusammen.
Snapdragon 8 Gen 2 mit höheren Taktraten
Bereits seit längerer Zeit wird spekuliert, dass Samsung im kommenden Jahr auch in Europa keine eigenen Exynos-Prozessoren mehr verbauen, sondern exklusiv zu Qualcomm wechseln wird. Qualcomm selbst hat über Aussagen von CEO Cristiano Amon bestätigt, kommendes Jahr global für die Versorgung mit Prozessoren verantwortlich zu sein. Damit gilt der Einsatz des neuen Snapdragon 8 Gen 2, für den die Redaktion bereits eigene Benchmarks auf einem Referenzgerät von Qualcomm durchführen konnte, als so gut wie gesichert. Unterdessen soll bei Samsungs Chipsparte aber die Kooperation mit AMD für neue Mobile-GPUs mit RDNA fortgesetzt werden.
Beim Einsatz des Standardmodells von Qualcomm soll es allerdings nicht bleiben, wie Ice Universe auf Twitter vermeldet. Speziell für Samsung sei laut SamMobile anstelle des SM8550-AB getauften Modells die schnellere Variante SM8550-AC geplant, der ein höherer Takt für den Prime-Core auf Basis des Cortex-X3 und eine schnellere GPU nachgesagt wird. Der Spitzentakt der CPU soll von knapp 3,2 GHz auf 3,36 GHz klettern, während die GPU von 680 MHz auf 719 MHz gehen soll.
ComputerBase hat im Rahmen des Snapdragon Tech Summit mit Qualcomm über das Thema gesprochen, wo der Hersteller höhere Taktraten für den Chip verneint hat, da man selbst das Maximum festlege. Beim SM8550-AC würde es sich genau genommen aber nicht mehr um den exakt selben Prozessor handeln, sodass höhere Taktraten nicht auszuschließen sind. Da Samsung wohl der mit Abstand größte Abnehmer des Snapdragon 8 Gen 2 sein wird, ist eine spezielle Konfiguration für den besten Kunden durchaus vorstellbar.
Mit dem Snapdragon 8 Gen 2 geht der Wechsel von LPDDR5-6400 zu LPDDR5X-8400 einher, außerdem soll Speicher des Standards UFS 4.0 in das Smartphone einziehen, für den Samsung diesen August die Massenproduktion gestartet hat. UFS 4.0 war zuletzt auch im Vivo X90 Pro+ anzutreffen, das jüngst nur für China vorgestellt wurde.
OLED-Display mit über 2.000 cd/m²
Beim Bildschirm des Smartphones wird sich Samsung aller Wahrscheinlich im eigenen Lager von Samsung Display bedienen. Speziell für das Galaxy S23 Ultra werde ein neues OLED-Panel mit einer maximalen Helligkeit von voraussichtlich 2.150 cd/m² zum Einsatz kommen, berichtet RGcloudS, nachdem das Maximum bislang bei 1.750 cd/m² lag. Im Test von Galaxy S22+ und Galaxy S22 Ultra waren bei kleinem Weißanteil sogar knapp 1.900 cd/m² möglich. Apple hat unter Verwendung eines OLED-Displays von Samsung zuletzt im iPhone 14 Pro Max (Test) die Marke von 2.000 cd/m² durchbrochen.
Im Zusammenhang mit dem Bildschirm steht auch ein abermals stärkeres Glas, das einen besseren Schutz als Gorilla Glass Victus+ bieten soll. Laut RGcloudS soll die Lücke zum Ceramic Shield von Apple geschlossen werden. In das Display soll zudem ein größerer Fingerabdrucksensor integriert werden, der abermals von Qualcomm stammen dürfte. Laut Ice Universe soll der neue Ultraschall-Fingerabdrucksensor größer, aber nicht deutlich größer ausfallen, sodass der Einsatz des 600 mm² großen 3D Sonic Max anzuzweifeln ist, der bereits durch die Gerüchteküche kursierte. Stattdessen dürfte es eine neue Version des 3D Sonic Sensor Gen 2 geben, der bislang 64 mm² misst.
Kamera mit 200 MP Auflösung
Im Bereich der Kamera soll als primärer Sensor der hauseigene, noch nicht angekündigte ISOCELL HP2 mit einer Auflösung von 200 MP zum Einsatz kommen. Das Galaxy S22 Ultra nutzt den ISOCELL HM3 mit einer Auflösung von 108 MP. Zum Snapdragon Tech Summit war Samsung neben Sony als einer der Partner genannt worden, die Bildsensoren speziell abgestimmt auf den Snapdragon 8 Gen 2 anbieten werden. Einen ISOCELL HP2 gibt es bislang noch nicht im Portfolio von Samsung, stattdessen sind ISOCELL HP1 und der diesen Sommer vorgestellte ISOCELL HP3 die letzten Zugänge mit 200 MP. Der ISOCELL HP2 speziell für das Galaxy S23 Ultra soll sich mit einer Pixelgröße von 0,60 μm zwischen dem HP1 (0,64 μm) und dem HP3 (0,56 μm) einsortieren.
Satellitenkommunikation mit Iridium
Die Konnektivität der Galaxy-S23-Serie soll um die Satellitenkommunikation erweitert werden, berichtet ET News aus Korea. Der englischsprachigen Version des Artikels ist zu entnehmen, dass dafür das Satellitenkommunikationssystem aus 66 aktiven Satelliten auf sechs Umlaufbahnen des Anbieters Iridium verwendet werden soll. Samsung soll seit über zwei Jahren an der Umsetzung arbeiten, um die technischen Herausforderungen vor allem im Bereich der Antennen zu meistern. In einem Smartphone ist dafür deutlich weniger Platz als in klassischen Satellitentelefonen, die oftmals klobig ausfallen. Über die Satelliten sollen sich Textnachrichten und Bilder in geringer Auflösung verschicken lassen.
Derzeit entwickelt sich ein Trend zur Satellitenkommunikation in Smartphones, der vor allem durch die Unterstützung bei Apple in der iPhone-14-Serie deutlichen Schub bekommen hat. Apple setzt auf die Satelliten von Globalstar und betreibt auch Relaisstationen am Boden. Bei Apple kann das Notfall-Feature ausschließlich dann genutzt werden, wenn keinerlei Verbindungen über das Mobilfunknetz oder WLAN möglich sind. Das Feature „Notruf SOS via Satellit“ ist seit Kurzem in Nordamerika verfügbar und soll im Dezember unter anderem auf den deutschen Markt erweitert werden. Huawei bietet eine ähnliche Funktion nur in China für das Mate 50 Pro an.