Streaming-Xbox: Projekt Keystone wird zu teuer und auf Eis gelegt
Schon während die Gerüchteküche noch erste Spezifikationen zu Xbox Series S und X verriet, wurde immer auch von einer „Streaming-Xbox“ gesprochen. Das unter der Bezeichnung „Keystone“ entwickelte Gerät gibt es mittlerweile, allerdings nicht zum Kauf. Es wäre aktuell schlicht zu teuer geworden, um eine Chance zu haben.
Mit Keystone wollte Microsoft eine günstige Lösung zum Medien-Streaming von Spielen und Videos aus der Cloud anbieten und damit die Fähigkeiten von Googles Chromecast und dem mittlerweile eingestellten Spielestreaming Stadia Konkurrenz machen. Mit dem Game Pass hat das Unternehmen zumindest im Bereich Spiele das passende Angebot etabliert.
Das Gerät an sich gibt es mittlerweile in Form funktionsfähiger Prototypen. Ein Keystone-Exemplar hat Phil Spencer, der Chef der Xbox-Sparte, etwa jüngst als Easter Egg auf einem Bild seines Büroregals platziert. Auch erste Bilder der Xbox Series S hatte Spencer auf diese Weise „durchsickern“ lassen.
Zu teuer um eine Chance zu haben
Nur in den Handel wird Keystone aktuell nicht kommen, verriet Spencer im Decoder-Podcast von The Verge. Microsoft-Ingenieure hätten in nur neun Monaten ein „wirklich gut funktionierendes“ System entwickelt, das in jeder Hinsicht lauffähig sei und aussehe und sich anfühle wie eine Xbox. Das Todesurteil für Keystone war allerdings der Preis.
Vorgesehen habe Microsoft einen Verkaufspreis von 99 US-Dollar oder 129 US-Dollar inklusive eines Xbox-Controllers. Das Bundle erscheint im Hinblick auf ein einheitliches Xbox-Nutzungserlebnis logisch. Der angepeilte Preis sei aber nicht zu halten gewesen, Keystone hätte sich vielmehr dem Preis einer Xbox Series S, deren Preisempfehlung bei 299 US-Dollar liegt, zu sehr angenähert. Am Markt hätte eine Konsole, die lediglich Streaming-Dienste abrufen kann, damit zum jetzigen Zeitpunkt einen zu schweren Stand gehabt. Das Keystone-Team arbeitet deshalb aktuell an einer Xbox-Streaming-App für Smart-TVs.
Keystone wird aufgeschoben
Zur Zukunft einer Streaming-Xbox äußerte sich Spencer vage. Er gehe davon aus, dass eine solche Konsole „irgendwann“ erscheinen werde, aber noch „Jahre“ in der Zukunft liege. Entscheidend für die Markteinführung sei es, den Zielpreis halten zu können. Spencer machte dabei deutlich, dass Keystone nur aufgeschoben wird: Man habe das Projekt weiter im Auge und warte auf dem Moment, an dem die Box zum passenden Preis verkauft werden könne.