Schlechte Prognose: Meta entlässt noch einmal 10.000 Angestellte
Meta, ehemals Facebook, sucht weiter seinen Weg. So richtig ist der bisher nicht gefunden, viele Mitarbeiter müssen wohl in Kürze gehen. Zuletzt vermeldete der Konzern ein gemischtes Quartalsergebnis, vor allem die Meta-Sparte, also das namensgebende Zukunftskonzept, versenkte erneut Milliarden und ließ die Aktie abstürzen.
73 Prozent gab die Aktie dieses Jahr bereits nach, der größte Einbruch erfolgte nach den letzten Quartalszahlen, das Papier liegt nun wieder auf dem Stand des Jahres 2016. Denn während der Umsatz nur um vier Prozent auf 27,7 Milliarden US-Dollar zurück ging, halbierte sich der Gewinn auf 4,4 Milliarden US-Dollar. Was die Anleger, Analysten und die Börse jedoch am meisten stört, ist das Zukunftskonzept. Zuckerbergs Weg in das „Metaversum“ wird so stark hinterfragt wie nie zuvor, denn was dort zuletzt an Milliardensummen investiert wurden und noch weiterhin werden sollen lassen bisher kaum Zählbares greifen.
Meta verbrennt mit Meta viel Geld
Das Meta-Konzept kostet Facebook jedes Jahr viel Geld. Dieses Jahr lag der Verlust der Sparte in den ersten neun Monaten bei 9,4 Milliarden US-Dollar, im letzten Jahr im gleichen Zeitraum bei 6,9 Milliarden US-Dollar. Zuckerberg beharrt weiterhin darauf, dass dies die Firma auf eine goldene Zukunft vorbereiten werde. Dafür würden auch Bereiche, die weniger gut wachsen, im Jahr 2023 zurückgefahren werden, erklärte Meta bereits im Quartalsbericht. Dass dies auch Entlassungen einschließen könnte, wurde seinerzeit bereits angenommen, nun scheint es jedoch konkreter zu werden.
In aggregate, we expect to end 2023 as either roughly the same size, or even a slightly smaller organization than we are today.
Meta am 26. Oktober
Um wie viele Angestellte es sich bei der anstehenden Entlassungswelle handeln wird, wird auch beim Wall Street Journal bisher nur spekuliert. Für Mitarbeiter wurden die nicht notwendigen Reisen in dieser Woche jedoch abgesagt, was für Auswirkungen konzernweit spricht. Da der Konzern zuletzt aber bereits 87.000 Angestellte zählte, wird von mehreren tausenden Stellen ausgegangen. Allein in diesem Jahr hat Meta über 15.000 neue Arbeitnehmer eingestellt, in den beiden Jahren zuvor waren es kombiniert 27.000 zusätzliche Angestellte. Nun scheint die Phase des Gesundschrumpfens gekommen, Meta antworte auf die Gerüchte bisher nur diplomatisch: “focus our investments on a small number of high priority growth areas.”
Erwartet wird der Schritt schon länger. Das WSJ berichtete bereits im September in ähnlicher Richtung, im Oktober folgen öffentliche Schreiben von Aktionären, die Meta eine Entlassung von mindestens 20 Prozent der Belegschaft nahelegten, um sich für die Zukunft aufzustellen. Der Brief fasste damals bereits die genannten Problemstellen von Facebook zusammen: Zu viel Personal, zu hohe Ausgaben und zu viel Meta.
- Reduce headcount expense by at least 20%;
- Reduce annual capex by at least $5 B from $30B to $25B; and
- Limit investment in metaverse / Reality Labs to no more than $5B per year.
Vorschlag eines Aktionärs gegenüber Meta am 24. Oktober
Was davon am Ende umgesetzt wird, soll bereits zur Mitte der Woche deutlicher werden.
Meta-Chef Zuckerberg hat sich heute an die Belegschaft gewandt und verkündet, dass mehr als 11.000 Stellen, was 13 Prozent der Belegschaft entspricht, gestrichen werden. Auch wird ein Einstellungsstop bis in das Jahr 2023 verlängert. Als Gründe werden die zuvor bereits bekannten genannt.
How did we get here?
At the start of Covid, the world rapidly moved online and the surge of e-commerce led to outsized revenue growth. Many people predicted this would be a permanent acceleration that would continue even after the pandemic ended. I did too, so I made the decision to significantly increase our investments. Unfortunately, this did not play out the way I expected. Not only has online commerce returned to prior trends, but the macroeconomic downturn, increased competition, and ads signal loss have caused our revenue to be much lower than I’d expected. I got this wrong, and I take responsibility for that.
In this new environment, we need to become more capital efficient. We’ve shifted more of our resources onto a smaller number of high priority growth areas — like our AI discovery engine, our ads and business platforms, and our long-term vision for the metaverse. We’ve cut costs across our business, including scaling back budgets, reducing perks, and shrinking our real estate footprint. We’re restructuring teams to increase our efficiency. But these measures alone won’t bring our expenses in line with our revenue growth, so I’ve also made the hard decision to let people go.
Mark Zuckerberg
Meta legt noch einmal nach. Am 14. März erklärt das Unternehmen durch Chef Mark Zuckerberg, noch einmal 10.000 Arbeitsplätze abzubauen und 5.000 geplante Stellen nicht zu besetzen. Darunter werden gewisse Zweige leiden, auch Projekte werden infolge dessen gestoppt. Unterm Strich könnten am Ende so rund ein Viertel der Belegschaft aus dem Konzern ausscheiden.